Ich sehe jetzt ehrlich gesagt nicht das Problem. Wenn da 1274 Angebote sind, bedeutet das ja, dass mindestens 1274 Leute das Original gekauft haben müssen
Du siehst das Problem nicht
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Das ist hart...
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Ich versuchs mal...
Wenn du ein und dasselbe Spiel zwei mal vor dir liegen hast, ein mal für 59,99 und ein mal für 45 Euro, welches nimmst du dann? Nein, ich warte nicht auf deine Antwort, denn du nimmst das für 45 Euro (Du gehörst weggesperrt, wenn du es nicht tust. Zwangsjacke und so...). Das für 45 Euro war nun aber "gebraucht". Der Publisher sieht dafür nicht einen einzigen Cent. Kein Ding, so funktionieren Gebrauchtwaren nun mal. Nun reden wir hier aber nicht mehr vom Gamestop um die Ecke, sondern von einem globalen Markt, mit zig Millionen Teilnehmern. Kurz nachdem die ersten unzufriedenen Käufer und "schnell mal Durchspieler" mit ihren Lizenzen auf diesen Markt kommen, beginnt ein Kreislauf, der sich nicht mit der Steam-Deal-Mentalität und unserer Wegwerfgesellschaft verträgt. Der Titel deiner Wahl wird wieder und wieder und wieder und wieder "gebraucht" verfügbar sein. Es gibt schließlich nichts unkomplizierteres, als nach dem Abspann auf "Verkaufen" zu drücken. Wozu sollte man ein Spiel behalten, wenn man es nicht spielt? Ist ja eh nur digital, hat also nicht mal was mit Sammeln zu tun. Verkaufen, fertig. Will man es nochmal spielen, kauft man es sich halt wieder. 45 Euro in der Tasche, zack, bumm. Warum also, sollst du jetzt 59,99 ausgeben, wenn das Spiel andauernd für 45 Euro zu haben ist?
Wenn du also nicht vollkommen gaga bist und 15 Euro verschenkst, muss der Publisher von den 1274 Kopien leben, die von ihm gekauft wurden. Und wenn 100 Millionen Leute diese 1274 vom Publisher gekauften Kopien spielen, hat das den Publisher nichts anzugehen. Er hat schließlich sein Geld mit dem Erstverkauf dieser Einheiten bekommen. Vollkommen korrekt. "
Friss Scheiße, lieber Publisher. Und beeil dich gefälligst mit Mass Effect 4, denn die 100 Millionen Fans wollen Nachschub... .. ... Wie, eingestampft? Mass Effect 4 kommt nicht? Der Vorgänger hat nur 1274 Einheiten verkauft und die Produktionskosten nicht eingespielt? Aber der ist doch immer auf Platz 1 der am meisten gespielten Spiele?!?"
Gut, zugegeben, ich mag jetzt ein wenig übertrieben haben. Aber für einige Spiele würde ein solches System definitiv das Aus bedeuten. Und damit miene ich nicht ma schlechte Spiele, wie du hiermit andeutest:
Für die Entwickler würde dies einfach bedeuten, dass sie Produkte anbieten müsssen, welche die Leute nicht schon nach einer Woche wieder massenhaft loswerden wollen. Das wäre für uns Spieler nicht wirklich von Nachteil.
Doch, wäre es. Es gibt durchaus richtig gute Spiele, die man sofort wieder "loswerden will", bzw. verkaufen wird, weil es nur ein unkomplizierter Klick ist und man lieber Geld in der Tasche hat, anstatt das ein Spiel nutzlos in der Steam-Bibliothek versauert.
Was für Spiele wären das? Spec Ops: The Line zum Beispiel. Erstklassiges Spiel, kann ich nur jedem empfehlen. Die Story ist... interessant. Lohnt sich auf jeden Fall. Ich freue mich, das Spiel gespielt zu haben. ABER: Es ist an und für sich nur ein simpler 3rd Person-Deckungsshooter. Erfindet das Shooter-Genre definitiv nicht neu und man hat es in 5 oder 6 Stunden durch. Multiplayer gibt es zwar, aber der ist drangetackert und wird von niemandem gespielt. Was soll dabei rauskommen? Gebrauchtversionen so weit das Auge reicht und das noch am Releasetag... Story spielen, verkaufen. Der kommerzielle Flop ist vorprogrammiert. Und das bei einem guten Spiel, dass endlich mal etwas anderes bietet, als den großen amerikanischen Helden, der die Welt vor den Terroristen rettet. *gähn* Da soll also ein gutes Spiel floppen, weil es eine kurze Spielzeit hat?
Ja, richtig, man könnte darüber diskutieren, ob ein 5 Stunden Singleplayer Spiel zum Vollpreis über die Ladentheke wandern sollte. Ist schon unverschämt. Ändert aber nichts an der Gebrauchtspielethematik. Auch wenns nur 20 Euro kosten würde, würden die Leute es wieder verkaufen. Ist ja nur ein Klick...
Noch ein paar Beispiele von Spielen, die sehr wahrscheinlich floppen würden, obwohl sie gut sind: Far Cry, Metro Last Light, Portal, Batman Arkham Asylum/City, The Walking Dead von Telltale, Deadspace, ... Die Liste kann man endlos weiterspinnen, hab mich jetzt aber auf Spiele beschränkt, die ich persönlich gut finde. Das sind alles Spiele, die in ein oder zwei Wochen durchgespielt sind und keinen echten Multiplayer haben.
Wovon ich sprach war allerdings weniger eine Tauschbörse für Spieler zu schaffen, sondern eben gebrauchte Spiele (in erster Linie Retail aber gerne auch Digital) selbst wieder anzukkaufen und erneut zu verkaufen. Das wäre mit Hilfe einer Webseite für Firmen wie EA, Activision usw. sicherlich machbar, Versand liefe dann natürlich per Post. Will man nicht? Gut aber dann nicht meckern, wenn Andere (GameStop) das Geschäft machen.
Natürlich will man das nicht. Würdest du auch nicht wollen, wenn du als Publisher pro verkauftem Spiel nur ca. 25 Euro bekommst (eine Schätzung, die regelmäßig wieder auftritt und auch von Brancheninsidern schon mehrmals genannt wurde), mit denen du aber auch die Kosten (direkte, wie DVD/BD, Entwicklung, Marketing UND andere laufende Kosten, wie eben Personalverwaltung, Büroräume, Putzfrau, Kaffeeautomat) decken musst. Da willst du nicht noch anfangen, die Spiele deinen Kunden wieder für 20 Euro abzukaufen, um sie dann für 45 erneut zu verkaufen. Da hast du zwar deine 25 Euro "zurück", aber noch mehr Verwaltung und Versand am Arsch, die dann ja auch bezahlt werden wollen. Ein solches Modell würde sich für Publisher nicht lohnen.
Für Gamestop und co. lohnt es sich. Da kommt der Verkäufer in den Laden, die haben also kaum Mehraufwand. Und von der Gewinnmarge her, sind denen Gebrauchtspiele sogar lieber, da die deutlich mehr bringen, als die ca. 8 Euro für einen Neuverkauf.
Selbst das wäre noch ein Fortschritt zum Status Quo und würde mich möglichwerweise sogar zum Steamkunden machen. Nicht weil ich wirklich vorhätte Spiele zu verkaufen, sondern weil ich verdammt nochmal das Recht dazu habe!
So schön die eigenen Rechte manchmal auch sind (und so sehr sie auf Nutzungslizenzen eben nicht zutreffen), darf man sie beim digitalen Handel nicht zulassen. Die Wahl ist nämlich eine ganz einfache: Deine Rechte (die du nie hattest), oder digitaler Vertrieb. Beides zusammen geht nicht. Wie gesagt, ich fände Spiele ohne Accountbindung auch schöner. Aber als Shop, finde ich Steam doch recht gut und ich nutze es auch schamlos aus. Da pfeiff ich gern auf mein Wiederverkaufs"recht". Was ich für 5 Euro gekauft habe, muss ich nicht noch wiederverkaufen. Ohne Steam-Deals würde ich vermutlich nur halb so viel zocken. Ich bin sozusagen also froh darüber, dass der Wiederverkauf digitaler Güter nicht möglich ist, da es diesen sonst nicht gäbe
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