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Saddam Husseins Todesurteil

MoeD am 07.11.2006 21:54 schrieb:
vinc am 05.11.2006 14:03 schrieb:
Wie zu erwarten kam jetzt dasTodesurteil (durch Strang), welches den ehemaligen Diktator für seine Taten bestrafen soll.

Meiner Meinung nach zwar eine Gerechte Strafe, aber ich find, dass der Diktator so zu leicht davon kommt. Ich möchte hier nicht auf eine Folterstrafe hinweisen, aber bei einem Gefängnissaufenthalt in einem miserablen Gefängniss hätte Herr Hussein noch die Qual über sein Leben nachzudenken.

Hier noch die Quelle

das ist einfach pervers! es ist völlig egal was saddam getan, tod durch ERHÄNGEN sollte einfach mal in unserer westlichen gesellschaft nicht mehr vorkommen! das ist eine urteil aus dem letzten jahrhundert. ich bin generell gegen die todesstrafe, aber ERHÄNGEN setzt dem ganzen nocheinmal die krone auf absolut widerwärtig und eine schande für die demokratie! vor allen dingen wird der instabilen situation im irak damit bestimmt nicht geholfen, im gegenteil, es wird sich vermutlich verschlimmern!

tja, es handelt sich ja auch nicht um ein Land aus der "westlichen Gesellschaft"
 
TBrain am 07.11.2006 21:35 schrieb:
Grungy am 07.11.2006 20:31 schrieb:
Vielleicht gebt ihr mir hier Recht: Die USA als einzige verbliebene Weltmacht sollte sich hier anders verhalten - weniger provokant.

sicher, hat aber mit Saddams Todesurteil reichlich wenig zutun.

Was auf fast 5 der bisher 7 Seiten dieses Threads zutrifft. Wenn schon Off-Topic, dann richtig! :-D
 
TBrain am 06.11.2006 22:56 schrieb:
Saddam war schon lange vor 91 in dieser Machtposition, was glaubst du wer am 2. Golfkrieg (und am ersten auch) schuld war? Richtig Saddam.
nunja, saddam und der irak wurden ja militätisch aufgebaut und unterstützt u.a.von der usa, frankreich, deutschland. als gegengewicht zum iran und war nur so in der lage den ersten golfkrieg anfang der 1980er jahre (iran-irak) zu führen.
die schuld am zweiten golfkrieg anfang der 1990er ist nicht so eindeutig. richtig ist, dass der irak unter saddam kuwait überfallen hat. der us-aussenminister lies kurz davor - als die truppen schon an der grenze standen - dem irak ausdrücklich mitteilen, dass die usa keine meinung zu internen arabischen streitigkeiten haben werden. kuwait selber hat sich ja auch einiges geleistet, z.b. erhöhten sie vor dem krieg die ölförderung und machten dem irak den schuldenabtrag schwer. abgesehen davon, dass kuwait und irak sich schon immer über die grenzen gestritten haben und nicht anerkannten. ohne den "westen" und ohne den iran hätte es saddam nicht gegeben. das wird aber nicht gerichtlich verhandelt, sondern die tötungen von zivilisten. bei einigen seiner taten, wäre einige staaten (die üblichen verdächtigen) zumindest wg. beihilfe zum mord zu belangen.
das urteil ist sicherlich richtig, gerecht ist es aber nicht. warum werden andere staatschef nicht wegen massaker ihrer truppen angeklagt und verurteilt?

und nicht zu vergessen, es ist nicht das erste todesurteil das gegen saddam hussein verhängt wurde.
 
Wolf-V am 08.11.2006 10:28 schrieb:
kuwait selber hat sich ja auch einiges geleistet, z.b. erhöhten sie vor dem krieg die ölförderung und machten dem irak den schuldenabtrag schwer.

stimmt das ist natürlich ein schweres Vergehen...

das urteil ist sicherlich richtig, gerecht ist es aber nicht. warum werden andere staatschef nicht wegen massaker ihrer truppen angeklagt und verurteilt?

Das Urteil was jetzt gefällt wurde handelt ja von einem Fall der kein Kriegsverbrechen war, also nicht von internationalem Belang ist. Das ist sozusagen Irakintern.

Ähnlich wie die Prozesse um die Todesschüsse an der DDR-Grenze.

Also das Urteil ist schon gerecht (mal von der Todesstrafe abgesehen), die Tat wurde begangen und Saddam hat gestanden.
 
TBrain am 08.11.2006 11:09 schrieb:
Wolf-V am 08.11.2006 10:28 schrieb:
kuwait selber hat sich ja auch einiges geleistet, z.b. erhöhten sie vor dem krieg die ölförderung und machten dem irak den schuldenabtrag schwer.
stimmt das ist natürlich ein schweres Vergehen...
so ausserhalb des gesamtzusammenhang mag sich das irrelevant anhören, in der damaligen situation war es eine klare provokation und schwerer schlag gegen den irak. späteres beispiel: kuwait hat die falschmeldung mit entsprechenden bilder verbreitet irakische soldaten haben neugeborene in brutkästen massakriert. die meisten berichte und schilderung die zum zweiten golfkrieg führten waren zum großen teil gefälscht. was dann wieder an den dritten golfkrieg erinnert. irak unter hussein war sicherlich kein vorbildlicher staat. das macht die verbrechen nicht besser, sicher. heute soll man aber nicht so tun, als ob der irak immer eigenständig und nicht mit wissen und unterstützung einer staatengemeinschaft (gerne westlich genannt) gehandelt hat.
TBrain am 08.11.2006 11:09 schrieb:
Wolf-V am 08.11.2006 10:28 schrieb:
das urteil ist sicherlich richtig, gerecht ist es aber nicht. warum werden andere staatschef nicht wegen massaker ihrer truppen angeklagt und verurteilt?
Das Urteil was jetzt gefällt wurde handelt ja von einem Fall der kein Kriegsverbrechen war, also nicht von internationalem Belang ist. Das ist sozusagen Irakintern.
Ähnlich wie die Prozesse um die Todesschüsse an der DDR-Grenze.
Also das Urteil ist schon gerecht (mal von der Todesstrafe abgesehen), die Tat wurde begangen und Saddam hat gestanden.
du hast mehr recht, als du wahrscheinlich denkst mit der aussage "das verbrechen ist nicht vom internationalen belang", denn von 12 anklagepunkten wurde nur einer behandelt. das massaker ist der einzige punkt auf der liste, bei dem nach aktenlage jegliche beteiligung und anhörung ! anderer staaten ausgeschlossen werden konnte. - ist es gerecht, anklagepunkte nicht zu behandeln, weil man unangenehme fragen stellen müsste?
von amnestiy internional bis zu den vereinten nationen steht ausser frage, dass das gericht unvereinbar mit den internationalen rechtsstandards ist. - ist es gerecht, wenn das gericht willkürlich zusammengesetzt wird?
ist es gerecht, wenn die eigenen anwälte ermordet werden?
ist es gerecht (für die opfer) die massaker / giftgaseinsatz gegen kurden einfach nicht zu berücksichtigen?
gerecht ist an dem urteil nichts. wenn du vergleichen möchtest, ist es so, als ob die "todesschützen der ddr" sich nur wegen einer verschossenen kugel verantworten müssten, die nur eine verletzung hervorgerufen hat, nicht aber für 5 oder mehr schüsse.
verdient hat er eine verurteilung (keine todesstrafe weil die abzulehnen ist), aber nicht so und mit diesen umständen, das gibt nur raum zur heroisierung.
 
Ich will jetzt hier gar nicht pro oder contra Todesstrafe sprechen, sondern, wie wird Saddam am besten eliminiert/weggesperrt, ohne dass er bei seinem Anhängern als Märtyrer oder so was ähnliches angesehen wird?
Eine weitere Frage, die sich mir stellt: Wie würde sichergestellt, dass wenn Saddam lebenslang eingesperrt würde, dass er nicht plötzlich befreit wird und den Irak, oder "sein" Volk nicht wieder regiert?
Ich habe jetzt hier einfach mal 2 Fragen in den Raum geworfen, ohne selber was beizutragen (ich wüsste momentan auch keine gute Antwort drauf), man sehen, was ihr so darüber denkt.
 
struy am 08.11.2006 13:46 schrieb:
Ich will jetzt hier gar nicht pro oder contra Todesstrafe sprechen, sondern, wie wird Saddam am besten eliminiert/weggesperrt, ohne dass er bei seinem Anhängern als Märtyrer oder so was ähnliches angesehen wird?
Eine weitere Frage, die sich mir stellt: Wie würde sichergestellt, dass wenn Saddam lebenslang eingesperrt würde, dass er nicht plötzlich befreit wird und den Irak, oder "sein" Volk nicht wieder regiert?
Ich habe jetzt hier einfach mal 2 Fragen in den Raum geworfen, ohne selber was beizutragen (ich wüsste momentan auch keine gute Antwort drauf), man sehen, was ihr so darüber denkt.

Er wird nicht von anderen befreit, weil die Bedeutung von Saddam nicht mehr so groß ist. Die Islamistischen Kräfte in Irak haben praktisch die Kontrolle über das Land. Das war auch deren Ziel.
 
Bush bezeichnet das Urteil als
ein Meilenstein für das Bestreben des irakischen Volks, die Herrschaft eines Tyrannen durch die Herrschaft des Rechts zu ersetzen.

Weiter sagte er:
Meine Entscheidung, Saddam Hussein zu entfernen, war richtig, denn die Welt ist deshalb in einem besseren Zustand.(siehe unter http://www.vol.at/engine.aspx/page/...dc/tp:vol:news-welt/cn/news-20061106-06431550)

Nur gut, dass Bush nicht mehr lange Präsident ist. Hoffentlich ist der nächste besser!!!
 
Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Ich finde diese Unterhaltung hier wirklich informativ - man kann daraus prima erkennen, wie sadistisch doch die Menschheit ist. *schmunzel*

"Todesstrafe ist doch viel zu gut... " - "Leiden soll er..."

Sehr aussagekräftig. Viele rutschen ohne es zu bemerken auf dieselbe Stufe, OHNE jemals direkt daran beteiligt gewesen zu sein.

Und dann wird darüber philosophiert, wie man ihm das Leben am effektivsten zur Hölle machen kann. 1a! Zuviel "gedoomt"? :-D

Wenn Rainer Fromm diesen Beitrag liest - dann gute Nacht uns Computerspielern.

Aber mal was anderes: Für mich ist dieses Urteil sowas von ungerecht, dass es zum Himmel schreit. Mindestens genauso ungerecht wie Saddam es zu Teilen "seines" Volkes war. Aber: Es war SEIN Land. Ein souveräner Staat der erobert und besetzt wurde - wohlgemerkt ein "Angriffskrieg". Und nun gebe man bei Google einfach mal "Angriffskrieg" und "Nürnberger Prozesse" ein.

Weiterhin müssten mit diesem Todesurteil amerikanische, russische, französische und englische (Ex)-Präsidenten, Premiers und wie sie alle genannt werden wollen, mit hingerichtet werden. Diese sorgten erst dafür, dass Saddam die Mittel für seine Machtergreifung und Erhaltung hatte. Erst mit freundlicher Mithilfe des Westens konnte er seine Stellung festigen, und diente zeitweise als Marionette der Amis im ersten Golfkrieg.

Meiner Meinung nach ist mit dem Tod Saddams niemandem gedient. Aber er muss weg - andernfalls wäre er für viele Jahre das lebende Beispiel amerikanischem Versagens - und sowas geht doch nicht...
 
Wolf-V am 08.11.2006 13:13 schrieb:
so ausserhalb des gesamtzusammenhang mag sich das irrelevant anhören, in der damaligen situation war es eine klare provokation und schwerer schlag gegen den irak. späteres beispiel: kuwait hat die falschmeldung mit entsprechenden bilder verbreitet irakische soldaten haben neugeborene in brutkästen massakriert. die meisten berichte und schilderung die zum zweiten golfkrieg führten waren zum großen teil gefälscht. was dann wieder an den dritten golfkrieg erinnert. irak unter hussein war sicherlich kein vorbildlicher staat. das macht die verbrechen nicht besser, sicher. heute soll man aber nicht so tun, als ob der irak immer eigenständig und nicht mit wissen und unterstützung einer staatengemeinschaft (gerne westlich genannt) gehandelt hat.

Provokation hin oder her ... Saddam hat den Kuwait besetzt, was eindeutig völkerrechtswiedrig ist. Deshalb, und nicht wegen der Brutkästen, wurde der 2. Golfkrieg geführt. Und die Tatsache, dass der Irak im Kuwait einmarschiert ist, ist nunmal fakt.

Aber wieso nennst du die Staatengemeinschaft außschließlich "westlich" oder zählst du die SU und China auch als westlich?

TBrain am 08.11.2006 11:09 schrieb:
du hast mehr recht, als du wahrscheinlich denkst mit der aussage "das verbrechen ist nicht vom internationalen belang", denn von 12 anklagepunkten wurde nur einer behandelt. das massaker ist der einzige punkt auf der liste, bei dem nach aktenlage jegliche beteiligung und anhörung ! anderer staaten ausgeschlossen werden konnte. - ist es gerecht, anklagepunkte nicht zu behandeln, weil man unangenehme fragen stellen müsste?

es ist - soweit ich weis - gängige Rechtspraxis, dass man einzelne Anklagepunkte einzeln behandelt. Deshalb sage ich: Das Urteil ist gerecht. Dass andere Anklagepunkte offen sind steht auf einem anderen Blatt.

von amnestiy internional bis zu den vereinten nationen steht ausser frage, dass das gericht unvereinbar mit den internationalen rechtsstandards ist. - ist es gerecht, wenn das gericht willkürlich zusammengesetzt wird?
ist es gerecht, wenn die eigenen anwälte ermordet werden?

mag ja sein, aber sowohl ai als auch die VN wissen von Saddams Schuld. Das ist jetzt keine Rechtfertigung, soll nur ausdrücken dass auch wenn der Prozess fehlerhaft ist, Saddam nicht unschuldig ist.

gerecht ist an dem urteil nichts.

Gerecht ist, dass ein Verbrecher verurteilt wurde. Etwas was mit vielen anderen nie geschah (Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, ...)
 
AW: Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Trancemaster am 08.11.2006 16:15 schrieb:
Erst mit freundlicher Mithilfe des Westens konnte er seine Stellung festigen, und diente zeitweise als Marionette der Amis im ersten Golfkrieg.

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Saddam#Der_erste_Golfkrieg schrieb:
WiKi[/url]]Dabei spielten auch verschiedene westliche Staaten eine führende Rolle, die den Irak wegen der drohenden Niederlage gegen den Iran massiv unterstützten, wie z. B. Frankreich und Deutschland als Rüstungsexporteure und Lieferanten für Nuklear- sowie Chemieanlagen (Pestizide und Giftgas). Die USA gehörten bezüglich des Volumens der Waffenlieferungen eher zur zweiten Riege. Allerdings belieferte Washington beide Seiten. Hauptunterstützer des Iraks waren die Sowjetunion, Frankreich und die Volksrepublik China, die allerdings auch den Iran belieferte. Auf einer vom Stockholmer SIPRI-Institut erstellten Übersicht folgen die USA erst an elfter Stelle.
 
AW: Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Trancemaster am 08.11.2006 16:15 schrieb:
Ich finde diese Unterhaltung hier wirklich informativ - man kann daraus prima erkennen, wie sadistisch doch die Menschheit ist. *schmunzel*

"Todesstrafe ist doch viel zu gut... " - "Leiden soll er..."

Sehr aussagekräftig. Viele rutschen ohne es zu bemerken auf dieselbe Stufe, OHNE jemals direkt daran beteiligt gewesen zu sein.

Und dann wird darüber philosophiert, wie man ihm das Leben am effektivsten zur Hölle machen kann. 1a! Zuviel "gedoomt"? :-D

Wenn Rainer Fromm diesen Beitrag liest - dann gute Nacht uns Computerspielern.

Aber mal was anderes: Für mich ist dieses Urteil sowas von ungerecht, dass es zum Himmel schreit. Mindestens genauso ungerecht wie Saddam es zu Teilen "seines" Volkes war. Aber: Es war SEIN Land. Ein souveräner Staat der erobert und besetzt wurde - wohlgemerkt ein "Angriffskrieg". Und nun gebe man bei Google einfach mal "Angriffskrieg" und "Nürnberger Prozesse" ein.

Weiterhin müssten mit diesem Todesurteil amerikanische, russische, französische und englische (Ex)-Präsidenten, Premiers und wie sie alle genannt werden wollen, mit hingerichtet werden. Diese sorgten erst dafür, dass Saddam die Mittel für seine Machtergreifung und Erhaltung hatte. Erst mit freundlicher Mithilfe des Westens konnte er seine Stellung festigen, und diente zeitweise als Marionette der Amis im ersten Golfkrieg.

Meiner Meinung nach ist mit dem Tod Saddams niemandem gedient. Aber er muss weg - andernfalls wäre er für viele Jahre das lebende Beispiel amerikanischem Versagens - und sowas geht doch nicht...


Wie schön man doch die Fakten drehen und wenden kann bis alles in seine höchst private Weltanschauung passt.
Vergisst du nicht einige Kleinigkeiten bei Saddam?
Ist das Ausland durch Waffenlieferungen genauso schuldig wie der Staatschef der sie einsetzt?
Merkwürdig, merkwürdig
 
TBrain am 08.11.2006 16:28 schrieb:
es ist - soweit ich weis - gängige Rechtspraxis, dass man einzelne Anklagepunkte einzeln behandelt. Deshalb sage ich: Das Urteil ist gerecht. Dass andere Anklagepunkte offen sind steht auf einem anderen Blatt.
es gibt eine anklage, die hat mehrere punkte, dann wird verhandelt und ein urteil gefällt. in diesem fall hat die anklageschrift die für die verhandlung relevant ist12 (?) punkte, es wurde aber nur ein punkt behandelt. dieses verfahren ist jetzt ersteinmal beendet, inkl. der ausstehenden punkte der anklageschrift.

mag ja sein, aber sowohl ai als auch die VN wissen von Saddams Schuld. Das ist jetzt keine Rechtfertigung, soll nur ausdrücken dass auch wenn der Prozess fehlerhaft ist, Saddam nicht unschuldig ist.

Gerecht ist, dass ein Verbrecher verurteilt wurde. Etwas was mit vielen anderen nie geschah (Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, ...)
ungerecht ist, das ein täter auf ungerechte art verurteilt wird und viele seiner weiteren opfer keine verurteilung erreichen werden, weil es gegen interesse einiger staaten ist. hussein mit o.g. personen zu vergleichen ist abwegig.
 
AW: Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Boesor am 08.11.2006 16:39 schrieb:
Vergisst du nicht einige Kleinigkeiten bei Saddam?
Ist das Ausland durch Waffenlieferungen genauso schuldig wie der Staatschef der sie einsetzt?
Merkwürdig, merkwürdig
das ist die frage nach der verantwortung der kriegsindustrie und führt hier zu weit. aber wie verantwortlich ist ein ausländische regierung, die einer kleinen volksgruppe innerhalb eines landes deutlich zu verstehen gibt, dass ein geplanter aufstand gegen die unterdrückung gefördert, unterstützt und ggf. geschützt wird. wenn der aufstand dann tatsächlich stattfindet, die ausländische regierung sich gerade an nichts erinnert und zusieht, wie die aufständischen nierdergemetztelt, vergiftet und verhaftet werden? rechtlich gesehen, völlig unschuldig...
 
AW: Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Wie schön man doch die Fakten drehen und wenden kann bis alles in seine höchst private Weltanschauung passt.
Vergisst du nicht einige Kleinigkeiten bei Saddam?
Ist das Ausland durch Waffenlieferungen genauso schuldig wie der Staatschef der sie einsetzt?
Merkwürdig, merkwürdig

Ich finde es auch praktisch, dass man durch diverse Grauzonen, ohne immer nur in schwarz/weiß sehen zu müssen, auch anderweitige Argumentationen finden kann, welche von der Allgemeinheit nicht zu durchschauen sind, ich finde das immer wieder erhebend. ;)
Ich gebe allerdings zu, mich etwas genauer mit den Gegebenheiten beschäftigt zu haben, und doch etwas mehr gelesen/gesehen zu haben, als die "Tagesschau" oder "RTL aktuell" so bietet.

Und natürlich ist das Ausland mit Schuld, wenn es einem von vornherein bekannten Sadisten die Ausrüstung liefert, sein Regime am Leben zu erhalten, und sogar noch direkt mit Geld/Waren/Waffenlieferungen unterstützt. Wo fängt denn bitte die "Mit"schuld an? Ok, man könnte mit dem selten blöden Spruch kommen "Nicht die Waffen bringen Menschen um..." - allerdings ist diese Argumentationsform auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes, schaut man sich Psychologie und die Entwicklungsgeschichte der Menschheit an...
 
AW: Wenn ein bestimmter das lesen würde... *fg*

Trancemaster am 08.11.2006 17:43 schrieb:
Wie schön man doch die Fakten drehen und wenden kann bis alles in seine höchst private Weltanschauung passt.
Vergisst du nicht einige Kleinigkeiten bei Saddam?
Ist das Ausland durch Waffenlieferungen genauso schuldig wie der Staatschef der sie einsetzt?
Merkwürdig, merkwürdig

Ich finde es auch praktisch, dass man durch diverse Grauzonen, ohne immer nur in schwarz/weiß sehen zu müssen, auch anderweitige Argumentationen finden kann, welche von der Allgemeinheit nicht zu durchschauen sind, ich finde das immer wieder erhebend. ;)
Ich gebe allerdings zu, mich etwas genauer mit den Gegebenheiten beschäftigt zu haben, und doch etwas mehr gelesen/gesehen zu haben, als die "Tagesschau" oder "RTL aktuell" so bietet.

Und natürlich ist das Ausland mit Schuld, wenn es einem von vornherein bekannten Sadisten die Ausrüstung liefert, sein Regime am Leben zu erhalten, und sogar noch direkt mit Geld/Waren/Waffenlieferungen unterstützt. Wo fängt denn bitte die "Mit"schuld an? Ok, man könnte mit dem selten blöden Spruch kommen "Nicht die Waffen bringen Menschen um..." - allerdings ist diese Argumentationsform auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes, schaut man sich Psychologie und die Entwicklungsgeschichte der Menschheit an...


Allerdings lesen sich deine Argumentation trotzdem ein wenig wie eine Opfer Täter Verdrehung.
Also tu mir doch den Gefallen und bestätige mal eben das Saddam ein Verbrecher ist der auf jeden Fall einiges auf dem Kerbholz hat.
Und das hat er unabhängig von der Verantwortung anderer Nationen.
 
Jimini_Grillwurst am 05.11.2006 14:12 schrieb:
Ich bin gegen die Todesstrafe. Aber so ist es natürlich leicht, den Dikator förmlich auszuradieren, ich kann es also nachvollziehen - auch wenn ich das Urteil wie gesagt nicht vertreten kann und will.
LordMephisto am 05.11.2006 14:17 schrieb:
Ich bin absolut gegen die Todesstrafe und würde es auch diesem Fall lieber sehen, wenn Hussein in irgendein verottetes Gefängnis gesteckt wird.
*unterschreib*
 
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Allerdings lesen sich deine Argumentation trotzdem ein wenig wie eine Opfer Täter Verdrehung.
Also tu mir doch den Gefallen und bestätige mal eben das Saddam ein Verbrecher ist der auf jeden Fall einiges auf dem Kerbholz hat.
Und das hat er unabhängig von der Verantwortung anderer Nationen.

Ähhh - nein! Das kann ich nicht, sonst würde ich meine Argumentation ad absurdum führen. Ich bestätige Dir gern, dass er mit Sicherheit viele Dinge getan hat, die mit meiner Weltanschauung und meiner Werteskala nicht vereinbar sind, dass er ein Verbrechen begangen hat, kann ich allerdings nicht ohne weiteres sagen, es wäre eine Behauptung, deren Beweisführung mir angesichts der geltenden Rechtslage im Irak zum Zeitpunkt der Ereignisse nicht möglich ist. Damit Du verstehst wie ich es meine:

Die "Mauerschützenprozesse" gegen die Schützen waren meiner Meinung nach ebenfalls Unrecht. Die Schützen verhielten sich nach geltendem DDR-Gesetz, hätten sie nicht geschossen, hätten sie sich den Konsequenzen stellen müssen, was NIEMAND auf sich genommen hätte, der diese Konsequenzen kannte. Natürlich war es in den Augen der BRD Justiz ein Verbrechen, da die Ereignisse allerdings in einem anderen Staat und damit Rechtssystem stattfanden, dürften die Beteiligten auch nur nach diesem verurteilt werden.

Wenn man nun Saddam als Verbrecher bezeichnet, den man Aufgrund seines Umgangs mit der Bevölkerung aus dem Weg räumen muss, dann muss man in viele andere Länder ebenfalls einmarschieren. Tut man dies nicht (was offensichtlich so ist) darf man sich nicht erdreisten von Verbrechern zu sprechen, wenn das Handeln der anderen Verbrecher hingenommen wird.

Ich hoffe ich habe mich dahingehend verständlich ausgedrückt, und meine liberale Ansicht ist ausreichend erklärt.
 
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Trancemaster am 08.11.2006 19:07 schrieb:

Bleibt nur ein Problem:
Auf jeden Fall wird es ein Verbrechen gewesen sein Kuweit überfallen zu haben, denn das ist keine innere angelegenheit des Irak.
Abgesehen davon wurde er ja, zumindest formal gesehen, von einem irakischen Gericht verurteilt.
Nicht alles was damals geltendes Recht war muss auch rechtens sein.
 
TBrain am 07.11.2006 21:35 schrieb:
Wieso wird die Tatsache, dass der Rest der Welt den Irak (und damit Saddam) unterstützte, in der Öffentlichkeit nahezu ausschließlich den USA in die Schuhe geschoben?

Dass diese Verhalten falsch war ist klar, aber hier wird offenbar ein simples Feindbild bedient. Andere waren in dem Fall viel schuldiger über die aber kein weiteres Wort gesprochen ward. Wie viele von denen sind ebenfalls ständige Mitglieder im Sicherheitsrat?

Gut, hiermit verkünde ich offiziell: Die größten Waffenexporteure der Welt sind heute identisch mit den 5 ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates. (Der größte sind trotzdem die USA)

Zu deiner Argumentation: Deiner Logik nach kann ich also jemanden ermorden und bin dann unschuldig, weil Andere viel mehr Menschen ermordet haben?
Ich stelle mir grade den Prozess vor:
Richter: "Sie sind ein Mörder! Aber z.B. Charles Manson war ja noch viel schlimmer als Sie. Daher ignorieren wir ihre Tat einfach mal. Sie können gehen."

Ja ganz eindeutig haben andere Staaten auch Waffenlieferungen betrieben. Aber ändert das etwas an der Schuld der USA? Ich habe die USA beschuldigt, aber es handelt sich hier ja nur um einen Teilaspekt. Du unterstellst also jedem der die USA für solche Taten verurteilt, dass er ähnliche Aktionen anderer Staaten ignoriert? Dass Deutschland auch keine weiße Weste hat, ist mir durchaus bewusst. Unsere Spürpanzer sind ja sehr beliebt.
Aber mir ging es ja auch um diese Doppelmoral der Vereinigten Staaten in solchen Fällen (besonders was Krieg etc. betrifft) und wie sich dieser Staat als "Weltpolizei" versteht.

Ich schlage vor wir beenden die Diskussion hier und eröffnen einen Thread zum Thema "USA - gut oder böse". Mit diesem BILD-haften Titel haben wir dann schon einen Grundstein für eine hochqualitative Diskussion gelegt :B

Nur mal was Allgemeines: Immer mehr Leute berufen sich hier auf Wikipedia. Ich gehöre nicht zu den notorischen Wiki-Hassern, und gerade für naturwissenschaftliche Themen ist Wkipedia sehr geeignet.
Aber bei politischen Artikeln sollte man vorsichtig sein. Da schleichen sich immer wieder persönliche Meinungen mit ein. Und gebt mir ein paar Minuten, dann steht da, dass der Hauptwaffenlieferant an den Irak in besagtem Fall Tailand war. Zumindest ein paar Stunden dürfte es dauern, bis das korrigiert ist.
 
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