bsekranker am 01.08.2006 12:33 schrieb:
Da du mir ja keinen Glauben schenken willst, nenne mir einmal:
a) einen weiblichen Diktator des 20. Jahrhunderts, der für Völkermord oder Unterdrückung im großen Maßstab verantwortlich war.
b) einen weiblichen Soldaten, der für Kriegsverbrechen im großen Maßstab verantwortlich war.
c) einen weiblichen Konzernchef, der für Steuergeldhinterziehungen oder Umweltverschmutzung im großen Maßstab verantwortlich war.
d) einen weiblichen Religionsführer, der für einen "Heiligen Krieg"* im großen Maßstab verantwortlich war.
Corason Akino (Philipinen), Benazir Buto (Pakistan), Indira Gandhi. Sind alle als "demokratische" Heldinnen gestartet und anschließend in Korruption und Vetternwirtschaft untergegangen. Haben politische Gegner "manipuliert". Gandhi hat die Sikhs unterrdrückt und einen Tempel zerstört.
Frau Thatcher hat das Kunststück fertig gebracht bei Verhandlungen um einen Frieden das Einlenken des Verhandlungsgegners zu erwirken und dann DOCH noch einen Krieg zu starten (Falklandkonflikt, Argentinien hatte angekündigt die Truppen zurzück zu ziehen und in dieser Phase brach T. die Verhandlungen ab und startete "ihren" Krieg).
Von ihrem Verhalten im Bergarbeiterstreik Anfang der 80iger und im Irlandkonflikt wollen wir mal nicht reden.
Wenn Du die absolute Anzahl an weiblichen Staatsoberhäuptern in der Welt anschaust, dann sind 4 Fehlgriffe schon eine ziemlich hohe Quote.
Religionsführerinnen gibt es imho überhaupt nicht auf der Welt. Aber Du kannst Dir ja mal die Politik der Klosteräbtissinnen in Europa in den letzten 1500 Jahren anschauen. Dann gab es in der Geschichte immer wieder die Situation, dass Mütter für ihre minderjährigen Söhne die Regierungsgewalt innehatten und dabei nicht unbedingt glänzten. Wer war verantwortlich für das Massaker in der Bartholomäusnacht?
Und nun rate mal, wieso Königin Mary von England "Bloody Mary" genannt wurde. Der Konflikt Elisabeth I und Maria Stuart zeichnete sich durch brutales Fehlverhalten auf beiden Seiten aus.
Maria Theresia war längst nicht so liberal und fortschrittlich wie ihr Counterpart Friedrich II in Preussen zu gleichen Zeit. Ihre Tochter Marie Antoinette hat durch ihr aktives Fehlverhalten (gegen den Willen ihres Mannes) maßgeblich dazu beigetragen, dass die Französische Revolution zur Republik führte und NICHT zur konstitutionellen Monarchie (wie es die sehr große MEhrheit der Revolutionäre ursprünglich wollten).
Katharina die Große zeichnete sich durch die Einführung des "pornographischen Regierungswesen" aus. Wer nicht mit ihr schlief, hatte auch keinen Einfluss.
Die ganz frühe Zeit des Japanischen Kaiserreichs wurde von Frauen gelenkt (der erste Kaiser war in der TAt eine Kaiserin) und legte die Grundlage für eine alles andere als "freundliche" Gesellschaftsform.
Nimmt man alle Legenden raus, so zeichnete sich Cleopatra nicht unbedingt durch menschenfreundliche Regierungsgeschäfte aus.
Reicht Dir das? Viel mehr Bereiche, in denen Frauen aktiv werden konnten, fallen mir spontan nicht ein. Ich brauchte für die Liste ca. 5 Minuten. War also nicht unbedingt eine "ganze Weile" mit beschäftigt.
Nachtrag: Die offensichtlichste Person fällt mir natürlich zu spät ein: Golda Meirs Handlungsweisen würde man in einer heutigen kritischen Presse als "Kriegstreiberei" bezeichnen.
W.