• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Der heutige Tag war gut/ merkwürdig, weil...

Abschließend aber noch ein paar wohlwollende Worte. Ich habe schon lange kein Spiel mehr gespielt, welches das Gefühl des Krieges so authentisch einfängt.
Was vielleicht anfangs noch als großes Abenteuer wahrgenommen wird, entpuppt sich in Laufe der Zeit als unerträgliche Scheiße und du willst nur noch, dass es aufhört.
Niemand auf der Welt sollte so etwas durchmachen müssen.

Wahre Worte. Wie schlimm Krieg ist, das weiß ich aus der eigenen Familiengeschichte. Mein Vater, seine Eltern und Geschwister mussten damals aus Pommern flüchten (und es hatten nicht alle geschafft) und der Vater meiner Mutter war in russischer Gefangenschaft. Ich weiß das alles also nicht nur aus Geschichtsbüchern, sondern aus Erzählungen von Familienangehörigen. Im Krieg ist jeder Tag ein Überlebenskampf, egal ob du Soldat bist oder einfacher Familienmensch. Du versuchst irgendwie den Tag und die nächsten Tage durchzukommen, irgendwie zu überleben. Es sind nicht nur die Schüsse, Bomben, sondern auch Hungersnöte, Krankheiten etc. die dann hinzukommen (können).
Mein Opa lebt noch (wird 94 dieses Jahr) und wenn er irgendeinen Ort hört, z.B. in den Nachrichten, dann erzählt er immer davon, was er dort erlebt hat. Ich hab ihm immer gesagt, er hätte doch mal ein Buch darüber schreiben können, aber er wollte das nicht.
Jedenfalls: Wenn du das alles hörst, wie es damals war, da leben wir heute wirklich im Paradies und deswegen müssen wir alle dafür sorgen, dass es nie wieder so einen Krieg gibt.
 
Mein Opa lebt noch (wird 94 dieses Jahr) und wenn er irgendeinen Ort hört, z.B. in den Nachrichten, dann erzählt er immer davon, was er dort erlebt hat. Ich hab ihm immer gesagt, er hätte doch mal ein Buch darüber schreiben können, aber er wollte das nicht.

Immerhin redet deiner von seinen Erlebnissen.
Mein Opa war an der Westfront und hat sein Leben lang nie darüber gesprochen, was ich sehr bedauere, ich hätte gern mit ihm darüber geredet.
Inzwischen ist er leider auch nicht mehr am Leben.
 
Meine Familie war zum Glück nie direkt vom Krieg betroffen.
Der Schwiegervater meines Onkels aber ein, in die Sowjetunion deportierter, Wissenschafter gewesen. Erst 1955 entlassen.

Und mein Chef könnte dich noch immer zum Graben führen, wo er als Kind Erschießungen miterleben musste.
Aber verständlicherweise redet er auch nicht drüber. Aber die Grausamkeiten, zu denen der Mensch fähig ist, erschüttern
ihn heute noch.
 
... meine Verwandten sind alle in Argentinien respektive Antarktis / Mond. :|

D.h. die kann ich leider nicht mehr fragen, wie es "früher" war.

:>
 
Hm, Rabowke mag Witze darüber reißen, aber bei mir ist es tatsächlich so ein Fall:

Mein Opa ist nach dem Krieg tatsächlich für einige Jahre in Südamerika untergetaucht und hatte wohl Zeit seines Lebens eine doch recht "stramm nationalsozialistische" Weltanschauung - meinen Eltern zufolge. Ich habe ihn jedoch als Kind (er starb auch relativ früh, ich war damals noch keine 10 Jahre alt) nur als sehr lustigen und äußerst liebenswürdigen alten Herrn in Erinnerung. Ich glaube, ich möchte gar keine Details wissen. :|

Btw., ratet mal, was er mir vererbt hat...

Goldmünzen - okay, nur ein paar, aber immerhin.
:B
 
Immerhin redet deiner von seinen Erlebnissen.
Mein Opa war an der Westfront und hat sein Leben lang nie darüber gesprochen, was ich sehr bedauere, ich hätte gern mit ihm darüber geredet.
Inzwischen ist er leider auch nicht mehr am Leben.

Jeder Mensch verarbeitet das anders. Manche redeten viel darüber, um das zu verarbeiten. Manch' andere nie wieder nur ein einziges Wort.

Meine Familie war zum Glück nie direkt vom Krieg betroffen.
Der Schwiegervater meines Onkels aber ein, in die Sowjetunion deportierter, Wissenschafter gewesen. Erst 1955 entlassen.

Und mein Chef könnte dich noch immer zum Graben führen, wo er als Kind Erschießungen miterleben musste.
Aber verständlicherweise redet er auch nicht drüber. Aber die Grausamkeiten, zu denen der Mensch fähig ist, erschüttern
ihn heute noch.

Was damals ablief, das war an Perversion nicht zu überbieten, das ist mit heutigem Verstand gar nicht zu fassen. Auch Behinderten oder Kranken wurde übel mitgespielt. Die wurden teilweise kastriert, sodass sie keine Nachfahren bekommen konnten oder wurden erschossen oder kamen ins KZ. Wenn du also jemanden in der Familie hattest, der irgendwie behindert war, vor allem geistig, dann musstest du den verstecken. Manche waren dann aufeinmal verschwunden und wurden nie wieder gesehen. Das war ja der krankhafte Wahn Hitlers. Er träumte von dem Superdeutschen, dem Arier, der allen überlegen sein sollte, deswegen bezeichneten sie andere ja auch als "Untermenschen". Er dachte quasi daran einen neuen Menschen zu erschaffen, der besser ist als alle anderen. Und da passten deswegen auch Kranke und Behinderte nicht ins Bild und deswegen ging man auch gegen sie vor. Das alles kann man sich so in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellen, es ist alles wie im schlimmsten Horrorfilm gewesen. Mit Worten lässt sich das nicht mehr beschreiben.
 
Man kann keinen, der die damalige Zeit mitgemacht hat, dazu zwingen diese alten Horror-Geschichten nochmal wiederzugeben, wenn jede Erinnerung daran allein schon qualvoll ist. Sowas muss man eben respektieren.

Auf der anderen Seite haben solche Zeugenberichte enorm gegen das Vergessen der NS-Verbrechen geholfen. Und tun es heute noch.
 
[...]
Was damals ablief, das war an Perversion nicht zu überbieten, das ist mit heutigem Verstand gar nicht zu fassen. Auch Behinderten oder Kranken wurde übel mitgespielt. Die wurden teilweise kastriert, sodass sie keine Nachfahren bekommen konnten oder wurden erschossen oder kamen ins KZ. Wenn du also jemanden in der Familie hattest, der irgendwie behindert war, vor allem geistig, dann musstest du den verstecken. Manche waren dann aufeinmal verschwunden und wurden nie wieder gesehen. Das war ja der krankhafte Wahn Hitlers. Er träumte von dem Superdeutschen, dem Arier, der allen überlegen sein sollte, deswegen bezeichneten sie andere ja auch als "Untermenschen". Er dachte quasi daran einen neuen Menschen zu erschaffen, der besser ist als alle anderen. Und da passten deswegen auch Kranke und Behinderte nicht ins Bild und deswegen ging man auch gegen sie vor. Das alles kann man sich so in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellen, es ist alles wie im schlimmsten Horrorfilm gewesen. Mit Worten lässt sich das nicht mehr beschreiben.

Aus diesem Grund ist auch der Bruder des Chefs damals versteckt gehalten worden. Der hätte die Zeit sonst auch nicht überlebt.
 
Und da passten deswegen auch Kranke und Behinderte nicht ins Bild und deswegen ging man auch gegen sie vor. Das alles kann man sich so in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellen, es ist alles wie im schlimmsten Horrorfilm gewesen. Mit Worten lässt sich das nicht mehr beschreiben.

nicht, dass ich das auf eine stufe stellen wollte, aber euthanansie ist durchaus noch ein thema, auch hierzulande.
der gedanke von vermeintlicher menschlicher "perfektion" steckt leider in sehr vielen von uns.
 
der gedanke von vermeintlicher menschlicher "perfektion" steckt leider in sehr vielen von uns.

Hm, ich denke, man müsste schon noch eine Trennlinie ziehen zwischen dem individuellen Streben nach persönlicher Perfektion und dem vollkommen entmenschlichten Streben, alles "nicht-perfekte" auslöschen zu wollen.
 
Hm, ich denke, man müsste schon noch eine Trennlinie ziehen zwischen dem individuellen Streben nach persönlicher Perfektion und dem vollkommen entmenschlichten Streben, alles "nicht-perfekte" auslöschen zu wollen.

ich rede nicht vom streben nach persönlicher perfektion. das ist wirklich ein ganz anderes thema.
ich rede von abtreibung.

edit:
wobei der "perfekte" nachwuchs natürlich auch was mit diesem streben zu tun.
 
Das ist eine Frage, die man sich auch oft stellt: Was ging in solchen Menschen nur vor, die für sowas verantwortlich waren? Die gleiche Frage stelle ich mir auch immer bei (Massen)mördern. Normalerweise funkt doch spätestens irgendwann das Gewissen brutal dazwischen. Ist bei denen alles so gestört im Kopf, dass sie gar nichts mehr mitbekommen und in ihrer eigenen Welt leben?


ich rede von abtreibung.

Ohja, auch ein ernstes Thema.
Ich könnte es jedenfalls nicht. Wenn eine Frau ein Kind von mir bekommen würde, selbst wenn ich sie nicht liebe, würde ich sie jedenfalls versuchen zu überreden, dass sie es auf jeden Fall behält. Und sie natürlich unterstützen.
Ich persönlich finde nämlich, dass kein Mensch das Recht hat einem anderen das Recht auf Leben zu nehmen. Das ist aber widerum ein anderes Thema.

Edit: Eine Cousine von mir hat auch ein Kind von einem Kerl bekommen. Sie wußte vorher, dass es eine Behinderung haben wird, aber sie wollte das Kind unbedingt. Das sitzt jetzt zwar im Rollstuhl aber sie behandelt es genauso als wäre es ein ganz gesundes Kind. Das finde ich gut und schön.
 
ich rede nicht vom streben nach persönlicher perfektion. das ist wirklich ein ganz anderes thema.
ich rede von abtreibung.

Ich dachte mir schon, dass Du das so siehst - aber mir war der explizite Hinweis auf eine differenzierte Betrachtung wichtig. ;)

Zum Thema Abtreibung behinderter Kinder:

Puuh, wirklich schweres Thema, um nicht zu sagen, Minenfeld. Ich kann nur sagen, dass ich dazu keine dezidierte Meinung habe, sondern das stark vom jeweiligen Einzelfall abhängig mache.
 
Puuh, wirklich schweres Thema, um nicht zu sagen, Minenfeld.

in der tat.
vor allem wüsste ich auch nicht, wie ich selbst reagieren würde im fall der fälle. ich hab also keineswegs vor, hier den moralisch überlegenen raushängen zu lassen.
nur objektiv betrachtet, sind wir bei der abtreibung von "behinderten" kindern ganz schnell beim gedanken des unwerten lebens.
 
Ohja, auch ein ernstes Thema.
Ich könnte es jedenfalls nicht. Wenn eine Frau ein Kind von mir bekommen würde, selbst wenn ich sie nicht liebe, würde ich sie jedenfalls versuchen zu überreden, dass sie es auf jeden Fall behält. Und sie natürlich unterstützen.
Ich persönlich finde nämlich, dass kein Mensch das Recht hat einem anderen das Recht auf Leben zu nehmen. Das ist aber widerum ein anderes Thema.

Edit: Eine Cousine von mir hat auch ein Kind von einem Kerl bekommen. Sie wußte vorher, dass es eine Behinderung haben wird, aber sie wollte das Kind unbedingt. Das sitzt jetzt zwar im Rollstuhl aber sie behandelt es genauso als wäre es ein ganz gesundes Kind. Das finde ich gut und schön.
Ein sehr schwieriges Thema. Aber man muss es auch so betrachten:
Bringt es was, wenn ein Kind ungeliebt / ungewollt auf die Welt kommt und nur schnell wieder abgeschoben werden soll? Wenn ich daran denke wieviele Kinder an den unmöglichsten Stellen "entsorgt" werden... Da ist die Abtreibung fast noch der "humanere" Weg, weil man dem Säugling alles Schlimmere das noch folgen könnte gleich direkt erspart.

Bitte nicht falsch verstehen, ich befürworte die Abtreibung nicht generell... Aber egal ob man sich dafür oder dagegen entscheidet, beides hat seine Schattenseiten.
 
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