Neun von zehn halte ich für übertrieben.Erstens sind es nicht DIE (im Sinne von alle) Fans. Das merkt man schon an der Form der sogenannten "Kritik". Neun von zehn Kritiken gehen komplett unter die Gürtellinie. Dazu kommt eine Selbstherrlichkeit dieser Herrschaften, die den eigenen Geschmack über den aller anderen stellt. Wie soll man damit konstruktiv umgehen?
Und genauso muss man berücksichtigen, dass a) viele der Kommentare, die unter der Gürtellinie liegen, deswegen keineswegs komplett falsch liegen müssen, nur weil sie formal unter aller Kanone sind, und dass b) auf jeden dieser Kommentatoren, die sich äußern, mehr als 100 kommen, die sich nicht äußern. Das ist eine durchaus übliche Quote.
Hätte ich das "gehört" in Anführungsstriche setzen müssen?Muss er nicht.
Wenn cocacola ihr rezept verändern, ist das theoretisch ihr recht. Wie clever das wäre, sei mal dahingestellt.
Du weißt genau, was ich meine, da Du den Punkt mit der Cleverness ja schon anführtest.
Natürlich MUSS er nicht, im rechtlichen Sinne, aber er muss im Sinne der Bedeutung seines Werkes. (Wir müssen uns ja hier jetzt nicht über Definitionen streiten).
Wenn Du ein Beispiel haben möchtest, dann stell Dir Da Vinci vor, der nachträglich (also ungefähr heute) seine Mona Lisa verändern wollen würde. Das würde der wahrscheinlich auch nicht heile überstehen. (Ja, ich weiß, das reale Bild würde ihm heute auch gar nicht mehr gehören, aber er könnte auch nicht mehr bestimmen, dass eine neue Version die wahre Mona Lisa sein soll).
Klar hat Fan-Service auch Grenzen, und das ist auch gut so, aber wenn man eine Marke schafft, ist es schwierig bis "unverantwortlich", zu viel und zu radikal daran herum zu ändern. Es sei denn, man will die Marke töten. Das ist die Kehrseite des Ruhms.
Lustig wäre, wenn Gilbert deswegen derzeit keine neuen Bilder aus dem Spiel veröffentlichen möchte, weil er insgeheim hinter den Kulissen neu zeichnen lässt.Ich habe heute einen sehr interessanten Beitrag im anderen Forum (Golem) zu dem Thema gelesen der einige besonderen Dinge anspricht die deutlich über den persönlichen Geschmack hinaus gehen, insbesondere bezüglich der Personala.
Soll der Gilbert ja auch gar nicht machen. Das wollen wohl die wenigsten unbedingt auf Biegen und Brechen.Aber Monkey Island war halt nie retro, sondern grafisch immer mehr oder weniger aktuell zu seiner Zeit, auch wenn es natürlich immer Spiele gab, die technisch fortschrittlicher waren. Von daher ist es für mich auch nachvollziehbar, dass man jetzt nicht den Stil eines der alten Teile imitiert.
Was die meisten wollen, ist etwas weniger Experimentelles, etwas weniger Rand-Geschmackiges, etwas weniger Provozierendes, etwas weniger Schockierendes, um mit den letzten beiden Beschreibungen mal Gilberts eigene Aussage heran zu ziehen.
So kann man durchaus argumentieren.Monkey Island hat doch auch in der vergangenheit immer wieder den Stil gewechselt, wie man an den Bildern zur Umfrage gut sieht. Damit bleibt der neue Teil dieser Linie doch eigentlich treu.
Allerdings wäre das nur ein Argument für die Veränderung an sich, nicht aber für diese spezielle Variante der Veränderung!
Zudem waren viele der Veränderungen technisch bedingt. Der Punkt fällt heute weg, da von der Varianz her viel mehr möglich ist.
Die bisherigen Stile lagen übrigens wesentlich näher beieinander (den mangels technischer Möglichkeiten verunglückten ersten 3D- teil mal ausgenommen), als jetzt der angepeilte neue.
Wie schon im Zitat aus grumpy old gamer gesagt wurde, ist der Stil keineswegs neu, sondern bereits in zwei anderen (nicht MI-) Spielen verwendet worden, wo er aber auch nicht die Gunst der Käufer erlangte. Das spricht gegen ihn.
Also nochmals: Es gibt noch ein ganzes Bündel anderer Stile, die näher an den bisherigen liegen, und näher am Geschmack der Käufer, aber bei Verwendung im neuen MI-Teil trotzdem eigenständig wären.
Da würde ich die These wagen, dass bei den allermeisten Leuten die Grafik den Wohlfühlfaktor, das "Zuhause"-Gefühl ausmacht, und damit mindestens 33% des Spiels.Wieso? Ein Spiel wie Monkey Island definiert sich eben für viele eher über die Geschichte, die Rätsel und den Humor als durch die Grafik.
Die Rahmengeschichte von Monkey Island ist, wenn man sie genau betrachtet, nichts Wildes. Im Grunde sogar eher dürftig. Erst die Kombination mit abgedrehten Details und irren Ideen, dem schrägen Humor, und eben jener Piraten-Karibik-Urlaubs-Abenteuer-Atmosphäre macht daraus das Besondere, was die Reihe zum Klassiker werden ließ!
Also schätze ich die "Geschichte" auf 15% und das schräge, humorvolle Ambiente auf 50%.
Und damit meine ich Leute, die das Spiel um des Spiels Willen spielen, nicht welche, die es in jeder Form spielen würden, nur weil es Monkey Island ist, einen Ruf hat, und Erinnerungen an die eigene unbeschwerte Jugendzeit hervor ruft.
Man korrigiere mich, falls ich falsch liege.