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Gast
Was ich nie getan habe.PiusQuintus am 06.05.2009 16:32 schrieb:Du machst es Dir zu leicht, wenn Du von "der Kirche" sprichst; sie ist mehr als der Papst oder Kardinäle. Außerdem habe ich nie geleugnet, dass es oftmals um Macht ging. Aber es ist falsch, das Handeln der Kirche darauf zu reduzieren.
Nochmal: Ich habe die Kirche nie auf Machterhalt reduziert. Das hast du falsch verstanden, warum auch immer. Ich habe geschrieben, dass auch der Machterhalt Teil ihrer Politik sein kann. Nicht muss.Nochmal: Die Kirche darauf zu reduzieren, ist falsch.Fazit: Machtpolitik und Selbsterhaltungstreben sind unleugbare Merkmaler jeder Organisation. Wenn eine Organisation, sei es die Kirche oder eine andere, ihre Macht nutzt, um Veränderungen herbeizuführen, die ihre eigene Machtbasis stärken, so ist das kritisch zu sehen.
Deshalb aber muss es erlaubt sein, kirchliche Kampagnen daraufhin zu prüfen, ob sie nicht eher ihrem eigenen Machterhaltn dienen als tatsächlich einem öffentlichen oder religiösen Interesse.
Wenn RU und Ethik zur gleichen Zeit zur Wahl stünden, dann wäre es gerecht. So wird Ethik bevorzugt- und überhaupt: Was ist das eigentlich? Wer bestimmt, was den Kindern dort beigebracht wird? Der Staat? Nach meinem Dafürhalten verletzt er damit sein Neutralitätsgebot; und die Vorstellung, dass ein überzeugter Atheist (am besten noch einer, der Toleranz für das Non Plus Ultra hält) meinem Kind Normen und Werte vermitteln soll, die der Staat festgelegt hat, lässt mich erschaudern.
Ich bezweifle, dass den Schülern in Ethik gesagt wird, sie müssen Atheisten sein. Das ist doch Unsinn. Vielmehr wird die Vielfalt der Bezüge geschildert, aus denen sich ethische Vorstellungen speisen können, mitsamt ihrer Historie, Übereinstimmungen zwischen den Religionen in bestimmten Punkten ebenso wie Unterschiede. Was soll daran verkehrt sein? Von mir aus sieh es wie Geschichtsunterricht. Da würdest du doch auch nicht verlangen, dass dieser mit RU gleichgestellt wird.
Eines kann ich dir versichern: Im Ethikunterricht wird den Schülern nicht gesagt, wie sie zu denken haben. Wenn du ein Problem damit hast, dass ein Atheist dein Kind über das Vorhandensein ethischer Grundsätze unterrichtet, dann bring ihm doch deine Ethik zusätzlich bei. Das Kind sollte in der Lage sein, das Richtige für sich herauszusuchen, wenn du es gut erzogen hast.
Was die Kampagnen-Stifter wirklich gestört hat, ist lediglich, dass RU in Berlin kein Pflichtfach und deshalb schlecht besucht ist. Reiner Machterhalt war in diesem Fall (!) deshalb ihr Streben, dies zu ändern.