Dexter ist ja auch eine ganz furchtbare Person. Übrigens ebenso Walter White, der immer mehr zum Monster wird, aber ständig versucht, sein Tun zu rechtfertigen. Das ist ja das Faszinierende.
@ Sauerland: ich müsste wirklich mal eine Folge gucken, aber dazu müsste ich mindestens eine Staffel kaufen, oder? Und wie gesagt, das Zombiethema schreckt mich ab.
Also, die Serie ist echt genial. und es ist eben NICHT wie ein typischer Zombiefilm "böse dumme Zombies vs. die clevere Heldengruppe, die draufhaut", sondern die Serie ist wirklich absolut nachvollziehbar so gemacht, dass man denkt "hey, wenn es WIRKLICH so einen Virus geben würde, dann könnte das wirklich auch so ablaufen" - du hast einerseits den Hauptdarsteller, einen Cop, der vor allem einer guter Mensch sein will und die Gruppe schützen möchte, auf der anderen Seite hast Du nen anderen Cop, der an sich der beste Freund des ersten Cops ist, dem das wichtigste einfach ist, voranzukommen - Motto "der stärkste überlebt". Allein das gibt dann schon Konflikte. Dann auch überhaupt schon der Beginn der Story, wo ja der Hauptdarsteller aus einem Koma erwacht und plötzlich in der verwaisten Stadt ist mit lauter Leichenbergen. Allein wie der dann später zum ersten Mal endlich "echte" Menschen trifft, ist schon beinah ergreifend und wird noch getoppt, als er Leute trifft, die er persönlich kennt und schätzt/liebt.
Du hast da an sich lauter Charaktere, die unterschiedlich sind und sich zusammenreißen müssen, um zusammen zu überleben und weiterzukommen (im Endeffekt sucht die Gruppe natürlich nach einer Region, in der gesunde Menschen massenhaft überlebt haben): du hast den guten Cop, den bösen Cop, eine Ehefrau, die zwischen zwei Männern hin und hergerissen ist, den Jungen, der noch Kind ist, aber "mitmachen will" beim Beschützen der Gruppe, du hast ein rassistisches Südstaaten-Bruderpaar, nen smarten Asiaten, nen Schwarzen, der aus ner Gang stammen könnte und am Ende aber fast schon der normalste von allen ist, ein Schwesternpaar, ein altes Ehepaar, bei dem der Mann im Gegensatz zu den jüngeren aus der Gruppe im Zweifel lieber vorsichtiger vorgehen will usw usw. - du hast dann oft mehr Probleme zwischen den Leuten in der Gruppe als Probleme mit Zombies

und immer wieder müssen Leute, die sich an sich nicht riechen können, dann doch zusammenarbeiten, um das Überleben der Gruppe zu sichern usw.
Ich hab auch mal das MakingOf gesehen, und allein die Akribie bei der Musik hat mich schon erstaunt: die machen sich echt bei jeder kleinen Szene genau Gedanken, was für Musik die dort spieken (das wurde alles per Orchester eingespielt, nichts vorgerfertigtes oder per PC), welche Soundeffekte usw. die verwenden, Zb stellen die "sogar" mal das Orchester bei der Aufnahme komplett um, nur damit die leise Pauke mehr von der "Mitte" kommt und die Geigen von "außen", um die Atmosphäre der Szene leicht zu ändern. Bei einer Folge wurde sogar absichtlich komplett auf Musik verzichtet bis zu einer bestimmten Szene, die der Höhepunkt der Folge war, um diese Szene durch die Musik dann nochmal auf einen Sockel zu heben. JEDER Zombie wird von einem "Sprecher" nachvertont, da "stöhnen" die Sprecher dann quasi castingmäßig und bekommen dann einen bestimmten Zombie als "Sprechrolle". Sogar beim Karottenschneiden wurde das Schneidegeräusch nachvertont, ein RIESENaufwand. Und auch sehr insteressant waren die Darsteller, zB der eine berichtete, dass er sich selber wunderte, dass man dies und jenes im TV zeigen darf, und manchmal sei ihm schlecht geworden. Oder als einer der Charaktere stirbt und alle um ihn trauern, haben die meisten echt geheult, weil sie wussten: nach Monaten Dreh mit dem Schauspieler des Charakters ist das WIRKLICH erstmal ein Abschied von dem vertrauten Kollegen...