aber eine religion muß auch gesellschaftserträglich (absichtlich nicht "verträglich") sein, religionsfreiheit steht nicht über anderen grundrechten. es ist mir egal, was wer wie wo und wann glaubt, nicht egal ist es mir, wenn dadurch grundlegende rechte mißachtet werden.Boesor am 09.05.2009 11:44 schrieb:das "problem" ist, dass Glaube, Religion und Kirche eben nicht nur auf fakten aufgebaut sind.
Und wir kommen so natürlich auch nicht weiter.
Wenn in der Kirche davon ausgegangen wird, wenn man glaubt, dass es Jesus Wille war, dass Frauen zwar zum Dienst in der Kirche bestellt sind und absolut wichtige Mitglieder der kath. Kirche sind, aber eben nicht zum Priesteramt bestellt sind, dann kann man das kritisieren oder befürworten, aber eben nicht auf der Grundlage von Fakten.
sag ich es mal neutral zugespitzt:
das frauen aus einem glauben heraus diskriminiert werden ist ja nicht so schlimm, tut ja nicht weh.
dann sollte es auch nicht schlimm sein, wenn eine religion von seinen mitgliedern sämtliche vermögenswerte einzieht und sie zum betrug an anderen anstiftet, wenn es der glaube verlangt,
dann kann es ja auch nicht weh tun, wenn eine religion verlangt, das kinder von ihren eltern getrennt werden,
dann kann doch der glaube auch rechtfertigen, das andere hautfarben nicht akzeptiert werden - tut doch alles nicht weh ???
die glaubensfreiheit will ich nicht antasten, weil man die grundrechte achten sollte, glaubensfreiheit bedeutet aber nicht, dass man sich deshalb herausnehmen darf, andere grundrechte zu negieren.
das ist sicher eine schwierige und langwierige sache, das gewaltmonopol des staates z.b. wurde von der katholischen kirche erst 1965 anerkannt, vorher namen sie es grundsätzlich für sich selber in anspruch. mit den frauenrechten geht es ja dort langsam voran (wenigsten ist man schon etwas weg, von dem "erst schuf gott den menschen, dann die frau") - sich aber hartnäckig einer notwendigen anpassung an gesellschaftliche konformitäten zu verweigern wird nicht möglich sein, deshalb muß sie - und gerade die katholische religion hat es x-mal getan um ihre existenz zu sichern- festsellen, unser bisheriger weg ist nicht mehr vertretbar, also passen wir uns an.
nun gut, bei aller sachlichkeit, sei mir die polemik noch erlaubt: mir soll es recht sein, wenn die hardliner aller religionen darfür sorgen, dass sie sekten/kirchen/religionen überflüssig machen, aber dafür ist zuviel macht und geld im spiel, als dass diese hoffung erfüllt wird.
nichts für ungut.