PiusQuintus am 10.05.2009 18:07 schrieb:
Das ist falsch. Die Kirche hat lange Zeit daran festgehalten, dass jegliche Herrschaft von Gott eingesetzt ist und der Christ ihr schon allein deswegen Gehorsam schuldet (natürlich mit Einschränkungen).
Ferner lag niemals ein Gewaltmonopol bei der Kirche (die es als den monolithischen und zentralistischen Block, als welche Du sie wohl siehst, niemals gab), sondern immer bei der weltlichen Herrschaft (als Ausnahme gilt lediglich der Kirchenstaat).
weshalb ist das falsch? die k-kirche nahm ja für sich auch die weltliche herrschaft in anspruch
zitat aus wikiVerhältnis der Kirche zum Staat. Das Konzil gibt den (spätestens seit der Reformation nicht mehr durchsetzbaren) Anspruch der katholischen Kirche auf, dass die Öffentlichkeit und alle staatlichen Gliederungen nach katholischen Grundsätzen handeln müssen. Dies hat zur Folge, dass der Absolutheitsanspruch der katholischen Religion nur mehr rein geistlich definiert ist, also nicht mit totalitären Ideologien verwechselt werden kann.
oder wie hieß das lt. aurelius augustinus (der ja viel von platon abschrieb und den glauben des christentums fast stärker prägt als die bibel..):
„es gibt eine ungerechte verfolgung, die verfolgung der kirche christi durch die gottlosen; und es gibt eine gerechte verfolgung, die der gottlosen durch die kirche christi... die kirche verfolgt aus liebe, die gottlosen aus grausamkeit"
kurz: so wie du es schreibst. gilt es für die katholen erst seit dem zweiten vatikanischen konzil - gut das mag für unser persönliches leben fast schon immer sein, aber vergessen wir die zeit davor nicht, da galt: nur das was im sinne der christen ist, ist richtig, alles andere muß bekämpft werden. und wer nicht für uns ist, ist gegen uns...
und soll ja auch nur zeigen, dass es doch änderungsmöglichkeiten gibt, grundsätzliche dauern länger, notwendige schneller, das zinsverbot haben die katholen schnell aufgegeben, für die religionsfreiheit brauchten sie etwas länger und die gleichberechtigung wird auch noch kommen, da es, wie du richtig behauptest, es wohl noch etwas dauern wird, bis die menschen von ihrer sucht nach religionen geheilt sein wird. und es ist auch dem respekt der religionsfreiheit geschuldet, das staaten und staatenbund so nachsichtig sind mit den religionen, dass sie die grundrechte langsam umsetzen, dieser respekt vor den grundrechten fehlt leider vielen religionen und deren anhänger.
PiusQuintus am 10.05.2009 18:07 schrieb:
Diese Hoffnung wird sich auch dann nicht erfüllen, wenn sämtliche Kirchengüter verkauft sind und die Kirche pleite ist, auch, und, soviel Polemik sei mir erlaubt, wenn das zweifellos zu den feuchten Träumen Linksradikaler, Grüner und fanatischer Atheisten (und anderer) gehört.
Nichts für Ungut.
darüber ließe sich diskutieren, allerdings bedarf es schon einer sehr viel stärkeren wirtschaftskrise bis es (zumindest der k-kirche) wirtschaftlich eng wird. bei all den hungernden gläubigen auf der welt, weiß der vatikan schon sehr gut, wie es sein geld vermehrt - sicher nicht, indem er es in den bedürftigen zukommen lässt.
klar könnte man noch ein paar kreise drehen, ob jesus oder gott eigentlich kommunistisch sind, und die vertreter auf erden genauso nah an der ursprünglichen lehre wie kim il sung am kommunismus - ist aber wohl nicht nötig, weil es da kein ende geben wird.
ausgehend von dem punkt gleichberechtigung bleibt mein fazit, die k-kirche sträubt sich dagegen, wird es aber zulassen, wenn sie merkt, dass das notwendig ist um die macht und die bilanz zu halten - dieses handeln ist der grundsatz für den langen erfolg dieses unternehmens.