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Israel - Libanon

Religion =! Kirche

Gravemind am 03.08.2006 02:28 schrieb:
Die Relegion hat uns echt sehr weit gebracht, besonders die die sie mit allen Mitteln durchsetzten (die Heilige Römiche Inqusition)

Oh ja die hat der Menschheit viel freude bereitet, besonders, ihr Wissen über Hexen hat uns sehr geholfen, wenigstens haben sie diese schön ausgerottet, gibt heute ja keine mehr :finger:

Religion ist und war schon immer Schwachsinn, die die Menschheit bei der Weiterentwicklung behindert. Für kleingeister ist Religion sicher das Richtige, aber für andere, ist und war sie nur Hinderlich. Was geschah denn mit den grossen denkern und anders denkern, in der Zeit als die Kirsche noch Macht hatte ?
Ich finde es einfach nur dumm wie undifferenziert du diese ganze Thematik betrachtest. Du kannst und willst diese Beschränkte Sichtweise anscheinend auch nicht ablegen.

Die Beeinträchtigung des Wissenschaftlichen Fortschritts, sowie die Verbrechen während der Inquisition, sind sicherlich Aspekte, die der Christlichen Krichte nicht gut zu Gesicht stehen.

Aber du setzt diese Institution mit Religion gleich, und genau da besteht dein Elementarer Denkfehler.
Die Kirche hat ein Dogma, nach der sie sich richtet, und das sie aufrecht erhalten muss. Religion ist ein viel älteres Gefühl, welches den Menschen schon lange vorher eine eine Erklärung für das Übernatürliche lieferte, sowie Identifikation und Sicherheit bei Problemen ermöglichte. Wie schon erwähnt ist diese Auseinandersetzung mit der eigenen Person, die Grundlage jeder Wissenschaft.

Desweiteren ermöglichte die Institunalisierung der Kirche, das Bewahren von unmengen an Wissen (in Form von Büchern). Das Wissen der Antike, alle Errungenschaften in Mathematik, Physik, Philosophie, Kunst, usw. wurde allein in den Kirchlichen Archiven bewahrt und weiter kopiert. Oder was meinst du, wie das alles den Übergang von der Antike bis zum Mittelalter, abseits jeglicher nennenswerter Staatlicher Verwaltung, größtenteils unbeschadtet überstehen konnte? Das sind mehrere Jahrhunderte.

mfg don
 
Woodstock am 03.08.2006 16:31 schrieb:
Und es handelt sich eben nicht um religiös motivierte Mordaktionen. Genauso wenig, wie die Kreuzzüge religiöse Aktionen war. Genauso wenig, wie G.W. Bush aus religiöse Gründen in den Irak gegangen ist. Genauso wenig wie Israel aus religiösen Gründen Libanon angreift, genauso wenig wie die Hisbollah Attentate auf Israel startet.

Es geht hier um weltliche Politik. Wenn sich alle an ihre heiligen Bücher gehalten hätten oder halten würden, dann hätte es keine tote Hexe, keinen toten Ketzer, keinen Irakkrieg und auch keinen Nahostkonflikt gegeben.

Da es aber so einfach ist, sich auf eine Institution einzuschießen, die man persönlich ablehnt, werden die üblichen Klischees fleissig durchgekaut.

Natürlich waren die Kreuzzüge keine religiösen Aktionen!
Mit Weihwasser, Oblaten und Kruzifixen bewaffnet die Araber aus Jerusalem zu vertreiben ist so viel zu zeitaufwendig.
Da hast du schon recht!

Aber mal ehrlich, nimm dir für die Weisheit mal einen kleineren Löffel,
du kleckerst uns ja damit voll!

Aber mal eine Frage?
Was wollten die Päpste mit den Kreuzzügen, wenn es weltliche Politik war?
Wollten sie das Öl der Araber? Ach nein, diese weltliche Politk wird ja z.Zt. von den Amerikanern ausgeübt.
Also, was wollte der Papst mit den Kreuzzügen?
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen?
Kinder-Landverschickungen?
Also mal ehrlich, wäre es nicht um Jerusalem gegangen, einen der bedeutensten Orte der christlich/islamischen Welt, wäre es der katholischen Kirche doch pupsegal gewesen und sie hätten die weltlichen Herrscher nie auf den Weg dahin geschickt! Somit kann man die Kreuzzüge sicherlich nicht als die Folge rein weltlicher Politik nennen.

Die Hexenverfolgung ist auch nicht religiös motiviert gewesen?
Stimmt schon, die Hexenverfolger waren auch nur unzufriedene Kunden von Liebestinkturen, die nicht gewirkt haben. Tja, hätte es mal die Erfindung der Garantie etwas eher gegeben, dann wären ein paar tausend Frauen weniger gestorben.
 
Dr-Zoidberg am 04.08.2006 00:20 schrieb:
Woodstock am 03.08.2006 16:31 schrieb:
Und es handelt sich eben nicht um religiös motivierte Mordaktionen. Genauso wenig, wie die Kreuzzüge religiöse Aktionen war. Genauso wenig, wie G.W. Bush aus religiöse Gründen in den Irak gegangen ist. Genauso wenig wie Israel aus religiösen Gründen Libanon angreift, genauso wenig wie die Hisbollah Attentate auf Israel startet.

Es geht hier um weltliche Politik. Wenn sich alle an ihre heiligen Bücher gehalten hätten oder halten würden, dann hätte es keine tote Hexe, keinen toten Ketzer, keinen Irakkrieg und auch keinen Nahostkonflikt gegeben.

Da es aber so einfach ist, sich auf eine Institution einzuschießen, die man persönlich ablehnt, werden die üblichen Klischees fleissig durchgekaut.

Natürlich waren die Kreuzzüge keine religiösen Aktionen!
Mit Weihwasser, Oblaten und Kruzifixen bewaffnet die Araber aus Jerusalem zu vertreiben ist so viel zu zeitaufwendig.
Da hast du schon recht!

Aber mal ehrlich, nimm dir für die Weisheit mal einen kleineren Löffel,
du kleckerst uns ja damit voll!

Aber mal eine Frage?
Was wollten die Päpste mit den Kreuzzügen, wenn es weltliche Politik war?
Wollten sie das Öl der Araber? Ach nein, diese weltliche Politk wird ja z.Zt. von den Amerikanern ausgeübt.
Also, was wollte der Papst mit den Kreuzzügen?
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen?
Kinder-Landverschickungen?
Also mal ehrlich, wäre es nicht um Jerusalem gegangen, einen der bedeutensten Orte der christlich/islamischen Welt, wäre es der katholischen Kirche doch pupsegal gewesen und sie hätten die weltlichen Herrscher nie auf den Weg dahin geschickt! Somit kann man die Kreuzzüge sicherlich nicht als die Folge rein weltlicher Politik nennen.

Die Hexenverfolgung ist auch nicht religiös motiviert gewesen?
Stimmt schon, die Hexenverfolger waren auch nur unzufriedene Kunden von Liebestinkturen, die nicht gewirkt haben. Tja, hätte es mal die Erfindung der Garantie etwas eher gegeben, dann wären ein paar tausend Frauen weniger gestorben.
Ich dachte immer bei den Kreuzügen ging es um rache, weil sie den Juden die Schuld gaben, dass Christus gekreuzigt wurde :confused:
klärt mich auf wenn ich mich irre, aber ohne mich gleich als dumm oder beschränkt zu bezeichnen wenns geht :|
D0N-ImperiA am 03.08.2006 23:45 schrieb:
Ich finde es einfach nur dumm wie undifferenziert du diese ganze Thematik betrachtest. Du kannst und willst diese Beschränkte Sichtweise anscheinend auch nicht ablegen.

Nur weil ich etwas anders sehe, muss man mich nicht als dumm bezeichnen. Schliesslich habe ich nicht mehr geantwortet, weil ich über das gesagte nachgedacht habe, und dies auch immer noch tue, schliesslich kann man immer noch dazu lernen...
 
Woodstock am 03.08.2006 00:24 schrieb:
Das kommt davon, wenn man nur in Klischees denkt und leider wenig Ahnung von nix hat. Ich darf mal eine allseits bekannte Enzyklopedie zitieren:

Schubladendenken ist einfach, das gebe ich zu, aber von einigen verstehe ich sicherlich was. :-D

"Die Philosophie (altgriech. ?????????, philosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) hat im Gegensatz zu den einzelnen Wissenschaften keinen begrenzten Gegenstandsbereich. Allgemein könnte man sie als den Versuch der kritisch-rationalen Selbstüberprüfung des Denkens bezeichnen, als eine methodische Reflexion, die sich tendenziell auf eine Gesamtdeutung der Welt und der menschlichen Existenz richtet. Jeder Versuch, den Begriff „Philosophie“ zu definieren oder den Bereich der Philosophie näher einzugrenzen, ist bereits Gegenstand der Philosophie selbst."

Du erkennst eventuell, dass der Kern der Philosophie gleichbedeutend mit Mechanism ist, die zur Spiritualität führen. Oder: Die Frage nach dem "Warum" führte zur Spiritualität (=Religion) und das entwickelte die Philosophie, die als Urwissenschaft wiederum alle anderen Wissenschaften begründete. Auch das von Dir geforderte Rad oder die Medizin.

Auch nur ein Versuch von jemandem, das kuriose Spektrum der Philosophie zu erklären. Dieses Enzyklopediezitat hat mich nicht gerade überzeugt, die Philosphie als Wissenschaft zu sehen.
Als Wissenschaft bezeichne ich den Versuch, auf Fragen Antworten zu finden.
Wenn es der Philosophe jedoch ausreicht, darüber zu diskutieren, was Philosophie ist, dann stimmt da was nicht, bzw, wenn es der Philosophie ausreicht, auf Fragen weitere Fragen aufzuwerfen, dann ist da was ganz und gar faul.
Es kommt zu keinem Ende und es geht unendlich lange weiter.
Also, wo ist da der Nutzen?
Kann sie der Menschheit helfen?

Akzeptier es einfach. Das ist so akzeptiert, dass es sogar im guten alten Civilisation Eingang fand. Dort machte es am meisten Sinn, wenn man sehr früh "Ceremonial Burial" entwickelte, worauf sich dann die ganzen Geistenwissenschaften und Naturwissenschaften aufbauen ließen.

Wirklich schade, dass ich keine Ahnung von Nichts habe.
Aber ein wenig weiß ich ja doch, als armer Naturwissenschaftler.
"Sid Meier´s Civilization" war schon ein tolles Spiel und habe es auch früher ausgiebig gespielt.
Leider habe ich nicht mehr den Fortschrittsbaum mehr zur Hand, aber dennoch frage ich mich, was dieses Beispiel hier soll?
Ich habe mit meinem Thread bekundet, dass ich die Philosophie nicht als Urwissenschaft sehe und sie recht unnütz finde.
Ich kann mich selber noch sehr gut daran erinnern, dass das zeremonielle Begräbnis ein sehr früher Civilization-Fortschritt und für vieles in diesem Spiel eine Grundlage war.
Ob es in der Realität wirklich gebraucht wurde, um das Rad zu erfinden, mag ich mal bezweifeln.
Eine Erfindung muss nicht gleich die Grundlage einer anderen Erfindung sein, nur weil sie (zeitlich gesehen) davor gemacht worden ist.
Das Spiel brauchte eben einen Zusammenhang für Fortschritte und Sid Meier hat sein Bestes eben gegeben.
Ach ja, bei Civilization gab es das Rad lange vor der der Philosophie, die ja doch ein wenig weiter hinten angesiedelt war.^^

Im übrigen wollte ich noch darauf hinweisen, dass ohne Prinzipien der Betriebswirtschaftslehre Du den PC, mit dem Du hier Deine Beiträge schreibst, nicht so günstig hättest einkaufen können ...

So günstig fand ich ihn nicht, ab ich sollte wohl für Adam Smith eine Kerze anzünden....
Das mit BWL war jetzt einigermaßen auf die einsame Insel bezogen.
Hättest du da lieber einen Typen ala MacGyver oder einen BWLer zur Seite?
Naja, eine BWLerIn ist da natürlich eine ganz andere Sache.
:-D
 
Das Hauptmotiv der Kreuzzüge war wohl der, dass die Moslems die heilige Stadt besetzt hielten.
Also haben diverse Päpste die weltlichen Herrscher dazu aufgerufen, die heilige Stadt zu befreien.
Natürlich gab es eine Menge andere politische und wirtschaftliche Hintergedanken der Päpste und Monarchen, aber es gab genügend Leute, denen das religiöse Motiv Grund genug war, um ins heilige Land zu ziehen, zumal sie von all ihren Sünden befreit wurden.
Für viele Adlige war es ebenfalls eine günstige Gelegenheit, eine Menge Land
zu gewinnen. Vorallem für die, die selber nur ein sehr kleines besaßen.
 
Dr-Zoidberg am 04.08.2006 00:20 schrieb:
Aber mal ehrlich, nimm dir für die Weisheit mal einen kleineren Löffel,
du kleckerst uns ja damit voll!

Aber mal eine Frage?
Was wollten die Päpste mit den Kreuzzügen, wenn es weltliche Politik war?
...

Die Hexenverfolgung ist auch nicht religiös motiviert gewesen?
Stimmt schon, die Hexenverfolger waren auch nur unzufriedene Kunden von Liebestinkturen, die nicht gewirkt haben. Tja, hätte es mal die Erfindung der Garantie etwas eher gegeben, dann wären ein paar tausend Frauen weniger gestorben.

Zoidberg ... ist das ein zweiter Account oder habe ich Deinen Namen bisher überlesen? Egal.

Ich handhabe das so: Es gibt Dinge von denen habe ich keine Ahnung. An solchen Diskussionen beteilige ich mich nicht bzw. höre zu oder lese mit oder stelle interessierte Fragen. Dann gibt es ein paar Themen, da denke ich, dass ich mich sehr sicher bewege und dann sage ich auch meine Meinung.

Dass Du Philosphie nicht als Urwissenschaft betrachtest, ist schon erstaunlich. Ich weiss nicht wann Du zur Schule gegangen bist und wo, aber bei uns war das eine selbstverständliche Aussage.

----

ich wieder hole mich gerne, wenn ich sage, dass man zwischen POSITION und MOTIVATION einer Handlung einer Person/Institution/Gesellschaft unterscheiden muss.

Für Kreuzzüge gilt: Position religiös, allerdings ist die Motivation entscheidend

Und hier muss man jeden einzelnen Kreuzzug betrachten.

1. Kreuzzug: u.a. die Unruhen in Frankreich zu beenden (Stiftung einer Identität), Sicherung der Pilgerwege (also auch eine wirtschaftliche Motivation, wenn man betrachtet, wieviel Gelder die Pilger brachten, berühmtes Beispiel: Die wirtschaftliche Bedeutung des Jakobswegs in Nord-Spanien)

War es nicht der 4. Kreuzzug, der in Konstantinopel endete?

Der Wendenkreuzzug ist vielleicht das spektakulärste aber auch sicher unbekannteste Beispiel: Motivation: Landnahme im Osten zu Erweiterung des sächsischen Herzogtums

Den 3. Kreuzzug muss man ganz stark im Machtgefüge Richard Löwenherz, Philip von Frankreich, Barbarossa.

Analogie: Irakkrieg: Position: Kampf gegen den Terror, Motivation??? Öl?

----

Ich geh jetzt mal davon aus, dass Du die Zitate zum Thema Hexenverfolgung gelesen hast. Ebenso zum Thema Inquisition. Wenn man jetzt erstmal erkennt, dass das Thema dramatisiert wird (60.000 Tote gab es bei Leipzig 1813 innerhalb von 3 Tagen), dann kann man den nächsten Schritt gehen:

Schau Dir doch mal die Akten von typsichen Hexenprozessen an (gibt es wahrscheinlich nicht bei Wikipedia). Natürlich ist die Anklage immer religiös (Position). Aber die Inhalte der Prozesse haben nicht-religiöse Motivationen. Da werden Streitereien innerhalb eines Dorfes beendet, in dem ein Widersacher denunziert wird oder ein Gegner außer Gefecht gesetzt, in dem man seine Mutter anklagt, so dass der Sohn unter Druck gerät. Es gab auch den Fall, dass ein ganzes Dorf von einem Nachbardorf angezeigt wurde. Das anklagende Dorf hatte doch wohl wahrscheinlich NICHT Angst um das Seelenheil der Nachbarn, sondern wollte vielleicht die fruchtbareren Äcker übernehmen...oder?

Zur Ketzerverfolgung: 2000 Personen, die hingerichtet wurden. Innerhalb von Jahrhunderten. Im historischen Maßstab sind das Peanuts. Die RÖMISCHE Inquisition (die ja vornehmlich genannt wird, wenn es um das Thema Inquisition geht), hat mal gerade knapp 300 zu verantworten... in Worten: Dreihundert! Klar sind hier wahrscheinlich Position und Motivation religiös. Wenn man jetzt mal akzeptiert, dass in dieser Zeit die Todesstrafe eine akzeptierte Straftag für religiöse und weltliche Vergehen war, dann sind die 300 Toten eine normale Erscheinung einer kirchlichen Justiz und nicht der Beweis für den Terror einer Institution. Zumal alle Angeklagten einen Prozess bekamen und sehr viele ohne Strafe entlassen wurden. Totalitäre Regime führen bei Terrorsäuberungen keine Prozesse. Da wird einfach erschossen. Totalitäre Regime lassen auch keinen mehr raus, wenn er einmal drin ist. Er könnte ja draußen was erzählen, was die Welt nicht wissen sollte.
Irgendwie passen die Vorwürfe, der man der Kirche macht, nicht mit der Realität zusammen.

W.
 
Dr-Zoidberg am 04.08.2006 02:04 schrieb:
Als Wissenschaft bezeichne ich den Versuch, auf Fragen Antworten zu finden.
Wenn es der Philosophe jedoch ausreicht, darüber zu diskutieren, was Philosophie ist, dann stimmt da was nicht, bzw, wenn es der Philosophie ausreicht, auf Fragen weitere Fragen aufzuwerfen, dann ist da was ganz und gar faul.
Es kommt zu keinem Ende und es geht unendlich lange weiter.
Also, wo ist da der Nutzen?
Kann sie der Menschheit helfen?

So...die Philosophie versucht also NICHT auf Fragen Antworten zu finden??? Dann muss ich die diversen Versuche der Philosophen das Sein zu ERKLÄREN (oder: eine Antwort für die Frage nach dem Sein zu finden) falsch verstanden haben.

Ob sie der Menschheit helfen kann? Ohne Philosophie gäb es keine Menschheit wie wir sie verstehen. Als der erste Mensch zum ersten Mal vor einem Toten stand und sich fragte: "Warum?" In dem Moment ist Philosophie entstanden.
Als er erkannte, dass der Kumpel an Unterkühlung starb, baute er vielleicht eine Hütte: Das Ingenieurwesen war da.

Dann erkannt er, dass der Körper des Unterkühlten so schwach war, weil dieser verletzt war: Die Medizin war da.

Und schließlich stellte er sich die Frage, wieso der überhaupt sterben musste: Die Religion war da.

Aber es läuft immer nach dem gleichen Schema: Eine Situation zu erkennen, die Frage zu stellen, eine Antwort zu überlegen (bis hierhin ist es Philosophie) und dann zu handeln (hier kommen die Wissenschaften und Handwerke ins Spiel).

Basis aller Wissenschaften: Philosophie

Größte Motivation des Menschen mit dem Denken zu beginnen: Die Frage nach dem "Warum", die sich am schnellsten und einfachstem mit "Gott" beantworten lässt.

Solltest Du Kinder haben oder welche haben wollen, dann achte mal darauf: Kinder machen diese Entwicklung im Schnelldurchlauf. Dass was Kinder (im Vorkindergartenalter) am intensivsten beschäftigt, sind Erlebnisse wie ein toter Vogel am Straßenrand. Und wenn Dich Dein Kind zum ersten Mal fragt, wieso die Toten auf dem Friedhof nicht wieder rauskommen, dann hast Du eine Ahnung, wieso der Mensch nach dem "Warum" fragte.

---------------

Du magst Deinen PC als teuer empfunden haben. Allerdings wäre er in einem sozialistischen System viel teurer gewesen (wenn es ihn überhaupt gegeben hätte). Hat schon einen Grund, wieso der C64 besser als der Robotron war.

Gruß
W.
 
Woodstock am 04.08.2006 09:17 schrieb:
So...die Philosophie versucht also NICHT auf Fragen Antworten zu finden??? Dann muss ich die diversen Versuche der Philosophen das Sein zu ERKLÄREN (oder: eine Antwort für die Frage nach dem Sein zu finden) falsch verstanden haben.

Für mich ist eine Wissenschaft immer etwas nützliches.
Sie hat ihr Daseinsrecht dadurch, dass sie auf Fragen der Menschheit Antworten findet oder der Menschheit neue Wege bereitet.
Zur Philosophie meinte ich, dass es ihr vollkommen ausreicht, weitere Fragen aufzuwerfen.
Wenn die Philosophie eventuell mal eine konkrete Antowrt auf eine Frage finden würde, würde sie doch wie ein Kartenhaus zusammenstürzen, da man ja dann nicht mehr weiter über diese Frage Philosophieren kann.
Mir fällt irgendwie keine konkrete Antwort ein, die die Philosophie jemals gefunden hat.
Höchstens die Erfindung der Religionen.
Jedoch finde ich es doch recht fadenscheinig, alle Unerklärlichkeiten einer höheren Macht zuzuschreiben

Somit bewegt sich die Philosophie in einem Teufelskreis, durch ihre neu ewig neu aufgeworfenen Fragen.
Würde ein Computer so arbeiten, würde er weggeworfen werden.

Ob sie der Menschheit helfen kann? Ohne Philosophie gäb es keine Menschheit wie wir sie verstehen. Als der erste Mensch zum ersten Mal vor einem Toten stand und sich fragte: "Warum?" In dem Moment ist Philosophie entstanden.
Als er erkannte, dass der Kumpel an Unterkühlung starb, baute er vielleicht eine Hütte: Das Ingenieurwesen war da.

Dann erkannt er, dass der Körper des Unterkühlten so schwach war, weil dieser verletzt war: Die Medizin war da.

Und schließlich stellte er sich die Frage, wieso der überhaupt sterben musste: Die Religion war da.

Aber es läuft immer nach dem gleichen Schema: Eine Situation zu erkennen, die Frage zu stellen, eine Antwort zu überlegen (bis hierhin ist es Philosophie) und dann zu handeln (hier kommen die Wissenschaften und Handwerke ins Spiel).

Basis aller Wissenschaften: Philosophie

Philosophie hier, Philosophie dort.
Wenn ich mir die Frage stelle, was das Ergebnis von 2 + 2 ist, hat das noch lange nichts mit Philosophie zu tun.

Wenn mich ijemand auf der Straße fragt, wie er denn zu einer bestimmten Adresse kommt, hat das ebenfalls nichts mit Philosophie zu tun.

Was ich damit sagen will ist folgendes;
Eine Fragestellung muss nicht unbedingt immer mit Philosophie zusammenhängen. Die Philosophie hat kein copyright auf das Fragezeichen.
 
Woodstock am 04.08.2006 09:02 schrieb:
Zoidberg ... ist das ein zweiter Account oder habe ich Deinen Namen bisher überlesen? Egal.

Eigentlich ist es schon ein zweiter Account, da man vor gut 5 Jahren diverse Sonderzeichen aus seinen Namen entfernen mußte. Aber Zoidberg hieß ich auch davor.
Jedoch habe ich seit gut anderthalb Jahren nicht mehr regelmäißg hier im Forum gepostet.

Ich handhabe das so: Es gibt Dinge von denen habe ich keine Ahnung. An solchen Diskussionen beteilige ich mich nicht bzw. höre zu oder lese mit oder stelle interessierte Fragen. Dann gibt es ein paar Themen, da denke ich, dass ich mich sehr sicher bewege und dann sage ich auch meine Meinung.

Dass Du Philosphie nicht als Urwissenschaft betrachtest, ist schon erstaunlich. Ich weiss nicht wann Du zur Schule gegangen bist und wo, aber bei uns war das eine selbstverständliche Aussage.

Ich sage mal so.
weltliche Erziehung + naturwissenschaftliche Schulen = naturwissenschaftlich geprägt
Da hat die Taufe und der Religionsunterricht nicht viel gebracht.
Ach ja. In Geschichte war ein Lieblingsfach von mir.
Zu Lernen, was man früher so getrieben hat und welche Folgen gewisse Entscheidungen haben können, war immer sehr interessant.

ich wieder hole mich gerne, wenn ich sage, dass man zwischen POSITION und MOTIVATION einer Handlung einer Person/Institution/Gesellschaft unterscheiden muss.

Für Kreuzzüge gilt: Position religiös, allerdings ist die Motivation entscheidend

Und hier muss man jeden einzelnen Kreuzzug betrachten.

1. Kreuzzug: u.a. die Unruhen in Frankreich zu beenden (Stiftung einer Identität), Sicherung der Pilgerwege (also auch eine wirtschaftliche Motivation, wenn man betrachtet, wieviel Gelder die Pilger brachten, berühmtes Beispiel: Die wirtschaftliche Bedeutung des Jakobswegs in Nord-Spanien)

War es nicht der 4. Kreuzzug, der in Konstantinopel endete?

Der Wendenkreuzzug ist vielleicht das spektakulärste aber auch sicher unbekannteste Beispiel: Motivation: Landnahme im Osten zu Erweiterung des sächsischen Herzogtums

Den 3. Kreuzzug muss man ganz stark im Machtgefüge Richard Löwenherz, Philip von Frankreich, Barbarossa.

Analogie: Irakkrieg: Position: Kampf gegen den Terror, Motivation??? Öl?

Mir war schon klar, dass sich die Kreuzzüge voneinander stark unterschieden haben und sie mehr und mehr der weltlichen Politik zum Opfer fielen.
Jedoch bin ich eher der Typ, der auf Fragen eher mit allgemein bekannten richtigen Antworten antworte und nicht gleich ins Detail gehe, differenziere, aber im Endeffekt der allgemeinen Antwort nicht widerspreche.

Wenn mich ein Student fragt, warum man denn etwas so oder so berechnet, leite ich ihm nicht gleich alles her, sondern versuche es ihm erstmal in einfachen Worten zu erklären. Erst wenn er weiter nachbohrt, bekommt er seine detailierte Antwort, wobei dass dann die meisten eher "erschlägt".

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Ich geh jetzt mal davon aus, dass Du die Zitate zum Thema Hexenverfolgung gelesen hast. Ebenso zum Thema Inquisition. Wenn man jetzt erstmal erkennt, dass das Thema dramatisiert wird (60.000 Tote gab es bei Leipzig 1813 innerhalb von 3 Tagen), dann kann man den nächsten Schritt gehen:
....

Das gleiche Schema wie bei den Kreuzzügen,
Anfänglich religiös motiviert und später mehr und mehr "ausgenutzt".
Dennoch würde ich dazu immernoch das religiöse Motiv sehen, denn damit hatte es angefangen.
 
Ich habe mir jetzt mal die Zeit genommen und das ganze Thread durch gelesen und versuche zum eigentlichen Thema zurück zu kehren.

Die Eskalationen zwischen Israel und Libanon beschäftigen mich zur Zeit sehr und auch ich kann mich nicht von fantasievollen, warscheinlich unrealistichen, Problem/Lösungs gedanken frei sprechen, da es mir sehr schwer fällt in dieser Region das ganze in Gut & Böse einzuteilen, was meiner Meinung schlicht nicht möglich ist.

Ich denke das der Eine oder Andere versuchen wird, mit einem folge Post, mich eines besseren zu belehren. Für mich überschatten aber derzeitigen Ereignisse, jede Art des vorhandenen Ursprungs.

Ich weis nicht ob eine Friedenstruppe DIE Lösung ist, aber ich sehe das jeder Lösungs versuch auf Diplomatischen weg, zum scheitern verurteillt ist.
Ich glaube das keiner der beiden Parteien, auf das hören wird, was hunderte von Kilometern entfernt beschlossen wird.

Ich erwarte eigentlich nur noch die Nachricht, das irgend ein Nachbarland Israels, dort einmaschiert und mit mischt. (Was Sie meinr Meinung nach eh schon verdeckt tun´das mit mischen´).

Das wird der Punkt sein, an dem dann binnen Stunden, eine Friedenstruppe beschlossen und entsannd wird, leider nicht mehr mit dem Grundgedanken unparteich zu handeln, sondern um Israel vor der Arabischen Welt zu verteidigen.

Wenn man das weiter spinnt ist man beim WW III angekommen und ich freue mich schon auf nachfolgende Post´s die diese Fiktion als spinnerei abtun. Klärt mich sachlich auf, damit ich abends wieder besser schlafen kann.
 
Chello am 06.08.2006 15:39 schrieb:
Ich weis nicht ob eine Friedenstruppe DIE Lösung ist, aber ich sehe das jeder Lösungs versuch auf Diplomatischen weg, zum scheitern verurteillt ist.
Ich glaube das keiner der beiden Parteien, auf das hören wird, was hunderte von Kilometern entfernt beschlossen wird.

Das Problem bei einer Friedenstruppe wäre sicherlich, dass sie nicht nur vom Libanon und Israel, sondern auch vom Iran und Syrien akzeptiert werden müsste, um die Hisbollah zu isolieren. Kommt noch dazu, dass sie ziemlich gross und schwer bewaffnet sein muss. Es muss auch mit Verlusten gerechnet werden, da ich nicht glaube, dass die Hisbollah eine Friedens-/Stabilisierungstruppe dort akzeptiert.

Ich erwarte eigentlich nur noch die Nachricht, das irgend ein Nachbarland Israels, dort einmaschiert und mit mischt. (Was Sie meinr Meinung nach eh schon verdeckt tun´das mit mischen´).

Das wird der Punkt sein, an dem dann binnen Stunden, eine Friedenstruppe beschlossen und entsannd wird, leider nicht mehr mit dem Grundgedanken unparteich zu handeln, sondern um Israel vor der Arabischen Welt zu verteidigen.

Keiner der Nachbarstaaten Israels hat ein Interesse an einer direkten Auseinandersetzung, Ägypten hat bereits 1979 mit Israel Frieden geschlossen, 1994 Jordanien. Der einzige Nachbarstaat das sich noch offiziell mit Israel im Krieg befindet ist Syrien. Aber eine weitere militärische Niederlage würde wohl endgültig zum Verlust der Golanhöhen führen.

Wenn man das weiter spinnt ist man beim WW III angekommen und ich freue mich schon auf nachfolgende Post´s die diese Fiktion als spinnerei abtun. Klärt mich sachlich auf, damit ich abends wieder besser schlafen kann.

Der jetzige Feldzug der Israelis gegen die Hisbollah hat zwar zu einer Eskalation der Lage geführt, aber das wird sich wieder legen. Weil niemand Interesse daran hat, dass es weiter eskaliert.
 
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