Was in letzter Zeit mit der Firmenausrichtung der sportlicher geprägten Großserienhersteller geschieht (insbesondere in letzter Zeit bei Audi, aber teils auch schon auf längere Sicht in einzelnen Schüben bei BMW) regt mich auf.
Zuerst mal zu Audi. Ich verstehe Audi nicht. Nachdem nun die SQ (Sportversionen der Audi SUV) nur mit Diesel kommen statt mit einem sportlichen Benziner, kommt mittlerweile der Audi S7 und S6 auch nur noch mit Dieselmotor. Als nächsten Schritt streicht Audi die einzigen richtigen Sportwagen aus seinem Programm (wer einen neuen TT oder R8 haben will sollte sich bald entscheiden; diese werden ersatzlos auslaufen es kommen keine Nachfolger). So kann man seine Sportler-DNA, die man seit den 80er Jahren anfangs mühevoll mit Urquattro/Sportquattro und den S/RS aufgebaut hat und die die Marke prägt auch effizient vernichten.
Wie kann man seine Sportgene die das Image der Firma sehr stark mit bestimmen so einfach torpedieren ? So einfach die Grund-DNA der Marke Audi quasi zerstören ? Ich verstehe das nicht.
Die einzigen Sportwagen die man hat läßt man auslaufen und die verbleibenden sportlichen Speerspitzen der jeweiligen Modellreihen (S/RS/SQ) haben bzw. bekommen Dieselmotoren. Super. So macht es einem Audi leicht, sich nicht für einen neuen Wagen der Marke zu entscheiden.
Ist Audi nicht mehr in der Lage, vernünftige High Performance Benzinmotoren für die Topmodelle zu konzipieren und herzustellen ? Motoren die einigermaßen langzeithaltbar sind, kein Öl saufen wie andere Whisky und sonst die restlichen Eckdaten erfüllen ? Daß man bei den Sportmodellen durch die Bank weg zum Diesel greift ? Das verstehe ich absolut nicht.
BMW und Mercedes bekommen das ja auch einigermaßen bis gut hin.
Irgendwie ist das was bei Audi in letzter Zeit abläuft absolut nicht mehr nachvollziehbar. Zumal die S/RS-Modelle und TT/R8 nun keinen massiven Marktanteil bei Audi haben und auf den Flottenverbrauch demzufolge kaum einen Einfluß. Da hätte man diese als "Wild Boys" und sportliche Aushängeschilder zur Schärfung der eigenen DNA ruhig erst einmal weiter pflegen können. Insbesondere ein Audi R8 hat als verkappter Lambo hier Audi sehr viel Image gebracht. Die S/RS-Derrivate genauso. Aber so schafft man die einzigen Sportwagen ab und kastriert den verbleibenden Rest. Mal sehen was Audi beim S/RS 4 machen wird. Die einzigen S-Modellemit Benziner bleiben die Audi S3/S1. Mal sehen wie es um den RS3 bestellt sein wird.
Aber daß mit der DNA pflegen ist bei BMW in letzter Zeit auch in einigen Teilen nicht mehr der Fall gewesen, wenn man ehrlich sein will. Zuerst kam die großflächige Streichung der R6-Motoren aus den BMW-Programm (nur noch wenige Modelle unterhalb vom M hatten dann einen R6-Motor verbaut. Dann kam der Umstieg auf Frontantrieb bei allen Modellen unterhalb vom BMW 3er. Der nächste Schritt ist nun im gleichen Atemzug wie die Umstellung auf Frontantrieb die weitere Streichung von R6-Motoren insbesondere beim 1er und 2er.(außer bei den 3er aufwärts) und selbst beim 3er bleibt als R6 nur ein Diesel. Was BMW da seit geraumer Zeit macht ist für mich auch so mit einem großen Fragezeichen verbunden. Das Alleinstellungsmerkmal des 1er/2ers in der Kompaktklasse (einziger Hersteller mit Hecktrieb in der Fahrzeugklasse) gibt man seit dem neuen 1er/2er einfach auf. Davor schon hat man den Imagebooster von BMW den R6 einfach bis auf wenige Ausnahmen gestrichen gehabt. Ich erinnere da nur an Klassiker wie BMW 320i/325i mit R6.
Nun stoppt man in die 1er und 2er-Modelle auf einmal 3-Zylinder rein, senkt damit die Zahl der 4-Zylindermodelle und 6 Zylinder gibt es für die Modelle nicht mehr mal für Geld und gute Worte. Die sportlichen Modelle dieser Baureihen (1M/M 2) werden komplett und ersatzlos gestrichen....
Da bleibt als einziger "Massenhersteller" der einigermaßen (dort haben die A&B-Klasse-Derrivate auch Frontantrieb) seinen Genen treu bleibt nur noch Mercedes über. Eigentlich traurig.