Ich musste es etwas kürzen, nicht wegen des Inhalts, sondern weil sonst der Umfang schlichtweg zu gross geworden wäre.
Modden macht Arbeit, ist aber keine Arbeit. Keiner hat die Modder beauftragt. Keiner hat die Modder gezwungen, Ihre Freizeit ins Modden zu investieren und dann den Mod auch noch zu veröffentlichen. Wer glaubt seine Mod wäre Arbeit und der verdient finanziellen Ausgleich dafür hat das Prinzip nicht verstanden und sollte sich gefälligst einen tatsächlichen Job in der Branche suchen. Das ist nicht die Aufgabe der Spieler.
Ein bisschen Flexibilität muss man schon an den Tag legen. Wenn jemand von Arbeit spricht, muss damit nicht zwingend eine Anstellung gemeint sein. Und selbst dann gibt es viele Mods, die nicht von einem Einmann Team produziert werden, sondern wo aktiv nach Leuten gesucht und ihnen im Grunde ein Arbeitsauftrag erteilt wird. Ich seh es grundsätzlich auch so, dass jemand der eine Mod erstellt nicht zwingend Geld dafür erhalten muss, aber wenn er es möchte, ist es ok. Schlechte Mods werden sich, wenn sie Geld kosten, sehr schnell rar machen und wenn nicht, war sie eben doch nicht so schlecht. Ob ein Bild, dass von einem 3. Klässler gemalt sein könnte, es wert ist Millionen dafür auszugeben, liegt nunmal auch im Auge und Ermessen des Betrachters. Fakt ist, dass viele heute wichtige Leute in der Games Branche genauso angefangen haben wie die Modder heute. Sie haben Spiele programmiert, ohne dass jemand ihnen einen Auftrag gegeben hätte. Erst daraus ist überhaupt eine Industrie geworden. Und viele modden eben u.a. deswegen, weil sie damit einen Einstieg in die Branche finden wollen. Auch gibt es z.B. in Thailand "Bergstämme" die sich bezahlen lassen, dass sie Touristen aufnehmen. Mittlerweile mag es einen Auftrag dahinter geben, aber angefangen hat es sicher nicht so. Zu sagen, dass ein Hobby nicht bezaht werden darf, ist schlichtweg nicht haltbar. Es gibt kein Gesetz oder keine Definition oder irgendwelche sozialen Normen, die das nicht erlauben würden.
Aber wieso genau sollen wir jetzt *auf einmal* für etwas bezahlen, dass der Allgemeinheit (!) kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, zum Nutzen der Allgemeinheit (inklusive der Modder, da sie als Hobbyisten selber Spieler sind und daher auch von den kostenlosen Mods anderer profitieren)?
Ich könnte auch die Gegenfrage stellen: Wieso nicht? Wenn es die Mods am Ende besser machen würde? Ich werde jetzt keine... wie nanntest du es? "Wirtschaftsproaganda" ... an den Tag legen. Aber es gibt durchaus Hoffnung, dass die Qualität nicht leidet. Ausserdem musst du für gar nichts bezahlen. Du kannst auch ohne Mods spielen und die Modder konnten die Mods wie bis anhin kostenlos auf Steam stellen. Wenn es so klar wäre, dass Mods ein Allgemeingut sein sollen, dann könnte Valve das System problemlos laufen lassen, weil eh alle Mods kostenlos zur Verfügung gestellt würden. Dass das nicht passiert zeigt nur, dass kein Konsens vorhanden ist und das wiederum bedeutet, man muss es ausdiskutieren und den best möglichen Weg für alle finden.
Wer auf einer öffentlichen Grünfläche freiwillig den Rasen mäht hat schlichtweg keinen Anspruch darauf, dass ihn irgendjemand dafür bezahlt, am allerwenigsten die Picknicker, die sich darauf niederlassen.
Schöne Metapher. Nur leider hast du nicht geschrieben, auf was sich die öffentliche Grünfläche bezieht. Weil Steam kann damit nicht gemeint sein. Es ist eine Vertriebsplattform mit Zusatzdienstleistungen, kein Allgemeingut. Wenn das Internet damit gemeint wäre, dürfte im Internet ja eigentlich nichts etwas kosten. Was deine öffentliche Grünfläche sein soll, würde mich ernsthaft interessieren.
Weil der Markt natürlich immer alles richtet und auch immer zum Besten für alle Beteiligten, aber auf jeden Fall zum Besten der Konsumenten.
Statistisch gesehen, über alles hinweg gerechnet, stimmt es halt, dass die Produktqualität besser wird. Wenn Kapitalismus nicht bessere Produkte hervorgebracht hätte, als andere Systeme (Sozialismus z.B.), dann wäre sie nicht der Standart. Das heisst nicht, dass es keine Nachteile gibt. Aber zumindest in Bezug auf die Qualität von Produktion, ist das Angebot und Nachfrage-System super. Am Ende ist halt Qualität nicht das, was einem selber gfällt, sondern das, was der Masse gefällt. Man kann das natürlich scheisse finden, ist aber leider so. Da müsste man sich dann eher über die "Dämlichkeit der Menschheit" unterhalten.
Ich kann mir die ganze Pro-Pay-Fraktion nur so erklären, dass da einige Leute hoffen, sie könnten damit genau so einfach viel Geld mit ihrem Hobby verdienen wie die wenigen YouTube "Stars" mit ihren albernen Let's Plays und Video Blogs oder die ganz seltenen Ausnahmen in der Modding-Szene wie Garry "Mr. Entitlement" Newman von Garry's Mod.
Gut, dann bin ich wohl eine Ausnahme, weil ich nie Geld verdienen werde mit modden. Dennoch sehe ich es als Chance. Sofern es gut umgesetzt ist. Wie ich schon mal erwähnt hatte, sind Shareware oder Demo Modelle dafür unter Umständen geeignet.
Und lässt völlig außen vor, dass es bei diesem Vorstoß von Bethsoft und Valve niemals um die Modder ging. Es ging niemals darum, ob Modder jetzt wirklich für ihr "Arbeit" "entlohnt" werden sollen dürfen und ob die community die "Arbeit" der Modder 'nicht zu würdigen weiß'- es ging immer nur darum, für Bethsoft und Valve einen neuen Markt anzuzapfen und an jeder Mikrotransaktion Geld zu verdienen.
Es ging nie um die Modder oder die community, es ging und geht nur um pure, zynische kapitalistische Ausbeutung vom "Potential", um bereits gezahlt habende Kunden (uns Spieler) noch weiter zu melken.
Jeder der etwas anderes glaubt, glaubt auch an den Coca-Cola-Weihnachtsmann und das Politiker ausschließlich nur für das Volk arbeiten, völlig aufrichtig und uneigennützig.
So wirklich fair ist es nicht von Kapitalismus Propaganda zu reden und dann in purer Propaganda Manier Aussagen in den Raum zu stellen, die extrems von eigener Meinung und Ablehnung durchtränkt sind. Nur mal so...
Allerdings sind solche Projekte stets die Ausnahme und unter den 40.000 Mods auf Skyrim Nexus sind nichtmal 1% so groß und aufwändig.
Hier haben wir ein typisches Beispiel von: Wo fängt aufwendig an und wo hört es auf? Ist eine Mod die halb so gross ist wie Nehrim immer noch genug gross, um Geld dafür verlangen zu dürfen? Wer entscheidet das? Die Modder haben auf Steam im Moment nur 2 Möglichkeiten. Entweder sie entwickeln gar nichts oder sie stellen es kostenlos zur Verfügung (korrigiere mich bitte jemand, wenn es anders ist). Grossen Mods würdest du sogar eingestehen, dass sie ein bisschen was damit verdienen. Sich dann aber wieder hinstellen und jegliche Lösung verteufeln, ist eben auch nicht der richtige Weg. Es gibt so viele Möglichkeiten. Spendenbuttons, "zahl so viel du willst" Optionen, Shareware, Demos, Geldzurück Garantien,... nicht alles sind passable Lösungen. Aber es gibt Möglichkeiten.
Und dass so riesige Projekte wie Nehrim nur unter aktiver Mithilfe dutzender community-Mitglieder möglich sind und daher auch entsprechend aufwendige rechtliche Geldverteilungsfragen im Falle einer Kommerzialisierung entstehen muss hier daher auch nicht erörtert werden.
Da muss ich dir recht geben. Die rechtliche Frage ist eine schwierige. Aber sie liesse sich lösen.