• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

naturwissenschaftliche Forschung vs Glaube

Julkorn am 13.10.2008 21:39 schrieb:
Fanator-II-701 am 10.10.2008 06:20 schrieb:
Boesor am 09.10.2008 19:46 schrieb:
..........

ich kenne mich in der Mitgliederanwerbung der anderen Fussballvereine..äh Religionen nicht aus, aber zumindest die kath. Kirche hat die Kampagne mit der Hölle schon vor Jahren abgeschafft.

"Hölle" und "Fegefeuer" sind und bleiben Bestandteil des christlichen Glaubens (auch und gerade des katholischen), auch wenn die Auslegung was genau diese Begriffe nun darstellen, inzwischen sehr weit gefaßt wurde und bereits der Ausschluß (ob freiwillig oder durch die Kirche) eines Menschen aus Gottes "Gemeinschaft" (quasi die Abkehr Gottes von diesem Menschen) als Hölle dargestellt werden kann.
Komisch nur, daß das hier anders dargestellt wird.
:confused:

Vom Fegefeuer steht nichts in der Bibel. Von der Hölle schon. Die gibt es. Gott nimmt Menschen in ihrer Feindschaft zu ihm ernst. Quasi auf einer Augenhöhe akzeptiert er sie als Gegenüber, zeigt ihnen, was sie alles unterlassen haben und weist ihnen dann den angemessenen Lohn dafür zu.

Interessanterweise nimmt Jesus tatsächlich die Unterscheidung von den "Schafen" und den "Böcken" anhand der Unterlassungen und nicht anhand der Taten vor.

Von der Bibel war auch nicht die Rede, sondern vom (praktizierten) christlichen Glauben. So komisch es klingen mag, aber da gibt es wahrhaft gigantische Divergenzen (im wörtlichen Sinne) wie uns die Geschichte, aber auch meine tagtägliche Erfahrung, lehrt.

Die weiteren Auslegungen sind dabei irrelevant.
 
Julkorn am 13.10.2008 21:30 schrieb:
Fanator-II-701 am 09.10.2008 16:09 schrieb:
Ach weißt du, ich meine es hat auf jeden Fall seine Berechtigung daß man nur Wissenschaft nennt, was Wissen schafft. Als abgekartetes Spiel, würde ich eher bezeichnen, was in den Jahrhunderten vorher gelaufen ist.

Was ist denn an einer wissenschaftlichen "Theologie" abgekartet? So weit ich weiß, heißt "Theologie" so viel wie "Die Lehre von Gott" oder auch "Die Wissenschaft über Gott".
Da aber die Wissenschaft gar nichts über Gott aussagen kann oder will, sondern für alles "Göttliche" eine innerweltliche Erklärung finden will oder muß, das heißt eine materialistische/ naturalistische Erklärung, ist es wahlweise ein Paradox, ein Zirkelschluß, ein Betrug, eine Augenwischerei, eine maßlose Selbstüberschätzung, eine atheistisch motivierte Gehirnwäsche, ein Spiel mit festgelegtem Ausgang, sprich ein abgekartetes Spiel.

..............

Dann will ich es mal etwas anders angehen und versuche den "Glaubensaspekt" dabei bis zu einem bestimmten Punkt außen vor zu lassen:

Archimedes, Platon, Nebukadnezar (II.), Nofretete, Ramses II., von all diesen Menschen (einer davon bezeichnete sich gar selbst als Gott) existieren selbst verfasste, genau zu datierende und zuordenbare Aufzeichnungen.

Warum ist das bei Jesus nicht der Fall?
Wenn er doch bereits zu Lebzeiten einen so hohen gesellschaftlichen, kulturellen und gar religiösen Stellenwert besaß, muß jemand (wenn schon nicht er selbst) zu diesem Zeitpunkt bereits über sein Wirken zuordenbare Aufzeichnungen absolviert haben. Wir streiten hier immerhin nicht über 5 Jahre, sondern über eine ganze Generation (für damalige Lebenserwartungen sogar 2), die dazwischen liegt.

Das ist auch der Knackpunkt bei deinen weiteren Ausführungen:
Von wem wissen wir denn heute(!), was Jesus über Jerusalem gesagt hat? Von ihm? Von jemandem der bei ihm war? Von einer schriftlich niedergelegten, abrufbaren Quelle?

Oder nicht doch eher von späteren Deutungen von Schriftstücken die nachweisbar(!) nicht zu Jesu Lebzeiten oder in engem Zusammenhang stehender Zeit verfaßt wurden?

Nur so aber läßt sich das Geschichtsbild (abseits jeglichen Inhalts, jeglicher Streitpunkte und Glaubensfragen der originären Lehre) der christlichen Religion zusammensetzen und verifizieren. Wenn allerdings schon die Aufzeichnungen (selbst spätere) umgedeutet, modifiziert und dem jeweiligen Weltbild angepaßt wurden, woher wollen wir dann etwas über die tatsächlichen Ansichten dieses einzigartigen Menschen wissen oder schlimmer noch wer kann dann für die Authentizität seiner "wörtlichen Zitate" garantieren?

Niemand.

Und das ist die eigentliche Krux bei bestimmten Religionen. Selbiges Problem haben nämlich auch die Anhänger Mohammeds. Wobei ich der Meinung bin, daß deren heiliges Buch ein ebenso zusammengesetztes Sammelsurium mit Ableitung aus verschiedenen vorangegangenen Religionen, Kulturen und gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten darstellt (ja, auch mit Ableitungen aus dem AT).

Wir wissen heutzutage mehr über die Entstehung und den Verfall der südamerikanischen Mehr-Gott-Religionen (ca. 3500 - 2500 vor Christus bis 1660) als über die Entstehung des christlichen Glaubens. Wenn man bedenkt, daß deren Schrifttum sich erst zu Beginn vorigen Jahrhunderts angefangen hat zu erschließen und in den späten fünfziger (edit: es waren die neunziger wie ich gerade noch mal nachgelesen habe) Jahren des vorigen Jahrhunderts erst letzte Unklarheiten beseitigt waren, stellt dies doch das eigentliche Paradoxon dar.

Der eigene Glaube aber vor allem seine Entstehung werden (auch aufgrund der Mystifizierung durch die institutionelle Kirche) immer wieder Anhaltspunkt zu Diskussionen bilden. Einfach, weil sein "Fundament" mit den Menschen im Mittelpunkt (was ansich das eigentlich beste an dieser Religion darstellt und sie ein Stück von der Abstrakion entrückt) auf sehr wackeligen Tonfüßen steht.

Theologie stellt daher nicht nur die bloße Forschung nach Auslegung und Lehre dar, sondern ebenso die Findung von Zusammenhängen in der Geschichte um diese Lehre belegbar zu machen und das eingetretene Vertrauensdefizit zu bereinigen und dieses wackelige Fundament zu betonieren.
So lange das nicht gelingt, wird die Religion - aber auch die Institution - vor einem ernsthaften Vertrauensdefizit stehen, eben weil die Menschen aufgrund ihrer Bildung heutzutage nicht einfach mehr glauben was ihnen von Seiten der Institution erzählt wird, sondern in der Lage sind, wissenschatlich fundiert zu hinterfragen und dabei eben ("leider", je nachdem von welcher Warte man es betrachtet) fehlende Glieder in der "Beweis"kette finden.
Was sie jedoch nicht unbedingt von ihrer Überzeugung und ihrem Glauben insich abhalten muß.
 
SCUX am 14.10.2008 00:36 schrieb:
kannman Dem glauben?
http://video.google.de/videosearch?q=bibel&hl=de&emb=0#
bzw lohnt sich da weiter zu schauen in dieser Richtung?

Schau es dir einfach an, es ist der Versuch eines "objektiven" Vergleiches zwischen Cristentum und Islam.
Zeigt Parallelen und Unterschiede auf, ist aber dabei noch ziemlich oberflächlich und beschränkt sich auf die Auslegung der beiden heiligen Bücher. Interessant sind die Ausführungen vor allem, wenn man sich mit den Inhalten der jeweils anderen Religion noch nicht so beschäftigt hat.
 
Fanator-II-701 am 14.10.2008 09:55 schrieb:
SCUX am 14.10.2008 00:36 schrieb:
kannman Dem glauben?
http://video.google.de/videosearch?q=bibel&hl=de&emb=0#
bzw lohnt sich da weiter zu schauen in dieser Richtung?

Schau es dir einfach an, es ist der Versuch eines "objektiven" Vergleiches zwischen Cristentum und Islam.
Zeigt Parallelen und Unterschiede auf, ist aber dabei noch ziemlich oberflächlich und beschränkt sich auf die Auslegung der beiden heiligen Bücher. Interessant sind die Ausführungen vor allem, wenn man sich mit den Inhalten der jeweils anderen Religion noch nicht so beschäftigt hat.
Das AT wird überhaupt nicht ausgelegt. Ich habe von "Welt der Wunder" aber auch keinen fundierten Bericht erwartet ...
 
PiusQuintus am 14.10.2008 10:33 schrieb:
Das AT wird überhaupt nicht ausgelegt. Ich habe von "Welt der Wunder" aber auch keinen fundierten Bericht erwartet ...

:S
Du hast natürlich Recht, es werden Passagen aus beiden Büchern nach dem Allgemeinverständnis verglichen.
Sorry für meine falsche Wortwahl....
 
@ Pius Quintus & Fanator
Ihr kennt sicher die Apokryphen (wer kennt sie nicht :B ) und könnt mir sagen, inwieweit diese Schriften glaubwürdiger oder unglaubwürdiger sind als die anerkannten Evangelien.

Denn selbst die Anerkannten sind ja wie Fanator bereits ausgeführt hat, evtl nur Hörensagen bzw nachträglich angepasste Geschichten mit ungewissem Wahrheitsgehalt.

für alle die das erste mal von den Apokryphen hören:
Es sind von der Kirche nicht anerkannte Evangelien. In diesen wird Jesus nicht als Gott, sondern als Mensch beschrieben. Mit Frau & allem was so dazu gehört.
(verbessert mich wenn ich bereits da falsch liege)
 
der-jo am 14.10.2008 11:42 schrieb:
@ Pius Quintus & Fanator
Ihr kennt sicher die Apokryphen (wer kennt sie nicht :B ) und könnt mir sagen, inwieweit diese Schriften glaubwürdiger oder unglaubwürdiger sind als die anerkannten Evangelien.

Denn selbst die Anerkannten sind ja wie Fanator bereits ausgeführt hat, evtl nur Hörensagen bzw nachträglich angepasste Geschichten mit ungewissem Wahrheitsgehalt.

für alle die das erste mal von den Apokryphen hören:
Es sind von der Kirche nicht anerkannte Evangelien. In diesen wird Jesus nicht als Gott, sondern als Mensch beschrieben. Mit Frau & allem was so dazu gehört.
(verbessert mich wenn ich bereits da falsch liege)
Es stimmt nicht, dass alle Apokryphen Jesu Familienleben zum Thema haben.
Nach Lesart der Kirche und der meisten Literaturwissenschaftler und Exegeten stellen die Apokryphen Geschichten dar, die wesentlich später als die die vier kanonischen Evangelien entstanden sind, einige sogar erst weit nachdem sich der Kanon der Bibel verfestigte. Sie sind, grob formuliert, "Mitläufergeschichten", die auf der Welle der Popularität der Erzählungen über Jesus mitschwimmen wollten. Viele Verfasser störten sich auch in den vielen weißen Flecken in Jesu leben und erfanden so Geschichten aus seiner Kindheit, die in den vier kanonischen Evangelien keine Erwähnung findet. Teilweise sind das recht heftige Geschichten, wie z.B. im sog. Thomasevangelium, wo Klein-Jesus seinen Spielkameraden im Streit einfach sterben lässt.
Für Literaturwissenschaftler und Historiker bieten diese Texte interessante Einblicke in die damalige Zeit und die Rezeption der Überlieferung von Jesus' Leben, theologisch wird ihnen jedoch keine größere Bedeutung beigemessen.
 
PiusQuintus am 14.10.2008 12:38 schrieb:
Für Literaturwissenschaftler und Historiker bieten diese Texte interessante Einblicke in die damalige Zeit und die Rezeption der Überlieferung von Jesus' Leben, theologisch wird ihnen jedoch keine größere Bedeutung beigemessen.

Dazu passt ja auch, was Martin Luther darüber im Vorwort schreibt:
Das sind Bücher, so der heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind.
 
Julkorn am 13.10.2008 22:15 schrieb:
ruyven_macaran am 10.10.2008 14:50 schrieb:
Julkorn am 09.10.2008 01:43 schrieb:
Hier wird irreduzible Komplexität postuliert, nach der das überlebensnotwendige Antriebssystem, das Flagellum oder Geißelchen, ein komplexes Zusammenspiel aus lauter essentiellen Teilen hat,... . Nimmt man ein Teil davonweg oder reduziert man irgendetwas leicht, hat das System keine Funktion mehr

es hat nicht mehr seine derzeitige ;)

...
Letztlich bestätigt er aber wiederum indirekt, daß hier nach der ursprünglichen Definiton eine irreduzible Komplexität vorliegt, weil er die offenbar so nicht widerlegen kann.

wenn "die" definition der irredzuziblen komplexität beinhaltet, dass das element oder teile von ihm zuvor keine andere funktion hatten, dann ist diese definition als argument gegen die evolution unbrauchbar, da sie eines der grundlegenderen konzepte unbegründet ausschließt.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns hier richtig verstanden haben. Nach Michael Behe ist eben nicht ausgeschlossen, daß Teile des als irreduzibel komplex bezeichneten Systems außerhalb dieses Systems eine Funktion haben können.

genau, da haben wir uns offensichtlich richtig verstanden. im kontext des konfliktes wissenschaft vs. kreationisten ist die argumentation letztlich folgende:
-evolutionsbiologen postulieren die entstehung aller eigenschaften eines organismusses durch einzelne mutationen und selektive auswahl, die situationsabhängig bestimmte merkmalsausprägungen betont und so verschiedene ausprägungen etabliert
-kreationisten identifiezieren dass als elementaren teil der evolutionstheorie (richtig!) und versuchen sie durch wiederlegung dieses teils zu fall zu bringen (logisch!).
-dazu betrachten sie komplexe bauteile, die "nicht in einem schritt entstanden sein können" (stochastisch gesehen schwachsinn. wird aber vom "gesunden menschenverstand" -der nicht viel wert sein muss- gestützt und von vielen biologen akzeptiert. die haben nämlich auch selten ahnung von wahrscheinlichkeitsrechnung ;) ). hypothese ist:
wenn ein derartiges bauteil nicht durch mehrere evolutionäre schritte, jeder für sich begründbar und für den organismus von vorteil (falsch! "nicht von relevantem" nachteil ist alles, was gefordert ist), dann kann seine existenz nicht durch evolution erklärt werden und wiederlegt somit die evolutionstheorie. (abgesehen von den beiden fehlern logisch)
-kreationisten betrachten die geißel und können sich nicht erklären, wie einzelne teile von ihr unabhängig einen nutzen haben können. sie postulieren sie deswegen als "nicht reduzierbar komplex" und sehen sie als beweis gegen die evolution an. (arrogant)
-behe hilft ihnen ein bißchen auf die sprünge. im rahmen einer wissenschaftlichen argumentation greift er hierzu die das postulat der kreationisten als nullhypothes aus und wiederlegt diese anschließend (naturwissenschaftliche praxis - man kann selten etwas 100%ig beweisen, aber man kann wiederlegen, dass es mit nenneswerter wahrscheinlichkeit anders ist), in dem er eine theorie präsentiert, die sehr wohl in der lage ist, die komplexität der geißel in kleinere teile zu zerlegen, die jeder für sich einen sinn ergeben und einer evolutionären entwicklung entspringen könnten. (owned! ;) )



Danke für die Mühe. Das werd ich mal überdenken.

ich bin auf das ergebniss gespannt.
 
Fanator-II-701 am 14.10.2008 09:32 schrieb:
Dann will ich es mal etwas anders angehen und versuche den "Glaubensaspekt" dabei bis zu einem bestimmten Punkt außen vor zu lassen:

Archimedes, Platon, Nebukadnezar (II.), Nofretete, Ramses II., von all diesen Menschen (einer davon bezeichnete sich gar selbst als Gott) existieren selbst verfasste, genau zu datierende und zuordenbare Aufzeichnungen.

Warum ist das bei Jesus nicht der Fall?

Wenn er doch bereits zu Lebzeiten einen so hohen gesellschaftlichen, kulturellen und gar religiösen Stellenwert besaß, muß jemand (wenn schon nicht er selbst) zu diesem Zeitpunkt bereits über sein Wirken zuordenbare Aufzeichnungen absolviert haben. Wir streiten hier immerhin nicht über 5 Jahre, sondern über eine ganze Generation (für damalige Lebenserwartungen sogar 2), die dazwischen liegt.

Das ist auch der Knackpunkt bei deinen weiteren Ausführungen:
Von wem wissen wir denn heute(!), was Jesus über Jerusalem gesagt hat? Von ihm? Von jemandem der bei ihm war? Von einer schriftlich niedergelegten, abrufbaren Quelle?[...]

Was soll ich dazu noch sagen? Du merkst doch sicher, daß Du genau das bestätigst, was ich gesagt habe, oder?

Zum Beispiel sagt das Johannes-Evangelium von sich selber, daß es der Apostel Johannes war, der es geschrieben hat.
Das kann natürlich nicht sein. Das holt man aus derselben zirkulären Logik, die ich mit der Evangeliumsdatierung dargestellt habe. Daraus folgt dann, daß wir nix haben. Etc. Etc. Etc.

Das heißt also zuerst wird alles weggeschmissen und dann tut man ganz verwundert und spricht mit enttarnendem Pathos, daß wir gar nix haben. Und dann sollen alle sagen: Boah! Wer hätte das gedacht!

Was soll ich zu dem sagen, was Du schreibst? Es soll nachweisbar (!) sein ? Naja sicher, wieso sollte so ein irrer Hampelmann auch davon gewußt haben, daß Jerusalem erobert wird? Klar ist das dann "nachweisbar".

Und was die Theologie angeblich aufbauen will, das kann sie behalten.

Kommt der Obertheologe und sagt:
Schau mal Gottes Wort ist ja sooooo zweifelhaft und sooooo voller Fehler. Da weiß ich was besseres. Ich will helfen, das ganze mal auf ein gutes und sicheres Fundament zu bauen. Na komm. Machen wir mal.... Und ganz nebenbei werden Dir auch alle Menschen zustimmen und niemand wird Dich mehr wegen diesem völlig irren Quatsch von Jesus auslachen. Stattdessen wirst Du zu den intelligenten und vernünftigen Menschen zählen und man wird Dir zuhören und ernst und zustimmend nicken. Na, is das was? Sach ich doch.....
 
Julkorn am 13.10.2008 23:23 schrieb:
Dann schauen wir mal.


Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Mt 5, 44.45

Nur gut , dass ich keine Christen verfolge. Bei Jesu Kreuzigung war ich auch nicht beteiligt, die Todesstrafe ist bei solchen Lapalien eh nicht meins. Und leider bin ich dem alten Knaben auch nie begegnet , sonst hätte ich ihn gern zu mir zum Essen eingeladen. Vlt. wäre auch meine Oma gekommen , dann hätten wir den besten Rehbraten der Welt essen können. Ein paar Klamotten hätte ich auch entbehren können und da der Knast nur knapp 20kM entfernt ist hätte ich ihn auch ab und zu besucht.
Was willst du mir mit diesen Bibelzitaten sagen?
@Boesor: Uiii du denkst an mich :X
 
PiusQuintus am 14.10.2008 15:40 schrieb:
Bin eben hierauf gestoßen: Human evolution is over. Ich habe mich nicht intensiv mit Evolutionsbiologie befasst, finde diesen Artikel aber dennoch interessant. Und nein, ich bin kein Kreationist.

Ich find den Artikel n bissl merkwürdig - an einem Ende postulieren, dass die Evolution wegen der geringen Zahl alter Väter vorbei sei, am anderen Ende (vollkommen zurecht) feststellen, dass die Mehrheit der Menschen früher gar nicht so alt wurde...
 
Fanator-II-701 am 14.10.2008 09:55 schrieb:
SCUX am 14.10.2008 00:36 schrieb:
kannman Dem glauben?
http://video.google.de/videosearch?q=bibel&hl=de&emb=0#
bzw lohnt sich da weiter zu schauen in dieser Richtung?

Schau es dir einfach an, es ist der Versuch eines "objektiven" Vergleiches zwischen Cristentum und Islam.
Zeigt Parallelen und Unterschiede auf, ist aber dabei noch ziemlich oberflächlich und beschränkt sich auf die Auslegung der beiden heiligen Bücher. Interessant sind die Ausführungen vor allem, wenn man sich mit den Inhalten der jeweils anderen Religion noch nicht so beschäftigt hat.

Objektiv?
Erst wird der Islam in Schutz genommen, daß die wahren Moslems ja niemand umbringen oder bedrohen, und dann werden die bösen und fanatischen Christen gezeigt. Schau mal, wie sie da springen und weinen und zu Jesus beten, diese Bösewichter! Nein, so was!

Und dann kommts. Erst mal eine echte Information zum Anfüttern: Ungehorsame Söhne sollen nach 5. Mose 21, 18-21 gesteinigt werden. Da steht folgendes:

Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen:
Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold.
So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte.

Aber ganz im Gegensatz zu Herrn Lüdemanns Aussagen in dem Film steht dies alles im großen Zusammenhang. Denn dieses Gebot steht in dem Zusammenhang der Beziehung von Mensch und Gott, worauf auch der letzte Satz hinweist, "daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte".
Weil nämlich Israel eine Beziehung zu Gott hat. Die Natur dieser Beziehung zwischen Gott und Mensch wird im Neuen Testament als Vater-Kind-Beziehung offenbart. Der Ungehorsam gegenüber den Eltern hat somit die Parallele zum Ungehorsam gegenüber Gott.
Aufgrund dieser Parallele werden Menschen, die nicht an Jesus glauben, im Neuen Testament auch als "Kinder des Ungehorsams" bezeichnet. Und genau wie im Alten Testament, wo die Strafe der Tod ist, so ist auch für diejenigen, die Gott heute darin ungehorsam sind, ihre Sünden unter dem Kreuz von Jesus abzuladen, letztlich notwendig das Ende die Hölle. Da sie in ihren Sünden sterben werden und entgegen Gottes Wille - im Ungehorsam - mit diesen belastet vor seinen Richterstuhl treten.
Daher ist dieses alttestamentarische Gesetz im 5. Mose ein Schatten oder ein Vorläufer einer geistlichen Wahrheit: Es ist vor Gott sinnvoller und heilsamer aufzuhorchen und sich zu fürchten, als zu spät zu merken, wohin der eigenen Weg einen geführt hat. Denn Gott hat keine Freude am Tod des Sünders. Daher hat auch die Steinigung des ungehorsamen Sohnes diesen Sinn - wie der Text sagt -, daß einer sterbe und sich viele deswegen fürchten und den richtigen Weg wählen, der nicht zur Verdammnis führt.
In diesem Sinn und aus diesem Grund ist es auch gerechtfertigt, daß ein Stück vom Endgericht bereits im Diesseits exemplarisch geschieht. Denn genau wie es kein Pardon gibt für denjenigen, der damals gegen das Gesetz verstieß, so gibt es heute vor Gottes Gericht kein Pardon für denjenigen, der diese große Versöhnung mit Gott ausschlägt, die er in Jesus uns anbietet.


Und nachdem der Zuschauer so mit einer Halbwahrheit angefüttert wurde, kommen die spitzen Haken, sprich die Lügen:

1. Die Bibel sagt nichts dergleichen, daß der Inzest der Töchter Lots etwa "gottgewollt" sei, wie der Kommentator behauptet. Die Bibel berichtet lediglich die Ereignisse unkommentiert.
Der Kommentar - wenn man ihn denn hören will - findet sich im 3. Mose, in dem Inzest als schwere Sünde markiert wird.

2. Frauenfeindlicheit des Alten Testaments? Zunächst wollen die Männer den Levit, der da bei dem Wirt drinnen ist nicht etwa "verprügeln" wie der Kommentator behauptet, sondern sie wollen ihn "erkennen" (Ri 19,22). "Erkennen" ist das alttestamentarische Wort für Geschlechtsverkehr. Das heißt also sie sehen Frischfleisch im Dorf und wollen ihn vergewaltigen. Das wird in dem Film schon mal verbrämt, um die Homosexuellen nicht zu verärgern. Dadurch wird aber auch die Situation total entstellt.
Dann ist das Ganze, was der Levit daraufhin tut, um sich vor diesen Männern zu retten, nicht etwa in irgendeiner Weise von der Bibel als richtige Handlungsweise dargestellt, daß es richtig sei, daß der Mann dann seine Frau statt seiner vergewaltigen läßt.
Sondern die Bibel leitet die gesamte Episode mit dem Satz "Zu der Zeit war kein König in Israel." (Ri 19,1) ein. Das heißt nicht nur Anarchie, sondern der König Israels war auch ein Vorläufer des Königs Jesus Christus. Somit hat diese Aussage auch die geistliche Bedeutung: Zu dieser Zeit herrschte Gott nicht in Israel.
Desweiteren schließt die Bibel diese Episode ab mit dem Satz "Zu der Zeit war kein König in Israel: Jeder tat, was ihn recht dünkte." (Ri 21, 25) Damit wird wohl umso deutlicher, daß hier wohl allerhand passiert ist, was nicht in Gottes Sinne war.
Es wird also nicht direkt kommentiert, es wird kritisiert, aber auf keinen Fall gutgeheißen, wie der Film das suggerieren möchte.
Den Kommentar zu dem, was der Mann mit seiner Frau tat, - wenn man diesen Kommentar denn hören möchte - findet sich im Neuen Testament. Dort wird den Männern gesagt, daß sie ihre Frauen lieben sollen, wie Jesus die Gemeinde liebt. Das heißt, daß die Männer ihre Frauen so sehr lieben sollen, daß sie für sie zu sterben bereit sind. So wie Jesus bereit war, für die Gemeinde zu sterben.

3. Es wird nach diesen Falschdarstellungen sofort übergegangen zu "Plünderungen und Vergewaltigungen. An über hundert Bibelstellen wird ausdrücklich im Namen Gottes getötet."
Es wird da also ein direkte Linie gezogen und suggeriert, daß dies alles, was davor gesagt wurde, in Gottes Sinne gewesen war und an über hundert Bibelstellen "Plünderungen und Vergewaltigungen" in Gottes Sinne seien. Das ist Verleumdung.
Dazu, wo Gott tatsächlich befiehlt zu töten, ist zu sagen, daß es örtlich und personenbezogen klar umgrenzt ist und jeweils Gerichtshandeln bedeutet. Ebenso dort, wo Gott selbst tötet. Letzteres betrifft im übrigen das Volk Israel selbst und nicht etwa andere Völker. Ausnahme Sodom und Gomorrha.

4. In Matthäus sagt Jesus, daß er das Schwert bringe? Ja allerdings sagt er das. Menschen die Christen werden, werden noch heute in dieser Sekunde in einigen Ländern und vielleicht sogar hier in Deutschland von ihren Familien verstoßen oder getötet.
Das ist dieses Schwert, das Jesus bringt, und es geht ganz klar aus dem Kontext hervor.
Da wird das pure Unwissen ausgenutzt. Jesus meint mit "Schwert", daß gegen die Christen Schwerter gezogen werden und daß Unfriede sein wird, weil Leute nicht dulden, daß ihre Familienangehörigen Christen werden.

Es heißt dort in Mt 10, 34-39:

Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.
Wer sein Leben findet, der wirds verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wirds finden.

Ich denke an diesem Zitat kann jeder erkennen, daß mit "Schwert" nicht die in dem Film suggerierte Bedeutung von "Gewalttaten durch Christen" gemeint ist, sondern viel eher schon Gewalttaten an Christen. Denn "Kreuz auf sich nehmen" heißt nichts anderes als Jesus nachfolgen auch durch das Schwere hindurch. Es heißt an dieser Stelle, daß man Jesus nicht verleugnet, auch wenn es einen den Frieden in der Familie oder sogar das eigene Leben kostet.

5. Dann kommt noch so ein ungeschickter Amerikaner und nennt den Namen "Hitler" vor einem deutschen Journalisten. Das gefundene Fressen. Dazu braucht der Kommentator schon inhaltlich gar nichts mehr sagen....Und ich sage jetzt auch nichts mehr.

6. Die Bibel "fordert den Völkermord"? Oh man. Das ist noch schlechter als alles andere.
 
gamerschwein am 14.10.2008 18:34 schrieb:
Und leider bin ich dem alten Knaben auch nie begegnet , sonst hätte ich ihn gern zu mir zum Essen eingeladen. Vlt. wäre auch meine Oma gekommen , dann hätten wir den besten Rehbraten der Welt essen können. Ein paar Klamotten hätte ich auch entbehren können und da der Knast nur knapp 20kM entfernt ist hätte ich ihn auch ab und zu besucht.
Was willst du mir mit diesen Bibelzitaten sagen?

Weißt Du, was Jesus Dir dazu antwortet? Ich zitiere weiter Mt 25, 44-46

Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Merkst Du, wie Jesus damals vor 2000 Jahren Deine heutige Antwort gewußt hat?
Und verstehst Du seine Antwort darauf?
 
ruyven_macaran am 14.10.2008 15:24 schrieb:
genau, da haben wir uns offensichtlich richtig verstanden. im kontext des konfliktes wissenschaft vs. kreationisten ist die argumentation letztlich folgende:
-evolutionsbiologen postulieren die entstehung aller eigenschaften eines organismusses durch einzelne mutationen und selektive auswahl, die situationsabhängig bestimmte merkmalsausprägungen betont und so verschiedene ausprägungen etabliert
-kreationisten identifiezieren dass als elementaren teil der evolutionstheorie (richtig!) und versuchen sie durch wiederlegung dieses teils zu fall zu bringen (logisch!).
-dazu betrachten sie komplexe bauteile, die "nicht in einem schritt entstanden sein können" (stochastisch gesehen schwachsinn. wird aber vom "gesunden menschenverstand" -der nicht viel wert sein muss- gestützt und von vielen biologen akzeptiert. die haben nämlich auch selten ahnung von wahrscheinlichkeitsrechnung ;) ).

Du meinst damit, daß es (immer) eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür gibt, daß so etwas in einem Schritt entsteht?
Btw stört mich immer an der Evolutionstheorie, daß es keine Aussagen zu Wahrscheinlichkeiten gibt.
Btw (2) stört mich hierbei gerade extrem, daß man Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Mutanten z.B. bei Gerste oder der Fruchtfliege etc. kennt, diese aber offenbar eine begrenzte Menge haben. Daher kennt man ja auch die Wahrscheinlichkeiten.
Wie kommentierst Du in diesem Zusammenhang, daß die "Mutationszüchtung" als praktische Anwendung der Evolutionstheorie aufgegeben wurde?

hypothese ist:
wenn ein derartiges bauteil nicht durch mehrere evolutionäre schritte, jeder für sich begründbar und für den organismus von vorteil (falsch! "nicht von relevantem" nachteil ist alles, was gefordert ist),

Kollidiert das nicht langsam mit der Ungerichtetheit der Evolution? "Nicht von relevantem" Nachteil heißt doch auch, daß es sich nur aus purem Zufall in einer größeren Population durchsetzt, oder? Daß die Selektion dabei außer Kraft gesetzt ist, nicht? Ist das denn überhaupt noch vertretbar? Kommen dabei nicht die (nicht berechneten) Wahrscheinlichkeiten - vermutlich - in die 0,000000-Bereiche?


[...]
-behe hilft ihnen ein bißchen auf die sprünge. im rahmen einer wissenschaftlichen argumentation greift er hierzu die das postulat der kreationisten als nullhypothes aus und wiederlegt diese anschließend (naturwissenschaftliche praxis - man kann selten etwas 100%ig beweisen, aber man kann wiederlegen, dass es mit nenneswerter wahrscheinlichkeit anders ist), in dem er eine theorie präsentiert, die sehr wohl in der lage ist, die komplexität der geißel in kleinere teile zu zerlegen, die jeder für sich einen sinn ergeben und einer evolutionären entwicklung entspringen könnten. (owned! ;) )

Willst Du damit sagen, daß Michael Behe sozusagen gegen Intelligent Design argumentiert hat bzw. Intelligent Design einen Bärendienst erwiesen hat?
Ich finde Dein "könnten" sehr ehrenwert. :) Dieses "könnten" werde ich noch mal in dem Flagellum-Artikel genauer begucken. Letztlich werde ich aber als Nicht-Fachmann wohl so :confused: enden
 
Julkorn am 15.10.2008 01:36 schrieb:
Du meinst damit, daß es (immer) eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür gibt, daß so etwas in einem Schritt entsteht?

nichts ist unmöglich - genau.

Btw stört mich immer an der Evolutionstheorie, daß es keine Aussagen zu Wahrscheinlichkeiten gibt.

der trick der evolutinstheorie ist ein zugegebenermaßen sehr fieser:
sie betrachtet nur einen einzigen spezialfall - uns.
ob es nur 10 andere möglichkeiten oder 1000000000 andere möglichkeiten gegeben hätte, entzieht sich in dem moment meinem einschätzungsvermögen, in dem ich nur eine der möglichkeiten betrachten kann.
aus diesem grund sind auch alle staatistischen argumente gegen die evolution zum scheitern verurteilt - natürlich ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass durch zufall nach und nach z.b. ein mensch entsteht.
genau deswegen stellt man sich eben diese frage auf millionen anderer planeten eben nicht.
vergleichbar mit einem glücksspiel, dass nur einmal gespielt wurde und man hat den hauptgewinn abgesahnt, ohne die regeln zu kennen.
mach da mal eine vernünftige aussage über wahrscheinlichkeiten - kannst du dir sparen, du bist eh unwahrscheinlich ;)

Btw (2) stört mich hierbei gerade extrem, daß man Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Mutanten z.B. bei Gerste oder der Fruchtfliege etc. kennt, diese aber offenbar eine begrenzte Menge haben. Daher kennt man ja auch die Wahrscheinlichkeiten.

dabei handelt es sich um mutanten, die durch kreuzung hervorgerufen werden. letztendlich also nur die kombination zweier schadhafter allele (vergleiche z.b. albinismus), die bei millionen von kreuzungen mit einer gewissen wahrscheinlichkeit auftreten, die von der häufigkkeit dieser allele in der population abhängen.
es handelt sich also eher um "erbkrankheiten", nicht um neue eigenschaften.
afaik werden bei drosophila auch immer mal wieder kleine neue variationen gefunden, die wesentlich seltener und unauffälliger sind (im vergleich zu einem flügelpaar zuviel aber sicherlich evolutionär interessanter)

prinzipiell dürften auch einige zweige des evolutionären stammbaumes auf die art zu klären sein, wenn eine art kleinere umwandlungen erfahren hat, die noch innerhalb ihres phaenotypischen spektrums lag.
problem: man müsste sie mit der ausgangspopulation durchführen, die es aber nicht mehr gibt.
somit kann man auch nicht testen, wie wahrscheinlich es war, dass sie sich ausgerechnet so weiterentwickelt hat.

Wie kommentierst Du in diesem Zusammenhang, daß die "Mutationszüchtung" als praktische Anwendung der Evolutionstheorie aufgegeben wurde?

bin kein aggrarier und weiß weder, dass sie aufgegeben wurde noch wieso.
spontane vermutung wäre, dass sie zuwenig erfolge brachte. je höher ein lebewesen entwickelt ist, desto größer ist die wahrscheinlichkeit, dass eine mutation nachteile hervorruft.
da die menschlichen methoden zur mutationsförderung ziemlich grob sind, produziert man also ohne ende ausschuss - gezielte kreuzung weltweiter arten dürfte erfolgsversprechender gewesen sein, mitlerweile ist es die gezielte genmanipulation sowieso.

Kollidiert das nicht langsam mit der Ungerichtetheit der Evolution? "Nicht von relevantem" Nachteil heißt doch auch, daß es sich nur aus purem Zufall in einer größeren Population durchsetzt, oder? Daß die Selektion dabei außer Kraft gesetzt ist, nicht? Ist das denn überhaupt noch vertretbar? Kommen dabei nicht die (nicht berechneten) Wahrscheinlichkeiten - vermutlich - in die 0,000000-Bereiche?

durchsetzen ist ein anderes thema, als erhalten.
nehmen wir z.b. die geißel: wenn das bakterium unter energetisch optimalen bedingungen lebt und keiner starken konkurrenz ausgesetzt ist, könnte es sich einen vollkommen funktionslosen motor locker leisten - es hätte einen minimalen nachteil, der selektionsdruck wäre aber so schwach, dass es deswegen nicht so schnell ausstirbt.
entwickelt es jetzt später noch die anderen teile der geißel, hat es auf einmal einen massiven vorteil. erst dann wird sich die eigenschaft in einer population durchsetzen. (gerade bei ungeschlechtlich vermehrenden organismen denkbar - die müssen nur in ein umfeld kommen, in dem sie sowieso haushoch überlegen sind und dann können sie sich eine zeitlang alles erlauben. vergleichbare ansätze werden auch auf größerem maßstab angewandt, so fällt z.b. auf, dass in insekten, archosaurieren (aka vögel&reptilien) und säugetieren die gruppen mit flugvermögen die größe artenfülle aufweisen. eine mögliche erklärung: die ersten flieger haben schlagartig einen gigantischen, bis dato ungenutzten lebensraum für sich eröffnet. in dem konnten dann auch "unfälle" lange genug existieren, bis weitere mutationsschritte nachteile in vorteile umkehrten)


Willst Du damit sagen, daß Michael Behe sozusagen gegen Intelligent Design argumentiert hat bzw. Intelligent Design einen Bärendienst erwiesen hat?
Ich finde Dein "könnten" sehr ehrenwert. :) Dieses "könnten" werde ich noch mal in dem Flagellum-Artikel genauer begucken. Letztlich werde ich aber als Nicht-Fachmann wohl so :confused: enden

*grübel*
seit wann sprechen wir eigentlich von michael behe? (who the fuck is?)
irgendwie baut dieser teil unseres gesprächs auf eine aussage auf, die du auf einen "ken miller" zurückführst und ich hab fälschlicherweise den letzten post mit dem artikel von n.j. matzke im hinterkopf geschrieben.

beim naturwissenschaftlichen "könnte" muss man übrigens vorsichtig sein, besonders in der biologie:
da man quasi nie mit absoluter sicherheit etwas beweisen kann, ist quasi alles ein "könnte" - "könnte" sein, dass zyankali ungesund ist, studien mit sehr hohen todeszahlen legen eine sehr hohe warhrscheinlichkeit nahe.
könnte aber auch zufall sein ;)
meist behandelt man in der biologie alles, was zu 95% (oder größer) nicht zufall ist, wie einen fakt - aber letztlich ist es immer nur ein "könnte" und wenn man einen wissenschaftler auf eine aussage festnageln will ("wird die antarktis abschmelzen?"), dann wird er so gut wie immer in ein "wahrscheinlich" flüchten.
blöd für den laien, dass er dass dann nicht von einem wir-haben-nen-freak-ohne-beweise-aber-mit-kreativität-ausgegraben unterscheiden können, dessen "könnte" eine 1:100 chance darstellt.
im falle evolutionärer fragestellungen ist aber quasi immer eine hohe unsicherheit dabei - wie weiter oben geschrieben: da man nicht experimentell arbeiten kann, kann man auch nicht testen, wie sicher eine theorie ist. alles, was man sagen kann ist, dass sie alle bestehenen fakten erklären kann (idealerweise ohne großen aufwand) und zu etablierteren theorien passt - oder dass sie es eben nicht kann.
 
Julkorn am 15.10.2008 01:07 schrieb:
Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Merkst Du, wie Jesus damals vor 2000 Jahren Deine heutige Antwort gewußt hat?
Und verstehst Du seine Antwort darauf?

Dass Jesus vor 2000 Jahren wusste , dass irgendein Atheist -der sich von Jesu durchaus bemerkenswerten Ideologie nicht in seinen Grundsätzen erschüttern lässt- in einem Computerspieleforum so eine Frage stellt bezweifle ich stark.
Allerdings ist mir nicht klar , warum eine einigermaßen vernünftige , humane Lebensweise zwingend mit dem Irrglauben des Christentums Hand in Hand gehen muss. Kann ich als Atheist nicht auch verantwortungsvoll das mir mögliche Tun um das Leid anderer zu vermindern?
 
Oh je, schon wieder so ein Thema. Hatten wir davon nicht schon genug? Und immer werden religiöse Nerds angezogen, die anderen mit unerschütterlichen Bibel-Beweisen ihren Glauben aufzwängen wollen.

Da beschränke ich mich mal auf die Definition der Wörter im thread-Titel.
Die naturwissenschaftliche Forschung beobachtet und beschreibt unsere Umwelt. Als Basis dieser Beschreibung gilt unser menschliches Urteilsvermögen.
Die Schlussfolgerungen dieser Beschreibungen werden so formuliert, dass sie jederzeit reproduzierbar sind.

Jetzt zitiere ich Wikipedia: Glaube (auch Glauben) umfasst eine Grundhaltung des Vertrauens und der vorbehaltlosen Bejahung gegenüber Wesen, Werten und Zielen. Auch wieder auf Basis des menschl. Urteilsvermögens.

Ich finde daraus geht sehr gut hervor, was sich auch in diesem thread zeigt. Man kann Äpfel nicht mit Schnitzeln vergleichen.
Da stoßen 2 Universen aufeinander, die sich nicht vereinen können. Das ist wie Yin und Yang, wie Pol und Gegenpol.
Das bringt nur 58 Seiten Diskussion, die kein Ende findet, weil keine Seite Recht oder Unrecht hat.
 
unterseebotski am 15.10.2008 09:48 schrieb:
Oh je, schon wieder so ein Thema. Hatten wir davon nicht schon genug? Und immer werden religiöse Nerds angezogen, die anderen mit unerschütterlichen Bibel-Beweisen ihren Glauben aufzwängen wollen.

Welch einseitige Betrachtungsweise.
Man könnte auch sagen ....und immer wieder werden wissenschaftstreue nerds angezogen, die anderen ihren Glauben aufzwingen wollen.
Wenn du "deine" Fraktion für besser hältst entlarvt dich das doch nur wieder selbst.
 
Zurück