Arkasi am 23.04.2008 10:41 schrieb:
und auch die arbeiter sind sicher nicht abgeneigt sich am erfolg, die arbeitnehmer werden aber einen teufel tun, gewinnbeiteiligungen unbegrenzt zuzusichern, denn das könnte bei guter arbeit richtig teuer werden... ist ja auch klug, löhne zu drücken, solange möglich – kurzfristig gesehen jedenfalls
Ich nehme mal an, dass Unterstichene heißt Arbeitgeber.
Es gibt sogar ein Menge Unternehmen, die das praktizieren. Da wird ein fixer Gewinnanteil auf die Arbeitnehmer verteilt. Die Art und Weise ist unterschiedlich, ich kenne das sowohl als Einmalzahlungen, als Quartalszahlungen, als Stock Options,...
Arkasi am 23.04.2008 10:41 schrieb:
Ein Problem ist freilich, dass die meisten Menschen das Wort Gewinn falsch verstehen.
richtig auch ein „verlust“ ist ein gewinn (negativer) – aber wir können das ja noch in umgangsprachlicher weise nutzen.
Ich habe mich darauf bezogen, dass die meisten Menschen meinen, Gewinn bedeutet höhere Einnahmen zu haben als Ausgaben. Das Problem dabei ist, dass das der Cashflow ist und nicht der Gewinn.
Das haben wir 2 schon öfters diskutiert und du kennst meine Meinung dazu. Wir haben auch auf den Einzelen bezogen einen weit höheren Lebensstandard als vor 30 Jahren.
und auf die gemeinschaft bezogen haben wir deutlich mehr menschen die in armut leben und richtig vor 10.000 jahren sah armut sicher auch anders aus, ich nehme die vergangenheit nicht als maßstab, sondern bleibe lieber in der gegenwart - das verlangst du doch auch, oder?
Du behauptest fortwährend (sogar im selben Beitrag), dass in den letzten 30 Jahren die Einkommen zurückgehen. Wenn ich mich dann darauf beziehe, wirfst du mir vor, ich lebe in der Vergangenheit. Ein bißchen konsequent solltest du schon sein.
Ja, es stimmt, in Relation zur Bevölkerung hat die Armut zugenommen, was nicht verwunderlich ist, wenn man die Kritierien für Armut schneller steigert als der Lebensstandard zunimmt.
Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass billiges Obst nicht im Sinne qualitativ minderwertig ist, indem es ungesund ist.
da hast du recht, aber ich formulier mal vorsichtig, es gibt menschen die einfach nicht die wahl haben und obst kaufen müssen, von dem sie wissen das es eine hohe pestizidbelastung hat, sich aber alterniven nicht leisten können. und es ist auch leider so, das grundsätzlich „gesundes“ also natürliches obst sehr viel unappettitlicher aussieht als „ungesundes“
Ich weiß, dass es Menschen mit massiven Geldproblemen gibt, diese Situation habe ich selbst lange Zeit erlebt.
..dass nur die Verkaufsabteilung Geld erwirtschaftet, wird es in einer Firma so nicht betrachtet, sondern man intern über Kostenstellen abgerechnet. Im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass jede Abteilung von anderen Abteilungen Leitungen zukauft und das wird dann als Leistung betrachtet. .. Alle Abteilungen sind in diesen Prozess eingebunden, nur die Führungsetage wird über das Gesamte Unternehmen bewertet.
und da gibt es dann z.b. die werbeabteilung die nämlich aus dem unternehmen garkeine leistung kauft und nur kosten verursacht (aber für viele unternehmen unverzichtbar ist, weil sie erfiolg sicherstellt) – ehrlich gesagt, hätt ich nicht vermutet, dass du diesen bwl-binsenweisheiten allzu viel glauben schenkst, da sie einfach nicht generell funktionieren.
Natürlich kauft die Werbeabteilung nicht firmenintern, aber die Verkaufsabteilung kauft die Werbeleistung zu. Die Produktion kauft auch nicht firmenintern ein, aber ich habe weder das eine noch das andere behauptet.
Vereinfacht ausgedrückt läuft es so:
Der Einkauf kauft Grunderzeugnisse, die Produktion kauft sie dem Einkauf ab, der Verkauf kauft sie der Produktion ab, genauso wie er Werbeleistungen o.ä. intern zukauft. Verwaltungsleistungen werden mal so mal so gehandhabt, machmal werden sie zugekauft, manchmal einfach als fixer Kostenbestandteil allen aufs Aug gedrückt, es gibt dafür keine gesetzliche Vorgabe, man kann das regeln wie man möchte.
Das ist übrigens keine BWL-Binsenweisheit, das wird tatsächlich in großen Unternehmen so gemacht. KMUs machen das im Regelfall nicht, weil der Aufwand den Nutzen übersteigt. Ein Konzern muss das hingegen so machen, da die Strukturen viel zu groß sind, als dass man sie als Einzelner überblicken kann und so muss alles in vergleichbare Zahlen umgewandelt werden.
soweit ich mich erinner war mein hauptargument, dass ich nicht einsehe das der vorstand der bahn in 7-8 jahren zwischen 300% und 400% gehaltssteigerung bekommt, [...]wenn du aber 30% mehr für völlig falsch hältst, wie beurteilst du dann „die unternehmer“ der bahn?
Der Vorstand hatte soweit ich mich erinnern kann keine Gehaltssteigerung sondern eine Einkommenssteigerung aufgrund des Ergebnisses, die nicht kummulativ wirkt. Geht das Ergebnis runter, passiert das auch mit dem Einkommen, die Lokführer hingegen wollen um 30% mehr Fixum ungeachtet der Entwicklung --> mehr Geld ohne mehr Leistung. Das Management hat diese Leistung in Form des Ergebnisses erbracht und wurden entsprechend entlohnt.
Was mich allerdings daran stört ist, dass - jetzt nicht bezogen auf die dt. Bahn - viele Manager so eine Art Scheingewinn mit simpelsten Mittel produzieren, dann die entsprechende Gewinnbeteiligung kassieren und dann irgendwann abhauen, wenn der Laden den Bach runtergeht. Es wäre wirklich einmal Zeit, dass man dafür sorgt, dass Aufsichtsräte eine Minimalqualifikation haben, dass sie Prüfen müssen und wenn sie das unterlassen oder nicht vernünftig machen, sie selbst den Schaden begleichen müssen. Dann sind wir auch diese Zustände los.
du kannst doch nicht wirklich die verarmung des haupteils der bevölkerung verlangen, damit ein kleiner teil reichtum anhäuft? genau das tust du hier.. und was meinst du, weshlab eine zwei klassengesellschaft – die sich hier anbahnt, wirtschaftlich kaum aussicht auf erfolg hat? Deutschlands reichtum hat viele gründe, unter anderem auch die soziale marktwirtschaft und der faier umgang miteinander, das wurde vom „kapital“ aufgekündigt und das bringt den reichtum in gefahr (der im übrigen sowieso gesamtgesellschaftlich reduziert werden muss und wird– aber das führt zu weit)
Verarmung des Hauptteils der Bevölkerung - gehts eh noch?
Du hast immer noch nicht kapiert, dass der Reichtum dieser Menschen nicht aufgrund der Armut der anderen entstanden ist. Wenn ein Konzern mehr als den Marktwert für Arbeit bezahlt, wird es langfristig untergehen. Das ist zugegebenermaßen nur ein Faustregel, ich selbst kenne ein paar Ausnahmen, aber als Grundsatz stimmt es.
Mehr Lohn bedeutet höhere Endpreis oder weniger Gewinn. Die Probleme ersterer Variante sind wohl klar, letztere sorgt dafür, dass das Unternehmen langfristig Finanzierungsprobleme bekommt und mit der Konkurrenz nicht mithalten kann.
Der Grund für den Aufstieg Deutschlands war nicht die soziale Marktwirtschaft, die sorgt dafür dass es bergab geht, sondern dass das Land so richtig zerstört war und alle die Ärmel aufgekrempelt und sich angestrengt haben, wieder etwas aufzubauen. Heute sitzen immer mehr Menschen herum, lamentieren über die Ungerechtigkeit der Welt und warum sie fürs Nichtstun nicht toll leben können.
Mein Fehler, ich habe das falsch interpretiert, hier geht es offenbar um die Sorgfalts und Erhaltungspflichten. Bei uns in Österreich gibt es das auch, ist aber nicht in der Verfassung geregelt sondern im ABGB, primär über den Schadenersatz. Die Strom-, Gas- und Telefonnetzsache ist auf Kartellrecht und EU-Richtlinine gestützt und hängt natürlich damit zusammen, dass diese Netze letztlich vom Steuerzahler finanziert wurden und damit muss auch jeder sie gegen Entgeld nutzen können.