AW: Heute schon gewählt?
SCUX am 09.06.2009 01:41 schrieb:
also ich hab knapp ein Dutzend "Nicht in Deutschland geborene" in meinem engeren Bekanntenkreis.
Jeder (bis auch einen
) ist der Meinung das jemand der sein Land aus welchen Gründen auch immer verlässt und hier in Deutschland leben möchte wieder zurückgeschickt werden sollte wenn er sich nicht an die Gesetze hält. *einfach mal so stehn lass*
Persönlich finde ich das man eine Einbürgerung
erleichtern sollte!!
Aber auch das jemand ohne (deutsche)Staatbürgerschaft, der vermehrt strafrechtlich auffällig wird, ausgewiesen werden sollt. (ist das nicht auch irgendwie logisch :-o )
wenn ein schweizer o.a. nach deutschland geht um verbrechen zu begehen, kann man über eine ausweisung nachdenken (obwohl es dann auch sein kann - abhängig von der straftat, dass er überhaupt nicht bestraft wird, da in der schweiz andere gesetze gelten). wenn aber ein schweizer mehrere jahre in deutschland wohnt und dann straffällig wird, ist es doch wahrscheinlich, dass er aufgrund seiner aktuellen lebensumstände in deutschland straffällig geworden ist - außerdem ist unser system auf resolzialisierung ausgelegt, deshalb sollte es möglich sein "problemfälle" auch hier zu lösen. es ist ja nicht so, dass "die ausländer" unseren staat belasten, sie sind seit jahren eine große stütze unseres systems.
und was heißt schon strafrechtlich auffällig? reicht schon der verdacht - damit ist man auffällig und besonders "ausländer" sind schnell verdächtigt, reicht schon eine sitzblockade bei einer legalen demo? reicht es wenn drei schmalbehirnte sich zusammentun und aussagen der ausländer hätte eine straftat begangen? oder reicht eine steuerhinterziehung - die schnell begangen ist, da dieses steuersystem für kaum noch jemanden durchschaubar ist? sollten firmen die den deutschen staat betrügen, dann nicht auch "ausgewiesen" werden? und wie schon gefragt wurde, weshalb wird ein münchener der in frankfurt eine straftat verübt, nicht nach bayern ausgewiesen?
und was wäre die folge einer restriktiven ausweisungspolitik? die "ausländer" - deren eh schon zuwenig nach deutschland kommen - würden noch mehr abstand nehmen, denn ein kleines versehen und die gesamte existenz wird vernichtet..
kurz: es gibt im grunde kein problem mit kriminellen "nicht deutschen", es läßt sich mit dem thema nur so schön polarisieren. es gibt ein grundproblem mit dem deutschen gesellschaftssystem, aber da müßte man sich ja an die eigene nase fassen um etwas zu ändern und das ist ja bekanntlich unangenehm. deshalb lieber ausweisung schreien zund sich nicht darüber klar sein, dass es kaum was ändern wird.
wir (deutschen) sind schon längst keine gastgeber mehr, sondern hilfsempfänger und können dankbar sein über jeden der in dieses land zieht, und die paar % schwarze schafe die es dabei gibt, vertragen wir ohne probleme.
wir europäer sollten uns im grunde längst bewusst sein, dass kleinstaaterei zu nichts führt und wir sollten uns klar sein, dass dort wo es regeln gibt, auch dagegen verstoßen wird. aber wie an der wahl zu sehen war und hier auch - die wirklich europäischen themen scheinen zu komplex für die meisten zu sein und deshalb flüchtet man sich in ignoranz oder in teilbereiche die mit europa eigentlich nichts zu tun haben
es bleibt festzustellen, dass die große mehrheit der "ausländer" hier gesetzestreuer als die deutschen sind, daß sie dabei mehr pflichten haben und weniger rechte und das es noch ein langer weg ist, bis die idee eines weltoffenen europa auch umsetzbar ist...