Wollen wir jetzt wirklich Wortklauberei betreiben? Nun gut.
Wortklauberei? ^^ Ich glaub es hackt: da steht klipp und klar, dass es für mich so rüberkam und nicht, dass du das so gesagt haben sollst... scheinbar kennst du den Unterschied nicht oder verwendest die Phrase anders, denn wenn ich weiterlese...
Es kam so rüber bedeutet, dass ich mich in dieser Form so ausgedrückt haben muss.
Nein, "es kam so rüber" bedeutet, dass man in eine oder mehrere Aussagen oder Ausdrucksweisen etwas hineininterpretiert, was evlt. gar nicht so ist. Hier heißt es nur, dass
ich aus Deinen Aussagen geschlossen habe, dass Dir das Schicksal und Leid der Verletzten am Arsch vorbeigeht. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn "es kam rüber" bedeuten würde, dass du das so gesagt hast, müsste ich nicht "rüberkommen" schreiben, sondern würde es einfach zitieren...
und wenn ich das falsch interpretier haben sollte, tut es mir leid - aber...
Hier möchte ich von dir einfach wissen, mit welchen Zeilen ich mich so ausgedrückt habe, dass es bei dir "so rüber kam".
Nichts leichter als das: zB "
der Fahrer war nicht bei Bewusstsein bzw. ansprechbar und wurde abtransportiert. Weiß ich was aus dem geworden ist? Nein. Interessiert es mich? Nein." und auch "
Auf dem Rückweg zu der Feier meiner Eltern ist mir auch einer vor's Auto gelaufen. Er konnte sich nicht bewegen, IMO auch irgendein Bruch. Hat mich das interessiert? Nein."
Was ist das denn anderes, als dass es Dir am Arsch vorbeigeht? ^^ Vlt. bist du Dir der Aussagekraft der Sätze ja auch nur nicht bewusst - überleg mal: würdest du es echt normal finden, wenn Deine Freundin vlt mal nicht aufpasst und in Berlin Mitte bei Rot über die Ampel geht und vor ein Auto läuft, dann regungslos liegen bleibt, und der Autofahrer steht da rum und sagt "interessiert mich nicht" ? Natürlich unter der Vorrausetzung, dass der das nicht nur sagt, weil er unter Schock steht oder selber sich um Verletzte Freunde/Verwandte kümmern muss. und sicher würde es dann Deine Freundin schön finden, wenn derjenige sich nach ihr erkundigt und ihr alle Beste wünscht - auch wenn Deine Freundin selber schuld war und demjenigen einiges an Ärger kostete.
Notarzt....
Er sagt genau das gleiche wie ich und hier möchte ich gern von dir wissen, wo der Unterschied ist.
Der Unterschied ist, dass verletzte Unfallopfer nichts mit Deinem Job zu tun haben - das sind einzigartige Vorfälle fernab Deines Alltages. Da wäre es selbst bei einem knallharten Kredithai oder so nicht ungewöhnlich, wenn der in DER Situation Mitleid empfindet - sofern er nicht einfach nur mit sich selber zu sehr beschäftigt ist. Und der Notarzt wiederum würde vlt. bei einer Story, wo eine unverschuldet wegen schlechter Zahlungsmoral der Kunden in Insolvenz geratene Familie vor dem Verlust ihres Hauses steht, traurig werden, wo DU selbstverständlich die Emotionen abstellen musst - das würde ich auch erwarten, wenn ich Dein Chef wäre
aber eben ABstellen - das impliziert auch, dass man außerhalb des Jobs an sich wieder empathisch sein "darf".
Ich halte es genauso und sehe ehrlich gesagt weiterhin das Problem nicht: warum soll ich mir über Personen weiterführende Gedanken machen, wenn ich diese im Leben nicht mehr sehen werde? Will mir weiterhin nicht in den Kopf.
Niemand sprach von "sollen", und schon mal GAR nicht was Deine beruflichen Angelegenheiten betrifft. Ich habe nur gesagt, dass es an sich normal und menschlich wäre, sich da Gedanken drüber zu machen, wenn jemand schwer verletzt da rumliegt. Mag sein, dass DU auch wg. Beruf da INZWISCHEN abgehärtet bist. Was ich aber mehr als nur Schade finden würde wäre, wenn du schon immer so warst und es vlt. schon immer "bewusst" so gesehen hast, dass Dir das alles völlig egal ist, und es nicht "erlernen" musstest.
Nebenbei: reagierst du dann auf der anderen Seite auch bei positiven Dingen dann eher unemotional? Denn die Leute sind Dir ja an sich egal, dann müsste es Dir ja egal sein, was auch immer passiert ^^