HIer hat jemand seine Meinung zu einem in demokratischen Verfahren erlassenem Gesetz geäußert und verliert deswegen seinen Job? Schöne neue Welt
Korrekt. Weil freie Meinungsäußerung eben nicht Konsequenzenfreiheit bedeutet. Ich bin doch selbst ein Beispiel dafür in diesem Thread. Ich habe meine Meinung kund getan und manche Menschen haben mir das sehr krumm genommen. Ist mir aber völlig egal weil ich jederzeit bereit war und bin die Konsequenzen zu akzeptieren. Ist 'ne Lektion aus der Psychotherapie: jedes Verhalten ist akzeptabel solange man bereit ist den Preis zu bezahlen dafür.
Und zu geschäftschädigend: Meinungsäußerungen zu demokratischen Vorgängen sind jetzt also geschäftsschädigend? Naja.
Ja, sieht man ja daran dass sich selbst eigene Developer sofort von der Firma getrennt haben. Ergo geschäftsschädigend.
Klingt erstmal logisch, bei deiner Aufzählung frage ich mich aber was ein Softwareentwickler mit Abtreibungen zu tun hat.
Nichts, solange er sich nicht als Person öffentlichen Lebens dazu äußert. Du wärest erstaunt wie die US-Arbeitsrechte da ticken. Du kannst beispielsweise jederzeit entlassen werden dafür dass du dich privat handgreiflich mit deiner Frau gestritten hast, selbst wenn sie das offiziell nicht nachträgt. Pech gehabt, du hast negative Presse in Verbindung mit der Firma gebracht als ihr Angestellter, raus bist du. Kann ich dir sogar gern konkrete Beispiele für geben wenn du das bezweifelst.
Die Meinung kann man scheiße finden, muss sie aber akzeptieren.
Muss man eben nicht, insbesondere nicht in bei öffentlichen Personen und die war er als CEO nunmal. Das ist genauso wie Roseanne ihren Serien-Reboot verloren hat wegen ihrer widerlichen Aussagen vor ein paar Jahren.
Interessant wie viele Leute sich hier in diesem Thread über den Begriff «Zellklumpen» echauffieren, wo er doch nüchtern betrachtet durchaus für jeden lebenden Organismus verwendet werden kann, da er in sich keine weiteren Wertungskriterien trägt (wie z.B. Komplexität, Empfindungsfähigkeit, höheres Denkvermögen, etc…). Oder wie viele die Lebenshaltung «ethischer Nihilismus» von vorneherein als menschenverachtend werten: Sorry, aber eine humanistische Lebenseinstellung ist keine Voraussetzung um ein Teil unserer Gesellschaft zu sein. Natürlich greift The Sinner’s Aussage «alle ausser mein unmittelbares Umfeld sind mir egal» wohl etwas zu kurz, denn ohne viele ihm völlig unbekannte Menschen könnte er diese Aussage hier im Forum gar nicht tätigen: Seien es nun jene, die bei ihm zuhause für Strom sorgen (es sei denn, er wäre in dieser Hinsicht vollkommen autarch), oder jene, die die Leitungen von seinem zuhause zum nächsten Provider legen und pflegen oder den Leuten die bei Computec die Server am laufen halten, usw, usf… Aber trotzdem habe ich hier in diesem Thread noch kein Gegenargument zum Thema Überbevölkerung entdeckt, bzw. zur These dass man durch mehr Abtreibungen der Überbevölkerung entgegen wirken würde.
Danke, genau darum ging es mir und natürlich greift die Aussage so gesehen zu kurz, aber vor allen Dingen dann wenn jemand "ist mir egal" anders definiert als ich. Ob beispielsweise Johannes K. von meinem Stromanbieter morgen Amok läuft oder ob Carla Z. von meinem Internetanbieter ihren Partner beim Gruppensex mit dem Tuntenhausener Blasorchester erwischt ist mir völlig egal. Diese Menschen mögen existieren aber sie sind mir halt egal, ihr Schicksal interessiert mich nicht.
Zum eigentlichen Thema / TLDR: Jeder hat ein Recht auf freie Meinungsäusserung, auch der (Ex-)Präsident von Tripwire – aber die freie Meinungsäusserung wird nie ein Garant dafür sein, dass diese keine gesellschaftlichen Konsequenzen nach sich ziehen kann oder eben wie in diesem Fall wird, denn Gesellschaft und Staat sind nicht dasselbe.
Genau so ist es, das ist der Punkt den Viele leider nicht verstehen oder sehen.
Ich finde den Begriff halt extrem abwertend und beleidigend, auch wenn er rein wissenschaftlich betrachtet vielleicht nicht völlig falsch ist.
Aber auch wenn ein Kind so gesehen durchaus rein wissenschaftlich ein "Zellklumpen, der durchgefüttert werden muss" ist, ist ein Kind doch gleichzeitig so viel mehr. Und wäre ich Vater und jemand würde mein Kind so bezeichnen, dann würde ich der Person das verdammt übel nehmen. Wie gesagt: Der Begriff hat mich auch ohne dass ich selbst Kinder habe sehr geärgert. Menschen sind weit mehr, als das Material, aus dem sie bestehen.
Für dich vielleicht, ja. Für mich sind sie das nur bedingt, wir sind allesamt nur Biomasse die über die Welt schwabert. Manche davon find ich ziemlich töfte, aber über 99% sind mir vollkommen egal - und dir, rein nach Wahrscheinlichkeitsrechnung, wohl auch
Wenn er dann noch ankommt und was von überflüssigen Menschen faselt, dann ist bei mir endgültig die Tür zu. Mag sein, dass die Welt ein Problem mit Überbevölkerung hat und das dieses Problem in Zukunft auch noch weiter wachsen wird, aber jeder Mensch ist ein Individuum, das von seinen Eltern geliebt wird (sollte zumindest so sein) und Gedanken, Gefühle, Träume etc. hat. Niemand bittet darum, in eine überbevölkerte Welt geboren zu werden, aber jeder sollte die Möglichkeit haben, aus seinem Leben das Bestmögliche zu machen. Dazu gehört auch, zumindest mit einem Mindestmaß an Respekt behandelt zu werden und das beginnt für mich schon da, als fühlendes und denkendes Lebewesen akzeptiert zu werden und nicht als "Zellklumpen, der durchgefüttert werden muss".
Ich rede in der Tat von überflüssigen Menschen denn davon gibt es eine ganze Menge inklusive mir selbst. Ich bin nur für etwa drei Dutzend Menschen nicht überflüssig oder bedeutungslos. Drei Dutzend, das ist quasi gar nichts.
Die Art, wie The Sinner andere Menschen und vor allem Kinder (die nun wirklich keine Schuld daran tragen, wie die Welt aussieht) abwertet, finde ich einfach nur widerlich. Mag sein, dass er damit nüchtern betrachtet nicht einmal Forenregeln hier verletzt, aber ich finde es trotzdem schade, dass man ihm mit seinem exzessiven Menschenhass hier eine Plattform bietet, um seinen Hass rauszuposaunen. Wäre ich Admin oder Mod, dann hätte ich ihn wohl schon längst rausgeschmissen. Aber gut, ist nicht meine Entscheidung. Ich kann solche Leute einfach nicht ausstehen.
Das ist mir völlig schnuppe wie gesagt, ob du mich ausstehen kannst oder nicht ist irrelevant da du für mich gar nicht wirklich existierst. So wie mehr als 99% der Weltbevölkerung bist du für mich höchstens eine Art Hintergrundgeräusch.
Wenn einem wirtschaftliche (damit meine ich z.B. Jobverlust) oder staatliche Konsequenzen durch Meinungsäußerung (im gesetzlichen Rahmen) drohen ist es keine Meinungsfreiheit mehr. Ob du dann noch Produkte kaufst ist natürlich deine Sache.
Tja, haben ihm aber nicht gedroht. Staatliche Konsequenzen gas für ihn nicht. Lustigerweise gäbe es DIE nur hierzulande beispielsweise ausgerechnet für das was du für "nachvollziehbar mit Konsequenzen behaftet" gesehen hast. Nämlich das Leugnen des Holocausts.
Inzwischen sind schon viele der Meinung, dass sich der Mensch viel zu wichtig nimmt. Die, meist religiös begründete, Annahme, wir seien die Krone der Schöpfung hat bei vielen ausgedient - was gar nicht mal schlecht sein muss: Als Menschen sind wir schlussendlich nicht mehr als ein unbedeutender Teil eines höchst komplexen Systems - eines Systems ohne das wir nicht sein können, welches aber ganz gut ohne uns sein kann.
Genau das ist es - wir sind als Spezies so unglaublich arrogant dass wir uns für die Krone der Schöpfung halten. Als wären wir irgendwie wichtiger als z.B. Bonoboaffen. Sind wir aber nicht. Wir sind nur anders und leider viel bedeutender für das Ökosystem geworden. Ich wünschte, wir wären es nicht geworden, wir sind nämlich ziemlich egoistische Arschlöcher als Spezies. Dasselbe denke ich zwar auch über andere Spezies aber für die gilt immerhin dass sie es noch nicht zweifelsfrei unter Beweis gestellt haben. Wir haben das schon.
Eine (mögliche) Lösung für das Problem der Überbevölkerung ist nun mal die Reduktion des Bevölkerungswachstums (zumindest so lange, bis wir zu anderen Welten expandieren können) - und wenn wir - als Menschen - es nicht lösen, dann wird früher oder später das System selbst eine Lösung hervorbringen. Die könnte dann allerdings eben so drastisch sein, dass wir als Spezies gänzlich verschwinden.
Wir sind ja längst dabei an genau diesem Punkt zu arbeiten. Ich meine man schaue allein auf die Naturkatastrophen dieses Jahr. Kollektiv tun mir die Hitzetoten von Griechenland natürlich leid aber wir sind allesamt mitschuldig daran. Genau wie an den zerstörten Existenzen in NRW, den Hurrikans, den Waldbränden etcetera. Wir Krone der Schöpfung haben uns das eingebrockt und das ist noch alles nur der ganz zaghafte Anfang, es wird noch viel viel schlimmer werden, das steht bereits fest. Egal was wir tun, wir sind zu spät um eine Verschlimmerung noch aufzuhalten. Es geht nur noch darum "wieviel schlimmer".