AW: Warum dieses system ungerecht ist
Arkasi am 06.05.2008 11:33 schrieb:
Natürlich wird man sich verschulden müssen, das war früher auch nicht anders. Das Risiko an sich ist meiner Meinung nach nicht gestiegen, man muss nur entsprechende Wege suchen.
abgesehen davon, dass sich "früher nicht anders" und "man muss (neue) wege finden" gegenseitig wiedersprechen:
es ging nicht darum, ob sich was geändert hat - es ging nur darum, dass sich die mehrheit kein haus leisten kann.
das früher genauso ungerecht.
Das habe ich falsch geschrieben, ich meinte (was definitiv nicht da steht), dass man seine Arbeitskraft exportieren kann. Nicht jeder Job muss vor Ort ausgeführt werden.
ah. verstehe.
in de fall bleibt nur noch das problem der geringen zahl an fernarbeitsplätzen, insbesondere außerhalb von it&medien (die meist vorbildung erfordern - hier gehts aber eben um leute, die was gelernt, dass z.t. jahrzehntelang gemacht haben und jetzt auf einmal vor dem problem stehen, dass sie keiner mehr will)
Ich meine damit Politiker, die wirtschaftlich denken und entsprechende Rahmenbedinnungen schaffen und dann gezielt Firmen suchen, für die sich eine Ansiedelung lohnen könnte.
auf niedriger ebene (kreis, gemeinde) muss man erstmal den (nicht zuletzt auch finanziellen) spielraum haben, sowas zu machen.
auf höherer ebene greift wieder der lobbiismus.
zugeben: dummheit ist auf allen ebenen am werkeln, aber die frage, wie man kompetente leute in die politik bekommt, würde mehrere andere threads füllen. (zumindest wenn man alle methoden nimmt, mit denen es nicht geht. die bekannten, die funktionieren, füllen nicht mal ein post
)
Wenn man Arbeitskräfte sucht, dann gibt man Inserate auf oder meldet die Stelle beim Arbeitsamt. Eine echte Suche, gibt es im Prinzip nicht. Wenn sich niemand passender meldet, holt man halt Arbeitskräfte von woanders her.
und wenn man 10000 computerinder und 100000osteuropäische hilfskräfte eingestellt hat, wundert man sich, dass 1000000 deutsche arbeitslose nichts kaufen können...
und die politik ist dran schuld.
wo liegt eigentlich die gerechtigkeit darin, dass ein arbeitgeber sich im ausland bedient, wenn ihm nach nem fingerschnippen kein 100% passender vor die nase gestellt wird, wärend ein arbeitnehmer/suchender 100te bewerbungen schreiben muss, nur um etwas vollkommen unpassendes machen zu können?
Ein kleiner Verstoß gegen das Meldegesetz macht auch das möglich. Außerdem stellt sich die Frage, wie oft das geprüft wird. Bei uns in Österreich nur beim Antrag.
bei uns fängt es damit an, dass du begründen musst, warum du in mehr als ner (sehr) kleinen 1-zimmerwohnung lebst. (was du mit deiner freundin vermutlich machen willst)
könnte man jetzt auf die idee kommen, dass ganze als "wir teilen uns nur die wohnung" zu deklarieren, kommen tatsächlich leute, die das nachprüfen.
und zwar nicht nur, ob ihr jeder n eigenes zimmer habt, sondern auch ob im kühlschrank zwei stück butter sind.
ansonsten wird das ganz schnell nicht mehr als getrennte haushalte gewertet.
Wenn man keine Familie hat schon.
wenn man in ner gegend lebt, in der jeder zweite keine arbeit hat, sieht das eine generation drüber oder drunter auch nicht besser aus.
bestenfalls rentner sind ne option, die aber insbesondere älteren arbeitslosen aus rein biologischen gründen auch nicht mehr zur verfügung steht.
Wir reden eigentlich die ganze Zeit von illegalen Möglichkeiten, schließlich ist mit der Regelung, dass man von seinem Vermögen zu leben hat nicht gemeint, dass man es schnellst möglich verschenken soll, dann den Antrag stellt und es sich Stück für Stück zurückschenken läßt.
naja - prinzipiell hast du recht, der hintergedanke wiederspricht in allen fällen dem gesetz. aber gedanken sind nicht strafbar und geld, dass zufällig in günstigen momenten den besitzer wechselt, ist auch legal.
geld, dass unter der hand ins ausland verschwindet nicht.
und illegale praktiken sind sehr wohl strafbar.
(außerdem retten wir die deutschen arbeitslosen nicht, in dem wir die österreichische finanzwirtschaft ankurbeln
)
Eine Monopol bedeutet Macht und irgendwann wird sie mißbraucht.
schlimm, oder?
muss? eigentlich nicht.
Das wäre nur dann besser für alle, wenn du tatsächlich was zu bieten hast, was auch Sinn macht. Oft ist das nicht der Fall, darum gehen ja soviele Firmen 2 Jahre nach ihrer Gründung pleite.
leute, die der meinung sind, ihre ideen wären toll, ohne auch nur das wissen zu haben, das zu beurteilen, sind ein weiteres problem.
aber selbst das würde in einem nicht von konkurrenzdenken geprägten system besser werden:
in dem moment, wo ich nicht mehr gefahr laufe, dass mir ein etablierter hersteller meine idee möglichst günstig abschwatzen bzw. gleich ganz klauen will, kann ich mir erlauben, mal nachzufragen.
und in dem moment, in dem der etablierte unternehmer nicht mehr danach trachtet, jeden auch nur noch seinen kleinen konkurrenten am liebsten grandios scheitern zu sehen, kann er es sich auch erlauben, mir ernsthaft zu antworten, was an der idee brauchbar ist und was nicht.
unterm strich kommt für das gesamtsystem wieder mehr bei raus, da nicht vollkommen unnötig ausprobiert wird, was eh nicht geht und umgekehrt auch teile einer durchwachsenen idee schnell in gute produkte einfließen können.
Abgesehen davon, dass ich nicht deiner Meinung bin, was die Grundaussage anbelangt, nämlich dass der Gesamtlohn limitiert ist, so widerspricht dein Konzept dem obigen Konzept bei der zusätzlichen Firma. Oben war der zusätzliche Mitarbeiter deiner Meinung nach noch eine (zwingende) Bereicherung, hier ist er ein Produktivitätsverlust.
öhm - wüsste nicht, wo ich "obiges" gesagt haben sollte.
was dem am nächsten kommt, ist, dass gute ideen eine bereicherung sein können - der ideenhaber ist dann aber i.d.r. auch keine doppelbesetzung, er zeichnet sich ja explizit durch überlegungen aus, die andere noch nicht hatten.
arbeitsplätze dagegen, die arbeit bewältigen, die andere eigentlich sowieso schon erledigen (nur halt bei der konkurrenz), sind an dieser schlichtweg überflüssig (wenn ich das element "konkurrenz" streiche und somit die leute da sich auch um die verwaltung hier kümmern können) und könnten an anderer stelle sinnvoller eingesetzt werden.
Das hat nichts mit Zwang sondern mit Sinnhaftigkeit zu tun. Wenn ich ein Auto für eine bestimmte Kundenschicht baue und alle es kaufen, warum soll ich für die selbe Schicht ein zusätzliches Auto bauen? Worin liegt der Vorteil und wo liegt die Grenze? 1 Auto mag wenig erscheinen, wie wäre es mit 2, 5, 20, 100, 10000000000 ?
z.b. weil dieses auto 4 besonderheiten bietet, die alle aufwendig in der herstellung sind, von denen aber jeweils 25% der kundschaft nur eine nutzen.
wenn ich 4 ähnliche autos mit jeweils einer dieser besonderheit hätte, könnte ich mir 3/4 des produktionsaufwandes für "besonderheiten" sparen.
die grenze ist in dem moment erreicht, in dem der zusätzliche aufwand getrennte produktion mehr aufwand macht, als an genannter stelle eingespart werden kann. (genau wie produktion im "konkurrenz"system - nur mit dem unterschied, dass die rechnung diesmal nicht herstellerweit erfolgt, wo vielleicht 10-20 parallele produktionen die grenze sind, sondern industrieweit, wo schon heute 100-200 typen parallel produziert werden, die aber sehr oft versuchen, genau den gleichen bereich eines anderen types abzudecken, nur "ein bißchen besser")
klassisches beispiel waren lange zeit typische geländewagen (z.b. g-modell), die von vielen leuten nur gekauft wurden, weil sie hohe anhängelasten, ein gewisses gewicht und allradantrieb hatten und man somit große trailer ziehen konnte.
diese leute haben jedesmal auch hohe bodenfreiheit, robuste karrosserie und die aerodynamik einer schrankwand mitgekauft, bis mal jemand auf die idee kam, nen größeren kombi mit allrad zu bauen.
umgekehrt habe einige leute sowas gekauft, weil sie einen komfortablen geländewagen aus hochwertiger produktion wollten.
wohlgemerkt: ohne groß, ohne große motorisierung oder hohe anhägelast.
(die haben heute noch keine wahl)
aktuell kaufen leute nen touareg oder chayenne, weil er groß, bequem und zügig unterwegs ist - dass das ding auch gelegenfähigkeiten mitbringt, interessiert keinen.
etc.
und die autoindustrie ist eigentlich ein verdammt schlechtes beispiel, da es da mitlerweile einige sehr große konzerne gibt, die tatsächlich versuchen, jede noch so kleine nische auszuloten. hier würde ein nicht-konkurrenzmodell eher auf herstellungs-/entwicklungsseite massiv kosten einsparen, für kunden also eher z.b. niedrigere preise denn mehr auswahl bringen.
ein besseres beispiel wären z.b. computergehäuse.
das angebot am markt umfasst 100te modelle - aber bestenfalls dutzende verschiedene. die hersteller liefern sich preis-, feature-, design-,.... schlachten, aber abseites des standard-chassis wird das angebot extrem dünn.
schon so einfache anforderungskombinationen wie "ich will einen mainborschlitten, aber nicht 200+€ für ein desginer-alu-case ausgeben" oder "mein gehäuse darf nicht tiefer als 45cm sein, sollte aber full-length karten platz bieten" reduzieren das angebot auf sehr wenige modelle. (kombiniere das mit mainbordschlitten und "genug platz für z.b. wakü" -durch höhe- und es bleibt nach meinen recherchen eins übrig. so kriterien wie "solides material", "gute verarbeitung", "geringes gewicht", "farbe X", "montagesystem XY",... die sich beliebig kombinieren ließen, noch gar nicht berücksichtigt.)
nur ein bruchteil der denkbaren anforderungskombinationen an ein gehäuse kann der markt erfüllen - die aber oft in 20facher ausführung.
Staaten sind ein eigenes Thema und es gibt zwar Parallelentwicklungen, es kommt aber nur ausgesprochen selten wirklich das gleiche dabei raus. Irgendeine Lösung wird sich durchsetzen, leider nicht immer die bessere.
staaten
und parallelentwicklungen, bei denen das gleiche raus kommt, enden in einem patent/gebrauchsmusterstreit und die entwicklungsarbeit von einem von beiden war vollkommene verschwendung.
Der Vorschlag ist ungefähr so intelligent wie aus einem 50jährigen Langzeitarbeitslosen Bauarbeiter einen IT-Experten zu machen. Du sparst hier Menschen in der Verwaltung und Werbung ein, vergiss das nicht.
sorry, hatte das auf arbeitsplatzebene gehandhabt.
wenn ich ganze systeme gegenüber stelle, bedeutet das natürlich schwergreifende änderungen in jedem element und ein tatsächlicher wechsel müsste über solange zeiträume erfolgen, dass der einzelne sich anpassen kann. (skala von jahrzehnten, eher nem jahrhundert)