Aber ich sehne mich nach eine Nacht wie vor 10+ Jahre, damals habe ich Commandos 2 die ganze Nacht gespielt. Das waren gute Zeiten.
Das ist leider auch bei mir lange vorbei, schon weil man das in meinem Alter (Ü40!) noch zwei Tage später in den Knochen spürt. Zum Glück brauche ich aber doch weniger Schlaf als meine bessere Hälfte, und so kann ich abends regelmäßig noch gerne zwei Stunden spielen, auch nachdem wir zusammen Feierabend hatten. Unsere Kinder sind auch schon aus dem Gröbsten raus, die Kleinen (Grundschulalter) gehen in der Schulzeit um acht ins Bett und wollen am Wochenende abends ihre Ruhe haben. Sie lassen in den Ferien ab und zu an meinem PC mit Anno 1404 Schiffe fahren und freuen sich über die Piraten, und der Große ist schon erwachsen und spielt CoD usw..
Gute Spiele haben für mich einen klaren Handlungsstrang, da weiß ich was von mir erwartet wird und habe keine langen Einstiegsphasen; sie dürfen aber auch nicht zu anspruchslos sein: Stichwort Casualgames, oder Facebookgames, dem kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Wenn alle Facebookgamer die Gelegenheit hätten, auch mal ein „richtiges“ Spiel zu zocken, wären viele sicher davon kuriert, das ist meine ganz eigene Theorie zu diesen Spielen.
Ich baue aber auch gern so meine Anno- Siedlungen. Anno 2070 im Endlosmodus ist meine erste Einsteiger-Spieleempfehlung. Rundenspiele oder Etappenspiele sind auch super, XCOM - Enemy Unknown war für mich so eins. Im Moment ist, immer wenn ich Zeit habe, Mass Effect Multiplayer im Random-Modus dran. Die Trilogie kann ich sowieso halb auswendig, das ist einfach das beste Spiel das ich kenne.
Inzwischen schaue ich fast keine Filme mehr, nur den Samstagabend-Film wegen der Zweisamkeit. Aber schon beim Tatort bin ich wegen meiner Kommentare eher unbeliebt ("ich geh jetzt lieber eine Runde Aliens abknallen, das ist realistischer!") und wir setzen uns lieber danach noch zu einem Glas Wein zusammen. Vor die Wahl gestellt, ob Film oder PC-Spiel, gehe ich, wenn es nicht um gemeinsam verbrachte Zeit geht, fast immer an den PC. Mein Glück wäre vollkommen, wenn auch mein Partner sich für Spiele interessieren würde, aber das ist wohl wirklich zuviel verlangt..
Fazit: Sofern der Partner die Marotten toleriert, die man so pflegt, selbst ein eigenes Leben hat und jeder seine Bedürfnisse klar äußern kann, und sofern man nicht die gemeinsame Zeit vernachlässigt (Qualität vor Quantität, gemeinsam vor der Glotze hängen zählt m.E. nicht) wird es mit zunehmendem Alter wieder einfacher, auch etwas längere Zeit am Stück seinem eigenen Spaß nachzugehen. Dass Kinder, Haushalt und Beruf 100% der wachen Zeit fordern, ist irgendwann wieder vorbei!