lenymo am 14.11.2005 17:17 schrieb:
chewie1802 am 14.11.2005 17:11 schrieb:
[...] 18jährige junge Männer zum Bund rufen und ihnen den Umgang mit Waffen beibringen (war selber 7 Jahre dort), aber ihnen dann vorschreiben wollen, daß es "böse" sei, Pixel am Monitor zu "erschießen"?? Das ist doch reiner Populismus. Widerwärtig!! [...]
Das ist allerdings wirklich ein interessanter Gedanke das man bevor man "Killerspiele" verbietet erst mal die Zwangsausbildung zum Killer (Wehrdienst) abschaffen .... denn in keinem Computerspiel lernt man das Töten so gut wie beim Bund
Klasse, erst Politikern Populismus vorwerfen und dann mit irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen, vollkommen abwegigen und letztlich hirnverbrannten Argumenten die Diskussion führen wollen.
Sicher, Begriffe wie "Killerspiele" helfen für eine Diskussion nicht. Bloß, wenn es um ein Verbot solcher Spiele geht, ist es vollkommen abwegig, eine Abschaffung des Wehrdienstes zu fordern. Der Vergleich von "Killerspielen" und dem Dienst an der Waffe hinkt so gewaltig, der wird nicht mal mit Krücken jemals laufen können.
Die Diskussion ist uralt und hat schon einen so langen Bart wie der Weihnachtsmann. Da es aber immernoch nicht alle begriffen haben, nocheinmal in Kürze:
Soldaten sind keine Mörder. Im Wehrdienst werden sie im Dienst an der Waffe ausgebildet, aber nicht zu "Killern" trainiert.
oder die Interessen seines Landes durchzusetzen bzw. zu verteidigen. Nur wenn bei der Erfüllung dieser Aufgabe der Staat, seine Interessen, seine Sicherheit oder die Sicherheit des Soldaten bedroht sind, setzt ein Soldat Waffengewalt ein. Das primäre Ziel ist aber auch dann nicht, einen Menschen zu töten, sondern bloß, die Gefahr abzuwenden. In der Realität kann das natürlich heißen, den Menschen, von dem die Gefahr ausgeht, zu erschießen. Ein Mord ist das dann aber nicht, der Soldat ist kein Killer, denn das Töten erfolgt nicht aus niedern Beweggründen oder gar zum persönlichen Vergnügen.
Bei Computerspielen verhält es sich hingegen vollkommen anders. Die Gefahren, die ein Soldat abwehren muss, gelten für einen Computerspieler nicht. Wie auch, es handelt sich schließlich bloß um eine virtuelle Realität. Wenn man als Spieler in einem Spiel lebensnah gestaltete Figuren, die eindeutig Menschen darstellen sollen, tötet, erfolgt das ausschlielich zur Unterhaltung. Damit dient das möglichst realitätsnah gestaltete virtuelle Töten nichts anderem als der Belustigung des Spielers.
Man kann Computerspiele somit für moralisch bedenklich halten (kann wohlgemerkt, nicht muss!), weil das Töten aus niederen Motiven erfolgt (persönliche Unterhaltung, Vergnügen durch den Tod anderer). Auf den Wehrdienst trifft all das aber definitiv nicht zu.