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naturwissenschaftliche Forschung vs Glaube

Fiffi1984 am 16.04.2009 14:22 schrieb:
Ich gründe jetzt eine Privatschule, und weil ich selbst nicht an Gott, Kirche oder irgendwas christliches glaube, darf ich Religionsunterricht an "meiner" Schule verbieten? ich finde das darf nicht sein.
Schulen sollten, egal ob staatlich, privat oder kirchlich, möglicht viele Unterrichtsformen anbieten. Einfach weltoffen sein. Nur weil ich nicht daran glaube, heißt es doch noch lange nicht dass ich das anderen Menschen auch vorschreiben kann, darf oder muss. Das wäre alles andere als tolerant.
Es ist ja auch nicht erlaubt: Entweder es gibt RU in seinen verschiedenen Facetten für die Schüler, die einer der Konfessionen oder Religionen angehören und diesen Unterricht besuchen möchten, ob Ethik für alle anderen. Beide Fächer sollten gleichberechtigt und frei wählbar nebeneinander stehen.
Dass eine Schule in kirchlicher Trägerschaft kein Ersatzangebot für RU macht, kommt mir zwar seltsam vor, wirklich verwerflich finde ich es dennoch nicht.
 
Fanator-II-701 am 16.04.2009 14:41 schrieb:
Boesor am 16.04.2009 14:10 schrieb:
Nicht ganz. In berlin solld er RU den Alternativfächern lediglich gleichgestellt werden. Du könntest also imemr noch wählen, ob jetzt Ethik, Philosophie (oder was immer die anbieten) versetzungsrelevant sein soll, oder der RU.
Und mit welchem Recht, um mal wieder deine Wortwahl zu verwenden, verlangt das eine religiöse Initiative von einer weltlichen Schulbehörde?
Mit dem gleichen Recht, dass jedem Bürger einer Demokratie zusteht, an seine gesetzlich gewählten Vertreter Appelle zu richten (die Initiative geht nämlich an Berlins Regierung, nicht ans Schulamt)- oder willst Du religiösen Initiativen dieses Recht etwa absprechen?

Boesor am 16.04.2009 14:10 schrieb:
. Das ist doch die perfekte Gleichberechtigung, ..........
Ist es eben nicht. Wäre es vllt., wenn wenn man den gleichen Maßstab auf religiöse Schulen auch anwenden würde. Aber da "sträubt sich ja bei euch gleich das Nackenfell" .... Wie kann man nur ... :haeh:
Ich weiß nicht, ob es boesor schmeichelt, im pluralis majestas angeredet zu werden, aber falls Du mit "euch" auch mich meinen solltest: Mich würde es in keinster Weise stören, wenn eine in kirchlicher Trägerschaft befindliche Schule Ethik anbieten würde. Ich bin lediglich der Meinung, dass sie es nicht notwendiger Weise muss.
 
Fanator-II-701 am 16.04.2009 14:45 schrieb:
Boesor am 16.04.2009 14:17 schrieb:
....
Es gibt übrigens durchaus Bücher, die auf die gleichnamigen genannten Verfasser zurückgehen. Z. B. bei den proheten im AT.

Woher stammt diese Erkenntnis und was vom jeweiligen angeblichen Ursprungstext ist dabei noch erhalten geblieben?

Keine Ahnung, ich habe diese Erkenntnis aus der Uni, die haben sie von Forschern, aber woher die diese Erkenntnis haben weiß ich gerade nicht.
 
PiusQuintus am 16.04.2009 16:16 schrieb:
Mich würde es in keinster Weise stören, wenn eine in kirchlicher Trägerschaft befindliche Schule Ethik anbieten würde. Ich bin lediglich der Meinung, dass sie es nicht notwendiger Weise muss.

Genau so sehe ich das auch. Stören würde es mich ganz und gar nicht.
 
Boesor am 16.04.2009 18:38 schrieb:
PiusQuintus am 16.04.2009 16:16 schrieb:
Mich würde es in keinster Weise stören, wenn eine in kirchlicher Trägerschaft befindliche Schule Ethik anbieten würde. Ich bin lediglich der Meinung, dass sie es nicht notwendiger Weise muss.

Genau so sehe ich das auch. Stören würde es mich ganz und gar nicht.


Das würde auch nicht zum dem passen, was ich sonst hier so von dir lese. :)
 
PiusQuintus am 16.04.2009 16:16 schrieb:
oder willst Du religiösen Initiativen dieses Recht etwa absprechen?
:confused:
Wie könnte ich? Das wäre mit meiner Einstellung unvereinbar.

PiusQuintus am 16.04.2009 16:16 schrieb:
.....aber falls Du mit "euch" auch mich meinen solltest: Mich würde es in keinster Weise stören, wenn eine in kirchlicher Trägerschaft befindliche Schule Ethik anbieten würde. Ich bin lediglich der Meinung, dass sie es nicht notwendiger Weise muss.
... und auch @ boesor:


Ich meinte schon euch beide und finde eure hier anklingende Toleranz wirklich positiv. Nur "klang" die ablehnende Haltung bisher eher rigoros für mich...

Leider hat sich die bei euch vorgeblich schon entstandene Haltung noch nicht generell durchgesetzt, sonst würde es dieses leidigen Themas gar nicht bedürfen.

Im vorliegenden speziellen Fall besteht ja, wie schon mehrfach geäußert, die Möglichkeit RU (wenn auch nur als Wahlfach) zu nutzen durchaus bereits. Es gibt also keinen "Ungerechtigkeitseffekt". Welchen Vorzug die nun angestrebte Regelung ggü. der derzeitigen haben soll, erschließt sich mir nicht.
Eher entsteht eine Ungleichbehandlung ggü. Schülern anderer Religionen, deren Unterricht ja von der Forderung nicht eingeschlossen wird. Also kommen als nächstes die muslimischen Mitbürger mit einer Initiative zur Gestaltung eines muslimisch ausgerichteten Unterrichts, danach die buddhistischen und dann die jüdischen Mitbürger, usw.usf. und ehe man es sich versieht, hat man wiederum eine auf Religiosität basierende und bereits im Schulsystem gründende Aufspaltung der Gesellschaft erreicht....
Das kann ja wohl nicht Sinn des Ganzen sein.

Meiner Ansicht nach, bereits auch schon mehrfach geäußert, gibt es keine wirkliche Alternative zum Ethikunterricht als Teil des Bildungsauftrags in seinen Grundsätzen, weiterhin werden dort bereits die Hauptreligionen nebeneinander gleichberechtigt behandelt und noch dazu sind religiös-ethische Aspekte lediglich untergeordneter Teilbereich der Ethik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethik
Wer tiefgründiger in die jeweilige Religion, eintauchen möchte, der bekommt dieses Angebot in Form von Wahlfächern.

Schlimmer ist für mich da schon, dass in religiös fundierten Schulen ohne das Angebot des übergeordneten Ethikunterrichts die religiösen ethischen Grundsätze übergeordnet behandelt und der Ethik ansich nur eine nebensächliche Rolle eingeräumt wird. Das ist in meinen Augen zwar durchaus verwerflich, lässt sich aber, eben weil demokratische Mittel in Religionsgemeinschaften aufgrund ihrer Parteilichkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen, leider nicht im gleichen Rahmen abschaffen, wie es jetzt in Berlin mit dem entgegengesetzten Fall durch eine religiöse Initiative (mMn) widersinnig und gesellschaftsschädigend versucht wird.
:(
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 08:58 schrieb:
Ich meinte schon euch beide und finde eure hier anklingende Toleranz wirklich positiv. Nur "klang" die ablehnende Haltung bisher eher rigoros für mich...

Leider hat sich die bei euch vorgeblich schon entstandene Haltung noch nicht generell durchgesetzt, sonst würde es dieses leidigen Themas gar nicht bedürfen.

Im vorliegenden speziellen Fall besteht ja, wie schon mehrfach geäußert, die Möglichkeit RU (wenn auch nur als Wahlfach) zu nutzen durchaus bereits. Es gibt also keinen "Ungerechtigkeitseffekt". Welchen Vorzug die nun angestrebte Regelung ggü. der derzeitigen haben soll, erschließt sich mir nicht.
Wenn man, wie in den meisten anderen Bundesländer auch, RU und Ethik parallel anböte, hätte sich die Initiative niemals gebildet. So aber ist RU in die Randstunden verlegt, sodass Schüler länger bleiben müssten bzw. viele Freistunden dazwischen hätten. Das ist die Ungleichbehandlung, gegen die man sich wehrt.

Eher entsteht eine Ungleichbehandlung ggü. Schülern anderer Religionen, deren Unterricht ja von der Forderung nicht eingeschlossen wird. Also kommen als nächstes die muslimischen Mitbürger mit einer Initiative zur Gestaltung eines muslimisch ausgerichteten Unterrichts, danach die buddhistischen und dann die jüdischen Mitbürger, usw.usf. und ehe man es sich versieht, hat man wiederum eine auf Religiosität basierende und bereits im Schulsystem gründende Aufspaltung der Gesellschaft erreicht....
Das kann ja wohl nicht Sinn des Ganzen sein.
Muslimischem RU stehe ich offen gegenüber, sofern es einen Ansprechpartner auf muslimischer Seite gibt, der mit den Kultusministern einen entsprechenden Lehrplan aufstellen kann. Ebenso sehe ich das für den RU anderer Religionen- sollte es bedarf nach buddhistischem RU geben, wieso ihn dann nicht einführen? Eine Aufspaltung der Gesellschaft sehe ich darin jedoch nicht: Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich Christ oder Moslem bin. Das sagt aber doch nichts über die Wertigkeit meiner Person aus. Und Gleichmacherei halte ich für wesentlich schädlicher als das berechtigte Nennen der Unterschiede.

Schlimmer ist für mich da schon, dass in religiös fundierten Schulen ohne das Angebot des übergeordneten Ethikunterrichts die religiösen ethischen Grundsätze übergeordnet behandelt und der Ethik ansich nur eine nebensächliche Rolle eingeräumt wird. Das ist in meinen Augen zwar durchaus verwerflich, lässt sich aber, eben weil demokratische Mittel in Religionsgemeinschaften aufgrund ihrer Parteilichkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen, leider nicht im gleichen Rahmen abschaffen, wie es jetzt in Berlin mit dem entgegengesetzten Fall durch eine religiöse Initiative (mMn) widersinnig und gesellschaftsschädigend versucht wird.
:(
Wie gesagt: Ich wusste nicht, dass es in Schulen in religiöser Trägerschaft sein kann, keinen Ersatzunterricht zu Reli anzubieten, sehe aber nichts grunsätzlich verwerfliches darin: Eltern, die ihre Schüler dorthin schicken, wollen auch, dass die ethisch-moralischen Vorstellungen der Glaubensgemeinschaft vermittelt werden. Ein Problem darin oder gar eine Schädigung der Gesellschaft sähe ich nur, wenn es nur Schulen in religiöser Trägerschaft gäbe. So aber ist jedem freigestellt, auf welche Schule er oder sie die Kinder schickt.
 
Boesor am 16.04.2009 18:37 schrieb:
Fanator-II-701 am 16.04.2009 14:45 schrieb:
Boesor am 16.04.2009 14:17 schrieb:
....
Es gibt übrigens durchaus Bücher, die auf die gleichnamigen genannten Verfasser zurückgehen. Z. B. bei den proheten im AT.

Woher stammt diese Erkenntnis und was vom jeweiligen angeblichen Ursprungstext ist dabei noch erhalten geblieben?

Keine Ahnung, ich habe diese Erkenntnis aus der Uni, die haben sie von Forschern, aber woher die diese Erkenntnis haben weiß ich gerade nicht.

Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....

Auch sollte man in dem Zusammenhang anmerken um welche Art von Uni und Forschern es sich handelt, da es schon einige gravierende Unterschiede zwischen den Erkenntnissen weltlicher und theologischer Forschung (gerade auf archäologischem und historischem Gebiet) sowie der damit verbundenen Lehre (da eher auf existentiellem Gebiet) gibt .....
;)
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 09:41 schrieb:
Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....
:schnarch: Es freut mich, wenn du stets weißt, wer wann wo was entdeckt hat. Ich glaube allerdings kaum, dass das hier von Belang ist.


Auch sollte man in dem Zusammenhang anmerken um welche Art von Uni und Forschern es sich handelt, da es schon einige gravierende Unterschiede zwischen den Erkenntnissen weltlicher und theologischer Forschung (gerade auf archäologischem und historischem Gebiet) sowie der damit verbundenen Lehre (da eher auf existentiellem Gebiet) gibt .....
;)

na dann erzähl dochmal, welche Unterschiede haben wir denn im Bezug auf die Verfasser der prophetenbücher des At zwischen "weltlicher" und "theologischer" Forschung?

Und welche Art von Uni? Natürlich eine vom Vatikan gegründete, hochgradig ideologisch geradezu verseuchte, indoktrienierende, weltfremde Kirchenuni.......hättest du vermutlich gerne.
Aber es war (selbstverständlich) die öffentliche Technische Universität Dortmund.

Was denkst du eigentlich, wie so ein Theologiestudium abläuft???


Edith: Und denke bei einer eventuellen Antwort bitte daran, dass ich lediglich gesagt habe, dass der Verfasser namensgleich zum Buch ist. Das bedeutet nicht, dass nichts mehr am Text verändert wurde oder ähnliches.
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 09:41 schrieb:
Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....
Auch sollte man in dem Zusammenhang anmerken um welche Art von Uni und Forschern es sich handelt, da es schon einige gravierende Unterschiede zwischen den Erkenntnissen weltlicher und theologischer Forschung (gerade auf archäologischem und historischem Gebiet) sowie der damit verbundenen Lehre (da eher auf existentiellem Gebiet) gibt .....
;)
Falls es Dich beruhigt: Theologen rennen in aller Regel nicht mit Schaufel, Pinsel und Lupe durch die Gegend und buddeln im Schutt vergangener Epochen nach Beweisen für ihre Lehre. Das könnten Archäologen viel besser. ;)
 
PiusQuintus am 17.04.2009 10:14 schrieb:
Fanator-II-701 am 17.04.2009 09:41 schrieb:
Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....
Auch sollte man in dem Zusammenhang anmerken um welche Art von Uni und Forschern es sich handelt, da es schon einige gravierende Unterschiede zwischen den Erkenntnissen weltlicher und theologischer Forschung (gerade auf archäologischem und historischem Gebiet) sowie der damit verbundenen Lehre (da eher auf existentiellem Gebiet) gibt .....
;)
Falls es Dich beruhigt: Theologen rennen in aller Regel nicht mit Schaufel, Pinsel und Lupe durch die Gegend und buddeln im Schutt vergangener Epochen nach Beweisen für ihre Lehre. Das könnten Archäologen viel besser. ;)

Statt dessen begnügen sie sich durch ständiges Neu- und Uminterpretieren der ihre Lehre begründenden Schriften, diese an den jeweiligen Stand der auf archäologischer und historischer Forschung basierenden Erkenntnisse anzupassen. Mir ist der Unterschied durchaus bewusst. Beruhigt bin ich aber dadurch keineswegs.

PiusQuintus am 17.04.2009 09:17 schrieb:
Fanator-II-701 am 17.04.2009 08:58 schrieb:
..........
Im vorliegenden speziellen Fall besteht ja, wie schon mehrfach geäußert, die Möglichkeit RU (wenn auch nur als Wahlfach) zu nutzen durchaus bereits. Es gibt also keinen "Ungerechtigkeitseffekt". Welchen Vorzug die nun angestrebte Regelung ggü. der derzeitigen haben soll, erschließt sich mir nicht.
Wenn man, wie in den meisten anderen Bundesländer auch, RU und Ethik parallel anböte, hätte sich die Initiative niemals gebildet. So aber ist RU in die Randstunden verlegt, sodass Schüler länger bleiben müssten bzw. viele Freistunden dazwischen hätten. Das ist die Ungleichbehandlung, gegen die man sich wehrt. .

Dieser Eindruck ist subjektiv. Auch lehne ich den Eindruck ab der hier erweckt werden soll, dass die in den meisten anderen Bundesländern angewendete Praxis, nur weil es bisher dort immer so gemacht wurde, richtiger ist als die Berliner Regelung.
Ich möchte einfach mal fragen, welche Fächer deiner Ansicht nach stattdessen denn dann an den „Randstunden“ gelehrt werden sollten. Vielleicht würde ich dir sogar zustimmen, würde ich beidem Unterricht die gleiche Bedeutung beimessen. Aber noch mal: RU ist, glücklicherweise nicht nur mMn, nachgeordnet.


Eine Aufspaltung der Gesellschaft sehe ich darin jedoch nicht: Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich Christ oder Moslem bin. Das sagt aber doch nichts über die Wertigkeit meiner Person aus. Und Gleichmacherei halte ich für wesentlich schädlicher als das berechtigte Nennen der Unterschiede.

Deswegen wird im Ethikunterricht allen Religionen auch das gleiche Augenmerk geschenkt (was ich nun nicht unbedingt als Gleichmacherei bezeichnen würde) zumal Erfahrungen auch da besagen, dass regional bedingt das Augenmerk auch eher auf den hiesig etablierten und bekannten Religionen liegt.
RU hingegen (ev. oder kath.) legt das besondere Augenmerk auf die eigene Religion und schon dadurch wird keine Objektivität gewährleistet und soll ja auch gar nicht (immerhin ist ja Parteilichkeit im RU gewollt).
Warum sollte dieser Unterricht dann als Angebot an alle betrachtet und dementsprechend auch gleich behandelt werden?

Schlimmer ist für mich da schon, dass in religiös fundierten Schulen ohne das Angebot des übergeordneten Ethikunterrichts die religiösen ethischen Grundsätze übergeordnet behandelt und der Ethik an sich nur eine nebensächliche Rolle eingeräumt wird. Das ist in meinen Augen zwar durchaus verwerflich, lässt sich aber, eben weil demokratische Mittel in Religionsgemeinschaften aufgrund ihrer Parteilichkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen, leider nicht im gleichen Rahmen abschaffen, wie es jetzt in Berlin mit dem entgegen gesetzten Fall durch eine religiöse Initiative (mMn) widersinnig und gesellschaftsschädigend versucht wird.
:(

……… Eltern, die ihre Schüler dorthin schicken, wollen auch, dass die ethisch-moralischen Vorstellungen der Glaubensgemeinschaft vermittelt werden. …… So aber ist jedem freigestellt, auf welche Schule er oder sie die Kinder schickt.

Dann sollte man auch im umgekehrten Fall vllt. ebenso konsequent sein? Wobei das eigentlich nicht stimmt, denn im umgekehrten Fall öffentlicher Schulen wird wenigstens eine Alternative angeboten.

Immer nur Toleranz fordern, selber jedoch keine zeigen, ist nicht unbedingt ein „christlicher“ Zug, oder?

Außerdem zeigt dieser Fall auch wieder ganz deutlich die Indoktrination durch das Elternhaus, welche sich dann auf solchen „Elite“ - Gymnasien fortsetzt.
Natürlich kann es für den ein oder anderen eine besondere persönliche Bedeutung haben, andere ethische Aspekte und moralische Grundregeln auszublenden, jedoch sollte man seine Kinder eigentlich damit verschonen, bis sie selbst in der Lage sind für sich zu entscheiden.
So jedoch erfolgt bereits im Kindesalter eine Vorprägung und dann sagt man dem Kind wenn es 14 Jahre ist (wenn das überhaupt gemacht wird – denn wer überwacht schon die Einhaltung dieses Gesetzes und Eltern versuchen ja schon, ihre Kinder so lange wie möglich zu prägen), du kannst ja jetzt selbst entscheiden, ob dir das bisher angebotene gefallen hat, ohne ihm jemals vorher eine Alternative angeboten zu haben…und die Eltern haben auch die Möglichkeit, dieses Angebot von Alternativen auf einem religiösen Institut zu „umgehen“ …

Für mich bleibt das verwerflich und unmoralisch.
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 11:33 schrieb:
PiusQuintus am 17.04.2009 10:14 schrieb:
Fanator-II-701 am 17.04.2009 09:41 schrieb:
Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....
Auch sollte man in dem Zusammenhang anmerken um welche Art von Uni und Forschern es sich handelt, da es schon einige gravierende Unterschiede zwischen den Erkenntnissen weltlicher und theologischer Forschung (gerade auf archäologischem und historischem Gebiet) sowie der damit verbundenen Lehre (da eher auf existentiellem Gebiet) gibt .....
;)
Falls es Dich beruhigt: Theologen rennen in aller Regel nicht mit Schaufel, Pinsel und Lupe durch die Gegend und buddeln im Schutt vergangener Epochen nach Beweisen für ihre Lehre. Das könnten Archäologen viel besser. ;)
Statt dessen begnügen sie sich durch ständiges Neu- und Uminterpretieren der ihre Lehre begründenden Schriften, diese an den jeweiligen Stand der auf archäologischer und historischer Forschung basierenden Erkenntnisse anzupassen. Mir ist der Unterschied durchaus bewusst. Beruhigt bin ich aber dadurch keineswegs.
Keineswegs. Ob ich jetzt Ruinen von König Davids Palast finde oder Christi Grab -oder eben nicht- ändert an der Theologie nichts.

PiusQuintus am 17.04.2009 09:17 schrieb:
Fanator-II-701 am 17.04.2009 08:58 schrieb:
..........Im vorliegenden speziellen Fall besteht ja, wie schon mehrfach geäußert, die Möglichkeit RU (wenn auch nur als Wahlfach) zu nutzen durchaus bereits. Es gibt also keinen "Ungerechtigkeitseffekt". Welchen Vorzug die nun angestrebte Regelung ggü. der derzeitigen haben soll, erschließt sich mir nicht.
Wenn man, wie in den meisten anderen Bundesländer auch, RU und Ethik parallel anböte, hätte sich die Initiative niemals gebildet. So aber ist RU in die Randstunden verlegt, sodass Schüler länger bleiben müssten bzw. viele Freistunden dazwischen hätten. Das ist die Ungleichbehandlung, gegen die man sich wehrt. .
Dieser Eindruck ist subjektiv. Auch lehne ich den Eindruck ab der hier erweckt werden soll, dass die in den meisten anderen Bundesländern angewendete Praxis, nur weil es bisher dort immer so gemacht wurde, richtiger ist als die Berliner Regelung.
Ich möchte einfach mal fragen, welche Fächer deiner Ansicht nach stattdessen denn dann an den „Randstunden“ gelehrt werden sollten. Vielleicht würde ich dir sogar zustimmen, würde ich beidem Unterricht die gleiche Bedeutung beimessen. Aber noch mal: RU ist, glücklicherweise nicht nur mMn, nachgeordnet.
Die genaue Position von RU oder Ethik interessiert mich nicht. Solange sie eben gleichbehandelt im Stundenplan stehen.

Eine Aufspaltung der Gesellschaft sehe ich darin jedoch nicht: Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich Christ oder Moslem bin. Das sagt aber doch nichts über die Wertigkeit meiner Person aus. Und Gleichmacherei halte ich für wesentlich schädlicher als das berechtigte Nennen der Unterschiede.
Deswegen wird im Ethikunterricht allen Religionen auch das gleiche Augenmerk geschenkt (was ich nun nicht unbedingt als Gleichmacherei bezeichnen würde) zumal Erfahrungen auch da besagen, dass regional bedingt das Augenmerk auch eher auf den hiesig etablierten und bekannten Religionen liegt.
RU hingegen (ev. oder kath.) legt das besondere Augenmerk auf die eigene Religion und schon dadurch wird keine Objektivität gewährleistet und soll ja auch gar nicht (immerhin ist ja Parteilichkeit im RU gewollt).
Warum sollte dieser Unterricht dann als Angebot an alle betrachtet und dementsprechend auch gleich behandelt werden?
Weil nicht jeder die gleichen Voraussetzungen mitbringt. Wie kann ich dem von einem Schüler erwarten, sich fundiert zu anderen Glaubensauffassungen zu äußern, wenn er seine eigene gar nicht kennt?

Schlimmer ist für mich da schon, dass in religiös fundierten Schulen ohne das Angebot des übergeordneten Ethikunterrichts die religiösen ethischen Grundsätze übergeordnet behandelt und der Ethik an sich nur eine nebensächliche Rolle eingeräumt wird. Das ist in meinen Augen zwar durchaus verwerflich, lässt sich aber, eben weil demokratische Mittel in Religionsgemeinschaften aufgrund ihrer Parteilichkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen, leider nicht im gleichen Rahmen abschaffen, wie es jetzt in Berlin mit dem entgegen gesetzten Fall durch eine religiöse Initiative (mMn) widersinnig und gesellschaftsschädigend versucht wird.
:(
……… Eltern, die ihre Schüler dorthin schicken, wollen auch, dass die ethisch-moralischen Vorstellungen der Glaubensgemeinschaft vermittelt werden. …… So aber ist jedem freigestellt, auf welche Schule er oder sie die Kinder schickt.
Dann sollte man auch im umgekehrten Fall vllt. ebenso konsequent sein? Wobei das eigentlich nicht stimmt, denn im umgekehrten Fall öffentlicher Schulen wird wenigstens eine Alternative angeboten.
Ich sag mal so: Wenn z.B. die Giordano-Bruno-Stiftung eine Schule betreiben würde und allein Ethik anböte, hätte ich damit kein Problem.

Immer nur Toleranz fordern, selber jedoch keine zeigen, ist nicht unbedingt ein „christlicher“ Zug, oder?
Ich sehe das Problem nicht: Andere Religionen werden im RU doch keinesfalls ausgeblendet.

Außerdem zeigt dieser Fall auch wieder ganz deutlich die Indoktrination durch das Elternhaus, welche sich dann auf solchen „Elite“ - Gymnasien fortsetzt.
Natürlich kann es für den ein oder anderen eine besondere persönliche Bedeutung haben, andere ethische Aspekte und moralische Grundregeln auszublenden, jedoch sollte man seine Kinder eigentlich damit verschonen, bis sie selbst in der Lage sind für sich zu entscheiden.
So jedoch erfolgt bereits im Kindesalter eine Vorprägung und dann sagt man dem Kind wenn es 14 Jahre ist (wenn das überhaupt gemacht wird – denn wer überwacht schon die Einhaltung dieses Gesetzes und Eltern versuchen ja schon, ihre Kinder so lange wie möglich zu prägen), du kannst ja jetzt selbst entscheiden, ob dir das bisher angebotene gefallen hat, ohne ihm jemals vorher eine Alternative angeboten zu haben…und die Eltern haben auch die Möglichkeit, dieses Angebot von Alternativen auf einem religiösen Institut zu „umgehen“ …
Für mich bleibt das verwerflich und unmoralisch.
Kurz: Alle Eltern, die ihre Kinder bewusst auf eine konfessionelle Schule schicken, missbrauchen damit das ihnen anbefohlene Kind? Interessante Ansicht.
 
Boesor am 17.04.2009 09:49 schrieb:
Fanator-II-701 am 17.04.2009 09:41 schrieb:
Keine Ahnung ist da aber eine sehr fundierte "Erkenntnis".....
..... Ich glaube allerdings kaum, dass das hier von Belang ist.

Ich blende einfach mal die :B - Teile aus.
Für Scux´ Frage war das sehr wohl von Belang. Immerhin hast du eine Behauptung aufgestellt und ich dachte, es wäre schon schön, wenn man so pauschale Aussagen auch mal untermauert oder wenigstens genauer verifiziert.
Immerhin haben wir diese Thematik hier wie auch in anderen Threads ja schon mehrmals "durchgekaut".... weswegen ich auch bei deiner nächsten Frage:
na dann erzähl dochmal, welche Unterschiede haben wir denn im Bezug auf die Verfasser der prophetenbücher des At zwischen "weltlicher" und "theologischer" Forschung?

einfach noch mal zum Nachlesen dieses Threads, sowie des "Amerika, Amerika"-Threads und des "Sinn des Lebens"-Threads anregen möchte. Meiner Ansicht nach hast du nämlich mit deiner Antwort suggeriert, dass der namensgleiche Prophet auch der Verfasser des Textes ist, und nicht wie in deinem Edit lediglich angemerkt, dass Namensgleichheit besteht.


Und welche Art von Uni? Natürlich eine vom Vatikan gegründete, hochgradig ideologisch geradezu verseuchte, indoktrienierende, weltfremde Kirchenuni.......hättest du vermutlich gerne.
Aber es war (selbstverständlich) die öffentliche Technische Universität Dortmund.

Beeindruckend! Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass technische Universitäten auch theologische Lehrstühle innehalten könnten ....
[/ironie_off]

Nein, um ehrlich zu sein, war mir das Vorhandensein einer Splittung der Studienrichtungen an deutschen Universitäten doch durchaus bekannt. Allerdings war es nicht "selbstverständlich", dass du auf einer TU (und erst recht nicht in Dortmund, was immer daran wichtig ist) studiert hast.
Insofern möchtest du was für eine Botschaft bitte durch deinen Text versuchen zu vermitteln? Dass die Uni und/oder ihr theologischer Zweig evtl. modern ausgerichtet und damit über jeglichen Zweifel erhaben sind? Oder dass ich ein armer vorurteilsgeplagter Mensch bin?

Keine Ahnung was es für eine Rolle spielt, wo man Theologie studiert hat. Es mag ja Unterschiede im Lehrkörper geben aber im Endeffekt ist das doch egal. Theologie ist Theologie - die Lehrmeinung wird nicht durch die Theologen bestimmt (mit entwickelt vielleicht - aber nicht bestimmt), da hat jemand anderes nämlich den Daumen drauf. Und wenn der sagt: "Nix da, so war das nicht.", dann ist das auch keine offizielle Lehrmeinung.
Oder?

Was denkst du eigentlich, wie so ein Theologiestudium abläuft???

Erzähl doch mal.
 
PiusQuintus am 17.04.2009 11:47 schrieb:
Keineswegs. Ob ich jetzt Ruinen von König Davids Palast finde oder Christi Grab -oder eben nicht- ändert an der Theologie nichts.

:rolleyes:
Anders sieht es dann aber schon aus, auf wann die Funde datiert werden können ..... oder ob anhand genetischer Nachweise festgestellt werden könnte, dass Jesus Kinder gehabt hat oder schlimmer noch: einen biologischen Vater ... und dass sich bestimmte Propheten und Apostel zu bestimmten Zeiten gar nicht an bestimmten relevanten Plätzen aufgehalten haben können etc.pp.

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt ....
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 12:06 schrieb:
[...]
Insofern möchtest du was für eine Botschaft bitte durch deinen Text versuchen zu vermitteln? Dass die Uni und/oder ihr theologischer Zweig evtl. modern ausgerichtet und damit über jeglichen Zweifel erhaben sind? Oder dass ich ein armer vorurteilsgeplagter Mensch bin?
Daran habe ich keine Zweifel.

Keine Ahnung was es für eine Rolle spielt, wo man Theologie studiert hat. Es mag ja Unterschiede im Lehrkörper geben aber im Endeffekt ist das doch egal. Theologie ist Theologie - die Lehrmeinung wird nicht durch die Theologen bestimmt (mit entwickelt vielleicht - aber nicht bestimmt), da hat jemand anderes nämlich den Daumen drauf. Und wenn der sagt: "Nix da, so war das nicht.", dann ist das auch keine offizielle Lehrmeinung.
Oder?
Abgesehen von der peinlich verzerrten Vorstellung von Theologie: Was glaubst Du denn, wer die Lehrmeinung "regelt" (sofern das überhaupt möglich ist)? Genau: Theologen! Oder glaubst Du, das Lehramt (auf welches Du Dich zweifellos beziehst) bestünde nicht aus Theologen? :rolleyes:
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 12:13 schrieb:
PiusQuintus am 17.04.2009 11:47 schrieb:
Keineswegs. Ob ich jetzt Ruinen von König Davids Palast finde oder Christi Grab -oder eben nicht- ändert an der Theologie nichts.
:rolleyes:
Anders sieht es dann aber schon aus, auf wann die Funde datiert werden können ..... oder ob anhand genetischer Nachweise festgestellt werden könnte, dass Jesus Kinder gehabt hat oder schlimmer noch: einen biologischen Vater ... und dass sich bestimmte Propheten und Apostel zu bestimmten Zeiten gar nicht an bestimmten relevanten Plätzen aufgehalten haben können etc.pp.
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt ....
Die Feststellung solcher Ereignisse aber sehr wohl- solange niemand eine Zeitmaschine erfindet und nachgucken geht. :rolleyes:
 
PiusQuintus am 17.04.2009 11:47 schrieb:
.........Kurz: Alle Eltern, die ihre Kinder bewusst auf eine konfessionelle Schule schicken, missbrauchen damit das ihnen anbefohlene Kind? Interessante Ansicht.
:haeh:
Gleich das ganz dicke Geschütz? Missbrauch?

Du musst ja wissen, was du "kurz" rausliest.
:rolleyes:
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 12:13 schrieb:
PiusQuintus am 17.04.2009 11:47 schrieb:
Keineswegs. Ob ich jetzt Ruinen von König Davids Palast finde oder Christi Grab -oder eben nicht- ändert an der Theologie nichts.

:rolleyes:
Anders sieht es dann aber schon aus, auf wann die Funde datiert werden können ..... oder ob anhand genetischer Nachweise festgestellt werden könnte, dass Jesus Kinder gehabt hat oder schlimmer noch: einen biologischen Vater ... und dass sich bestimmte Propheten und Apostel zu bestimmten Zeiten gar nicht an bestimmten relevanten Plätzen aufgehalten haben können etc.pp.

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt ....

also abzustreiten das das Christliche Glaubenskonstrukt durch die "richtigen" "falschen" Funde gehörtig ins Wanken gerät ist wirklich etwas zu sebstsicher. selbst für einen christen :B

denn wenn man das zehnte mal lesen würde
"vatikan gibt nach Fund von Jesus-skelett zu, das Jesus garnicht Sohn Gottes ist, aber der Rest stimmt!"
hätte das sicher Auswirkungen auf die Kirche selbst und auch die Gläubigen.
 
Fanator-II-701 am 17.04.2009 12:18 schrieb:
PiusQuintus am 17.04.2009 11:47 schrieb:
.........Kurz: Alle Eltern, die ihre Kinder bewusst auf eine konfessionelle Schule schicken, missbrauchen damit das ihnen anbefohlene Kind? Interessante Ansicht.
:haeh:
Gleich das ganz dicke Geschütz? Missbrauch?
Du musst ja wissen, was du "kurz" rausliest.
:rolleyes:
Bei Dir glaube ich mittlerweile sehr genau zu wissen, was rauszulesen ist.
Du sprichst davon, dass Eltern, die ihre Kinder in die Obhut einer religiös geprägten Schule geben, ihnen eine moralisch-ethische Entwicklung quasi aufzwingen- wie weit ist da noch der Sprung zum Missbrauch Schutzbefohlener?
 
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