Unsere Geschichte hat allerdings gezeigt, dadss dieser Unterschied nicht existiert. Eltern sind als Gruppe nicht fähig diese Bildung in all diesen Aspekten selbst sicherzustellen. Einzelne Individuen natürlich, gar keine Frage aber als Gruppe schaffen sie es nicht. Gerade Sexualität ist quasi ein Paradebeispiel wo Eltern in der Vergangenheit vollkommen versagt haben - und auch noch in der Gegenwart überall dort, wo man sich staatliche Aufklärung verbittet.
Was ist dein Vorschlag? Sollen Eltern demnächst Zwangskurse belegen, in denen sie pädagogisch geschult werden und dann irgendein Set an spezifischen Aufgaben erfüllen müssen? Grundsätzlich ist das Korsett in dem Eltern erziehen enger als je zuvor. Früher durften Eltern wirklich machen was sie wollen, davon sind wir zum Glück weggekommen aber was Bildung angeht, hatten sie nie eine Verpflichtung und werden sie wohl auch in nächster Zeit nicht haben. Du und ich, wir können zwar als Privatperson eine Vorstellung davon haben, wie Eltern ihre Kinder bilden aber niemand muss dieser gerechnet werden. Was Schulen angeht haben wir aber zumindest Mittel und Wege Vorgaben zu machen und es ist wie bereits gesagt, die weit effektivere Methode. Es ist leichter tausende Schulen zu kontrollieren als Millionen von Eltern.
Ich kann deine Argumentation leider nicht nachvollziehen, tut mir fast irgendwo leid.
1. Sagte ich ja explizit nicht, dass das Thema sexuelle Erziehung raus soll aus der Schule, sondern dass gerade in dem Bereich die Eltern genau so in der Verantwortung stehen. Dass sie heute eine ganz andere haben als früher, wo Kinder am besten mit 7 Jahren zum Familieneinkommen beizutragen hatten, ist mir dabei klar.
2. Sagst du, die Geschichte habe gezeigt, Eltern haben in der sexuellen Aufklärung vollkommen versagt. Die Resultate sähe man noch heute. Aber ist es nicht so, dass überall dort, wo ich diese Resultate sehe, die Schulen AUCH versagt haben? Die haben dann ja eben nicht repariert, was die Eltern zerstört haben. Aber wie gesagt, daran glaube ich nicht. Wenn ein homosexueller Junge sich selber hasst, um Bonkics Beispiel aufzugreifen, dann haben primär die Eltern versagt. Eine Schule kann Werte vermitteln, wissenschaftliche Grundlagen und erste Regeln des sozialen Miteinanders. Andere Dinge wie emotionale Stabilität, Akzeptanz und Toleranz, Achtung vor sich und Anderen und ja, Liebe, muss jedes Kind zu Hause lernen. Mich dann auf den Stanpunkt stellen, das war Aufgabe der Schule sähe ich als Frechheit der Eltern an.
Das Beispiel der schwangeren Tochter ist etwas grenzwertiger, da schon biologisches Rudimentärwissen erforderlich ist (Sex —> Schwangerschaft). Aber auch das ist keine Diskussion in meinen Augen, denn ICH habe es in der Hand, meine Tochter zu warnen, und ICH bin in der Verantwortun, sie zum Frauenarzt zu bringen wenn ich merke, dass sich etwas mit Jungs anbahnt. Aber klar, das geht nur, wenn ich und sie ein Vertrauensverhältnis haben und sie nicht schon verwahrlost ist, weil ich alles außer Füttern für Aufgabe von anderen (der Schule) halte.
Und wie oben gesagt, du tust gerade so als würde ich verlangen, dass Eltern künftig das Abitur ihrer Kinder abnehmen. Dabei geht es mir um grundlegendste Dinge, auf die ich m.M.n. vorbereitet sein sollte, wenn ich Kinder kriege. Wenn ich das nicht bin gibt es sicher einige Hilfe an öffentlichen Stellen, und zumindest da sollte ICH dann nutzen, was ich kann, und nicht erwarten, dass die Schule das komplette Leben des Kindes richtet.