• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Was denkt ihr wo D in 10 Jahren steht?

Stef1811 am 31.10.2005 12:45 schrieb:
Das Bankensystem in China ist nicht korrupt sondern von der Regierung gesteuert.

Das eine bringt zwangsläufig das andere mit sich - ließ bitte den Zeit-Artikel den ich oben verlinkt hab. Veränderungen sind in dem Bereich für China unausweichlich.
 
TBrain am 31.10.2005 12:51 schrieb:
Hier ein Artikel zum dringenden Reformbedarf und Zustand des chinesischen Bankensystems, ein Problem welchen von der chinesischen Regierung als größte Gefahr für die weiteren Wachtumschancen des Landes gewertet wird:

http://www.zeit.de/2004/16/China_Banken

Auch mal zum Vergleich: China hat im Jahr 2003 35Mrd USD im Ausland investiert, in einem vorherigen Post hast du geschrieben, dass täglich allein 2 Billionen USD an Finanzströmen um die Erde fließen, da sind die 35 Mrd nicht mehr als ein Fliegenschiß. Ich glaube die Sache wird überbewertet.

Klar, sind die chinesischen Investitionen im Ausland noch unter denen der Ausländer in China. Hier ein paar belastbare Zahlen. Demnach war das Verhältnis 2,5Mrd(2002) zu 53Mrd(2003). Die Tendenz ist aber klar: Erstere steigen schneller als letztere. Es macht übrigens wenig Sinn, diese Summen mit Spekulationsgeldern zu vergleichen (die 2 Billionen tgl.), aber das nur am Rande.

Dein Link enthält aufschlussreiche Informationen, zeigt aber mal wieder, in welch festgefahrenen Systemen westliche Ökonomen denken, wenn sie über China urteilen.
 
Hab auch gerade beim surfen einen
interessanten Beitrag über China gefunden. Das was dort angesprochen wird sollte man bei der Beurteilung Chinas auch nicht außeracht lassen, denn das könnte ja zu schweren politischen Umwälzungen führen. Und wer weiß ob das in die bessere oder in die schlechtere Richtung geht.

Und über die Kapitalismusdebatte die schon etwas früher in diesem Thread diskuttiert wurde habe ich auch noch was: Link
 
Stef1811 am 31.10.2005 14:32 schrieb:
Hab auch gerade beim surfen einen
interessanten Beitrag über China gefunden. Das was dort angesprochen wird sollte man bei der Beurteilung Chinas auch nicht außeracht lassen, denn das könnte ja zu schweren politischen Umwälzungen führen. Und wer weiß ob das in die bessere oder in die schlechtere Richtung geht.

Und über die Kapitalismusdebatte die schon etwas früher in diesem Thread diskuttiert wurde habe ich auch noch was: Link

Keinen Zweifel: China ist ein Vorzeigeland für miesestes, menschenfeindliches Wirtschaften, mit gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten und dem Beweis, dass freier Markt und einseitige Ausrichtung aufs Kapital keinesfalls irgendwann alle hoch bringt. Die Bosse aus den USA gucken vermutlich neidisch, wie einfach es in China ist, die Massen still zu halten. In den USA muss man sie in Gefängnisse stecken, was teuer ist. In China lässt man sie einfach verrotten oder von der nächsten Überschwemmung kassieren.

Danke für deinen anderen Link. Auch wenn die FAZ eindeutig rechtskonservativ einzuordnen ist, stimmte doch einiges darin:
"So steigt in jüngster Zeit die Neigung, getrieben von rekordniedrigen Zinsen und dem weltweiten Überangebot von Kapital, mit dem Einsatz von Krediten die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals noch weiter nach oben zu treiben. In diesen Fällen werden die Kapitalrücklagen der übernommenen Firmen von den neuen Eigentümern abgesaugt, die Schulden steigen, manchmal werden sogar noch Sonderdividenden durch die Ausgabe von hochverzinslichen Anleihen finanziert. Dieses von den Akteuren verschleiernd Rekapitalisierung genannte Verfahren hinterläßt nicht selten Unternehmen, die unter Zins- und Tilgungslasten ächzen. Es gibt spekulative Auswüchse, die kritisch zu sehen sind. Doch hilft bei ihrer Beurteilung die pauschale Formel vom guten Eigen- und bösen Fremdkapital nicht weiter."
Wie wahr. Hier siehst du, wie das funktioniert, was ich kritisiere.
 
aph am 31.10.2005 14:59 schrieb:
Stef1811 am 31.10.2005 14:32 schrieb:
Hab auch gerade beim surfen einen
interessanten Beitrag über China gefunden. Das was dort angesprochen wird sollte man bei der Beurteilung Chinas auch nicht außeracht lassen, denn das könnte ja zu schweren politischen Umwälzungen führen. Und wer weiß ob das in die bessere oder in die schlechtere Richtung geht.

Und über die Kapitalismusdebatte die schon etwas früher in diesem Thread diskuttiert wurde habe ich auch noch was: Link

Keinen Zweifel: China ist ein Vorzeigeland für miesestes, menschenfeindliches Wirtschaften, mit gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten und dem Beweis, dass freier Markt und einseitige Ausrichtung aufs Kapital keinesfalls irgendwann alle hoch bringt. Die Bosse aus den USA gucken vermutlich neidisch, wie einfach es in China ist, die Massen still zu halten. In den USA muss man sie in Gefängnisse stecken, was teuer ist. In China lässt man sie einfach verrotten oder von der nächsten Überschwemmung kassieren.

Danke für deinen anderen Link. Auch wenn die FAZ eindeutig rechtskonservativ einzuordnen ist, stimmte doch einiges darin:
"So steigt in jüngster Zeit die Neigung, getrieben von rekordniedrigen Zinsen und dem weltweiten Überangebot von Kapital, mit dem Einsatz von Krediten die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals noch weiter nach oben zu treiben. In diesen Fällen werden die Kapitalrücklagen der übernommenen Firmen von den neuen Eigentümern abgesaugt, die Schulden steigen, manchmal werden sogar noch Sonderdividenden durch die Ausgabe von hochverzinslichen Anleihen finanziert. Dieses von den Akteuren verschleiernd Rekapitalisierung genannte Verfahren hinterläßt nicht selten Unternehmen, die unter Zins- und Tilgungslasten ächzen. Es gibt spekulative Auswüchse, die kritisch zu sehen sind. Doch hilft bei ihrer Beurteilung die pauschale Formel vom guten Eigen- und bösen Fremdkapital nicht weiter."
Wie wahr. Hier siehst du, wie das funktioniert, was ich kritisiere.


Ja aber du siehst auch was ich meine. Man kann nicht sagen böse Hedge-Fonds gutes Eigenkapital.
Du greifst auch nur raus was dir gefällt. Es gibt auch Dinge die meine Argumente untermauern. In beider Tradition steht der Gedanke, daß der Wettbewerb moralisch anrüchigem Verhalten Schranken setzt. Der Preismechanismus von Angebot und Nachfrage regelt unpersönlich und ohne moralische Attitüde, was wem zusteht. "Auswüchse des Kapitalismus" können sich nur ergeben, wenn Eigentumsrechte unklar sind, wenn Aktionäre kaum eine Möglichkeit haben, über Vorstandsgehälter abzustimmen. Oder wenn der Staat Privilegien verteilt, die die Gier der Menschen anstacheln, wie Nils Goldschmidt vom Freiburger Walter Eucken Institut unlängst auf einer Tagung der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung betonte.

Wohlstand entsteht, wenn der Staat ein Regelwerk sicherer Eigentumsrechte setzt und den Rest der spontanen Marktordnung überläßt. Moralisch aufgeladene Kapitalismusschelte hilft dagegen nicht weiter, wie schon Mandeville wußte: "Mit Tugend bloß kommt man nicht weit; / Wer wünscht, daß eine goldene Zeit / Zurückkehrt, sollte nicht vergessen: / Man mußte damals Eicheln essen


Dieses Zitat untermauert eher meine Meinung.
 
Stef1811 am 31.10.2005 15:21 schrieb:
Ja aber du siehst auch was ich meine. Man kann nicht sagen böse Hedge-Fonds gutes Eigenkapital.
Du greifst auch nur raus was dir gefällt. Es gibt auch Dinge die meine Argumente untermauern. In beider Tradition steht der Gedanke, daß der Wettbewerb moralisch anrüchigem Verhalten Schranken setzt. Der Preismechanismus von Angebot und Nachfrage regelt unpersönlich und ohne moralische Attitüde, was wem zusteht. "Auswüchse des Kapitalismus" können sich nur ergeben, wenn Eigentumsrechte unklar sind, wenn Aktionäre kaum eine Möglichkeit haben, über Vorstandsgehälter abzustimmen. Oder wenn der Staat Privilegien verteilt, die die Gier der Menschen anstacheln, wie Nils Goldschmidt vom Freiburger Walter Eucken Institut unlängst auf einer Tagung der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung betonte.

Wohlstand entsteht, wenn der Staat ein Regelwerk sicherer Eigentumsrechte setzt und den Rest der spontanen Marktordnung überläßt. Moralisch aufgeladene Kapitalismusschelte hilft dagegen nicht weiter, wie schon Mandeville wußte: "Mit Tugend bloß kommt man nicht weit; / Wer wünscht, daß eine goldene Zeit / Zurückkehrt, sollte nicht vergessen: / Man mußte damals Eicheln essen


Dieses Zitat untermauert eher meine Meinung.

Das tut es wohl, aber die Passage basiert auf Irrtümern. Auswüchse des Kapitalismus wohnen ihm inne. Der Preismechanismus allein regelt wenig. Auch in dieser Betrachtung wird die Situation einer Kapitalschwemme außer Acht gelassen. Da regeln Preise nicht mehr "was einem zusteht".

Ich picke mir nicht nur raus, was mir passt. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Lösung wäre, einseitig das Eigenkapital aller Beteiligten zu stärken.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass die simple Logik "Geld freisetzen = Investitionen = Arbeitsplätze" unter diesen Bedingungen nicht mehr stimmt, sondern sogar fatale Folgen haben kann.
 
Keinen Zweifel: China ist ein Vorzeigeland für miesestes, menschenfeindliches Wirtschaften, mit gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten und dem Beweis, dass freier Markt und einseitige Ausrichtung aufs Kapital keinesfalls irgendwann alle hoch bringt. Die Bosse aus den USA gucken vermutlich neidisch, wie einfach es in China ist, die Massen still zu halten. In den USA muss man sie in Gefängnisse stecken, was teuer ist. In China lässt man sie einfach verrotten oder von der nächsten Überschwemmung kassieren.

Stimmt nur bedingt. Ich glaube erstens nicht das Manager in der Vereinigten Staaten irgendjemand töten wollen und zweitens akzeptiere ich dein Argument mit dem freien Markt nicht. China wird immernoch von der KP regiert welche teilweise immernoch an planwirtschaftlichen Methoden festhält ( z.B Banken ). Außerdem wuredn diese Gebiete nicht von irgendeiner Marktwirtschaftlichen Partei so nieder gerichtet sondern von Mao und seiner KP.
 
aph am 31.10.2005 12:41 schrieb:
Stef1811 am 31.10.2005 12:38 schrieb:
aph am 31.10.2005 12:21 schrieb:
Stef1811 am 30.10.2005 11:04 schrieb:
Er spricht von langfristig! Man muss schon sagen das Betroffene auch ein wenig selbst dran Schuld sind. Nicht viele den gerade Kleinanleger haben nicht die Übersicht eine Spekulationsblase zu erkennen. Aber der Typ sagt ja selber im Laborversuch hat er gesehen das die Gier die Leute größer ist als ihre Vernunft. Ich sehe kein so großes Problem darin die Kapitaleinkünfte nicht mehr zu besteuern den das würde zu einen Ansteigen der Aktienkurse führen und dadurch auch Kleinanleger mehr Geld verschaffen.

Es ist schade. Da gehe ich einmal auf deine Wünsche ein und liefere dir belastbare Fakten und Gedanken, und du gehst überhaupt nicht drauf ein und lernst nix draus. Dann musst du dich auch nicht wundern, wenn ich dich und deine einseitige Ausrichtung nicht ernst nehme.
Hast du denn irgendwas von dem Problem der Kapitalschwemme verstanden, und was ihre Existenz verändert hinsichtlich Investitionsverhalten von freiwerdendem Geld?


Langsam verstehe ich dich nicht mehr. Ich hab doch was daraus gelernt. Ich weiß was du mit dem Problem der Kapitalschwemme meinst aber denke nicht ,dass das ein so großes Problem ist wie du es meinst. Du hast schon recht Spekulation ist auf große Sicht hin negativ. Aber ich sehe nicht die Gefahr ,dass das Platzen einer großen Spekulationsblase sofort zu einem Börsencrash gigantischen Ausmaßes werden könnte. Z.B wenn Öl auf einmal 20 $ weniger Kosten würde wäre das eher positiv als negativ. Gut Ölfirmen werden da etwas anders denken aber der gesamt Situation wäre es eher nützlich.

Naja, wenn du es positiv findest, wenn die Aktienkurse (in Spekulationsblasen) steigen, weil dann angeblich auch Kleinanleger was davon hätten, obwohl die deinen Angaben zufolge weniger durchblicken, was eine Blase ist und wann sie platzt, dann widersprichst du dir aber gewaltig. Du förderst damit doch nur Blasen, Geldkonzentration und Kapitalschwemme.


Ich meine das wie folgt : Ein Kleinanleger der in einen großen professionell geführten Fond investiert kann auch profitieren wenn der Fond in eine noch stabile Blase investiert und das Geld dann wieder rechtzeitig abzieht und in eine andere Immobilie z.B investiert. Kleinanleger die alles auf eigene Faust machen könnten es zu spät bemerken das sie in eine gerade platzende Blase investiert haben. So war das gemeint . Ich weiß hätte ich von Anfang an betonen sollen.
Wie fördere ich das ? Ich sage nur das es nicht zu einem gewaltigen Börsencrash und einer Weltwirtschaftskrise führen müsste.
 
Das tut es wohl, aber die Passage basiert auf Irrtümern. Auswüchse des Kapitalismus wohnen ihm inne. Der Preismechanismus allein regelt wenig. Auch in dieser Betrachtung wird die Situation einer Kapitalschwemme außer Acht gelassen. Da regeln Preise nicht mehr "was einem zusteht".
Ja das stimmt aber Blasen sind nicht unbedingt typisch für einen Markt. Gehe mal in deiner Stadt über einen Wochenmarkt und versuche dort mal eine Spekulationsblase zu finden. Ich glaube nicht das du fündig wirst. Es gibt schon solche Blasen und man sollte Kontrollmaßnahmen einleiten wenn so etwas passiert. Außerdem finde ich schon das der Preißmechanismus ein relativ gutes Regelungsmittel ist. Aber man sollte den Markt nicht einfach so walten lassen !

Ich picke mir nicht nur raus, was mir passt. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Lösung wäre, einseitig das Eigenkapital aller Beteiligten zu stärken.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass die simple Logik "Geld freisetzen = Investitionen = Arbeitsplätze" unter diesen Bedingungen nicht mehr stimmt, sondern sogar fatale Folgen haben kann

Ja diese Logik ist nicht immer richtig. Teilweise stimmt sie denn Unternehmen bekommen durch Börsengänge oft relativ viel Geld. Aber das habe ich alles schon näher beschrieben.
 
Stef1811 am 31.10.2005 19:26 schrieb:
Das tut es wohl, aber die Passage basiert auf Irrtümern. Auswüchse des Kapitalismus wohnen ihm inne. Der Preismechanismus allein regelt wenig. Auch in dieser Betrachtung wird die Situation einer Kapitalschwemme außer Acht gelassen. Da regeln Preise nicht mehr "was einem zusteht".
Ja das stimmt aber Blasen sind nicht unbedingt typisch für einen Markt. Gehe mal in deiner Stadt über einen Wochenmarkt und versuche dort mal eine Spekulationsblase zu finden. Ich glaube nicht das du fündig wirst. Es gibt schon solche Blasen und man sollte Kontrollmaßnahmen einleiten wenn so etwas passiert. Außerdem finde ich schon das der Preißmechanismus ein relativ gutes Regelungsmittel ist. Aber man sollte den Markt nicht einfach so walten lassen !

Ich picke mir nicht nur raus, was mir passt. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Lösung wäre, einseitig das Eigenkapital aller Beteiligten zu stärken.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass die simple Logik "Geld freisetzen = Investitionen = Arbeitsplätze" unter diesen Bedingungen nicht mehr stimmt, sondern sogar fatale Folgen haben kann

Ja diese Logik ist nicht immer richtig. Teilweise stimmt sie denn Unternehmen bekommen durch Börsengänge oft relativ viel Geld. Aber das habe ich alles schon näher beschrieben.

Weißt du was? Du hast ja Recht, dass man alles differenziert sehen muss (meine Rede). Wir bringen jetzt abwechselnd ein Beispiel einer Firma aus Deutschland, in die Hedgefonds eingestiegen sind. Ich bringe gesunde, schwarze Zahlen schreibende Firmen, und du im Gegenzug solche, die marode und überschuldet waren und dank der Hedgefonds saniert wurden. Ok?

Ich fange an:
Berliner Verlag, Übernahme durch VSS und Mecom Ende 25.10.2005. Konsequenzen noch unbekannt.

Jetzt du.
 
aph am 31.10.2005 14:59 schrieb:
Stef1811 am 31.10.2005 14:32 schrieb:
Hab auch gerade beim surfen einen
interessanten Beitrag über China gefunden. Das was dort angesprochen wird sollte man bei der Beurteilung Chinas auch nicht außeracht lassen, denn das könnte ja zu schweren politischen Umwälzungen führen. Und wer weiß ob das in die bessere oder in die schlechtere Richtung geht.

Und über die Kapitalismusdebatte die schon etwas früher in diesem Thread diskuttiert wurde habe ich auch noch was: Link

Keinen Zweifel: China ist ein Vorzeigeland für miesestes, menschenfeindliches Wirtschaften, mit gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten und dem Beweis, dass freier Markt und einseitige Ausrichtung aufs Kapital keinesfalls irgendwann alle hoch bringt.
Da stellt sich mir die Frage, ob Du glaubst, dass die Chinesen besser dran wären, wenn sie ihre Märkte nicht geöffnet und dem Kapitalismus nicht die Hand gegeben hätten?
Sicher, Kapitalismus birgt die Gefahr, dass der Wohlstand an den sozial Schwachen vorübergeht. Hier muss der Staat eingreifen und für einen angemessenen Ausgleich zu sorgen (wobei ich jetzt nicht darüber diskutieren will, was "angemessen" ist).
Aber: Kapitalismus bringt in der Gesamtbetrachtung Wohlstand für das Land. Wäre China bei ihrem alten System geblieben, dann müssten praktisch alle Chinesen (mit Ausnahme der Parteifunktionäre) weiter "dahinsiechen".

Zwar hat China Großes geleistet und in nur zwei Dekaden mehr als 400 Millionen Menschen aus bitterster Armut befreit. Der Aufschwung aber versickert auf dem Weg in die Dörfer. Die Entscheidung des kommunistischen Regimes, den sozialen Ausgleich und nicht länger das Wachstum um jeden Preis in den Mittelpunkt des Elften Fünfjahresplans zu rücken, ist vor allem ein Eingeständnis des eigenen Versagens der Partei. Sie fürchtet, von denen überrollt zu werden, für die sie - auf dem Papier - antritt. Nun sind es nicht mehr wie 1989 die Studenten, die ihr Recht einfordern, es sind die Bauern, Arbeiter und Arbeitslosen.
 
SatPK am 16.10.2005 15:06 schrieb:
Moin Leutz :-D

Was denkt ihr wo wir in 10 Jahren stehen? Wirtschafltich, bildungsmäßig, arbeitslosenquote, etc! Schreibt mal rein was ihr so denkt!

Mfg sat

"Wir sitzen auf einem bald explodierenden Fass", so ein SPD Politiker nach der Wahl.
Die CDU hat vor der Wahl eine "Diagnose" (bewusst vereinfacht umbennant) in Auftrag gegeben, um der SPD eins auszuwischen. Diese wurde nie bekannt gegeben, da das "Ergebnis" zu schlecht war...

Es wird weiter Berg ab gehen.
 
bierchen am 01.11.2005 14:01 schrieb:
Da stellt sich mir die Frage, ob Du glaubst, dass die Chinesen besser dran wären, wenn sie ihre Märkte nicht geöffnet und dem Kapitalismus nicht die Hand gegeben hätten?

Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich denke, dass die Chinesen derzeit den einzig richtigen Weg gehen, auch wenn das Millionen Menschenleben kosten wird. Was soll's: wir haben das schon hinter uns. Nur werden auch sie irgendwann dazu übergehen müssen, ALLEN Menschen ein Auskommen zu sichern. Jedenfalls denen, die nach dieser Tortur übrig sein werden. Und ich denke, dass die Chinesen aufgrund ihrer zentralistischen und uneitlen Administration im Gegensatz zum Westen fähig sind, die nötigen Veränderungen am Finanzsystem vorzunehmen. Was nicht bedeutet, dass sie das ineffiziente, krisenbehaftete westliche System 1:1 übernehmen werden.
 
aph am 01.11.2005 10:52 schrieb:
Stef1811 am 31.10.2005 19:26 schrieb:
Das tut es wohl, aber die Passage basiert auf Irrtümern. Auswüchse des Kapitalismus wohnen ihm inne. Der Preismechanismus allein regelt wenig. Auch in dieser Betrachtung wird die Situation einer Kapitalschwemme außer Acht gelassen. Da regeln Preise nicht mehr "was einem zusteht".
Ja das stimmt aber Blasen sind nicht unbedingt typisch für einen Markt. Gehe mal in deiner Stadt über einen Wochenmarkt und versuche dort mal eine Spekulationsblase zu finden. Ich glaube nicht das du fündig wirst. Es gibt schon solche Blasen und man sollte Kontrollmaßnahmen einleiten wenn so etwas passiert. Außerdem finde ich schon das der Preißmechanismus ein relativ gutes Regelungsmittel ist. Aber man sollte den Markt nicht einfach so walten lassen !

Ich picke mir nicht nur raus, was mir passt. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Lösung wäre, einseitig das Eigenkapital aller Beteiligten zu stärken.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass die simple Logik "Geld freisetzen = Investitionen = Arbeitsplätze" unter diesen Bedingungen nicht mehr stimmt, sondern sogar fatale Folgen haben kann

Ja diese Logik ist nicht immer richtig. Teilweise stimmt sie denn Unternehmen bekommen durch Börsengänge oft relativ viel Geld. Aber das habe ich alles schon näher beschrieben.

Weißt du was? Du hast ja Recht, dass man alles differenziert sehen muss (meine Rede). Wir bringen jetzt abwechselnd ein Beispiel einer Firma aus Deutschland, in die Hedgefonds eingestiegen sind. Ich bringe gesunde, schwarze Zahlen schreibende Firmen, und du im Gegenzug solche, die marode und überschuldet waren und dank der Hedgefonds saniert wurden. Ok?

Ich fange an:
Berliner Verlag, Übernahme durch VSS und Mecom Ende 25.10.2005. Konsequenzen noch unbekannt.

Jetzt du.

Vinnolit

Nachzulesen unter dem gestern gestellten Link von FAZ.net .
Konsequenzen: zahlreiche Arbeitsplätze gesichert.
 
bierchen am 01.11.2005 14:01 schrieb:
aph am 31.10.2005 14:59 schrieb:
Stef1811 am 31.10.2005 14:32 schrieb:
Hab auch gerade beim surfen einen
interessanten Beitrag über China gefunden. Das was dort angesprochen wird sollte man bei der Beurteilung Chinas auch nicht außeracht lassen, denn das könnte ja zu schweren politischen Umwälzungen führen. Und wer weiß ob das in die bessere oder in die schlechtere Richtung geht.

Und über die Kapitalismusdebatte die schon etwas früher in diesem Thread diskuttiert wurde habe ich auch noch was: Link

Keinen Zweifel: China ist ein Vorzeigeland für miesestes, menschenfeindliches Wirtschaften, mit gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten und dem Beweis, dass freier Markt und einseitige Ausrichtung aufs Kapital keinesfalls irgendwann alle hoch bringt.
Da stellt sich mir die Frage, ob Du glaubst, dass die Chinesen besser dran wären, wenn sie ihre Märkte nicht geöffnet und dem Kapitalismus nicht die Hand gegeben hätten?
Sicher, Kapitalismus birgt die Gefahr, dass der Wohlstand an den sozial Schwachen vorübergeht. Hier muss der Staat eingreifen und für einen angemessenen Ausgleich zu sorgen (wobei ich jetzt nicht darüber diskutieren will, was "angemessen" ist).
Aber: Kapitalismus bringt in der Gesamtbetrachtung Wohlstand für das Land. Wäre China bei ihrem alten System geblieben, dann müssten praktisch alle Chinesen (mit Ausnahme der Parteifunktionäre) weiter "dahinsiechen".

Zwar hat China Großes geleistet und in nur zwei Dekaden mehr als 400 Millionen Menschen aus bitterster Armut befreit. Der Aufschwung aber versickert auf dem Weg in die Dörfer. Die Entscheidung des kommunistischen Regimes, den sozialen Ausgleich und nicht länger das Wachstum um jeden Preis in den Mittelpunkt des Elften Fünfjahresplans zu rücken, ist vor allem ein Eingeständnis des eigenen Versagens der Partei. Sie fürchtet, von denen überrollt zu werden, für die sie - auf dem Papier - antritt. Nun sind es nicht mehr wie 1989 die Studenten, die ihr Recht einfordern, es sind die Bauern, Arbeiter und Arbeitslosen.


Ja genau meine Rede !! Du sprichts mir wirklich aus dem Herzen.
 
aph am 01.11.2005 15:07 schrieb:
Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich denke, dass die Chinesen derzeit den einzig richtigen Weg gehen, auch wenn das Millionen Menschenleben kosten wird. Was soll's: wir haben das schon hinter uns.
Ich entschuldige mich schonmal im Vorrfeld dafür, dass ist auch nicht persöhnlich oder beleidigend gemeint, aber das (oben) hört sich ja noch schlimmer an als das von Mao.

Deine Opferbereitschaft von anderen ist meiner Meinung nach viel zu hoch. Zwar hast du recht mit dem Prinzip, einen Opfern, 100 leben, statt alle tot, aber stell dir doch mal vor du wärst jetzt in solch einer dreckigen Situation... :rolleyes:
 
collysucker am 02.11.2005 09:49 schrieb:
aph am 01.11.2005 15:07 schrieb:
Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich denke, dass die Chinesen derzeit den einzig richtigen Weg gehen, auch wenn das Millionen Menschenleben kosten wird. Was soll's: wir haben das schon hinter uns.
Ich entschuldige mich schonmal im Vorrfeld dafür, dass ist auch nicht persöhnlich oder beleidigend gemeint, aber das (oben) hört sich ja noch schlimmer an als das von Mao.

Deine Opferbereitschaft von anderen ist meiner Meinung nach viel zu hoch. Zwar hast du recht mit dem Prinzip, einen Opfern, 100 leben, statt alle tot, aber stell dir doch mal vor du wärst jetzt in solch einer dreckigen Situation... :rolleyes:

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich habe keine Freude daran, Menschen sterben zu sehen. Aber realistisch betrachtet ist es nun mal so. Würde China diesen Weg nicht gehen, würde es über kurz oder lang trotzdem so kommen. In Afrika sterben noch viel mehr Menschen, jeden Tag! Über die redet keiner. Warum soll ich mir also Mitgefühl leisten, wo es eh nix bringt?
 
Stef1811 am 01.11.2005 18:36 schrieb:
Vinnolit

Nachzulesen unter dem gestern gestellten Link von FAZ.net .
Konsequenzen: zahlreiche Arbeitsplätze gesichert.

Hm ... in Schwierigkeiten war die Firma vorher aber nicht, oder? Advent scheint recht positiv zu handeln. Quasi das Schaf unter den Private-Equity-Wölfen. Allerdings sprechen sie auch schon von einer Refinanzierung (Schuldenaufnahme) und Weiterverkauf von Vinnolit. Muss man also abwarten, wo das hinführt. Quelle

Mein nächstes Beispiel: Grohe (Sanitäramaturen)
- übernommen von Texas Pacific Group und CSFB, Sommer 2005
- massiver Arbeitsplatzabbau (1240 Stellen)
 
aph am 02.11.2005 11:14 schrieb:
Stef1811 am 01.11.2005 18:36 schrieb:
Vinnolit

Nachzulesen unter dem gestern gestellten Link von FAZ.net .
Konsequenzen: zahlreiche Arbeitsplätze gesichert.

Hm ... in Schwierigkeiten war die Firma vorher aber nicht, oder? Advent scheint recht positiv zu handeln. Quasi das Schaf unter den Private-Equity-Wölfen. Allerdings sprechen sie auch schon von einer Refinanzierung (Schuldenaufnahme) und Weiterverkauf von Vinnolit. Muss man also abwarten, wo das hinführt. Quelle

Mein nächstes Beispiel: Grohe (Sanitäramaturen)
- übernommen von Texas Pacific Group und CSFB, Sommer 2005
- massiver Arbeitsplatzabbau (1240 Stellen)


Wincor Nixdorf
Als dieser Teil 1999 ausgliederte war es zwar nicht dirket bedroht aber das Unternehmen schafft Arbeitsplätze auch unter dem Fond. Auch bei FAZ.net nachzulesen

P.s Advent steht auf der Heuschrecken-Liste der SPD
 
aph am 02.11.2005 11:14 schrieb:
Stef1811 am 01.11.2005 18:36 schrieb:
Vinnolit

Nachzulesen unter dem gestern gestellten Link von FAZ.net .
Konsequenzen: zahlreiche Arbeitsplätze gesichert.

Hm ... in Schwierigkeiten war die Firma vorher aber nicht, oder? Advent scheint recht positiv zu handeln. Quasi das Schaf unter den Private-Equity-Wölfen. Allerdings sprechen sie auch schon von einer Refinanzierung (Schuldenaufnahme) und Weiterverkauf von Vinnolit. Muss man also abwarten, wo das hinführt. Quelle

Mein nächstes Beispiel: Grohe (Sanitäramaturen)
- übernommen von Texas Pacific Group und CSFB, Sommer 2005
- massiver Arbeitsplatzabbau (1240 Stellen)

Man muss denke ich grundsätzlich unterscheiden zwischen Hedge-Fonds und Private-Equity Fonds. Erstere sind nicht and der Zerschlagung von Unternehmen interessiert, eher an längerfristigem Engagement und Risikoverteilung. Die PEs sind primär auf möglichst hohe Redite fixiert mit allen negativen Auswirkungen auf die Unternehmen in die Investiert wird. Dafür haben sie aber auch bei weitem nicht die Finanzkraft der Hedgefonds.
 
Zurück