AW: News - Ubisoft: Kopierschutz wird weiter verschärft - Künftig sollen Teile des Spiels auf Servern laufen
@sega 1
Die Diskussion dreht sich nicht um die Qualität der ubisoft Spiele, die kaum jemand, der sie nicht gekauft hat, beurteilen kann. Der Preis spielt hierbei auch eine untergeordnete Rolle, kommt aber dann zum Tragen, wenn ich zusätzlich zum Kaufpreis weitere Kosten habe. Was für ein Multiplayer-Spiel durchaus nachvollziehbar ist, erscheint mir für ein Singleplayer-Spiel inakzeptabel. Hier kommen wir dann zum Online Zwang. Den Online Zugang, den, hier stimme ich zu, sicherlich eine große Mehrheit Gamer hat, muss der Spieler bezahlen. Aber nicht immer möchte man jeden Rechner immer und überall am Netz haben, geschweige denn möchte man sich überall einen Netzzugang leisten. Hier fängt der Kopierschutz von ubisoft an, dem Käufer eines Produkts zusätzlich Kosten abzuverlangen, wenn dieser Spielen will. Hieran mache zum Beispiel ich meine Kritik fest.
Ich kritisiere nicht, dass ubisoft seine Produkte gegen illegale Nutzung schützen will und auch nicht, dass ubisoft Geld verdienen möchte. Ich übe nur Kritik an der Finanzierung dieser Maßnahme. Der ehrliche Käufer finanziert ubisofts Kopierschutz mit, obwohl er durch den Erwerb der Software bereits einen Obolus dafür entrichtet hat, das Spiel spielen zu können.
Von Problemen mit dem Kopierschutz fange ich nur nebenbei an, die dann verhindern, dass man trotz Internetzugang und einer legalen Kopie nicht spielen kann.
Deinen Sprung zum Desinteresse des Kopierers an ubisofts Handlungen kann ich nicht so recht nachvollziehen. Sicher ist dem Hacker/Cracker/illegal Spielenden egal, was ein Spiel kostet, der Kopierschutz interessiert ihn auch nur am Rande. Aber a) ist der Downloader nicht die Zielgruppe des Spiels, welche eher im Bereich der zahlenden Käufer des Produkts liegt (denn ubi will Geld verdienen) und b) ist die Frage, ob nun ein Raubkopierer ein Kaufverweigerer ist oder letztendlich nur spielt, weil er die Möglichkeit hat das Spiel downzuloaden und es ach sonst nicht kaufen würde, nicht abschließend zu klären.
Am Ende springst du dann erneut einmal quer durch die Botanik und machst ein weiteres Fass auf, ohne die angesprochenen Argumente zu Ende zu denken:
Niemand wird ubi vorwerfen wollen, dass sie Geld verdienen möchten. Immerhin werden so Arbeitsplätze gesichert. Aber Geld verdienen und gleichzeitig dem Konsumenten Zusatzkosten verursachen kann man als zahlender Kunde nicht hinnehmen. Schutz von Spielen ja, aber dieser muss für den Käufer eines Produkts kostenlos sein. Das ist der ubi-Starter durch erzwungene Folgekosten nicht. Deswegen stehe ich diesem Kopierschutz ablehnend gegenüber. Hinzu kommt die Thematik Singleplayer vs. Multiplayer und generell die Frage: Darf ein Publisher mir vorschreiben, wann ich was haben und tun muss, damit ich ein Spiel, welches ich erworben habe, spielen kann, ohne, dass ich durch diese Einschränkungen einen Vorteil habe?
Und hier liegt der Hase im Pfeffer: der Kopierschutz bringe ubi einen Vorteil, aber der Käufer hat keinerlei Vorteil und wird somit zum zahlenden Erfüllungsgehilfen einer Industrie, die ihre Verantwortung zum Schutz ihres eigenen Produkts auf denjenigen abwälzt, der für das Spiel bezahlt.
Und hier befürchte ich, dass es Schule machen könnte. Wenn man ein Spiel mit Dauer-Online-Zwang ohne Widerspruch ausstatten kann, ist das auch bei einem OS möglich oder bei Blu-Ray oder bei anderen Produkten. Da fehlt dann nur, dass die Publisher zu Internet-Dienstanbietern werden, und zusätzlich zum Spiel/dem Film gleich den passenden Internetzugang kostenpflichtig anbieten.
Zum Gebrauchtspielemarkt und der Registrierungs-Pflicht auf der ubi-com Seite schreibe ich nichts, da ich eh schon wieder eine Textwand hinterlassen habe.