Dass es Dir vlt komisch oder albern vorkommt liegt nur daran, dass es eben lange Zeit so war, dass "man" ab einem gewissen Alter "so was" nicht macht - egal ob es um Party machen, bestimmte Kleidung tragen, Motorradfahren, Marathon laufen oder Spiele geht, und Computerspiele waren halt vor 20-30 Jahren sowieso noch was, was nur U30 vorbehalten war, weil die damaligen Ü30 ganz simpel gar nicht die Chance hatten, Computerspiele kennenzulernen. Aber aus den Zeiten sind wir raus, und die paar Vögel, die Deine Freizeitgestalten vlt. wirklich kopfschüttelnd kommentieren würden: DAS sind die, die inzwischen eher als "altmodisch" und "spießig" dastehen
Ich sehe jedenfalls keinen Grund, warum etwas lassen sollte, nur weil man denkt, das "man" das in dem Alter nicht mehr macht... denn DAS Du das denkst, hat an sich nur damit zu tun, dass du Dir Sorgen machst, was andere über das Thema denken würden...
Genauso sehe ich das auch, ihr macht euch als Männer schon Gedanken, wie das rüberkommt, wenn man mit Ü30 "noch" Computerspiele spielt, dann stellt euch mal die Gesellschaft bei einer Frau vor, die das macht, so wie ich. Ich habe dafür bis heute in meinem Umfeld kein Verständnis dafür, erst unlängst, als ich meiner Mutter stolz meine Spielesammlung zeigte, die ich im Sommerurlaub fein säuberlich archiviert und beschriftet hatte meinte sie wieder: "Ach das ist das, warum du spielsüchtig bist."....
Seit der frühesten Jugend ist das Zocken mein größtes Hobby, angefangen damals auf dem C64, dann lange Zeit durch sämtliche Nintendo-Generationen (NES, SNES, N64) um dann zuletzt beim PC zu landen.
Für mich ist das einfach die schönste, entspannendste und gleichzeitig aber spannendste Freizeitbeschäftigung die mir gefällt, andere spielen Golf, tragen ihr Geld lieber jeden Tag in die Kneipe ums Eck und gehen jeden Tag promillelastig und halb bewusstlos ins Bett, oder verbringen gar ihre Freizeit regungslos und fremdgesteuert auf der Couch und lassen sich stundenlang von RTL berieseln, jeder wie er will. Aber mir gerade von diesen Leuten mein Hobby schlecht machen zu lassen..., die haben wohl den Knall nicht gehört.
Ich bin früher immer Kompromisse eingegangen, warum ich mein Hobby zurück gestellt habe und teilweise klarerweise auch musste. Ich war ein paar Jahre lang verheiratet, nachdem mein damaliger Mann aber immer mehr "gesoffen" hat, hab' ich die Reißleine gezogen und mich scheiden lassen. Das war damals eine Zeit, wo ich es kaum gewagt hatte, mal den PC für ein Spiel einzuschalten, wenn er das gesehen hatte, hatte ich stundenlange Monologe Vorwürfe vor mir, das ich spielsüchtig wäre und in eine Anstalt zur Entziehung müsste..., mein Nintendo war Teufelszeug, das ich jeden Tag verräumen musste und nur ausgepackt hatte, wenn ich wusste, das er noch ein paar Stunden auf Arbeit ist. Natürlich hab' ich ihn wieder fein säuberlich verstaut, bevor er nach Hause kam..... nein, nie wieder
Natürlich gehe ich bis heute Kompromisse ein, wichtiger wird immer der Arbeitsplatz sein, wenn ich den nicht hätte, könnte ich mir auch keine neuen Spiele mehr kaufen
Aber dann ist es so ziemlich fertig mit Kompromissen, auf die ich mich heute noch einlasse. Ein potentieller Lebensgefährte müsste damit zu 100 % einverstanden sein, oder auch selbst das selbe Hobby haben, ansonsten..... dort ist die Tür.
Ich werde mir nicht mehr jede Minute vorrechnen lassen, die ich in meiner Freizeit vor dem PC verbringe, ich werde mir nie mehr sagen lassen, das dieser "Sch****-PC" schon wieder läuft, ob ich nicht mal ein 3-Gänge-Menü kochen wolle... und wenn ich, so wie heute, ausgeschlafen um 4 Uhr morgens aufwache und den PC einschalte, dann werde ich mir deshalb niemals mehr Kommentare antun, sondern ich mach es einfach.
Und ich glaube, dass ich auch zocken werde, bis ich irgendwann ins Grab falle.
Ganz genau so werde ich es auch halten, ganz genau so
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