pacsun am 20.10.2005 20:02 schrieb:
Was ich nicht verstehe, ist wieso du die Tatsache anzweifelst, dass ein liberalisierter Arbeitsmarkt und neoliberale Politik die Arbeitslosigkeit senken. Du wirst mir ja sicherlich zustimmen, dass die USA und GB neoliberale Politik machen wie sie im Buche steht(betriebliche Bündnisse, wenige Sozialtransfers, etc.) und gleichzeitig haben diese zwei Länder eine Arbeitslosigkeit von 5%. Was ist deiner Theorie nach der Grund für diese niedrige Arbeitslosenquote?
Das kann ich dir genau sagen (als ob ich das hier nicht schon hundert mal getan hätte oO) ...
Wenn eine Volkswirtschaft in der derzeitigen globalisierten Wirtschaft Konzernen die Möglichkeit bietet, in ihrem Land mehr Profit zu machen als anderswo, indem sie zB Löhne senken, Unternehmenssteuern senken, etc.., dann steigt dort die Beschäftigung für den Zeitraum des Abziehens des Kapitals aus anderen Ländern (wie Deutschland), wo dies nicht geschieht. Ist der Transfer abgeschlossen oder wird von anderen, weiteren Unterbietern konterkariert, steigt sie wieder (siehe Niederlande, USA).
Das bedeutet: Die Beschäftigungszuwächse in neoliberalen Ländern rühren ausschließlich aus der Konkurrenz zwischen den Ländern, nicht aber aus einer Überlegenheit des Prinzips Profitmaximierung. Sie sind zudem nur temporär und schädigen die Nachhaltigkeit des Wirtschafts- und Währungsumlaufes. Man kann sich selbst ausrechnen, wie wenig es für einen "Nachzügler" wie Deutschland brächte, diesem Zug hinterherzurennen.
bierchen am 20.10.2005 23:05 schrieb:
Was z.B. ich so weiß:
- Schweden: Reformen in den 80ern. Harte Einschnitte ins Sozialsystem
- Dänemark: kein Kündigungsschutz
- England: Ausgeprägter Niedriglohnsektor, der half die Arbeitslosigkeit substantiell zu senken. Weniger Sozialleistungen als in Deutschland.
- Schweden: Hohe Abgabenlast, gerade auch für große Einkommen und Erbschaften
- Dänemark: hervorragendes soziales Netz und Bildung
- England: nix Gutes