Kritik von outnow.ch
Wenn man nach den bekanntesten Marken aus Amerika sucht, stösst man, eventuell nach Coca-Cola und McDonalds, bald mal auf die Simpsons. Die von Matt Groening 1987 erfundene und damals als Kurzfilme in der Tracey Ullman Show debütierende gelbhäutige Familie aus Springfield machte sich auf, die Welt zu erobern. Die Tatsache, dass die TV-Serie auch nach 20 Jahren weiterhin zu den erfolgreichsten Shows im amerikanischen (und weltweiten) Fernsehen gehört, spricht Bände. Und somit brauchen Homer, Marge, Maggie, Bart und Lisa keine nähere Vorstellung.
Lange mussten die Fans warten, seit dem Teaser, doch das Warten hat sich mehr als nur gelohnt. Nicht nur hat Ralph Wiggum bereits beim Fanfaren-Intro des Filmverleihers seinen Auftritt, sondern auch alle anderen uns bekannten und teilweise fast vergötterten Figuren bekommen ihre Auftritte, die sie so typisch und liebenswert machen. Einige Figuren müssen sich, der immensen Anzahl der Charaktere sei Dank, leider ein bisschen im Hintergrund halten (Apu, Mister Burns), aber dafür glänzen andere umso heller.
Wer sich in den ersten zehn Minuten des Simpsons Movie noch keinen Lachkrampf geholt hat, der macht irgendwas falsch. Da werden geniale Szenen geboten, Homer Simpson ist in Höchstform und Shark Tale-Erinnerer werden Böses ahnen. Doch anstatt sich nach dem fulminanten Auftakt ins seichte Wasser zu begeben, hält der Film das Niveau locker, und jeder (echt, jeder) Witz bringt einem zum Lachen. Die diversen Anspielungen sitzen perfekt und manch böser Tritt gegen die diversen Problemchen der Gesellschaft wird locker aus dem Kniegelenk verteilt. Nie eklig, nie unter der Gürtellinie, aber vielfach bitterbös.
Der Fokus ist ganz klar auf die Familie Simpson gerichtet. So haben Homer und Marge eine ernste Krise (die mittels Eisschollen und romantischer Musik untermauert wird), Bart zeigt sich (in einem herausragenden und genialem Szenenablauf) das erste Mal nackt, Lisa ist ein bisschen das verliebte Anhängsel und der Moralapostel und sogar Maggie sagt im Abspann ein schönes Wörtchen. Zwar nicht ihr Erstes (das hat ja damals sogar Elizabeth Taylor übernommen), aber ein ganz Wichtiges.
Die Nebenfiguren sind zahlreich und somit fast unüberschaubar. Aber alle Bekannten sind dabei. Moe in seiner Bar, Barney (in Moes Bar), Chief Wiggum ("That was close"), Milhouse, der Fat Comic Book Guy, Dr. Hibbert ("Hihi") und natürli-dideli-ch Ned Flanders. Sie alle haben, wie erwähnt, ihre Szenen, bringen ihre Witze und sind genial animiert. Dazu kommt Arnold Schwarzenegger als US-Präsident mit dem Finger am roten Knopf.
Fazit: Das Simpsons Movie ist geglückt. Sogar mehr als das. So viel gelacht hat man schon lange nicht mehr und wer die Serie kennt und liebt, wird hier perfekte 90 Minuten erleben. Das Simpsons Movie ist ein ganz heisser Kandidat für den besten Film des Jahres! Da können Spinnenmänner krabbeln und Zauberlehrlinge noch so pottern, gegen Homer und sein "Spider-Pig" sind sie alle chancenlos. Bravo Springfield!
*psst*Nach dem Film unbedingt sitzen bleiben!*psst*