Genau deswegen sterben die Innenstädte bzw. die Geschäfte dort auch aus. Ich gehe nicht jeden Tag einkaufen sondern einmal die Woche. Da lade ich den Kofferraum quasi voll. Wie soll ich das zu Fuß transportieren oder gar in Bus und Bahn mitschleppen?
Klar, wenn man in der Innenstadt wohnt, Single-Haushalt ist und jeden Tag dort vorbeigeht kann man jeden Tag ein bisschen für sich im Vorbeigehen einkaufen.
Für einen großen Teil der Bevölkerung kommt das aber wohl nicht in Frage.
Das hört sich so an, als würdest du nicht Orte meinen, die eine richtige Innenstadt haben, sonders als ob du eher die Provinz meinst mit kleinen "City"-Bereichen, ner kleinen Einkaufstraße und sonst nix, und der nächste Supermarkt ist dann 10km außerhalb der "Stadt" ? Oder du hast nicht verstanden, dass nur um StadtKERNE geht.
DIE Städte, die gemeint sind, sind Städte, die wirklich einen "Innenstadt" haben und nicht nur nen Bürgermeister, der noch etwas vom Restbudget ausgegeben hat, um mit einem Schild "City" auf den Ortskern hinzuweisen...
Oder um Orte, die zwar nur eine sehr kleine "City" haben, aber die dann verkehrsberuhigen würden. Da reden wir dann aber von Städten, bei denen du dann vom Autoparkplatz bis zum Supermarkt nicht extra 10 Minuten laufen musst, sondern es wäre dann ein überschaubarer Kern autofrei, was ja in Provinzstädten sowieso oft der Fall ist, die schon längst mindestens eine Fußgängerzone haben.
Es geht aber eher um Städte wie zb Köln, und da hast du selbst dann, wenn du im 2-3km Umkreis um den Dom jeden motorisierten Verkehr verbietest, immer noch außerhalb einer verkehrsberuhigten Zone Dutzende Supermärkte, wo Leute, die nur 1x die Woche einkaufen wollen, in Ruhe parken und einkaufen können. Und die, die schon aktuell im Innenstadtbereich ihre normalen Einkäufe erledigen, sind eh die, die dort wohnen. Keine Sau aber fährt bei einer Großstadt extra "in die City", um zum Supermarkt zu fahren. Da gibt es mehr als genug Supermärkte außerhalb einer möglichen Autofreien Zone, UND mit Parken wäre es in der "Innenstadt" auch beschissen.
Und die Annahme, dass weniger Verkehr für leere Läden sorgt, ist sowieso vielen Erfahrungen nach falsch. Es gibt Leute, wie du, die dann nicht mehr in die City wollen, weil sie unbedingt den Komfort des Autos wollen - dafür gibt es aber andere, die häufiger in die City gehen/fahren, weil es dort viel angenehmer wird als Fußgänger oder Radfahrer.
Wohlgemerkt: City. Ich rede nicht von einem Kaff, bei dem es nur 1-2 große "Zugpferde" für alle anderen Läden gibt, und wenn dieses Zugpferd Probleme hat, zB eben "keine Parkplätze mehr" beim einzigen großen Supermarkt des Ortes, wäre das in der Tat ein Problem für alle anderen Läden dort.
Aber in Städten, in denen man sowieso 3-4 Straßen weiter eine Alternative hat, sieht es ganz anders aus. In Köln gab es schon mehrere Straßen in belebten Stadtvierteln, bei denen viele Parkplätze entfernt wurden, und dauernd kam das Jammern der Ladenbesitzer "wääähhh... jetzt kommt kein einziger Kunde mehr" - das Gegenteil war der Fall. Erstens stellte sich raus, dass die Ladeninhaber die Quote an "Kunden, die NUR per Auto kommen" massiv überschätzt hatten, zweitens kamen viele Leute als Neukunden, die - weil sie STATT mit dem Auto nun zu Fuß oder per Rad zu EINEM Laden gingen/fuhren - den ein oder anderen Laden zum ersten mal überhaupt bewusst entdeckt haben. Per Auto aber: Parken, rein, raus, wegfahren, die anderen Läden gar nicht wahrnehmen. Selbst Leute, die nur in den Laden kamen, weil endlich mal Platz fürs Abstellen ihres Fahrrads da war, gab es als Neukunden...