monopole bzw monopolartige strukturen zeitigen irgendwann IMMER nachteile für die kunden.
schon heute ist es doch bspw so, dass prime-kunden bevorzugt behandeln werden.
Ein noch ungelöstes, großes Problem des Online-Marktes, dass eine Monopolstellung fast schon notwendig ist um sich überhaupt durchzusetzen zu können.
Deswegen benutzt hier fast jeder Whatsapp, weil die kritische Masse ganz einfach dort chattet. Deswegen verschwand StudiVZ und Facebook ist immer noch da. Google, Amazon, ... sind die logische Anlaufstellen, weil sie durch ihre Größe oft die besten Ergebnisse liefern können.
Über Monopole wird zu Recht, diskutiert. Aber Zerschlagungen können erst passieren, wenn es auch praktikable Alternativen dazu gibt. Offene Grundstandards an die jeder Anbieter andocken kann? Das Telefonmonopol von AT&T konnte man damals relativ problemlos zerschlagen. Online sehe ich da aber noch keinen sinnvoll gangbaren Weg ohne gleichzeitig die Vorzüge des Netzes zu beschneiden.
Prime war ein genialer Schachzug. Bei Kundenbindung hast du sicher Recht, als Nachteil empfinde ich es aber nicht. Ich nutze zwar kaum etwas der anderen Prime Angebote, bestelle aber so viel bei Amazon, dass sich allein schon die eingesparten Versandkosten mehr als rechnen. Hab dann auch kein schlechtes Gewissen, wenn ein einzelner Wii-HDMI-Adapter für €8 in der Packstation landet.
Du zählst da gerade mit die schlimmsten Ausbeuter Geschäfte auf wenn es um das Personal geht. Schön das du bei diesen Läden einkaufen gehst. Aber bei Bio bist du bestimmt ganz vorne mir dabei. Sorry, aber das ist Scheinheiliger wie es im Bilderbuch steht.
Da hast du mich missverstanden. Das schrieb ich als reine Negativliste.
Meine T-Shirts kaufe ich im übrigen zu 90% bei Fangamer. Gute Qualität von einer Gruppe von Gamer Nerds.
Da kostet ein Shirt dann zwar $24 plus Versand plus Zoll, hält aber auch deutlich länger als ein H&M Fetzen für €5.
Wer billig kauft, kauft doppelt und dreifach. Leider haben gerade Geringverdiener oft keine andere Möglichkeit und zahlen langfristig enorm drauf.
Bei Bio bin ich zurückhaltend, das ist zu oft Augenwischerei. Bio Tomaten, aber aus Spanien? Nach Bio Standards angebaut - in China direkt neben Schwerindustrie?
Was ich aber super finde sind die "Regional" Produkte bei Rewe. Selbst wenn das ökologisch betrachtet auch nicht immer die beste Lösung bedeutet.
Nein, hauptsächlich wohl durch das nicht-Zahlen von Steuern und Ausbeuten ihrer Mitarbeiter.
Meh, das ist mir zu populistisch. Amazon zahlt die Steuern die es zahlen muss, nicht mehr aber auch nicht weniger. Schlupflöcher sind
politisch konstruiert, weil Staaten, Bundesländer, Gemeinden im Konkurrenzkampf liegen. Absolut zu Leiden der Kleinen, keine Frage. Für einen Großkonzern ist es da ein leichtes, seine Töchter über die halbe Welt zu verteilen um das Optimum für sich herauszuholen. Ist dazu sogar verpflichtet, weil ihn die Anteilseigner sonst wegen Pflichtverletzung verklagen könnten.
Ausbeutung der Mitarbeiter? Dass Amazonier als Logistiker entlohnt werden finde ich völlig in Ordnung. Aber die Bedingungen dort? Oder dass die Post etwa Sub-Sub-Sub-Unternehmer zu entsprechend miesen Gehältern anstellen kann? Auch da ist die Gesetzgebung gefragt. Nicht das Unternehmen, dass Gesetze so weit irgend möglich zu seinen Gunsten nutzt.
Wobei öffentliche Meinung durchaus auch ein Pfrund ist, mit dem Firmen kalkulieren müssen.
Aber immerhin scheint zB der hiesige REWE seine Mitarbeiter nicht auszubeuten, denn die sehe ich dort Jahrzehnte(!) lang.
Das muss man sich aber auch leisten können. Wer es nicht kann, unterstützt dann leider Aldi, Kik und Co.
Mit der Menschlichkeit hört es sich aber auch bei REWE spätestens mit den Zulieferern auf.
Die Kollegin meiner Schwester kommt aus Portugal. Deren Mutter jammert, weil es da kaum mehr anständiges Gemüse zu kaufen gibt - gute Qualität wird nach Deutschland exportiert. Zurück bleibt die C- und D-Ware. Auch dank REWE.
Also ich kaufe, was ich inStadt kaufen kann, auch bei uns in der Stadt. (Abgesehen von Computerkram, der hat sich's mit mir verdorben).
Dadurch kosten CDs (diesen Monat mal wieder 5+ Stück) für mich immer ne Handvoll Euro mehr als bei Amazon, aber ich mag es halt gerne, ab und zu mal n bißchen Musik-Smalltalk zu machen und bei Amazon kann man schlecht nach langsamer Musik fragen, die für einen Sampler mit stetig steigerndem Tempo ein passender Einstieg wäre.
Da findet man halt nur Titel, die "langsam"
heißen, aber nicht welche, die langsam
sind.
Die Wahl hat man ja zum Glück.
Für mich sehe ich für lokal einkaufen nur in den wenigsten Fällen einen Mehrwert. Eigentlich nur, wenn ich mich mit Schwesterchen treffe. Zum Quatschen und beraten lassen.
Rein in die Stadt und zurück, Geschäfte abklappern und hoffen das Gewünschte, oder zumindest was vergleichbares zu finden, Tüten schleppen, Menschengedränge... da geht der gesamte Samstag bei drauf. Kann ich drauf verzichten.
Musik kaufe ich nicht mehr, aktuelle Mode ist mir schnuppe, bummeln finde ich langweilig (s.o. zum Thema Firmenketten)... nee, ist nicht meins.
Deswegen hoffe ich auf neue Konzepte für die Innenstadt (an denen durchaus schon gearbeitet wird). Vielleicht ein Stück mehr wie früher? Als man nicht shoppen sondern flanieren ging. Die Stadt als Zentrum von Kommerz ist ein Auslaufmodell.
Vielleicht mag ich deswegen die Münchner Biergärten so sehr. Sehen und gesehen werden, Futter bringt man selber mit und wer will kann den ganzen Tag an einem Mineralwasser rumnuckeln = statisches Flanieren.