Katholische Exorzisten unterscheiden zwischen Besessenheit (bzw. Infestation oder Umsessenheit) einerseits und religiöser Hysterie und diversen Geisteskrankheiten andererseits. Der Exorzismus solle nur bei Besessenheit und deren Abstufungen zur Anwendung kommen. Es wird zugestanden, dass ein Besessener auch Anzeichen einer Geisteskrankheit zeigen kann. Da es aus wissenschaftlicher Sicht keinen Zustand der Besessenheit gibt, werden oft Vorwürfe erhoben, die Exorzisten behandelten religiös Hysterische und Geisteskranke und verschlechterten deren Zustand. Das Verweigern der Heilbehandlung einer Geisteserkrankung durch kompetente Ärzte und Therapeuten, um ein Exorzismus-Ritual durchzuführen, kann sowohl geistige als auch körperliche Schäden bewirken.
Trotz Todesfällen bei Exorzismen bietet der Vatikan verstärkt Exorzismuskurse an und führte 2004 die erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko durch, auf der beschlossen wurde, verstärkt gegen den Okkultismus vorzugehen. In verschiedenen christlichen Kirchen sind Deliverance Ministries (Befreiungsdienste) entstanden, die sich eine ähnliche Aufgabe gestellt haben. Manche Kritiker vermuten dahinter ein Bestreben der Kirche(n), die Trennung zwischen Staat und Kirche aufzuweichen. Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz am 15. September 2005 wandte sich Benedikt XVI. an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten und ermutigte sie dazu, „mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren”.
In Deutschland wird Anneliese Michel mit Exorzismus in Verbindung gebracht. Die junge Frau starb 1976 im Verlauf des kirchlich angeordneten Exorzismus an Unterernährung und Entkräftung, nachdem zuvor die ärztliche Behandlung abgebrochen worden war.