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Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 12.01.2007 18:38 schrieb:
Das ist viel zu allgemeinernd formuliert. Braucht man "Grundrechte", um Gesetze schreiben zu können? Ich glaube nicht. Und was unterscheidet Grundrechte von Menschenrechten? ;)

Ja, die braucht man. Von irgendwas mauss es ja kommen, oder? Der gravierende Unterschied ist dier: Menschenrechte zählen als "Naturrechte", das heißt: diese Rechte sind etwa soetwas wie physikalische Grundgesetzte der Justiz (obwohl viele Leute das gerne vergessen). Die übrigen Gesetze, nachdem die Gerichtsbarkeit funktioniert, sind Ausgeburten des Rechtspositivismus, das bedeutet: Sie leiten sich letztendlich doch vom Naturrecht ab. Der wesentliche Punkt ist jedoch: Wenn man das Naturrecht abschaft, dann kann man den Rechtspositivismus für jeden möglichen Scheiß missbrauchen (---> Nürnberger Rassegesetze).

Jedesmal wenn der Staat etwas vom Naturrecht wegknuspert, dann gibt es alle möglichen Reaktionen von der Bevölkerung: totale Ablehnung (Überwachung, Meinungsfreiheit), weitgehende Zustimmung (Enteignungen von Minderheiten), begeisterste Zustimmung (Zwangsarbeit... bzw. "Zivildienst", wie's hierzulande heißt).

Wenn die Venezuelaner meinen, sie können eine bessere Welt durch Enteignungen schaffen: Bitte schön. Aber sowas rächtsich früher oder später. Mir egal, Venezuela ist weit weg.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Maria-Redeviel am 12.01.2007 23:12 schrieb:
Wenn die Venezuelaner meinen, sie können eine bessere Welt durch Enteignungen schaffen: Bitte schön. Aber sowas rächtsich früher oder später. Mir egal, Venezuela ist weit weg.

Was du meinst, sind vermutlich die Rechte, die in einer Verfassung garantiert werden. Die sind aber nicht allgemeingültig über Landesgrenzen hinweg. Naturrechte gibt es nicht.

Was die Venezuelaner machen, ist auch keine Enteignung im Stile von Sowjetunion und DDR, sondern eine ganz normale Angelegenheit. Auch in Deutschland gibt es gelegentlich Enteignungen.
 
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Stef1811 am 12.01.2007 21:22 schrieb:
Wenn ich dafür mal Alexis de Tocqueville bemühen darf: "Wenn ich die Hand der Macht auf meinem Haupte lasten fühle, kümmert es mich persönlich wenig, zu wissen, wer mich unterdrückt; und ich beuge mich nicht deswegen lieber unter das Joch, weil eine Million Arme es mir darbieten."

Denk mal drüber nach ;)

Wenn man diese Maxime konsequent anwenden würde, verbaute man sich jede Möglichkeit in irgendeiner Weise innerhalb einer Gesellschaft non-anarchistisch zu wirken.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 15.01.2007 11:31 schrieb:
Naturrechte gibt es nicht.

Von wegen. Und obs da gibt. Worauf glaubst du berufen sich die Menschenrechte?

Was die Venezuelaner machen, ist auch keine Enteignung im Stile von Sowjetunion und DDR, sondern eine ganz normale Angelegenheit. Auch in Deutschland gibt es gelegentlich Enteignungen.

Jaja, hier ein paar Quadratmeter Grundstück, dort ein paar Quadratmeter Grundstück, dort ein Stückchen einer Multimilliarden Dollar Industrie... same procedure as every year.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

und damit es niemandem hier langweilig wird, folgende meldung:
die tageszeitung am 15.01.2007 schrieb:
Ein Treffen von Brüdern

Irans Präsident besucht erneut Chávez in Venezuela, um "strategische Allianz" gegen die USA zu schmieden

CARACAS dpa/afp
Venezuela und der Iran haben ihre "strategische Allianz gegen den Imperialismus" gestärkt und eine Intensivierung ihres gemeinsamen Kampfs gegen das Fallen der Erdölpreise angekündigt. Beim zweiten Staatsbesuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad in Caracas binnen vier Monaten wurden elf neue bilaterale Abkommen unterzeichnet. Chávez und Ahmadinedschad - beide erklärtermaßen heftige Gegner der USA - vereinbarten auch, sich für eine Senkung der Produktion der Opec einzusetzen, um so die Ölpreise zu stützen.

Nach dem Treffen mit seinem Amtskollegen Chávez im Regierungspalast Miraflores sagte Ahmadinedschad, das iranische Volk werde "heute und immer an der Seite Venezuelas stehen. Wir fördern die revolutionären Gedanken in der Welt." Chavez bezeichnete Ahmadinedschad als "Kämpfer der gerechten Sache, Revolutionär und Bruder". Gestern wollte Ahmadinedschad nach Nicaragua weiterfliegen, bevor er seine Südamerikareise in Ecuador beendet.

Zu den neuen Abkommen zählen nach Angaben aus Caracas Verträge zur Intensivierung der Kooperation in den Bereichen Energie, Industrie, Handel und Wohnungsbau. Beim ersten Besuch Ahmadinedschads waren im September bereits 29 Kooperationsabkommen vor allem in den Sektoren Wirtschaft und Energie besiegelt worden. Geplant sind demnach die Gründung gemeinsamer Erdölgesellschaften, Zement-, Flugzeug-, Fahrrad-, Auto- und Schießpulverfabriken sowie die Gründung eines bilateralen Fonds in Höhe von 2 Milliarden Dollar. Die Präsidenten beschlossen jetzt, den Fonds schneller einzurichten.

taz vom 15.1.2007, S. 2, 59 Z. (Agentur)
und ob die demokratische (??) usa nun mit nordkorea verhandeln bzw. mit bspw. saudi-arabien, pakistan o.ä. kooperieren oder das demokratische venezuela mit iran, macht ja imo nicht den großen unterschied - wobei irans präsident wenigstens gewählt ist. aber eine strategische allianz gegen die usa ist sicher nicht das verkehrteste was der welt passieren kann - braucht sicher noch etwas zeit.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 15.01.2007 11:35 schrieb:
Wenn man diese Maxime konsequent anwenden würde, verbaute man sich jede Möglichkeit in irgendeiner Weise innerhalb einer Gesellschaft non-anarchistisch zu wirken.
Das ist mir klar, aber ich habe mit diesem Zitat eher auf die "NEIN"-Meinung aus der TAZ geantwortet. Da stand sinngemäß: Wenn es die Mehrheit will ist alles legitimiert. Dass man bestimmte Regeln setzen muss, ist einzusehen.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 15.01.2007 17:22 schrieb:
und ob die demokratische (??) usa nun mit nordkorea verhandeln bzw. mit bspw. saudi-arabien, pakistan o.ä. kooperieren oder das demokratische venezuela mit iran, macht ja imo nicht den großen unterschied - wobei irans präsident wenigstens gewählt ist. aber eine strategische allianz gegen die usa ist sicher nicht das verkehrteste was der welt passieren kann - braucht sicher noch etwas zeit.

ich würde die fragezeichen in sachen demokratie eher hinter venezuela setzen. die usa sind und bleiben eine demokratie.
die "strategische allianz" gegen die usa sollen die beiden länder ruhig machen, wird im ergebnis eh keine auswirkungen haben. welche staaten sollten sich denn dieser allianz anschließen? das ist für mich reine propaganda
dass sich eine solche allianz gegen die usa für die welt positiv auswirken könnte, sehe ich nicht.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Sgt_Pepper am 15.01.2007 21:33 schrieb:
ich würde die fragezeichen in sachen demokratie eher hinter venezuela setzen. die usa sind und bleiben eine demokratie.
aus welchen gründen? nimmt man das carter center erreichen die usa nicht mehr die internationalen standards von freien wahlen, während venezuela sie einhält - als beispiel.

Sgt_Pepper am 15.01.2007 21:33 schrieb:
die "strategische allianz" gegen die usa sollen die beiden länder ruhig machen, wird im ergebnis eh keine auswirkungen haben. welche staaten sollten sich denn dieser allianz anschließen? das ist für mich reine propaganda
dass sich eine solche allianz gegen die usa für die welt positiv auswirken könnte, sehe ich nicht.
die staaten die z.b. dafür gesorgt haben, überraschend das von den usa gewollte freihandelsabkommen zu stürzen.
bist du der meinung, die aktionen der usa bringen die welt weiter? welche wären das?

Stef1811 am 15.01.2007 19:31 schrieb:
Das ist mir klar, aber ich habe mit diesem Zitat eher auf die "NEIN"-Meinung aus der TAZ geantwortet. Da stand sinngemäß: Wenn es die Mehrheit will ist alles legitimiert. Dass man bestimmte Regeln setzen muss, ist einzusehen.
heißt also, eine volksabstimmung ist nur solange zu akzeptieren, wie sie die gewünschten resultate bringt? - nicht dass diese sichtweise derzeit nicht hoch aktuell wäre (venezuela, iran, palästina, libanon...) mit der herrschaft des volkes hat das aber imo wenig zu tun.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Sgt_Pepper am 15.01.2007 21:33 schrieb:
die "strategische allianz" gegen die usa sollen die beiden länder ruhig machen, wird im ergebnis eh keine auswirkungen haben. welche staaten sollten sich denn dieser allianz anschließen? das ist für mich reine propaganda
dass sich eine solche allianz gegen die usa für die welt positiv auswirken könnte, sehe ich nicht.

Seh ich auch so.

Hauptsache gegen die USA heißt das Motto. Oder auch: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Beide ziehen innenpolitischen Nutzen aus dem Aufbau des Feindbildes USA. Bitte jeder wie er möchte - ich finde es ist ein ganz schlechter (politischer) Stil.

Bitte dann demnächst auch nicht mehr aufregen wenn Bush und Co. den Terrorismus als Feindbild nutzen und versuchen damit innenpolitisch zu punkten.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

TBrain am 16.01.2007 13:39 schrieb:
Sgt_Pepper am 15.01.2007 21:33 schrieb:
die "strategische allianz" gegen die usa sollen die beiden länder ruhig machen, wird im ergebnis eh keine auswirkungen haben. welche staaten sollten sich denn dieser allianz anschließen? das ist für mich reine propaganda
dass sich eine solche allianz gegen die usa für die welt positiv auswirken könnte, sehe ich nicht.

Seh ich auch so.

Hauptsache gegen die USA heißt das Motto. Oder auch: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Beide ziehen innenpolitischen Nutzen aus dem Aufbau des Feindbildes USA. Bitte jeder wie er möchte - ich finde es ist ein ganz schlechter (politischer) Stil.

Bitte dann demnächst auch nicht mehr aufregen wenn Bush und Co. den Terrorismus als Feindbild nutzen und versuchen damit innenpolitisch zu punkten.
sorry muss mich korrigieren. hab mich da falsch ausgedrückt. beide länder streben eine strategische allainz gegen den imperialismus an. nicht eine allianz gegen die usa - aber glaub kaum dass die usa sich der allianz anschließen werden.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 16.01.2007 10:53 schrieb:
Stef1811 am 15.01.2007 19:31 schrieb:
Das ist mir klar, aber ich habe mit diesem Zitat eher auf die "NEIN"-Meinung aus der TAZ geantwortet. Da stand sinngemäß: Wenn es die Mehrheit will ist alles legitimiert. Dass man bestimmte Regeln setzen muss, ist einzusehen.
heißt also, eine volksabstimmung ist nur solange zu akzeptieren, wie sie die gewünschten resultate bringt? - nicht dass diese sichtweise derzeit nicht hoch aktuell wäre (venezuela, iran, palästina, libanon...) mit der herrschaft des volkes hat das aber imo wenig zu tun.
Okay du hast recht, wenn eine Volksabstimmung ergeben würde, dass wir alle Ausländer aus Deutschland jagen wäre das natürlich demokratisch legitimiert und richtig. Ganz klar.

Ich meine damit, dass man sich an bestimmte unveräußerliche Grundrechte halten muss, und dazu gehört für mich eindeutig persönliche Freiheit und in diesem Zuge auch das Recht auf Eigentum, was einem nicht mit Zwang weggenommen werden darf.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 16.01.2007 10:53 schrieb:
die staaten die z.b. dafür gesorgt haben, überraschend das von den usa gewollte freihandelsabkommen zu stürzen.
bist du der meinung, die aktionen der usa bringen die welt weiter? welche wären das?

wenn man 1917 als datum für den eintritt der usa in die weltpolitik nimmt , dann denke ich, dass die welt mehr nutzen als schaden aus der aktiven weltpolitik der usa gezogen hat. vor allem wir hier in europa haben davon enorm profitiert. zudem hat die usa entscheidend das un-system aufgebaut, sowie die darunter zu fassenden organisationen iwf, weltbank und wto. mir ist bewusst, dass z.b. die forderung des iwf auf schnelle liberalisierungen in einigen fällen falsch war (da einige länder einfach noch nicht bereit waren), aber auch beim iwf gilt unter dem strich, dass die teilnehmenden länder davon profitieren.
zudem ist zu bedenken was wäre, wenn sich - rein hypothetisch - die usa von ihrer führungsrolle zurückziehen würde? ich glaube, dann würden wir in europa mächtig ins schwitzen geraten
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Ich bin gerade betrunken, deshalb gehe ich nicht besonders auf die vorhergehenden Postings ein.
Imperialismus, ob Dollar- oder territorialer-, lehne ich ab.

Was mich vor allem stört ist der Populismus von Mr. Chavez, ich kann Populisten nicht ausstehen, ob sie von der CSU, FPÖ/BZÖ sind, Lukaschenko, Achmadinedschad oder wie auch immer heißen.

Chavez ist ein Freund Castros, das reicht mir schon um ihn gemeinsam mit vielen anderen Staatschefs in die Tonne zu treten.

Um die gewaltigen Fehler der Menschheit einigermaßen zu neutraliieren, trete ich für selbstregulierende Systeme ein. Nach den bisher bekannten Erkenntnissen scheinen die Demokratie und die Marktwirtschaft die besten Ausformungen zu sein, die Frage ist nur, wie diese genau aussehen werden.
Diese Frage kann ich auch nicht beantworten, die aktuellen marxistischen und neoliberalen Antworten scheinen mir jedoch keine adequaten Ergebnisse zu liefern

mfg
Hobbit
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Stef1811 am 16.01.2007 15:00 schrieb:
Okay du hast recht, wenn eine Volksabstimmung ergeben würde, dass wir alle Ausländer aus Deutschland jagen wäre das natürlich demokratisch legitimiert und richtig. Ganz klar.
solange nicht gegen bestehende abkommen und verfassungen verstoßen wird, wäre so eine entscheidung des volkes durchaus möglich. so eine entscheidung wäre aber eine art selbstmord, der allgemeinheit der deutschen würde so eine entscheidung schaden. das ist eindeutig und vorhersehbar, das wäre ein grund (für das parlament) so etwas nicht zur abstimmung zu stellen.

Stef1811 am 16.01.2007 15:00 schrieb:
Ich meine damit, dass man sich an bestimmte unveräußerliche Grundrechte halten muss, und dazu gehört für mich eindeutig persönliche Freiheit und in diesem Zuge auch das Recht auf Eigentum, was einem nicht mit Zwang weggenommen werden darf.
eigentum ist ein recht, aber kein absolutes. welches recht wiegt schwerer, wenn das recht auf eigentum mit dem recht auf leben kollidiert oder wenn eigentum schaden für die allgemeinheit anrichtet?

Sgt_Pepper am 16.01.2007 20:10 schrieb:
wenn man 1917 als datum für den eintritt der usa in die weltpolitik nimmt , dann denke ich, dass die welt mehr nutzen als schaden aus der aktiven weltpolitik der usa gezogen hat. vor allem wir hier in europa haben davon enorm profitiert. zudem hat die usa entscheidend das un-system aufgebaut, sowie die darunter zu fassenden organisationen iwf, weltbank und wto. ... aber auch beim iwf gilt unter dem strich, dass die teilnehmenden länder davon profitieren.
zudem ist zu bedenken was wäre, wenn sich - rein hypothetisch - die usa von ihrer führungsrolle zurückziehen würde? ich glaube, dann würden wir in europa mächtig ins schwitzen geraten
bei interesse informier dich über die monroe doktrin. die usa hat schon früher in der weltpolitik mitgemischt und erstmal hat sie ihren eigenen hintergarten unter kontrolle gebracht (den sie derzeit verliert). den nutzen den südamerika aus der politik der usa (siehe: militärdikaturen, anschläge, drogenkriege) gezogen hätte würde ich dann auch gerne kennen.
die usa hat auch europa nicht "selbstlos" geholfen, den größten nutzen aus der politik hat die usa gezogen - muss man auch sehen und bedenken. die uno - wird von den usa ständig umgangen, hat faktisch wenig macht. iwf, weltbank, wto ist zum guten der länder? der reichen länder vielleicht, die folgen für die armen länder durch diese institutionen sind katastrophal. der hauptverdienst der usa und der länder die ihre politik in den letzten jahrzehnten folgen ist doch eine klare 2-klassen gesellschaft. wenige reiche länder denen es gut geht und viele arme länder die weiter ausgebeutet werden. wie das sowjetsystem zerfällt derzeit auch das us-system, die ähnlichkeiten sind zu erkennen.

HobbitMeister am 16.01.2007 23:39 schrieb:
Ich bin gerade...
Imperialismus, ob Dollar- oder territorialer-, lehne ich ab. Was mich vor allem stört ist der Populismus ..Um die gewaltigen Fehler der Menschheit einigermaßen zu neutraliieren, trete ich für selbstregulierende Systeme ein. ... aktuellen marxistischen und neoliberalen Antworten scheinen mir jedoch keine adequaten Ergebnisse zu liefern
stimm ich grundsätzlich zu. sage es auch die ganze zeit, das die macht (und der populismus von chavez) durchaus problematisch werden kann. er verfolgt keinen marxistischen weg (falls du das meinst). venzuela und andere staaten ind südamerika scheinen derzeit einen weg zwischen freien markt, eigenständigkeit und sozialismus unter demokratischen bedingungen und zum wohl des volkes zu gehen. nennen es bolivarische sozialismus. denke, ein interessanter versuch
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Stef1811 am 16.01.2007 15:00 schrieb:
Ich meine damit, dass man sich an bestimmte unveräußerliche Grundrechte halten muss, und dazu gehört für mich eindeutig persönliche Freiheit und in diesem Zuge auch das Recht auf Eigentum, was einem nicht mit Zwang weggenommen werden darf.

Das sollte man nicht so undifferenziert betrachten. Zwar kann man jedem das Recht zu gestehen etwas zu besitzen, aber nicht das Recht, alles zu besitzen, was er will. Genau wie auch die eigene Freiheit kann Besitz zu Lasten anderer oder der Gemeinschaft gehen. Hier gilt es stets abzuwägen.
Was einer besitzt, kann logischerweise ein anderer nicht besitzen. Wenn einer alles besäße, säßen alle auf dem Trockenen. Was dann? Keine Möglichkeit zu enteignen, um die Gesellschaft fortbestehen zu lassen? Ich glaube nicht.
Wenn man also Enteignungen betrachtet, dann greift es zu kurz, zu schreien: "Menschenrechtsverletzung!" Stattdessen muss man sich die Gesamtsituation anschauen. Und natürlich auch, wie derjenige zu seinem "Besitz" gekommen ist.

Selbst das Menschenrecht auf Unversehrtheit ist nicht vollkommen unantastbar. Auch dieses würde man ohne Zweifel außer Kraft setzen, wenn zB einer einen Virus hat, der alle Menschen töten würde - es sei denn, man tötet denjenigen innerhalb von zB 8 Tagen.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 17.01.2007 12:00 schrieb:
Selbst das Menschenrecht auf Unversehrtheit ist nicht vollkommen unantastbar. Auch dieses würde man ohne Zweifel außer Kraft setzen, wenn zB einer einen Virus hat, der alle Menschen töten würde - es sei denn, man tötet denjenigen innerhalb von zB 8 Tagen.

Ach, und das stehst so in der Verfassung?

Entweder man ist dagegen, Menschen zu töten, oder aber nicht. Solche Relativierungsgeschichten sind doch komplett sinnlos.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Maria-Redeviel am 17.01.2007 16:47 schrieb:
aph am 17.01.2007 12:00 schrieb:
Selbst das Menschenrecht auf Unversehrtheit ist nicht vollkommen unantastbar. Auch dieses würde man ohne Zweifel außer Kraft setzen, wenn zB einer einen Virus hat, der alle Menschen töten würde - es sei denn, man tötet denjenigen innerhalb von zB 8 Tagen.

Ach, und das stehst so in der Verfassung?

Entweder man ist dagegen, Menschen zu töten, oder aber nicht. Solche Relativierungsgeschichten sind doch komplett sinnlos.
Warum? Ich bin auch gegen Todesstrafe etc., akzeptiere aber trotzdem die Tatsache, dass es Situationen geben kann, in denen ein "finaler Rettungsschuss" o.Ä. nicht zu vermeiden ist..
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 17.01.2007 11:31 schrieb:
bei interesse informier dich über die monroe doktrin. die usa hat schon früher in der weltpolitik mitgemischt und erstmal hat sie ihren eigenen hintergarten unter kontrolle gebracht (den sie derzeit verliert). den nutzen den südamerika aus der politik der usa (siehe: militärdikaturen, anschläge, drogenkriege) gezogen hätte würde ich dann auch gerne kennen.
die usa hat auch europa nicht "selbstlos" geholfen, den größten nutzen aus der politik hat die usa gezogen - muss man auch sehen und bedenken. die uno - wird von den usa ständig umgangen, hat faktisch wenig macht. iwf, weltbank, wto ist zum guten der länder? der reichen länder vielleicht, die folgen für die armen länder durch diese institutionen sind katastrophal. der hauptverdienst der usa und der länder die ihre politik in den letzten jahrzehnten folgen ist doch eine klare 2-klassen gesellschaft. wenige reiche länder denen es gut geht und viele arme länder die weiter ausgebeutet werden. wie das sowjetsystem zerfällt derzeit auch das us-system, die ähnlichkeiten sind zu erkennen.

monroe-doktrin sagt mir was. mir ist auch klar, dass die usa seit ihrer gründung in der weltpolitik mitgemsicht haben. die these vom "isolationismus" trifft nicht zu. mit 1917 habe ich den zeitpunkt gewählt, in dem die usa deutlich sichtbar in die weltpolitik eingetreten sind und dabei großbritannien als weltmacht nr. 1 abgelöst haben.
"selbstlos" handelt sicherlich kein staat, es geht immer um die durchsetzung von interessen. aber der schritt, europa nach dem zweiten weltkrieg wieder aufzubauen war innenpolitisch durchaus umstrittten, da man nicht einsehen wollte, wieso man unmengen an geld an die europäer geben sollte. erst der sowjetische expansionsdrang hat hier ein umdenken hervorgerufen.
klar profitierten und profitieren die usa europa, aber am meisten haben doch wir in europa von dem us-engagement profitiert (schutz vor sowjets, wiederaufbau, etc.)
die these, dass die usa auf dem absteigend ast sind, ist durchaus populär, aber ich denke, sie werden sich noch lange halten. zum einen weil sie einen überragenden vorsprung in beinahe allen bereichen haben und zum anderen, weil sie kein totalitäres system sind. die bush-adminsitration wird verschwinden und mit einem neuen präsidenten werden evtl. wieder weniger "falken" am ruder sitzen. eines sollte aber auch klar sein. die usa werden nicht freiwillig auf ihre macht verzichten, wieso sollten sie auch?
der niedergang der sowjetunion war ja zum großteil auch einer implosion geschuldet, da das streben nach einem politikwechsel immer größer wurde. ich denke, dass es in den usa zu keiner implosion kommen wird.
mag sein, dass die usa in gewissen regionen von neuen mächten herausgefordert werden, doch ein ende der supermachtstellung ist nicht in sicht.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 17.01.2007 11:31 schrieb:
eigentum ist ein recht, aber kein absolutes. welches recht wiegt schwerer, wenn das recht auf eigentum mit dem recht auf leben kollidiert oder wenn eigentum schaden für die allgemeinheit anrichtet?
Der Nachweis, dass das nun verstaatlichte Eigentum Schaden für die Gesellschaft erbracht hätte, wäre erstmal zu erbringen und zwar in Form, dass es jetzt alles besser wird.
Und in welchen Fall kollidiert das Recht auf Eigentum DIREKT mit dem Recht auf Leben.
 
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