• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Wer braucht heute eigentlich noch einen Gott?

balrog am 20.02.2006 12:58 schrieb:
Loxley80 am 20.02.2006 12:44 schrieb:
TBrain am 20.02.2006 12:38 schrieb:
Wieso darum geht es doch hier? Oder nicht?

Ja. Ich lese jedoch immer nur hanebüchene Behauptungen, keine Belege. Die Beweislast liegt bei den Gläubigen.
wieso muss man gott beweisen? lasst die gläubigen doch einfach glauben und die nichtgläubigen nicht glauben...

Erzähl das doch mal einem Kind, dass getauft wird, und damit wehrlos in das gläubige Leben hineingezwungen wird.
So und nicht anders rekrutiert sich doch die Kirche ihre Anhänger.

Sei doch ehrlich, würde man dem "Kind" die Wahl lassen, z.B. ab 18 Jahren zu entscheiden, ob es dann kirchlich sein möchte oder nicht, die Religionen würden bald aufhören zu existieren.
 
Loxley80 am 20.02.2006 14:19 schrieb:
Sei doch ehrlich, würde man dem "Kind" die Wahl lassen, z.B. ab 18 Jahren zu entscheiden, ob es dann kirchlich sein möchte oder nicht, die Religionen würden bald aufhören zu existieren.

Mag sein, aber wieso sollte man das tun?
 
Loxley80 am 20.02.2006 14:38 schrieb:
TBrain am 20.02.2006 14:31 schrieb:
Mag sein, aber wieso sollte man das tun?

Warum man jemandem die Wahl lassen sollte, selbst zu entscheiden ? Das werde ich nicht beantworten.

Nein so meinte ich das nicht!
Wieso sollte man jemanden ohne Relligion erziehen? Selbst entscheiden darf doch jeder :confused: keiner wird gezwungen!
 
Naja, ich bin der Meinung, es ist kein freies Entscheiden. Das Kind wird von kleinauf mitgenommen in die Kirche, wird zu erzogen, ihm wird alles beigebracht was in der Bibel steht. Also ist da schon ein Zwang. Wenn es sagt: "Ach ich will nicht", sagt Muttern: "Doch du musst mitkommen." Später glaubt dann das Kind daran und kommt nicht mehr davon los. Aussteigen ist dann schwer.

Ist wie mit Drogen. Gibst du dem Kind immer Drogen, wird es sich daran gewöhnen und nicht mehr loskommen. Würdest du es erst mit 18, nachdem es selbstständig Informationen gesammelt hat, vor die Wahl stellen, jetzt auch Drogen zu nehmen, würde es das wohl nicht tun.

Ok, eine ungewöhnliche Metapher, aber du weißt sicher was ich sagen möchte.
 
HanFred am 20.02.2006 08:36 schrieb:
ich find's schon amüsant, wie man immer wieder ausreden findet, warum gott nichts tut.
ehrlich jetzt, wie kann man denn all diese ausreden schlucken und immer noch an etwas unsichtbares und unbegreifliches glauben?
wie geht man damit um, dass ein omnipotentes wesen nichts tut? wegen dieser "erlebnisse mit gott", für die es eben eine wissenschaftliche erklärung gibt? diese erlebnisse haben aber bei weitem nicht alle gläubigen.
100% Zustimmung. Allerdings find ich das nicht mehr amüsant, sondern etwas traurig. Es werden immer wieder andere Ausreden gefunden, wieso der Herr dies oder jenes nicht tut. Und solange dies geschieht, wird es immer einen Herrn geben.

Glauben an sich ist OK und finde auch toll, dass Kirchengemeinden Spendenaktionen gestartet haben, oder unterstützen, sowie andernweitig "hilfreich" sind. Aber mehr halte ich davon auch nicht. Jedem das seine und mir das meine...
 
Loxley80 am 20.02.2006 14:50 schrieb:
Naja, ich bin der Meinung, es ist kein freies Entscheiden. Das Kind wird von kleinauf mitgenommen in die Kirche, wird zu erzogen, ihm wird alles beigebracht was in der Bibel steht. Also ist da schon ein Zwang. Wenn es sagt: "Ach ich will nicht", sagt Muttern: "Doch du musst mitkommen." Später glaubt dann das Kind daran und kommt nicht mehr davon los. Aussteigen ist dann schwer.

Dann frage ich mich wieso so viele aus der Kirche austreten

Und wieso sollte z.B. ich meinem Kind diesen Lebensbereich vorenthalten, das kann nur bereichern finde ich.
 
TBrain am 20.02.2006 15:47 schrieb:
Dann frage ich mich wieso so viele aus der Kirche austreten

Und wieso sollte z.B. ich meinem Kind diesen Lebensbereich vorenthalten, das kann nur bereichern finde ich.

Ich denke schon, dass es wesentlich weniger Gläubige gäbe, wenn kein einziges Kind mehr vor dem 16. Lebensjahr von Gott erführe. Kinder sind nun mal beeinflussbar, besonders in den Prägejahren.

Es macht für mich einen Unterschied, wie man auf die Frage "Papa, Mama, warum bin ich auf der Welt, wieso muss ich sterben?" mit "Weil Gott das so gemacht hat" antwortet, oder mit "Einige Menschen glauben, dass es einen Gott gibt, der dafür verantwortlich ist. Andere denken, dass ..." usw..

Nur letzteres wäre für mich "freie Entscheidung" für das Kind. Das andere ist ganz klar Beeinflussung und Prägung.
 
TBrain am 20.02.2006 11:02 schrieb:
drunkenmonkey am 19.02.2006 23:18 schrieb:
Schade, dass deine Antwort auf die Frage nach dem Leid auf der Welt wie zu erwarten im Wesentlichen nur auf "Die Wege des Herrn sind unergründlich" rauslief.

Naja aber was gibts darauf mehr zu sagen? Leid gehört zum Leben dazu und jeder von uns hat die freie Entscheidung wie er damit umgeht. Dass viele hier hilfe von Gott erwarten hat mit der seltsamen Vorstellung in unserer Gesellschaft zutun, jeder von uns hätte ein Anrecht auf Glück. Gott ist aber nicht das Sozialamt wo man hingeht und sein Recht einfordert, nein man muss schon selbst etwas tun.

hilf dir selbst und dir wird geholfen
Ergo stimmst du der These zu, dass es zwar einen Gott gibt, dieser aber ein ziemlich krankes Arschloch ist? Ich meine, es ist doch verdammt zynisch, Leuten, die durch (nicht selbst verschuldete) Katastrophen ihre Familien verlieren, Leuten die in der 3. Welt leben, Leuten mit Behinderungen zu sagen, es gäbe zwar einen (guten) Gott, der habe aber aus irgendeinem Grund keine Lust, etwas an ihrem Leiden zu ändern, er sei ja schließlich nicht das Sozialamt. Ist dir eigentlich klar, wie menschenverachtend das ist?
 
aph am 20.02.2006 17:33 schrieb:
Ich denke schon, dass es wesentlich weniger Gläubige gäbe, wenn kein einziges Kind mehr vor dem 16. Lebensjahr von Gott erführe. Kinder sind nun mal beeinflussbar, besonders in den Prägejahren.

Es macht für mich einen Unterschied, wie man auf die Frage "Papa, Mama, warum bin ich auf der Welt, wieso muss ich sterben?" mit "Weil Gott das so gemacht hat" antwortet, oder mit "Einige Menschen glauben, dass es einen Gott gibt, der dafür verantwortlich ist. Andere denken, dass ..." usw..

Nur letzteres wäre für mich "freie Entscheidung" für das Kind. Das andere ist ganz klar Beeinflussung und Prägung.

Naja aber beeinflusst man das Kind nicht auch wenn man es von Religion fernhält? Kann es dann überhaupt entscheiden wenn es nicht weis zwischen was es entscheiden soll?

Müsste man man dann nicht auch Konzepte aus anderen Bereichen bewusst aus der Erziehung herauslassen um keine Prägung entstehen zu lassen? z.B. Konzepte wie Demokratie, Tolleranz, Menschenrechte etc.?
 
drunkenmonkey am 20.02.2006 17:47 schrieb:
Ergo stimmst du der These zu, dass es zwar einen Gott gibt, dieser aber ein ziemlich krankes Arschloch ist? Ich meine, es ist doch verdammt zynisch, Leuten, die durch (nicht selbst verschuldete) Katastrophen ihre Familien verlieren, Leuten die in der 3. Welt leben, Leuten mit Behinderungen zu sagen, es gäbe zwar einen (guten) Gott, der habe aber aus irgendeinem Grund keine Lust, etwas an ihrem Leiden zu ändern, er sei ja schließlich nicht das Sozialamt. Ist dir eigentlich klar, wie menschenverachtend das ist?

Wenn man so eine Vorstellung von Gott hat wie du sie allen Anschein nach hast wird man der These wohl zustimmen müssen.

Ich aber zumindest sehe Gott nicht als jemanden oder etwas an, was hier direkt eingreifen könnte. Und was heist schon nicht selbst verschuldet? Irgendjemand/ Irgendetwas ist der Grund für Kathastrophen, Gott gibt vor wie man in solchen Situationen handeln soll, er sagt quasi was richtig ist.

Mir sind solche Erwartung an Gott völlig fremd. Ich erwarte nicht, dass er mir ein warmes Essen auf den Tisch zaubert, ich weis aber dass ich glücklich werden kann wenn ich "das Richtige" tue.

Desshalb verstehe ich auch den 2. Teil deiner Frage nicht, Gott hat weder keine Lust, noch ist er menschenfeindlich - im Gegenteil.

(Ich weis natürlich was du damit sagen willst, aber du siehst Gott als Person oder Wesen, was wie in Black&White Felsen bewegen kann oder verstümmelte Beine nachwachsen lassen kann, das tue ich aber nicht!)
 
TBrain am 20.02.2006 19:16 schrieb:
drunkenmonkey am 20.02.2006 17:47 schrieb:
Ergo stimmst du der These zu, dass es zwar einen Gott gibt, dieser aber ein ziemlich krankes Arschloch ist? Ich meine, es ist doch verdammt zynisch, Leuten, die durch (nicht selbst verschuldete) Katastrophen ihre Familien verlieren, Leuten die in der 3. Welt leben, Leuten mit Behinderungen zu sagen, es gäbe zwar einen (guten) Gott, der habe aber aus irgendeinem Grund keine Lust, etwas an ihrem Leiden zu ändern, er sei ja schließlich nicht das Sozialamt. Ist dir eigentlich klar, wie menschenverachtend das ist?

Wenn man so eine Vorstellung von Gott hat wie du sie allen Anschein nach hast wird man der These wohl zustimmen müssen.

Ich aber zumindest sehe Gott nicht als jemanden oder etwas an, was hier direkt eingreifen könnte. Und was heist schon nicht selbst verschuldet? Irgendjemand/ Irgendetwas ist der Grund für Kathastrophen, Gott gibt vor wie man in solchen Situationen handeln soll, er sagt quasi was richtig ist.

Mir sind solche Erwartung an Gott völlig fremd. Ich erwarte nicht, dass er mir ein warmes Essen auf den Tisch zaubert, ich weis aber dass ich glücklich werden kann wenn ich "das Richtige" tue.

Desshalb verstehe ich auch den 2. Teil deiner Frage nicht, Gott hat weder keine Lust, noch ist er menschenfeindlich - im Gegenteil.

(Ich weis natürlich was du damit sagen willst, aber du siehst Gott als Person oder Wesen, was wie in Black&White Felsen bewegen kann oder verstümmelte Beine nachwachsen lassen kann, das tue ich aber nicht!)
Ich gehe noch nen Schritt weiter und sage: Gott ist ein natürliches Wesen (gewesen). Er kam, sähte das Leben und sah zu, wie es gedieh. Wie wir Menschen mit Reagenzgläsern. Ich denke da an die tolle Episoe der Simpsons, als Lisa ein Reich im Schälchen erschuf, und zu Gott wurde, während Bart der Teufel wurde. So etwa sehe ich Gott. Nicht mehr, nicht weniger. Er ist nur der Grun für unser Dasein. Nicht der Grund für unsere Naturkatastrophen. Das ist Quatsch. Wie soll er denn bitte Den Regen oder Erdbeben beeinflussen??? Glaubt ihr auch an die Wunderlampe???
 
Zubunapy am 20.02.2006 19:23 schrieb:
Er kam, sähte das Leben

Eine Umschreibung vom Urknall.

Zubunapy schrieb:
Wie soll er denn bitte Den Regen oder Erdbeben beeinflussen???

Nunja, wer daran glaubt, dass der Kerl alles in 6 Tagen gebaut hat, also die Ozeane und Gebirge und Wälder, der wird wohl auch daran glauben, dass er bissl lächerlichen Regen machen kann.
 
aph am 20.02.2006 17:33 schrieb:
TBrain am 20.02.2006 15:47 schrieb:
Dann frage ich mich wieso so viele aus der Kirche austreten

Und wieso sollte z.B. ich meinem Kind diesen Lebensbereich vorenthalten, das kann nur bereichern finde ich.

Ich denke schon, dass es wesentlich weniger Gläubige gäbe, wenn kein einziges Kind mehr vor dem 16. Lebensjahr von Gott erführe. Kinder sind nun mal beeinflussbar, besonders in den Prägejahren.

Es macht für mich einen Unterschied, wie man auf die Frage "Papa, Mama, warum bin ich auf der Welt, wieso muss ich sterben?" mit "Weil Gott das so gemacht hat" antwortet, oder mit "Einige Menschen glauben, dass es einen Gott gibt, der dafür verantwortlich ist. Andere denken, dass ..." usw..

Nur letzteres wäre für mich "freie Entscheidung" für das Kind. Das andere ist ganz klar Beeinflussung und Prägung.


Aber du kannst ja wohl schlecht ein kind erziehen ohne es zu beeinflussen und zu prägen.
du vermittelst ihm wertevorstellungen, verhaltens- und sichtweisen und bei religiösen eltern wird das eben auch miteinfließen.

ist für das kind natürlich bissl blöd da in was hineingezogen zu werden, aber das wird man kaum verhindern können.

Es ist nur wichtig , dass dem Kind genug selbstständiges denkvermögen mit auf den weg gegeben wird, damit es sich dann später selbst entscheiden kann, ob religion richtig ist oder nicht.

btw.: Kann es sein, dass sich der Glaube in letzter zeit radikalisiert?
auf der einen seite eine wachsende zahl von kirchenaustritten, auf der anderen seite schiessen Frei-evangelisch/kirchlich/wasaucimmer- gemeinden wie pilze aus dem boden.
Kreationismus is auch wieder ein thema geworden.

Oder fällt das nur mir so auf?

ich glaub diese "ich heirate kirchlich und geh sonst nur ostern und weihnachten in die kirche" leute gibts nicht mehr so wie früher...
 
kay2 am 20.02.2006 20:00 schrieb:
Kreationismus is auch wieder ein thema geworden.
[...]
Oder fällt das nur mir so auf?

Mich beunruhigt das Thema Kreationismus auch. In den USA glauben schon über 50% der Menschen an den Kreationismus, die Evolutionstheorie soll aus dem Unterricht gestrichen werden, per staatlichem Erlass. :hop:

In 14 von 50 Staaten ist es dort schon soweit.
Und hier will Italien auch damit anfangen. Ich hoffe doch, dass die Physikerin Frau Merkel clever genug ist, hier nicht solchen Nonsens verbreiten zu lassen, und dass diese fixe Idee bald wieder auf dem absterbenden Ast ist.
 
Ich denke es gibt keinen gott es gibt villeicht etwas wa suns erschaffen hat doch de rist auch nicht göttlicher als wir...
es gibt villeicht eine höhere intelligentere macht doch es gibt sicher keinen gott...
ich denke religion hat einen beträchtigen teil geleistet das sich menschen zivilisierter handeln da ssie dachten das gott sie strafen würde wenn sie was böses machen...

ich persönlich bin athesit für mich gibt es keinen gott...
und die die immer sagen wa sist dann nach dem tod..dennen sag ich nur das hat nicht smit gott zu tun man kann an ein leben nach dem tod glaube auch ohne gott...dafür braucht es voll und ganz keinen gott...
das ist nur ein blödes religiöses andauernd nervendes argument...-_-
apropo der gott in der bibel ist echt grausam er bevorzugt en volk er macht massenvernichtung...und er ist nicht allwiessen...
weshalb hat er denn die sintflut machen müssen wieso hat er es bereut er hätte doch wissen müssen das dies passieren wird demnach hätte er auch nichts bereuen müssen...
und irgentwo steht auch in der bibel...weiss e snicht wörtlich also verzeith mir^^
irgenwie steht da sdas er niederkommt für die die aus egypten flohen auf einem berg und das dort niemand sein darf weil die sonst verbrennt werden würden... dann steht als er niederkommt an dieser stelle das e rmit einer feuersäule niederkahm...WOFüR braucht gott eine feuersäule um sich niederzubegeben???
nein das in der bibel ist kein gott das ist nicht göttlich...
ich denke aber das diese ereignise so irgentwie geschehen sind doch es war nicht gott....wenn man logishc überlegt...mit heutigem verstand mit de rwissenschaft wär es doch möglich oder besser gesagt viel warscheinlicher als an einen gott z glauben, dass dies inteligente wesen waren von auserhalb die uns auf einen höheren stand oder so brachte sie machten ihre experimente mit uns... und wer von den religisösen sagt da sit unglaubwürdig...dem sage ich nur an einen gott zu glauben ist auch nicht glabwürdiger....
 
aph am 20.02.2006 17:33 schrieb:
Ich denke schon, dass es wesentlich weniger Gläubige gäbe, wenn kein einziges Kind mehr vor dem 16. Lebensjahr von Gott erführe. Kinder sind nun mal beeinflussbar, besonders in den Prägejahren.
Das ist sicherlich richtig, trotzdem sehe ich das nicht als Grund, Kinder dem Glauben fernzuhalten. Man kann Kinder nicht erziehen, ohne sie zu prägen (wie auch immer: kapitalistisch-sozialistisch, links-rechts, hilfsbereit-egoistisch, gläubig-atheistisch,...). Sie von allen möglichen Einflüssen abzuschirmen, nur damit sie später 'frei' entscheiden können, was sie eigentlich wollen, ist imo unsinnig und unrealistisch. (wobei die Frage bleibt, die auch TBrain schon gestellt hat: kann man dann wirklich von einer 'freien' Entscheidung sprechen? Den Glauben 'weglassen' stellt ja auch eine Beeinflussung dar)

Ich selbst wurde nicht religiös erzogen und bin nicht gläubig. Trotzdem kann ich durchaus verstehen, das man gläubig "sein kann". Und genauso wenig, wie ich möchte, dass jemand versucht, mich zum Glauben zu bekehren, werde ich mich hüten zu versuchen, einen Gläubigen vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich habe einige Freunde, die sehr streng gläubig sind, teilweise wurden sie auch schon so erzogen. Aber bei keinem dieser Freunde ist es so, dass sie gläubig sind, weil Mama und Papa das gesagt haben. Natürlich spielt die Erziehung da eine Rolle und ohne religiöse Erziehung wär vielleicht alles anders. Aber sie alle haben sich viel und wirklich intensivst mit ihrem Glauben auseinandergesetzt, haben sich Fragen gestellt und gezweifelt und sich letztendlich für den Glauben entschieden. Und ich würde es als freie Entscheidung bezeichnen.
Wir haben teilweise Stundenlang über Glaubensdinge diskutiert und ich war überrascht, wie kritisch und auch tolerant gerade die Strenggläubigen sind und wie gut und offen man mit ihnen über solche Dinge reden kann, auch wenn man andere Ansichten hat. Da kann mancher Atheist noch von lernen.


Noch etwas zum Thema 'Warum Glaube/Religion/Gott':

Es gab eine Zeit wo es meiner Freundin (ebenfalls nicht gläubig) vor allem psychisch sehr sehr schlecht ging. Sie war magersüchtig, hatte Selbstverletzung (SVV-sich selbst Verletzungen zufügen, in ihrem Fall durch Schnitte mit einer Rasierklinge in Arme, Beine,...), war schizophren und wurde zu allem Überfluss noch kurz bevor sie 15 wurde auf einer Party vergewaltigt. Sie hatte 2 Psychiatrieaufenthalte, der erste ~3 Monate, der zweite ~2 Wochen. Nach dem zweiten Aufenthalt war sowohl ihre Hoffnung als auch ihre Kraft am Ende und sie machte mehrere Selbstmordversuche.
In dieser Phase sagte sie mir, dass sie ihre beste Freundin (welche sehr religiös ist) um ihren Glauben 'beneidet' und dass sie selbst auch gerne glauben können würde. Auf mein etwas überraschtes/irritiertes 'Warum?' sagte sie nur, weil es ihr (also der Freundin) so unheimlich viel Kraft und Halt geben würde...


Gruß Sgod

P.S.: Meiner Freundin geht es inzwischen wieder gut, sie ist praktisch wieder gesund. =)
 
kay2 am 20.02.2006 20:00 schrieb:
Aber du kannst ja wohl schlecht ein kind erziehen ohne es zu beeinflussen und zu prägen.
du vermittelst ihm wertevorstellungen, verhaltens- und sichtweisen und bei religiösen eltern wird das eben auch miteinfließen.

Nun, offenbar habt ihr mich falsch verstanden. Und das obwohl ich den Unterschied eigentlich klar machte. Erziehung und Vermittlung sind zwei verschiedene Dinge. Man muss Gott nicht außen vor lassen. Aber es ist doch nicht dasselbe, ob ich dem Kind sage, dass da ein Gott ist. Oder ob ich ihm sagen, dass manche Menschen denken, dass da ein Gott ist.

Genauso kann man ihm die Gedankenwelt der Humanisten, Atheisten und anderer nahebringen. Man kann ihm auch sagen, woran man selbst glaubt, wonach man sich richtet. Wenn man dem Kind das auf eine Weise argumentativ vermittelt, die schlüssig klingt, wird es das evtl. übernehmen. Kinder sind nicht so blöd, wie man gemeinhin denkt. Die können durchaus Argumente nachvollziehen.
 
aph am 21.02.2006 10:41 schrieb:
Nun, offenbar habt ihr mich falsch verstanden.
Stimmt, hab ich. Hab mich beim lesen wohl zu sehr auf deinen ersten Absatz

aph am 20.02.2006 17:33 schrieb:
Ich denke schon, dass es wesentlich weniger Gläubige gäbe, wenn kein einziges Kind mehr vor dem 16. Lebensjahr von Gott erführe.

konzentriert, da klang es noch so, wie es einige hier aufgefasst haben. Naja, nächstes Mal wieder... ;)


Gruß Sgod
 
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