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    Vielen Dank

naturwissenschaftliche Forschung vs Glaube

aeghistos am 20.10.2008 17:59 schrieb:
SCUX am 20.10.2008 17:48 schrieb:
ganz einfach mit der Tatsache das Dinge die wir heute nicht erklären können, evlt irgendwann ganz normal sind/sein werden...

Das ist trivial.

was wiederum die Frage aufwirft:
gibt es bei Autisten eine Fehlkonstuktion im Gehrin, oder nutzen Sie einfach (ungewollt) Teile des Gehirns die ein "normaler" Menschen nicht nutzt/nutzen kann :-o (aber dennoch hat)
da es einige Menschen gibt die sowas können halte ich den "Zufall" für ausgeschlossen...

Siehst du genau bei dieser Folgerung bekommst du Ärger mit der Logik.

das der Mensch nur ein kleinen Teil vom Gehrin nutzt ist jabekannt...

Ich würde nicht von Tom Cruise auf den Rest der Menschheit schliessen.

aber wozu gibt es die anderen bereiche?? Gewichtsausgleich :confused: :B

Bei vielen wird es genau dazu gebraucht.

LOL! :top:
 
SCUX am 20.10.2008 17:58 schrieb:
Mothman am 20.10.2008 17:54 schrieb:
Das menschliche Gehirn dient als Filter. Es filtert "normalerweise" unwichtige Details vom wichtigen Gesamten. .
was ja heißt das es noch recht viel "Spielraum" haben.....und demnach bestimmt sehr vieles nicht verstehn und nicht richtig deuten können was es alles so gibt....

leider kann man ja nicht feststellen wie sich das gebracuhte Volumen des Gehrins im Laufe der Jahrtausende verändert (erweitert?) hat....
das wäre doch mal interessant....
:schnarch:

doch, es war im Laufe der Evolution mal größer, mal kleiner...
Jetzt ist es im Schnitt 800g-1,2kg schwer, mal größer, mal kleiner.

Die "Beweise" die du so anführst, sind keine Beweise. Das sind bloß Links im Internet.
Wenn du das nicht endlich einsiehst, poste ich das als Beweis, dass es Gespenster gibt. Und das als Beweis, dass Gott tot ist.
 
SCUX am 20.10.2008 17:08 schrieb:
ruyven_macaran am 20.10.2008 16:27 schrieb:
bei der zahl der möglichen "heftigen" ereignisse, der großen zahl an menschen, die man kennt und der vielzahl an menschen, die eins haben könnten, ist es ohne einen statistisch verwertbaren überblick nur schwer auszuschließen, dass es zufall war.
dazu hab ich mal bei Wiki gelesen:
Das Paradox besteht also darin, dass wir mithilfe von Daten aus unseren Vermutungen Gesetzmäßigkeiten erstellen, dass aber eigentlich von den selben Daten widersprüchliche Vermutungen ebenso bestätigt werden, wir aber so denken und handeln, als wären unsere aufgestellten Gesetze gültig.

was wenigsten haben gilt als unwahrscheinlich,
was fast niemand hat hat seltsam,
was evlt nur einer hat unmöglich....

äh - da interpretierst du den satz aber genau verkehrt herum.
selektive wahrnehmung/subjektive interpretation kann eben gerade anhand von wenigen, uneindeutigen einzelfällen zu allgemeinen aussagen kommen, obwohl es eine vielzahl von harten argumenten für das gegenteil gibt.

oder auch http://de.wikipedia.org/wiki/Logik
Die Logik untersucht die Gültigkeit von Argumenten hinsichtlich ihrer Struktur unabhängig vom konkreten Inhalt der eigentlichen Aussagen. In diesem Sinne spricht man auch von „formaler“ Logik.

wie kommst du von warhscheinlichkeiten zu logik?
(jeder, der sich schonmal mit stochastik befassen musste weiß, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat :B )

frei nach dem Motto: was wir nicht verstehn/erklären können ist unlogisch und gibt es nicht....

äh - wenn du das aus dem obigen zitat geschlussfolgert hast, war das alles andere als logisch.

ich denke wenn du einen Menschen der vor Tausend Jahren lebte hier in unsere Zeit holst, würdest du keine Chance haben ihm zu erklären das er noch auf "seiner Welt" ist :-D
warum ist es so unwahrscheinlich das "in" Tausend Jahren nicht genauso ist?
nehmen wir mal an wir Menschen zerstören uns nicht völligst gegenseitig in den nächsten 1000Jahren (ok, wahrscheinlich werden wir dies doch tun :B ), was wird dann sein?
ist dann auch das Unlogische logisch geworden?

ich weiß nicht ganz, worauf du hinauswillst, aber mit meinem post hat es rein gar nichts mehr zu tun.


SCUX am 20.10.2008 17:31 schrieb:
dieser Mensch hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_Wiltshire
mit dieser Gabe
http://www.hannestreichl.com/kamera-im-kopf-stephen-wiltshire/
der auch schon im deutschen Fernsehn zu sehn war,

das heißt ja mal gar nichts :B

ist der Beweis das es Fähigkeiten gibt die wir (noch) nicht verstehn....die wir aber vieleicht alle in uns haben :confused:

äh - wir verstehen doch seine fähigkeit :confused:


SCUX am 20.10.2008 17:48 schrieb:
gibt es bei Autisten eine Fehlkonstuktion im Gehrin, oder nutzen Sie einfach (ungewollt) Teile des Gehirns die ein "normaler" Menschen nicht nutzt/nutzen kann :-o (aber dennoch hat)
da es einige Menschen gibt die sowas können halte ich den "Zufall" für ausgeschlossen...

der reihe nach:
-eine fehlfunktion (oder zumindest ungewohnte arbeitsweise, wenn man das wertende rausnehmen will) des gehirns ist quasi bestandteil der definition von autismus.
-der normale mensch kann alle teile seines gehirns nutzen, ausgenommen sind nur personen mit hirnschäden oder im koma. (was der mensch mit diesem nutzen anfängt ist aber höchst individuell :B)
-wo sollte hier zufall im spiel sein, außer bei der auswahl der betroffenen? (die afaik zu einem großteil erblich bedingt ist)

das der Mensch nur ein kleinen Teil vom Gehrin nutzt ist jabekannt...aber wozu gibt es die anderen bereiche?? Gewichtsausgleich :confused: :B

ein weit verbreitetes vorurteil: der mensch nutzt nur einen kleinen teil seines gehirns zu einem gegebenen zeitpunkt. über einen längeren zeitraum gesehen benutzt er alle bereiche.

könnte es sein das der Mensch irgendwann mal wieder ein Teil freischaltet und dann mehr weiß? (bevor er sich ausgelöscht hat)

mal abgesehen davon, dass es keine freischaltbaren teile gibt und das mit der auslöschung nicht mehr lange dauern sollte: ein ungenutzter teil hirn kann wohl kaum wissen enthalten, weil ja bislang keins drin gespeichert wurde.
 
unterseebotski am 20.10.2008 19:39 schrieb:
doch, es war im Laufe der Evolution mal größer, mal kleiner...
Jetzt ist es im Schnitt 800g-1,2kg schwer, mal größer, mal kleiner.

das sagt aber nichts über den nutzungsgrad aus ;)
 
ruyven_macaran am 20.10.2008 19:56 schrieb:
äh - da interpretierst du den satz aber genau verkehrt herum.
selektive wahrnehmung/subjektive interpretation kann eben gerade anhand von wenigen, uneindeutigen einzelfällen zu allgemeinen aussagen kommen, obwohl es eine vielzahl von harten argumenten für das gegenteil gibt.
da hab ich ein sehr gutes Beispiel :-D
ruyven_macaran am 20.10.2008 16:27 schrieb:
SCUX am 20.10.2008 15:27 schrieb:
einfaches und selbst erlebtes Beispiel:
irgendwann Nachts rufe ich meine Schwester an um ihr zu sagen das unsere Mutter gerade einen Herzinfarkt hat (schrieb ich schon hier ausführlich im Thread), Sie hebt den Hörer ab mit dem Worten: "was ist mit Mutter"...denn Sie träumte das Sie einen Anfall hatte als es klingelte....
das läuft dann unter "Zufall"?
oder wie :confused:

mag sich jetzt n bissl blöd anhören:
bei einem einzelfall immer gut möglich.
und da so viele derartiger fälle bei näherem nachsehen unbelegbar, wenig eindeutig oder sonst wie zweifelhaft sind, ist mir keine betrachtung bekannt, die über einen einzelfall hinausgeht.
bei der zahl der möglichen "heftigen" ereignisse, der großen zahl an menschen, die man kennt und der vielzahl an menschen, die eins haben könnten, ist es ohne einen statistisch verwertbaren überblick nur schwer auszuschließen, dass es zufall war.


also wenn wenige Menschen zB Geister wahrnehmen ist das der Beweis das es welche gibt :confused:
dagegen spricht ja die Logik, denn wir glauben ja nicht daran solange es uns nicht passiert...daher die Kurve zur Logik...
wir glauben so gut wie nie dem "Unnormalen", weil wir es eben nicht verstehn, und es somit nicht der allgemeinen Wahrheit entspricht.....
UND DENNOCH glauben "wir" an Gott trotz der Ungeklärtheit der Existenz :-o
kurz gesagt: wenn jemand einen Engel sieht halten "wir" ihn für verrückt, und glauben dennoch an Gott :B

äh - wir verstehen doch seine fähigkeit
tun wir das? wissen wir warum das so ist?

ein weit verbreitetes vorurteil: der mensch nutzt nur einen kleinen teil seines gehirns zu einem gegebenen zeitpunkt. über einen längeren zeitraum gesehen benutzt er alle bereiche.
:haeh: ist das so?
wenn ja hab ich mich getäuscht bzw falsch in Erinnerung....
ich bin davon ausgegangen das der Mensch nur 3-5% seines Potentials ausschöpft, und das es Bereiche imGehirn gibt die nicht zugeordnet werden können weil diesen keineFunktion zugeordnet werden kann...
da hab ich wohl was falsch verstanden :|
 
SCUX am 20.10.2008 22:36 schrieb:
also wenn wenige Menschen zB Geister wahrnehmen ist das der Beweis das es welche gibt :confused:

Ein Beweis wäre es erst, wenn andere Menschen den Geist auch sähen/wahrnähmen (Reproduzierbarkeit des Experiments/Beobachtung ist wichtig, wenn man etwas wissenschaftlich beweisen will), wenn man der einzige ist, wäre es bestenfalls, ein Grund zum Arzt zu gehen oder die Finger von den Drogen zu lassen.

dagegen spricht ja die Logik, denn wir glauben ja nicht daran solange es uns nicht passiert...daher die Kurve zur Logik...
wir glauben so gut wie nie dem "Unnormalen", weil wir es eben nicht verstehn, und es somit nicht der allgemeinen Wahrheit entspricht.....
UND DENNOCH glauben "wir" an Gott trotz der Ungeklärtheit der Existenz :-o
kurz gesagt: wenn jemand einen Engel sieht halten "wir" ihn für verrückt, und glauben dennoch an Gott :B
Geister, Götter, Engel etc. ist mir alles völlig Wurst, solange die Leute, die daran glauben, mich in Ruhe lassen.
äh - wir verstehen doch seine fähigkeit
tun wir das? wissen wir warum das so ist?

ein weit verbreitetes vorurteil: der mensch nutzt nur einen kleinen teil seines gehirns zu einem gegebenen zeitpunkt. über einen längeren zeitraum gesehen benutzt er alle bereiche.
:haeh: ist das so?
wenn ja hab ich mich getäuscht bzw falsch in Erinnerung....
ich bin davon ausgegangen das der Mensch nur 3-5% seines Potentials ausschöpft, und das es Bereiche imGehirn gibt die nicht zugeordnet werden können weil diesen keineFunktion zugeordnet werden kann...
da hab ich wohl was falsch verstanden :|
Die Einzigen, die ich kenne, die diesen Mist von sich geben sind Scientologen. Deren ihre Propaganda setzt sich ja erfolgreich in allgemeinen Bewusstsein fest.
 
SCUX am 20.10.2008 17:48 schrieb:
gibt es bei Autisten eine Fehlkonstuktion im Gehrin, oder nutzen Sie einfach (ungewollt) Teile des Gehirns die ein "normaler" Menschen nicht nutzt/nutzen kann :-o
meines wissens ersteres. die gehirnhälften von autisten sind (vermutlich aufgrund sehr hoher aussetzung von testosteron im mutterleib) schlechter vernetzt als "unsere". daraus resultieren natürlich einereits defizite, die sich oft auf der sozialen ebene zeigen. andererseits können diese menschen andere bereiche wohl schlicht besser nutzen als wir, nämlich die rechte "männliche" gehirnhälfte (im gegensatz zur linken "weiblichen"). sie lassen sich vielleicht nicht so einfach ablenken, das ist aber bloss eine vermutung meinerseits.
anscheinend ist es eine tatsache, dass es menschen mit derartigen defiziten waren, die die menschheit entscheidend vorwärts gebracht haben.

ich habe erst letztens eine doku darüber gesehen. da wurde auch erwähnt, dass man Einstein heute vermutlich zu den autisten zählen würde, da auch er gewisse defizite auf der sozialen ebene hatte, wenngleich nicht extrem ausgeprägt, aber so ist das wohl mit diesen "fehlern". und nicht jeder autist ist ein genie, aber sehr viele genies scheinen zumindest leichte autistische tendenzen zu haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Inselbegabung
auch interessant: http://zeus.zeit.de/text/2003/30/M-Autismus

einen link zur doku finde ich nicht mehr, aber sie wurde wohl bereits 2006 auf Arte ausgestrahlt. es wurde auch ein beispel gezeigt, das mich beeindruckt hat: einem ex-schläger und knastbruder, über und über mit gefängnistätowierungen übersät, musste wegen einer hirnverletzung eine klammer ins gehirn gesetzt werden, weil eine blutung nicht gestoppt werden konnte. eine riskante verzweiflungstat der chirurgen. er erholte sich und ist nun ein künstler und überhaupt eine sehr sensible person, die mit ihrer vergangenheit überhaupt nichts mehr anfangen kann (die erinnerungen daran hat er teilweise wiedererlangt). reproduzierbar ist das kaum, aber doch irgendwie interessant.
 
SCUX am 20.10.2008 22:36 schrieb:
also wenn wenige Menschen zB Geister wahrnehmen ist das der Beweis das es welche gibt :confused:

jein.
wenn auch nur ein mensch erwiesenermaßen geister sieht, ist das der beweis, dass es welche gibt.
wenn wenige menschen behaupten, etwas zu wahrzunehmen, dass sie als geist bezeichnen, dann ist das erstmal nur n hinweis auf ungewöhnliche empfindungen von ein paar menschen, deren ursache nicht mal außerhalb des hirns der betreffenden personen liegen muss.

dagegen spricht ja die Logik, denn wir glauben ja nicht daran solange es uns nicht passiert...daher die Kurve zur Logik...

glaube und logik haben immer noch nichts mit einander zu tun.
"wir glauben es nicht, solange es uns nicht passiert" ist nur sehr eingeschränkt und nur subjektiv für logische überlegungen brauchbar (nämlich dann, wenn man davon ausgeht, dass die wahrnehmungen an sich funktionieren würden, aber alle berichtenden lügner sind. wenn mans dann selbst wahrnimmt, glaubt man sich selbst und sinnestäuschungen schließt man auch aus)
aber für sich enthält es gar keine fest struktur/logik.

wir glauben so gut wie nie dem "Unnormalen", weil wir es eben nicht verstehn, und es somit nicht der allgemeinen Wahrheit entspricht.....

also ich persönlich glaube einem "unnormalen" dann nicht, wenn es anderen, wesentlich besser belegten dingen wiederspricht.
dinge, die ich nicht verstehe, haben z.b. schonmal 0 chancen, gut belegt zu sein ;)

UND DENNOCH glauben "wir" an Gott trotz der Ungeklärtheit der Existenz :-o
kurz gesagt: wenn jemand einen Engel sieht halten "wir" ihn für verrückt, und glauben dennoch an Gott :B

ich glaube nicht an gott und ich erkläre niemanden pauschal für verrückt, der einen engel gesehen haben will - dafür umfasst "verrückt" viel zu viele elemente, als dass eine einmalige wahrnehmung (bzw. die erinnerung an eine solche) für eine derartige einstufung ausreichen würde.

verrückt wirds erst dann, wenn der typ deswegen alle seine ideal übern haufen wirft und den rest seines lebens schwachsinn labert, der ggf. noch die umstände seiner mitmenschen verschlechtert ;)


tun wir das? wissen wir warum das so ist?

"wissen" tut man über das hirn verdammt wenig, aber es gibt für viele erklärungsansätze, die alles in bezug setzen, was beobachtet wird. so auch hier.
natürlich kann man immer noch ein "warum" bzw. "wie" hintendran hängen und wir haben keinen überblick, wie einzelne gedankenprozesse auf neuronaler ebene ablaufen.
aber wir haben auch keine ahnung, wie schwerkraft funktioniert und trotzdem reicht uns unser aktuelles wissen über ihre auswirkungen aus, um in der abwärtsbewegung von gegenständen kein wunder zu suchen.

:haeh: ist das so?
wenn ja hab ich mich getäuscht bzw falsch in Erinnerung....
ich bin davon ausgegangen das der Mensch nur 3-5% seines Potentials ausschöpft, und das es Bereiche imGehirn gibt die nicht zugeordnet werden können weil diesen keineFunktion zugeordnet werden kann...
da hab ich wohl was falsch verstanden :|

Jein.
"Sein Potential" ausschöpfen misst ja letztlich die Auswirkungen, nicht den Einsatz - man kann seine ganze Hirnmasse quälen und trotzdem nichts sinnvolles rausbringen (genaugenommen nutzt man eher weniger, wenn man gut ist). 3-5% hab ich aber noch nie gehört, eher 30-50%, generell stellt sich aber die Frage, wie in so einem Fall "100%" definiert sein soll und wie man das ganze Messen möchte. Ich persönlich stehe IQ Tests&Co höchst kritisch gegenüber, das menschliche Hirn ist letztendlich nur in den Dingen sehr gut, die es oft trainiert hat - und somit kann ein Test nur über den Typ von Problemstellung eine ordentliche Aussage machen, die er direkt testet.
Bezüglich der unzugeordneten Bereiche wären mir keine großen Areale bekannt.
Mag sein, dass es irgendwo kleine Fitzelchen gibt, über die man nicht genau bescheid weiß und natürlich lassen sich viele Bereiche nicht fest zu ordnen - aber größere Abschnitte, in denen sich gar nichts tut? Nö, wüßt ich nichts von.
 
ruyven_macaran am 15.10.2008 02:55 schrieb:
Btw stört mich immer an der Evolutionstheorie, daß es keine Aussagen zu Wahrscheinlichkeiten gibt.

der trick der evolutinstheorie ist ein zugegebenermaßen sehr fieser:
sie betrachtet nur einen einzigen spezialfall - uns.
ob es nur 10 andere möglichkeiten oder 1000000000 andere möglichkeiten gegeben hätte, entzieht sich in dem moment meinem einschätzungsvermögen, in dem ich nur eine der möglichkeiten betrachten kann.
aus diesem grund sind auch alle staatistischen argumente gegen die evolution zum scheitern verurteilt - natürlich ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass durch zufall nach und nach z.b. ein mensch entsteht.
genau deswegen stellt man sich eben diese frage auf millionen anderer planeten eben nicht.
vergleichbar mit einem glücksspiel, dass nur einmal gespielt wurde und man hat den hauptgewinn abgesahnt, ohne die regeln zu kennen.
mach da mal eine vernünftige aussage über wahrscheinlichkeiten - kannst du dir sparen, du bist eh unwahrscheinlich ;)

Ist das überhaupt ein "legaler" Trick?
Alle eingetretenen Ereignisse haben doch die Wahrscheinlichkeit 1. Das ist so definiert.
Aber die Aussage, daß ein Ereignis eingetreten ist, sagt doch nichts darüber aus, warum ein Ereignis eingetreten ist. Die Evolution will aber doch gerade diese letztere Frage beantworten, warum das Ereignis eingetreten ist.
Und da muß sie doch ganz im Gegenteil nach den Wahrscheinlichkeiten fragen und darf nicht einfach darauf verweisen, daß das Ereignis ja eingetreten sei, ganz so als stünde es außer Zweifel, daß das Ereignis durch Evolution eingetreten sei. Vor allem, da doch die Evolution als möglicher Weg nicht alternativenlos dasteht.

Dafür, daß man so reden kann, wie Du, muß man doch erst mal voraussetzen, daß Evolution wahr ist, daß über das Warum also kein Zweifel besteht. Erst dann läßt sich darauf hinweisen, daß das Ereignis ja eingetreten sei und sich deshalb alle Frage nach Wahrscheinlichkeiten erübrigen würden.

Das ist aber dann keine Wissenschaft mehr. Sondern dann müßte man vielmehr die Diskussion weiter nach hinten verlagern und fragen, wieso denn so völlig außer Zweifel steht, daß wir durch Evolution entstanden sind, so daß es sich so völlig erübrigt nach der Wahrscheinlichkeit für die Erklärung "Evolution" zu fragen.

Btw (2) stört mich hierbei gerade extrem, daß man Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Mutanten z.B. bei Gerste oder der Fruchtfliege etc. kennt, diese aber offenbar eine begrenzte Menge haben. Daher kennt man ja auch die Wahrscheinlichkeiten.

dabei handelt es sich um mutanten, die durch kreuzung hervorgerufen werden. letztendlich also nur die kombination zweier schadhafter allele (vergleiche z.b. albinismus), die bei millionen von kreuzungen mit einer gewissen wahrscheinlichkeit auftreten, die von der häufigkkeit dieser allele in der population abhängen.
es handelt sich also eher um "erbkrankheiten", nicht um neue eigenschaften.
afaik werden bei drosophila auch immer mal wieder kleine neue variationen gefunden, die wesentlich seltener und unauffälliger sind (im vergleich zu einem flügelpaar zuviel aber sicherlich evolutionär interessanter)

"Mutanten, die durch Kreuzung hervorgerufen werden" sind doch nichts anderes, als das, was zu Evolution führen soll. Sind denn Erbkrankheiten nicht aus Mutationen entstanden? Sind die Mutationen, die zu Evolution führen sollen, noch mal etwas anderes als das erstere? Sind denn diese "kleinen neueren Variationen" nun die Evolution oder auch nicht?
Wo genau liegt der Unterschied zwischen Evolutionsmutanten und den "bekannten Mutanten von Fruchtfliege und Gerste"?

prinzipiell dürften auch einige zweige des evolutionären stammbaumes auf die art zu klären sein, wenn eine art kleinere umwandlungen erfahren hat, die noch innerhalb ihres phaenotypischen spektrums lag.

Meinst Du damit Veränderungen, die nicht sichtbar sind?

bin kein aggrarier und weiß weder, dass sie aufgegeben wurde noch wieso.
spontane vermutung wäre, dass sie zuwenig erfolge brachte. je höher ein lebewesen entwickelt ist, desto größer ist die wahrscheinlichkeit, dass eine mutation nachteile hervorruft.

Das ist eine interessante Aussage. Bedeutet das, daß der evolutionäre Schritt vom Affen zum Menschen viel unwahrscheinlicher wäre, also viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müßte, als eine Veränderung vom Affenvorfahren zum Affen? Wie schnell steigen diese mutationalen Schwierigkeiten im Stammbaum an? Muß man postulieren, daß weiter hinten im Stammbaum liegende Entwicklungen, also näher zum heutigen Zustand liegende Entwicklungen überproportional so viel Zeit gebraucht haben müssen, wie weiter vorne liegende, also frühere? Ist das überhaupt in der evolutionären Zeittafel berücksichtigt? Gibt es dafür überhaupt genug Zeit?
Wie groß ist in dem Zusammenhang überhaupt die Wahrscheinlichkeit für eine De-Evolution? Steigt diese Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Komplexität immer weiter an oder ist das etwas ganz anderes?
Ist Evolution der einzige natürlich ablaufende Prozess, den wir kennen, in dem mit der Zeit etwas aufgebaut wird im Sinne einer Höherentwicklung?
Und ab wann sind Lebewesen "höhere" Lebewesen? Immerhin sind auch Einzeller hochkomplex.

durchsetzen ist ein anderes thema, als erhalten.
nehmen wir z.b. die geißel: wenn das bakterium unter energetisch optimalen bedingungen lebt und keiner starken konkurrenz ausgesetzt ist, könnte es sich einen vollkommen funktionslosen motor locker leisten - es hätte einen minimalen nachteil, der selektionsdruck wäre aber so schwach, dass es deswegen nicht so schnell ausstirbt.
entwickelt es jetzt später noch die anderen teile der geißel, hat es auf einmal einen massiven vorteil. erst dann wird sich die eigenschaft in einer population durchsetzen. (gerade bei ungeschlechtlich vermehrenden organismen denkbar - die müssen nur in ein umfeld kommen, in dem sie sowieso haushoch überlegen sind und dann können sie sich eine zeitlang alles erlauben. vergleichbare ansätze werden auch auf größerem maßstab angewandt, so fällt z.b. auf, dass in insekten, archosaurieren (aka vögel&reptilien) und säugetieren die gruppen mit flugvermögen die größe artenfülle aufweisen. eine mögliche erklärung: die ersten flieger haben schlagartig einen gigantischen, bis dato ungenutzten lebensraum für sich eröffnet. in dem konnten dann auch "unfälle" lange genug existieren, bis weitere mutationsschritte nachteile in vorteile umkehrten)

Ich verstehe in diesem Zusamenhang, daß wenn ich jetzt mit Wahrscheinlichkeiten argumentiere, daß ich mich dann gedanklich auf der Grundlage der Evolution bewege und mir also geantwortet werden könnte, daß es ja aber nun mal so passiert sei, daß also die Un-wahrscheinlichkeit eingetreten sei.

Trotzdem kann ich nicht umhin, die Unwahrscheinlichkeit dieser Erklärung mal in Worte zu fassen:
Zunächst muß man sich klar machen, daß diese ganzen Aufbauten und Anbauten, von denen Du sprichst, in ihrer "Konstruktionsphase" nicht zielgerichtet sein können und daher auch eine beliebige Zeit in Anspruch nehmen können und auch völlig schief gehen können.
Um es noch mal anders zu sagen: Es MUSS gar nichts. Es MUSS auch gar nichts konstruiert werden.
Sodann muß man bedenken, daß die Konstruktionen immer noch unwahrscheinlicher werden, je länger die zukünftigen Upgrades erst mal funktionslose oder minimal funtionierende "Klumpen" darstellen, je komplexer also das funktionierende End-System wäre.
Um dies gedanklich zu fassen, mußt Du ein super-freundliches Umfeld postulieren, in dem einem das Essen quasi ins Maul schwimmt.
Und das ist dann ein Umfeld ohne Selektionsdruck, in dem aber dennoch die minimal funktionierenden "Klumpen" in zielloser "Entwicklung" zur Serienreife gebracht werden sollen. Denn - so schreibst Du - die überlegenen Viecher können "sich eine zeitlang alles erlauben". So? Wer sagt denn, daß, wenn sich die ziellosen Mutationen "alles erlauben" können, irgendetwas Sinnvolles dabei herauskommt?
Zudem setzt Du die Überlegenheit gerade bei den flugfähigen Tieren als gegeben voraus. Dabei ist doch gerade die Überlegenheit z.B. durch Flugfähigkeit eine Konstruktion, die so einer ähnlichen, unwahrscheinlichen Erklärung harrt.

Bei diesem Ganzen wird einem allerhand abverlangt, das man einfach so glauben soll. Zudem werden einem nicht einmal Wahrscheinlichkeiten gegeben auf Grund obiger zirkulärer Erklärung: Die Unwahrscheinlichkeit der Evolution ist irrelevant, da es alles durch Evolution geschehen ist.
Man macht sich nicht mal die Mühe, sich darum Gedanken zu machen, sondern mit großer Leichtfertigkeit wird einfach wieder irgendetwas dazubehauptet, daß eben so und so war zum richtigen Ort zur richtigen Zeit und dann passierten eben die richtigen Mutationen und Zack. Und wenn wieder eine gedankliche Schwierigkeit auftaucht, wird eben wieder etwas mehr behauptet. Ganz einfach. Kinderleicht. Und die Begründung dafür ist die, daß es eben auf jeden Fall durch Evolution passiert sein muß.
Muß man dazu nicht kritisch anmerken, daß die Immunität der Evolution gegen Wahrscheinlichkeit Raum gibt für jeden ausgedachten Quark? Daß es einfach zum Tummelplatz der Phantasie wird?
Weil es eben so passiert sein muß, kann man sich alles ausdenken, was irgendwie den Weg ebnet? Ist das so?

beim naturwissenschaftlichen "könnte" muss man übrigens vorsichtig sein, besonders in der biologie:
da man quasi nie mit absoluter sicherheit etwas beweisen kann, ist quasi alles ein "könnte" - "könnte" sein, dass zyankali ungesund ist, studien mit sehr hohen todeszahlen legen eine sehr hohe warhrscheinlichkeit nahe.
könnte aber auch zufall sein ;)
meist behandelt man in der biologie alles, was zu 95% (oder größer) nicht zufall ist, wie einen fakt - aber letztlich ist es immer nur ein "könnte" und wenn man einen wissenschaftler auf eine aussage festnageln will ("wird die antarktis abschmelzen?"), dann wird er so gut wie immer in ein "wahrscheinlich" flüchten.

Gibt es jetzt also doch Warscheinlichkeiten? Sogar 95%-Wahrscheinlichkeiten? Oder war das nur allgemein und nicht auf die Evolution bezogen?
 
gamerschwein am 15.10.2008 09:32 schrieb:
Julkorn am 15.10.2008 01:07 schrieb:
Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Merkst Du, wie Jesus damals vor 2000 Jahren Deine heutige Antwort gewußt hat?
Und verstehst Du seine Antwort darauf?

Dass Jesus vor 2000 Jahren wusste , dass irgendein Atheist -der sich von Jesu durchaus bemerkenswerten Ideologie nicht in seinen Grundsätzen erschüttern lässt- in einem Computerspieleforum so eine Frage stellt bezweifle ich stark.

Ich habe damit nicht gemeint, daß er gerade auf Dich heute die Antwort gesagt hat. Aber es ist die Antwort, die Leute, wie Du, geben werden.
Und wenn er mit der Antwort recht hat und die vorausgesagt hat, wieso sollte er in dem anderen Unrecht haben? Solltest Du Dich nicht warnen lassen?

Allerdings ist mir nicht klar , warum eine einigermaßen vernünftige , humane Lebensweise zwingend mit dem Irrglauben des Christentums Hand in Hand gehen muss. Kann ich als Atheist nicht auch verantwortungsvoll das mir mögliche Tun um das Leid anderer zu vermindern?

Du hast gesagt, daß Du das kannst. Dann tu es auch.
 
unterseebotski am 15.10.2008 14:27 schrieb:
So sehr der Mensch sich auch um eine objektive Sicht der Dinge bemüht, er kann sie nie erlangen. Er beurteilt IMMER vom Standpunkt des Menschen aus.

Schließt Du damit aus, daß es dem Menschen möglich ist, eine absolute Wahrheit bei seinem Suchen zu finden?
Schließt Du damit auch aus, daß es möglich ist, daß sich die absolute Wahrheit selbst dem Menschen offenbart und daß dieser sie dann fassen kann?

Und wenn ja, warum?
 
Fanator-II-701 am 15.10.2008 15:51 schrieb:
Allerdings ist anerkannt, daß diese "Geschichten" zwischen ca. 200 bis 600 Jahre n.Ch. entstanden.

Zu meiner Zeit - so um 1997 - war noch 70n. Chr. bis 130 n. Chr. im Gespräch. Wenn Du recht hast, befinden sich die Kurse offenbar im freien Fall.

Hm eine kurze Überprüfung bei Wiki zeigt mir aber, daß Du Dich irrst. Das Lukas-Evangelium wird 90-100 n.Chr. oder sogar früher datiert. Ach ja und die Tempel-Zerstörungs-Geschichte ist zentral.
Überraschend nur, daß der Wiki-Artikel so positiv ist, daß sogar in Erwägung gezogen wird, daß das Lukas-Evangelium noch vor 70n. Chr. aufgeschrieben wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Lukas
 
Fanator-II-701 am 15.10.2008 16:40 schrieb:
Was ich damit darstellen wollte, ist, daß selbst wenn eine Religion nicht nachvollziehbar oder logisch sein muß, so sollte doch die Entstehung und der "Kult" auf welcher sich die Religion gründet, nachvollziehbar sein.

Daß es aber schon dabei Lücken in der Glaubensentstehung gibt, sollte (darf) gläubige Menschen ja nicht stören. Allerdings wäre es fatal, wenn diese Tatsachen Geschichtswissenschaftler nicht stören würden. Damit sind sie erst mal in der Nachweispflicht. Damit ist ja aber die Geschichte nicht zu Ende.

Für dich sollte doch aber das heilige Buch und vor allem dein Glaube Beweis genug sein, daran will doch niemand rütteln und das will dir auch keiner nehmen.

Wenn Du meinst, daß es mir egal sein kann, ob es sich tatsächlich so verhielt, wie ich es glaube, oder nicht, dann nehme ich das wahlweise als Verhöhnung oder als Verachtung.

Wenn es aber wahr ist, was ich glaube, wenn es sich also tatsächlich so zugetragen hat, dann ist die Wissenschaft gar nicht dazu in der Lage, das festzustellen. Dann geht sie mit der falschen Methode heran. Denn es gibt nichts Unplausibleres als ein Wunder und es gibt nichts Unwahrscheinlicheres, als daß Gott Mensch wird.

Ich nehme mal dein Bsp. Johannes-Evangelium nur mit anderer Grundlage auf:

Wenn ich heute ein Buch schreibe und in dem Buch sage, daß ich der und der bin und im Laufe meines Lebens das und das gemacht habe, wieviel Beweiskraft hat das dann in 2000 Jahren, wenn der Einband des Buches, die Beschaffenheit der Seiten oder aber die benutzte Tinte (derzeit) nachweisbar erst in 100 Jahren hat hergestellt werden können, weil der verwendete Leim, oder das Material für die Seiten oder bestimmte Bestandteile der Tinte erst zu dieser Zeit Verwendung fand und der Zerfall bestimmter radioaktiver Stoffe (Radiometrische Altersbestimmungen, gibt ja verschiedene) diesen Sachverhalt zu bestätigen scheint?

So wird das Alter der Evangelien aber nicht bestimmt, weil es nur noch Abschriften gibt. Da ist dann jeder Raum zur Spekulation, von wann das Original ist.
 
Julkorn am 22.10.2008 16:41 schrieb:
Ist das überhaupt ein "legaler" Trick?

hat noch keiner geschafft, ihn zu verbieten ;)

Alle eingetretenen Ereignisse haben doch die Wahrscheinlichkeit 1. Das ist so definiert.

nö, definiert ist, dass alle möglichen ereignisse zusammen die wahrscheinlichkeit 1 haben (irgendwas muss ja passieren).
ein einzelnes ereigniss kann jede wahrscheinlichkeit von knapp über 0 bis knapp unter 1 haben.

Aber die Aussage, daß ein Ereignis eingetreten ist, sagt doch nichts darüber aus, warum ein Ereignis eingetreten ist. Die Evolution will aber doch gerade diese letztere Frage beantworten, warum das Ereignis eingetreten ist.

wie nö. die evolutionsforschung will beantworten, wie das ereigniss eingetreten ist und warum das möglich ist.
sie beantwortet oft auch, warum eine reihe anderer ereignisse nicht eingetreten ist.
aber mir wäre kein fall bekannt, in dem gesagt werden konnte, warum es ausgerechnet dieser fall und nicht irgend ein anderer war.
um diese aussage tätigen zu können, müsste man ja alle alternativen kennen - und die sind ~unendlich. (d.h. natürlich kann man immer eine entweder oder frage formulieren. aber dann betrachtet man so kurze abschnitte, dass es für die gesamte evolution unendlich viele fragen werden :B )

daß das Ereignis durch Evolution eingetreten sei. Vor allem, da doch die Evolution als möglicher Weg nicht alternativenlos dasteht.

evolution ist ein prozess und als solcher keine grund für ein ereigniss, sondern eine ansammlung von ereignissen.
eine zeitliche abfolge von ereignissen kann also zur evolutionstheorie passen - oder nicht. letzteres ist "selten" ;), in ersterem fall beinhaltet die evolutionstheorie erklärungsansätze dafür, unter was für bedingungen der prozess so abgelaufen sein könnte - das ist aber schon nicht mehr der evolutionäre ablauf als solcher und natürlich sind da andere erklärungen denkbar.

Dafür, daß man so reden kann, wie Du, muß man doch erst mal voraussetzen, daß Evolution wahr ist, daß über das Warum also kein Zweifel besteht. Erst dann läßt sich darauf hinweisen, daß das Ereignis ja eingetreten sei und sich deshalb alle Frage nach Wahrscheinlichkeiten erübrigen würden.

jein. wenn man etwas mit wahrscheinlichkeiten wiederlegen will, muss man sich erstmal darüber im klaren sein, welche statistischen regeln denn anwendbar werden. auf "gibts nicht" passt nunmal nichts.
also startet man mit der 0-hypothese "evolutionstheorie stimmt" und versucht die zu wiederlegen - erster versuch, statistische methoden: "wenn die evo.theo. stimmt, dann müsste ... es unmöglich sein, mit dem wissen unserer welt eine passende statistik aufzustellen. mist"

"Mutanten, die durch Kreuzung hervorgerufen werden" sind doch nichts anderes, als das, was zu Evolution führen soll. Sind denn Erbkrankheiten nicht aus Mutationen entstanden? Sind die Mutationen, die zu Evolution führen sollen, noch mal etwas anderes als das erstere? Sind denn diese "kleinen neueren Variationen" nun die Evolution oder auch nicht?
Wo genau liegt der Unterschied zwischen Evolutionsmutanten und den "bekannten Mutanten von Fruchtfliege und Gerste"?

die mutationen, die die evolution letzten endes wirklich vorranbringen würden, wären mutationen am erbgut, die positive folgen für das individuum haben (eher selten, deswegen experimentell schlecht umsetzbar)
die kombination unterschiedlicher allele hat natürlich eine evolutionäre rolle: es werden die kombinationen selektiert und gefördert, die die meisten vorteile bringen.
wenn ich jetzt anfange, wild zu kreuzen und nach großen, gut wahrnehmbaren veränderungen zu gucken (wie das bei drosophila gemacht wurde), dann ist anzunehmen, dass ich primär die varianten als "neu" entdecke, die in der natur extrem selten weil nur eingeschränkt überlebensfähig sind.

evolutionäre prozesse sorgen halt normalerweise dafür, dass ein organismus schon extrem gut an seine umgebung angepasst ist. ändert man was, ist das also meistens schlecht bzw. nur im kontext einer anderen umgebung gut. (z.b. gibt es auf einigen kleinen, abgelegenen inseln käfer mit verkrüppelten flügeln. eigentlich negativ, aber wenn man im flug sowieso nur aufs offene meer geweht wird ein vorteil)

wenn eine art kleinere umwandlungen erfahren hat, die noch innerhalb ihres phaenotypischen spektrums lag.

Meinst Du damit Veränderungen, die nicht sichtbar sind?

nö, veränderungen die vorher bei einzelnen exemplaren auftraten, später aber bei der mehrheit der art zu finden sind.
ein altes und im rahmen der evolution totgetretenes beispiel ist der industrie-melanismus (mehr dunkle statt weiße schmetterlingsmorphen einer art in industrieregionen).
da gab es eine veränderung im typischen aussehen einer art, die aber innerhalb ihres ursprünglichen spektrums blieb. für die erklärung reichen selektion + die gleichen mechanismen wie bei kreuzungsmutanten aus.

Das ist eine interessante Aussage. Bedeutet das, daß der evolutionäre Schritt vom Affen zum Menschen viel unwahrscheinlicher wäre, also viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müßte, als eine Veränderung vom Affenvorfahren zum Affen?

wenn der schritt gleich groß/schwierig ist (mess das mal...): prinzipiell ja - bezogen auf "unwahrscheinlich".
allerdings beginnt die skala weit unterhalb des niveaus eines heutigen bakteriums, unterschiede auf dem niveau der wirbeltiere dürften nicht gerade groß sein.
bezogen auf "viel länger" sind wir wieder bei der wahrscheinlichkeitstheorie:
wenn von 100 möglichkeiten 1 oder 10 einen weiter bringen, dann ist letzteres zwar in der mehrheit der fälle schneller/wahrscheinlicher, aber im einzelfall kann bei beiden im ersten versuch das richtige erwischt werden.

deswegen lässt sich die regel auch nicht auf historische daten anwenden - wir haben keinerlei maß für die (un)wahrscheinlichkeit eines bestimmten fortschritts und da wir nur wissen, dass er genau einmal eingetreten ist, können wir auch nichts dazu sagen, wie oft er hätte nicht eintreten sollen/wie oft er noch nicht eintreten muss, bis er die angemessenen X von XXXX... male eingetreten ist.
das einzige, was sich ableiten lässt ist, dass die evolutionäre anpassung eines organismusses an seine umgebung exponentiell verläuft - die größten fortschritte macht er ganz zu anfang, wenn die vorteile am größten sein können und die nachteile verleichsweise klein ("kann nicht schlimmer kommen").
dafür gibt es auch eine reihe beispiele bei eingeschleppten arten auf inseln oder auch z.b. in der mikrobiologie (z.b. antibiotikaresistenzen) - ohne anreiz evolutioniert sich nur sehr wenig, ändern sich die bedingungen kann es ratz-fatz gehen. (gerade bei kleinen populationen kann es natürlich auch vorkommen, dass es ganz ausstirbt, ehe die richtige entwicklung dabei war. auch das statistisch sehr unbefriedigend: wir wissen, wie sich darwin-finken an galapagos angepasst haben. aber wir haben null ahnung, wieviele sperlinge, krähen, papgeien und weiß-der-kuckuck-was oder auch weiß-der-geier vorher gescheitert sind.

Wie groß ist in dem Zusammenhang überhaupt die Wahrscheinlichkeit für eine De-Evolution? Steigt diese Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Komplexität immer weiter an oder ist das etwas ganz anderes?

etwas anderes - nämlich quasi unmögliches. die wahrscheinlichkeit sinkt, dass eine neue eigenschaft gut ist und die wahrscheinlichkeit steigt, dass sie schlecht ist. aber das zweite element der evolution -selektion- bleibt aktiv, die schlechten werden weiterhin aussortiert.

Ist Evolution der einzige natürlich ablaufende Prozess, den wir kennen, in dem mit der Zeit etwas aufgebaut wird im Sinne einer Höherentwicklung?

ich kenn keinen anderen, hängt natürlich auch stark von der definition von "höherentwicklung ab".

Und ab wann sind Lebewesen "höhere" Lebewesen? Immerhin sind auch Einzeller hochkomplex.

jup. und deswegen vermeiden es die meisten biologen auch, von "höher" zu sprechen und bevorzugen "komplexer". "höher" stammt noch aus einer zeit, als der mensch das höchste war und alles andere sich an seiner menschenähnlichkeit messen lassen musste. (gruß an die kirche)

Trotzdem kann ich nicht umhin, die Unwahrscheinlichkeit dieser Erklärung mal in Worte zu fassen: ...
Um dies gedanklich zu fassen, mußt Du ein super-freundliches Umfeld postulieren, in dem einem das Essen quasi ins Maul schwimmt.

genau das meinte ich mit "energetisch optimal"

Und das ist dann ein Umfeld ohne Selektionsdruck, in dem aber dennoch die minimal funktionierenden "Klumpen" in zielloser "Entwicklung" zur Serienreife gebracht werden sollen. Denn - so schreibst Du - die überlegenen Viecher können "sich eine zeitlang alles erlauben". So? Wer sagt denn, daß, wenn sich die ziellosen Mutationen "alles erlauben" können, irgendetwas Sinnvolles dabei herauskommt?

die kirche vielleicht.
die evolutionstheorie sagt, dass alles mögliche bei rauskommt, aber irgendwann die ressourcen nicht mehr für "alles mögliche" reichen werden (ende gelände mit optimal bedingungen) und dann wird alles aussortiert, das zuviele nachteile hat.

Zudem setzt Du die Überlegenheit gerade bei den flugfähigen Tieren als gegeben voraus. Dabei ist doch gerade die Überlegenheit z.B. durch Flugfähigkeit eine Konstruktion, die so einer ähnlichen, unwahrscheinlichen Erklärung harrt.

also die überlegenheit, die das flugvermögen mit sich bringt, ist wohl mehr als offensichtlich. (die existenz des flugvermögens ist eine ganz andere, lange aber nicht gänzlich unmögliche geschichte)

Bei diesem Ganzen wird einem allerhand abverlangt, das man einfach so glauben soll.

nuja - in dem fall war das auch eine möglichkeit, die ich mir aus den fingern gesogen habe um zu zeigen: selbst das ist möglich. und nur weil es unwahrscheinlich erscheint, kann es trotzdem passiert sein.
idealerweise kommt eine erklärung natürlich ohne sowas aus - aber dann ist man wieder dabei, die struktur von ein paar dutzend proteinen zu analysieren ;)

Man macht sich nicht mal die Mühe, sich darum Gedanken zu machen,

nicht im rahmen der evolutionsforschung. im bereich wissenschafts-philosophie könnte das n interessanter punkt sein, stecke ich nicht drin.
 
Und die Begründung dafür ist die, daß es eben auf jeden Fall durch Evolution passiert sein muß.

falsch, die begründung ist, dass es eben auf jeden fall passiert sein könnte, dass es zu allen bekannten fakten passt und dass es nicht ein einziges objektives argument gibt, dass dagegen spricht. ("erscheint mir unwahrscheinlich" ist nicht objektiv. "ist unwahrscheinlich" würde einen überblick über die situation vorraussetzen, den wir nicht haben - wie gesagt, ist fieß. ist aber so)

Gibt es jetzt also doch Warscheinlichkeiten? Sogar 95%-Wahrscheinlichkeiten? Oder war das nur allgemein und nicht auf die Evolution bezogen?

das war allgemein auf biologische experimente bezogen. man arbeitet i.d.r. mit 95% konfidenzintervall.
eine experiment zur evolution müsste sich auch daran messen lassen, aber das problem ist halt, dass man keins machen kann.



nochmal zusammenfassend:
die evolutionstheorie ist ein erklärungsansatz und als solcher erhebt sie keinen anspruch darauf, der richtige zu sein.
sie ist aber ein erklärungsansatz, der zu allen fakten passt, ist sie ist in sich schlüssig und logisch (auch wenn das nicht immer so anfühlt) und sie kommt mir sehr, sehr wenigen (eigentlich keinen) annahmen aus. (im gegensatz zu z.b. allen theorien, die mit "es gibt einen gott und der..." beginnen)
da die zahl der fakten extrem dünn ist (ein fossil alle paar 100 millionen jahre?), hat sie innerhab dieser eckpunkte aber extrem viel spielraum für theoretische konstrukte - phantasie, wenn so will, aber phantasie mit expertise ;)
("eine theorie ist eine vermutung mit hochschulbildung")
 
Julkorn am 22.10.2008 17:16 schrieb:
Schließt Du damit auch aus, daß es möglich ist, daß sich die absolute Wahrheit selbst dem Menschen offenbart und daß dieser sie dann fassen kann?
Und wenn ja, warum?
was ist denn die Wahrheit?
der Mensch kann ja nur nach dem Suchen was er kennt ;)
also ist jede Lösung genau wie die Suche Hausgemacht bzw Menschgemacht..

jemand sagte mal zu mir:
in der Forschung geht es nicht darum etwas zu entdecken,
sondern eine These auf zu stellen und dann den Weg dahin zu ergründen, WENN dir dies gelingt hast du was bewiesen =)

EDIT:
ruyven_macaran am 21.10.2008 02:59 schrieb:
glaube und logik haben immer noch nichts mit einander zu tun.
aber viele glauben doch letztendlich nur das was Sie selbst an logisch sehn :-o
wenn man vor 100Jahren jemand erzählte das es möglich ist innerhalb von Sekunden eine Nachricht nach China zu schicken, stand man schon mehr als unglaubwürdig da.....
die Masse hatte wohl schon immer das Problem sich selbst als Maßstaab fürs Ganze zu sehn....

also ich persönlich glaube einem "unnormalen" dann nicht, wenn es anderen, wesentlich besser belegten dingen wiederspricht.
dinge, die ich nicht verstehe, haben z.b. schonmal 0 chancen, gut belegt zu sein
das meinte ich eigentlich garnicht personenbezogen, sondern in der Sache an sich....
wenn heute jemand sagt das er in der Lage ist mit geister zu sprechen kann das wohl keiner so schnell wiederlegen...dennoch glaubt man ihm nicht...

wenn wenige menschen behaupten, etwas zu wahrzunehmen, dass sie als geist bezeichnen, dann ist das erstmal nur n hinweis auf ungewöhnliche empfindungen von ein paar menschen
:top: und wohl die größten und meisten Weltreligionen basieren genau darauf!
ich frag mich nur wieso das heute nicht mehr funktioniert.....da kommen ein paar Menschen daher die mit gott sprechen können und statt Bücher zu schreiben steckt man Sie in die Zwangsjacke :B
 
SCUX am 22.10.2008 21:31 schrieb:
jemand sagte mal zu mir:
in der Forschung geht es nicht darum etwas zu entdecken,
sondern eine These auf zu stellen und dann den Weg dahin zu ergründen, WENN dir dies gelingt hast du was bewiesen =)

Das nennt sich wissenschaftliche Methode: Man stellt anhand von Beobachtungen eine Hypothese auf, überprüft diese durch weitere Beobachtungen und Experimente, wenn sie die Tests besteht wird eine Theorie draus, wenn nicht muss man sie eben überarbeiten oder ganz verwerfen.
Unabhängig von ihrem Inhalt ist übrigens die Evolutionstheorie ein Musterbeispiel der wissenschaftlichen Methode.

also ich persönlich glaube einem "unnormalen" dann nicht, wenn es anderen, wesentlich besser belegten dingen wiederspricht.
dinge, die ich nicht verstehe, haben z.b. schonmal 0 chancen, gut belegt zu sein
das meinte ich eigentlich garnicht personenbezogen, sondern in der Sache an sich....
wenn heute jemand sagt das er in der Lage ist mit geister zu sprechen kann das wohl keiner so schnell wiederlegen...dennoch glaubt man ihm nicht...
Wenn du behauptest, dass du mit Geistern sprichst, dann kann ich (und auch sonst keiner) das widerlegen - ich brauche das aber gar nicht zu widerlegen, du müsstest erst beweisen, dass du es kannst/tust.
 
aeghistos am 22.10.2008 22:05 schrieb:
Wenn du behauptest, dass du mit Geistern sprichst, dann kann ich (und auch sonst keiner) das widerlegen - ich brauche das aber gar nicht zu widerlegen, du müsstest erst beweisen, dass du es kannst/tust.
demnach müsste es ja beweisbar sein was so in der Bibel erzählt wird.....vom sprechenden Busch bis zur Schlittschuhparty ohne Eis ;)
ich hab hier schon ein ppar mal gelesen das nicht das
das ist so
sondern
das ist nicht so
bewiesen werden müsste um es zu wiederlegen :]
 
SCUX am 22.10.2008 22:28 schrieb:
demnach müsste es ja beweisbar sein was so in der Bibel erzählt wird.....vom sprechenden Busch bis zur Schlittschuhparty ohne Eis ;)

Viel Spass dabei... Hole mir dann einen Kaffee währenddessen...

edit:
Ich behaupte jetzt mal, dass es achtbeinige, lila Meerschweinchen gibt, beweise mir, dass es die nicht gibt.

edit II: Das Widerlegen einer wissenschaftlichen Theorie ist übrigens viel einfacher als der Erstellen einer solchen. Es reicht, wenn man ein Experiment oder eine Beobachtung macht, das/die der Theorie widerspricht.
Ist in den letzten 150 Jahren noch keinem im Falle der Evolutionstheorie gelungen,
 
Ihr solltet mal aufhören zu versuchen mit Wahrscheinlichkeiten die Evolutionstheorie zu belegen oder zu widerlegen. Die Statistik kann nur Indizien für oder wider eine Theorie geben. Sie liefert aber keine Beweise.

Das gleiche gilt für die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung des Menschen. Solang die Wahrscheinlichkeit nicht gleich Null ist (~ d.h. Unmöglich) ist noch alles drin.
 
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