Seriös kann man bislang keine Aussage treffen. Ich denke aber Trump ist in Bezug auf die Außenpolitik das geringere Übel als die Clinton. Trotzdem eine Wahl zwischen Pest und Cholera (keine Frage). Weil Trump sich offen positioniert und nicht von hinten herum kommt (im Gegensatz zu Clinton). Bei ihm weiß man woran man ist und kann entsprechend reagieren.
Im Bereich der Innenpolitik hingegen sieht es wohl für die Minderheiten etwas düster aus. Die Fortschritte im Bereich der Behandlungen gleichgeschlechtlicher Paare sind dahin. Teils sind einige seiner Ansätze zwar gut gemeint (Schutz der eigenen Bevölkerung und Schaffung von Arbeitsplätzen). Allerdings z.B. die Androhung von Zwangszöllen für Firmen die ins Ausland abwandern um nachher die Produkte in die USA einzuführen. im Zeitalter der Globalisierung ist der Holzhammer der absolut nichts bringt außer einem neuen Wirtschaftskrieg. Auch wenn ich die Intention verstehen kann, daß er damit die Firmen zwingen will im Land zu bleiben und dort die Wirtschaft voranzubringen. Aber der Weg ist der falsche.
Bezüglich der Registrierung der Muslime sehe ich hier keine Stigmatisierung sondern eine Erhöhung der Sicherheit der Bevölkerung. Auch wenn einige das anders sehen. Von dieser Glaubensgruppierung geht nun einmal leider die größte Terrorgefahr aus. Auch wenn beileibe nicht jeder Muslime ein IS-Sympathisant oder gar Soldat der IS ist. Das mit dem Judenstern gleichzusetzen halte ich für einen vollkommen abwegigen Vergleich. Hier geht es imho nur darum die in den USA lebenden Muslime und deren Wohnort zu registrieren, um sicherzustellen, daß bei Bekanntwerden einer terroristischen Tendenz ein schnellerer Zugriff gewährleistet ist, falls einer Person X davon der Kontakt zu IS-Kreisen nachgewiesen werden konnte. Anstatt dann blind in allen Bundesstaaten nach dieser zu fahnden, weil man nicht weiß wo er wohnt oder arbeitet.
Bezüglich dem Zaun an der Grenze zu Mexiko halte ich diese Maßnahme bezüglich illegaler Zuwanderer zwar auch für hart und brutal aber irgendwo auch durchaus gerechtfertigt. Denn anders bekommen die USA die illegalen Zuwanderungen aus Mittel-/Südamerika nicht in den Griff. Und auch die Drogenimporte könnte man so zumindestens etwas eindämmen (verhindern lassen sich diese nicht, auch keine Frage).
Was die Polizei betrifft bin ich aber irgendwo zwiegespalten. Auf der einen Seite begrüße ich daß Trump die Polizei mehr unterstützen will allerdings müßte man auch in den Reihen der Polizei mal "aufräumen" um die kompletten und sinnlos gewalttätigen Vollidioten darunter aus den Reihen herauszunehmen. Ich kann zwar verstehen daß in einem Land wo jeder (sorry) Idiot mit einer Waffe herumrennen darf den Polizisten der Finger am Abzug juckt wenn sie auf bestimmte Klientel in bestimmten Gebieten treffen, zumal wenn einige Farbige auch jeden Anlaß dazu geben, daß die Polizisten austicken. Allerdings gibt es auch genügend Beispiele von sinnloser Polizeibrutalität die jede vernünftige Grenze überschreitet. Ich denke hier muß man deutlich in den Einzelfällen unterscheiden. Nicht jeder Schwarze der niedergestreckt wurde ist soo unschuldig wie getan wurde aber auch nicht in jedem Fall waren die Übergriffe durch die Polizisten gerechtfertigt.
Bezüglich der Innenpolitik/Außenpolitik sehe ich bei Trump auch das große Problem, daß er Dinge wie den Klimawandel einfach ignorieren will und das absolut kein Thema mehr ist (aber wenn wieder mal eine deutsche Firma Abgaswerte nicht einhält bekommt sie sicher trotzdem die Keule drüber). Und was die Gesundheitspolitik von Trump betrifft sehe ich absolut nicht durch. Er will auf der einen Seite Obamacare abschaffen, auf der anderen Seite aber eine Krankenversicherung für alle etablieren. Ja was denn nun ??
Aber unter dem Strich sehe ich bei Trump auch wenn er alles andere als der ideale Präsident ist (diplomatisch formuliert; gewünscht hätte ich mir von all den Kandidaten am ehesten Bernie Sanders) das geringere Übel als Clinton. Denn die ist eine Hardlinerin die ihre Interessen zu wahren weiß, machtbewußt ist aber gut in der Lage ist ihre Motive und Pläne verdeckt zu halten während Trump offen ist und man weiß mit was man rechnen kann/muß. Und auch ein Trump kann nicht komplett alles umkrempeln.
Unter Trump sehe ich auch eher die Chance, daß sich das Verhältnis zu den Russen bessert. Was ich als essentiell ansehe um eventuelle globale Verwicklungen und den Trend zu einem neuen großen Krieg zu verhindern.