Das Star Wars Universum ist überladen: Sei es die OT, die PT, die neue Trilogie, die Klon-Kriege, das EU, die Spiele... Star Wars ist vollgestopft, einerseits mit Lore, andererseits mit gewollten und ungewollten Erwartungshaltungen und permanenten Grabenkämpfen darüber, was denn nun "richtiges Star Wars" ausmacht und was nicht - so ist diese Diskussion auch nicht mehr als ein weiterer Beitrag zum diesem Getümmel.
Es ist ja nicht nur Star Wars: Ganz allgemein herrscht diese furchtbare Tendenz, erfolgreiche, eigentlich in sich abgeschlossene Geschichten "expandieren" zu müssen. Wegen dem Wiedererkennungswert. Wegen der Fan-Bindung. Wegen des deutlich niedrigeren Risikos, schlechte Kasse zu machen.
Darum "verstecken" sich die wirklich guten Geschichten auch weiterhin in Büchern, weil deren Produktionskosten überschaubar bleiben und die Übertragung der Geschichte vom Medium Buch zum Medium Film/Serie weiterhin ein Drahtseilakt bleibt, der oft genug schief geht.
Aber wenn man mich nach dem Geheimnis von erfolgreichem - oder eben richtigem (was auch immer man darunter verstehen mag) - Star Wars fragt, lautet meine Antwort: Eine gelungene Mischung aus Altem und Neuem. Gibt man zu viel Altes dazu, verkommt es zum puren Fan-Service. Ist es zu viel Neues, kann kein Bezug zum bereits bekannten geschaffen werden und fühlt sich dann eben wie Etikettenschwindel an: Es steht zwar Star Wars drauf, es ist aber kein Star Wars drin - und hier rede ich eben nicht von den Lichtschwertern, der Macht, den Droiden, Raumschiffen, Space-Nazis, usw., sondern von den seit Jahrtausenden etablierten Heldenmythen, die Star Wars seit Stunde Null geprägt haben. Darum funktioniert eben für mich Mando, während es VIII nicht tut (weil zu viel Neues). Darum funktioniert für mich R1, während es VII und IX nicht tun (weil zu viel Altes).
Disney bereitet sich nun darauf vor, uns flächendeckend mit Star Wars zu bombardieren. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich zeigen. Klar, Star Wars war zwar nie Haute Cuisine, aber es war dennoch rar genug, dass man jeden Happen davon (mehr oder weniger) zu schätzen wusste. Nun wird daraus Fast-Food gemacht. Ob das funktioniert, wird sich zeigen.
Aber auch wenn Star Wars seinen Zenit überschritten haben mag und alles was kommt nie wieder an das heranreichen mag, was schon da ist, ist das nicht weiter schlimm. Denn wie gesagt, es verstecken sich weiterhin viele gute Geschichten in Büchern und finden inzwischen immer öfter ihren Weg auf die Kinoleinwand oder den häuslichen Bildschirm.