Ihr seid hier nur darauf erpicht, gegenseitig eure Postings als wertlos darzustellen, oder?
@Huskyboy:
Dass Raubkopiererei im großen Stil nicht gerade förderlich für den Umsatz und das Einkommen von Rechteverwertern ist, sollte klar sein. Wie groß der Schaden ist, weiß keiner. Ob der einzelne Downloader wirklich einen bezifferbaren Schaden verursacht, sei mal dahin gestellt, darüber wird sich im Moment in juristischen Kreisen ja vortrefflich gestritten.
@Bonkic, Rabowke, SCUX:
Wollt ihr denn diese "Logs", die hier ständig angeführt werden, wirklich als ausreichendes Beweismittel zulassen?
Meiner Meinung nach sieht die Beweislage ziemlich dürftig aus. Im Moment läuft es ja in der Regel so, dass ein Privatermittler, zB eine beauftragte Anwaltskanzlei, eine IP Nummer, einen Zeitstempel und einen Dateinamen wie "FarCry2.rel.byXTC.part02.rar" präsentiert. Mit ein wenig Glück noch Dateigröße und vielleicht einen Screenshot aus irgendeinem "Auswertungsprogramm".
Das ist, objektiv gesehen, nicht viel wert. Trotzdem werden Abmahnungen geschrieben, man droht mit Klagen und Repression. Eine objektive Instanz wie eine Staatsanwaltschaft wird nur insofern eingebunden, dass sie den Inhaber der IP Nummer ermitteln soll, weil dummerweise die Privatindustrie die dazu nötigen Rechte noch nicht erhalten hat. Soll aber ja noch kommen.
(Sieht eigentlich jemand die Differenz zu wirklichen Diebstählen? In Deutschland kann ich meines Wissens nicht meinen Nachbarn auf BGB Basis verklagen, weil ich gesehen hab, wie er mir aus dem Geräteschuppen den Rasenmäher geklaut hat. Der darf nur über Staatsanwaltschaft und ein Gerichtsverfahren zur Verantwortung gezogen werden. Aber die Contentindustrie geht hier mal schnell den Weg des Schadenersatzes und kann auf Basis BGB ohne einen strafrechtlichen Prozess mich auf irgendeine fiktive Schadensersatzsumme verklagen? Na schönen Dank.)
Und da können ISPs Verbindungsdaten wie IP Adressen, Ports, etc, speichern wie sie wollen. Den Inhalt der Datei kennen sie damit immer noch nicht, dazu müssen sie entweder meinen gesamten Leitungstraffic mitschneiden, was sie nicht dürfen, oder meinen Festplatteninhalt durchsuchen, was sie auch nicht dürfen. Auch diese Leute müssen Einschränkungen durch Gesetze hinnehmen.
Und dass ein FTP irgendwo in Papa Neuginuea wirklich Logs speichert, wage ich mal stark zu bezweifeln. Rapidshare schreibt sich sogar groß auf die Unternehmensfahnen, dass man nicht loggt, wer was runterlädt.
Auf dieser Basis ist imho eine schlüssige Beweisführung nicht möglich.
Edit: Euer Schwarzfahrervergleich hinkt in dieser Hinsicht auch etwas. Da ist die Beweisführung ja doch eindeutig: Der Kontrolleur hat eine Person in einem Zug vor sich sitzen, der laut eigener Aussage keinen Fahrschein vorweisen kann. Das ist verboten und wird geahndet.
Illegal Musikstücke hochzuladen und zu verbreiten ist auch illegal. Wenn mir jemand erklärt, wie man das schlüssig beweist, habe ich nichts dagegen, wenn man diesen Menschen adäquat bestraft. Das Wie und Wieviel klärt aber ein Richter und nicht der Geschädigte.