Respekt ggüber der Version der ursprünglichen Macher.
Bei Werken von Shakespeare und Co. würde ich mir das ja noch vllt. gefallen lassen, aber wir reden hier von einem Werk, wo der Autor noch lebt und, ich wiederhole mich, bzgl. Verträgen ein gebrandmarktes Kind ist. D.h. der Autor wird, in welchem Umfang auch immer, hier Einfluss nehmen durch die Vertragsgestaltung.
Ergänzend hierzu verstehe ich immer noch nicht, was die Hautfarbe eines / einer Darsteller/in mit Respekt gegenüber dem ursprünglichen Werk zutun hat. Denn ...
Respekt ggüber den bisher vermittelten Charakterzeichnung, an die sich der Zuschauer gewöhnt hat, schlicht: Konsistenz.
... in wieweit ist die
Hautfarbe jetzt für dich immens wichtig um eine glaubhafte Charakterzeichnung zu erhalten?! Natürlich gibt es Werke, da wird die Haupt- und die Nebenfiguren detailliert beschrieben, eben das sich der Leser ein Bild des Charakters machen kann. Aber nehmen wir Triss und die Haarfarbe, definiert sich dieser Charakter jetzt durch die Haarfarbe?
Was die Konsistenz angeht ... nun ja. Konsistenz wäre mir immer nur wichtig je Medium. D.h. bei den Büchern hätte ich gern eine Konsistenz, die Umsetzung einer Serie sollte auch konstant sein, muss aber für mich nicht zwingend eine 1:1 Replik des Buches sein, aber in sich konsistent. Sprich die gleichen Darsteller von Serien Anfang bis Ende, fertig.
Wenn der weißhäutige kleinwüchsige Lockenkopf loszieht, um die Magie aus den Geschmeide rauszuschmelzen, macht es halt keinen Sinn, wenn zwei Filme Später
Michael Clarke Duncan am Schicksalsberg ankommt.
Siehe oben ...
Ja, James Bond ist keine derart eng verknüpfte Filmreihe, aber auch, wenn erzählte Zeit und Erzählzeit bei James Bond gestreckt sind (der 60er Jahre James Bond kann natürlich nicht mehr der derart agile 2015er James Bond sein), erzählen die Filme ja die Geschichte ein und desselben Agenten*, der im Laufe der Jahre gegen verschiedene Widersacher antritt.
Man sollte die Bond-Filme immer pro Darsteller als geschlossene Reihe betrachten und danach immer als, wie heißt es so schön, Reboot betrachten. Ich denke so funktioniert Bond am besten und man hat kein Problem mit der Fortführung der Geschichte(n), zumal der Craig-Bond wirklich ein Reboot darstellt in Hinblick auf die Romane.
Aber Bond ist in der Tat ein interessantes Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/James_Bond#Die_Romanfigur_James_Bond ... lies es dir durch, vor allem wie Bond in den alten Büchern dargestellt wird: hast du in irgendeinem Bond-Film einen Darsteller mit Narbe auf der Wange gesehen?! Nein? Ich auch nicht! FREVEL!
Die Hintergrundgeschichte der Herkunft des Agenten inklusive seiner Ethnie ist doch Teil der Geschichte ...
Eigentlich nicht, nein. Einzig und allein die Craig-Bonds geben
ein wenig von seiner Geschichte preis, aber ansonsten ist die Vorgeschichte von Bond, vor allem seine Ethnie und Vorgeschichte, uninteressant. Man weiß das Bond schottischer Abstammung ist, Waise, bei der Navy war und dann dem MI:6 beigetreten ist ... das war's.
Ich hab jetzt gerade kein Beispiel parat, aber irgendein JB Bösewicht wird doch bestimmt mal deutliche rassistische Züge gezeigt haben und hätte daher völlig anders mit einem schwarzen JB interagiert.
Nein, nicht wirklich ... ganz im Gegenteil. In James Bond gibt es keinen bzw. kaum Rassismus, einzig und allein der debile texanische Sheriff hat rassistische Züge an sich, ist aber eher mit augenzwinkernd zu betrachten und hat dem Charakter u.a. einen zweiten Auftritt verschafft, nämlich mit seiner Frau im Urlaub in, ich glaube, Thailand.
Ansonsten ist gerade Bond ein Beispiel für die Integration von Ethnien, Felix Leiter? Wurde schon zu Connery-Zeiten, allerdings abseits des Canons, von einem Schwarzen dargestellt. Die rechte Hand von Goldfinger? Ein Chinese! So zieht sich das durch die Geschichte(n): nein, es gab keinen Rassismus in der Welt von Bond, jedenfalls nicht in Hinblick auf Bösewicht <> Bond. Sie wollten Bond eher aus anderen Gründen ans Leder.
Und wie gesagt: Es ist ja kein Problem, seinen Kumpel 005, genannt Black, Jim Black und dessen Fälle zu verfilmen.
oder die Erforschung des Weltraums durch die nächste Generation an Raumfahrern.
oder einen neuen Terminator durch die Zeit zu schicken .
oder eine andere Gruppe an Überlebenden mit der Zombie Apokalypse zu konfrontieren.
oder einfach einen belgischen Detektiv zu erfinden, statt Sherlock Holmes jetzt plötzlich zum Franzosen zu machen.
oder die archäologischen Abenteuer von Indiana Croft ... hmmm ...
Man kann natürlich für alles Beispiele finden, ich sage ja nicht das man alles und jeden ohne Probleme ersetzen kann. Wir hatten die Themen schon häufiger und ich hab oft genug gesagt das die Umsetzung dann auch sinnvoll sein muss sowie Hand und Fuß haben muss, z.B. Ghostbusters mit Frauen hat nicht funktioniert. Was nicht an den Frauen per se lag, sondern an allem drumherum.
Aber, Sherlock ... ich find die Serien-Adaption für den US-Markt, Elementary, nicht so verkehrt ... hier ist Watson eine Frau. Warum nicht? Ich find auch die BBC-Adaption grandios, hier sind es zwei Männer. D.h. warum sollte man sich, als Beispiel, daran stören das es nun ein weiblicher Dr. Watson ist, wenn es gut umgesetzt ist? Richtig: es gibt keinen Grund der dagegen spricht, auch wenn die Romanvorlage nichts dergleichen enthält.