Es gibt eigentlich kein Argument gegen Plattformen wie Steam, das auch wirklich fundiert ist. Man kann vielleicht - aus Mangel an Informationen - persönliche Vorbehalte gegen Steam haben, aber das hat mit sachlichen Gründen wenig zu tun. Zumal Steam selbst keine DRM Maßnahmen einfordert und es den Publishern überlässt, wie sie ihre Inhalte schützen möchten gegen eine unberechtigte Vervielfältigung.
Nicht alles ist gut, was auf dem PC Spielemarkt passiert (z.B. Always-online Zwang, wenn es sich gar nicht um ein richtiges Onlinespiel handelt). Aber ich bin ein Verfechter der Accountbindung und von "einfachen" DRM Maßnahmen wie einer einmaligen Aktivierung (was man von Kopierschutzmaßnahmen im eigentlichen Spielecode unterscheiden muss), weil es den digitalen PC Markt der heutigen Form - den ich als einen vergleichsweise gut funkionierenden Markt beschreiben würde - erst ermöglicht hat.
Und wenn man als Entwickler eine strikte "no DRM" Politik verfolgt, kann man das heutzutage auch prima per Steam durchführen. Denn inzwischen gibt es keinerlei Verpflichtung mehr, das eigene Spiel auf Steam mi irgendeiner Form von DRM oder Kopierschutz zu versehen. In diesen Fällen dient Steam dann tatsächlich nur als Distributor, d.h. man lädt nur die Spieledateien über Steam herunter.
Aber bei Themen wir DRM ist eine sachliche Diskussion ja eh kaum möglich. Zumal wenig Leute bereit sind, die Situation auch mal aus anderen Perspektiven zu betrachten außer aus der Kundensicht, die letztlich immer auf die Forderung hinausläuft, dass man fordert, man müsse Spiele "besitzen" dürfen ohne dass der Hersteller irgendeinen Einfluss auf die Verwendung ausüben dürfe. Dies ist aber eine sehr einseitige Sicht der Dinge, die viele Probleme und Ansichten der anderen Seite des "Deals" völlig außer acht lässt.
Und nur mal als Denkanstoß: es sind Ansichten wie diese, die Dinge wie DLCs und Miktrotransactions und F2P/P2W und Seaons Passes usw. überhaupt erst begünstigen bzw. zu ihnen geführt haben. In einem Markt mit Accountbindung (durch DRM) und einem Verbot des Wiederverkaufs von Spielen (durch DRM) sind derartige Kapitalisierungsmaßnahmen eigentlich gar nicht nötig.....Denkt mal darüber nach...
@ Shippy
Du hast mein Rechenbeispiel in der Tat nicht verstanden. In keinster Weise habe ich behauptet, dass Publisher zwangsweise pleite gehen würde, wenn es einen Gebrauchtmarkt gibt (den gibt es ja zur Zeit.....) Mir ging es darum aufzuzeigen, dass alle Parteien von einem freien (digitalen) Spielemarkt profitieren, d.h. sowohl Kunden als auch Entwickler/Publisher. Es würden nur diejenigen nicht profitieren, die neue AAA Spiele für einen zu(!!!!) geringen Preis zocken wollen und sich überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob das ok ist oder nicht und ob sie dem eigenen Hobby insgesamt damit schaden oder nicht. Und um diese Leute, denen es egal ist, ob die Hersteller von Spielen auch tatsächlich für den Konsum bezahlt werden, ist es mir auch nicht schade, sorry. Die stehen bei mir nämlich nur minimal über den Softwarepiraten, die überhaupt nicht dafür bezahlen wollen für ihren Spielekonsum.....