• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Der heutige Tag war gut/ merkwürdig, weil...

Kann man nicht entziehen, da sowas (zumindest hierzulande) gar nicht existiert. ;)

Ist aber auch nicht nötig, da der Kerl nach dieser Geschichte so verbrannt sein dürfte, dass keine renommierte Zeitung in Zukunft jemals wieder etwas von ihm drucken wird...

Braucht er allerdings auch nicht. Er schreibt jetzt beistimmt ein Buch über seine Geschichte, vllt. noch ein, zwei weiter "Sachbücher" über modernen Journalismus, und spätestens dann hat er ausgesorgt :-D
 
Und dann wundert man sich über „Lügenpresse“.

ja, leider ist ein solcher skandal, und von nichts anderem reden wir hier, wasser auf die mühlen der "lügenpresse"-schreier.

Und ARD/ZDF befeuern das indem sie wichtige Meldungen nicht bringen oder Inhalte herauslassen.

zum beispiel?

Aber direkte Sachen erfinden, Geschichten manipulieren ist eine neue Stufe. Dem gehört die Journalistenlizenz entzogen.

so was gibts nicht. wie spassbremse aber schon sagte: die karriere ist beendet.
wie ulfkotte könnte er sich jetzt aber der dunklen seite der macht zuwenden. ich denke aber eher, dass wir nie wieder was von dem herren hören werden. außer vielleicht...na ja, belassen wirs dabei.
 
Ich finde es positiv, wie offensiv der Spiegel damit an die Öffentlichkeit geht. Am Sonntag räumte der Typ seinen Schreibtisch, am Mittwoch kamen die Berichte.
Mit Mitte 30 kann er seine Berufsträume jedenfalls begraben. Als Journalist wird der keinen Job mehr bekommen. Bleibt Romane schreiben oder PR-Arbeit.

Und dann wundert man sich über „Lügenpresse“. Und ARD/ZDF befeuern das indem sie wichtige Meldungen nicht bringen oder Inhalte herauslassen.

Wichtige Meldungen nicht bringen ist Ansichtssache, aber Inhalte herauslassen ist der Kern der Arbeitsaufgabe. Journalismus verdichtet Informationen, um sie dem Normalbürger zugänglich zu machen. Im Zweifelsfall sollte man deshalb auf mehrere Publikationen aus verschiedenen Lagern zurückgreifen.
Ich beschwere mich ja auch nicht beim Pfarrer, dass er dauernd aus der Bibel vorliest. Das ist sein verdammter Job. ;)

Wenn man alle Fakten haben willst, dann müsste man es selbst wissenschaftlich aufarbeiten oder Metastudien und deren Quellen analysieren. Immer vor Ort, oder absoluter Fachmann auf allen Gebieten sein. Eher unrealistisch.

Wundert mich nicht. Einige Leute, die sich heute Journalisten schimpfen, die könnten auch Märchenbücher schreiben.

So wie es aussieht betrafen die Fälschungen aber "nur" Reportagen. Das Format ist darauf angelegt, Geschichten zu erzählen. Die sollten dann natürlich auch so passiert sein. Für Faktenchecker macht es das aber schwerer zu prüfen, als normale Nachrichten, und ein Journalist, der es darauf anlegt, kann hier leichter anfangen zu dichten. Trotzdem konnte er das gerade mal ein paar Jahre durchziehen. Ein Vorteil der vernetzten Welt: Unstimmigkeiten fallen viel schneller auf als früher.

Seine Reportagen kenne ich nicht, nur die Überschriften. Praktischerweise, beziehungsweise blöd für SPON, sind diese umfangreicheren Artikel hinter deren Bezahlschranke versteckt. :-D
 
Ich finde es positiv, wie offensiv der Spiegel damit an die Öffentlichkeit geht.

eine andere umgangsweise war in meinen augen gar nicht denkbar. sobald der beweis des betruges erbracht war, MUSSTE die chefredaktion umgehend an die öffentlichkeit gehen. dafür hat der spiegel keinen schulterklopfer verdient. was wäre denn die alternative gewesen?
 
eine andere umgangsweise war in meinen augen gar nicht denkbar. sobald der beweis des betruges erbracht war, MUSSTE die chefredaktion umgehend an die öffentlichkeit gehen. dafür hat der spiegel keinen schulterklopfer verdient. was wäre denn die alternative gewesen?
Man kann an die Öffentlichkeit gehen und man kann sehr detailliert an die Öffentlichkeit gehen, wobei das hier ein schmaler Grat ist. Man könnte das auch ein wenig als Nachtreten verstehen ...
 
Man kann an die Öffentlichkeit gehen und man kann sehr detailliert an die Öffentlichkeit gehen, wobei das hier ein schmaler Grat ist. Man könnte das auch ein wenig als Nachtreten verstehen ...

So wies geschrieben ist, empfand ich das auch so.
Finde den Text zu wenig selbstkritisch.
 
eine andere umgangsweise war in meinen augen gar nicht denkbar. sobald der beweis des betruges erbracht war, MUSSTE die chefredaktion umgehend an die öffentlichkeit gehen. dafür hat der spiegel keinen schulterklopfer verdient. was wäre denn die alternative gewesen?

Stimmt schon. Die Alternative, andere Berichten darüber, war nicht wirklich eine.
 
So wies geschrieben ist, empfand ich das auch so.
Finde den Text zu wenig selbstkritisch.
Dito ... hier und da wird zwar kurz ein wenig Eigenkritik sichtbar, aber ansonsten dreht es sich nur um die blühende Fantasie des Autors. Da sind so viele Punkte, die man mit ein wenig Aufwand auch aus HH hätte recherchieren bzw. prüfen können. Hier sollte man auch ansetzen und die Hinergründe bzw. Mechanismen ggf. detaillierter erklären, in dem Artikel haben hierfür zwei, drei Sätze 'gereicht'.
 
Man kann an die Öffentlichkeit gehen und man kann sehr detailliert an die Öffentlichkeit gehen, wobei das hier ein schmaler Grat ist. Man könnte das auch ein wenig als Nachtreten verstehen ...

im ersten statement wird persönliche enttäuschtheit auch durchaus eine rolle gespielt haben, machen wir uns nix vor. und das kann ich sogar verstehen. hier hat ja nicht jemand einen "fehler" gemacht, und nach seiner entlassung ist alles wieder in butter. nein; relotius hat das gesamte haus, ja den gesamten seriösen journalismus in misskredit gebracht. und das gerade in der heutigen zeit! da gilt es erstmal wieder vertrauen aufzubauen, was unter umständen lange lange zeit dauern wird. sofern es überhaupt gelingt, siehe stern und hitler-tagebücher.

in einem neuen artikel zur aufarbeitung wird relotius als "einer von uns" bezeichnet, der am eigenen anspruch und dem der chefred gescheitert ist. auch von mentalen problemen ist die rede. relotius selbst soll auch davon gesprochen haben, sich jetzt erstmal in thereapie begeben zu wollen. bin aber nicht sicher, ob das ein verifziertes zitat war. gestern mal irgendwo gehört.
 
wäre die sache inklusive vertuschung von anderen aufgedeckt worden, hätte der spiegel seine redaktion schließen können.
... wieso Vertuschung? :haeh: :O

Ich hab jetzt nicht soooo viele Artikel diesbzgl. gelesen, scheinbar kamen im Vorfeld schon div. Verdachtsfälle auf, die aber durchaus geklärt wurden ... d.h. Vorwürfe wurden angehört, der Autor musste sich äußern, und dann wurde abgewogen welche Erklärung / Äußerung am plausibelsten ist.

Scheinbar ist ein Autor aber weiter im Ball geblieben und hat weiter Fakten und 'Beweise' gesucht um das zu dokumentieren und zwar so genau, dass sich Relotius eben nicht rausreden konnten weil jetzt nachweisbare Fakten im Spiel waren die man nicht wegerklären konnte & scheinbar ist Relotius dann eingeknickt.
 
Ich denke nicht, dass dieser Claas Relotius ein Einzelfall ist. Ohne auch nur ansatzweise auf den "Lügenpresse"-Zug aufspringen zu wollen, bin ich aus eigener Erfahrung davon überzeugt, dass das journalistische Genre "Reportage" die Verzerrung der Wahrheit fördert, wenn nicht sogar erzwingt.

Ein Journalismus, der spannende Geschichten erzählen will, muss m. E. mit der Forderung nach absoluter Wahrheitstreue kollidieren. Es ist aber sicherlich eine (gar nicht so schmale) Gratwanderung von "lebhaft ausgeschmückt" zu "glatter Fälschung", wie im Fall Relotius.

Ich persönlich präferiere ja Fakten pur; wenn ich spannende Geschichten lesen will, greife ich zur Belletristik , aber ich kann schon verstehen, dass Menschen generell lieber sprachlich entsprechend kunstvoll verfasste Reportagen lesen, als eher dröge Dossiers, die Information an Information reihen.
 
Hmm, dann solltest du deine Wortwahl nochmals überdenken ... denn das liest sich in deinem Satz komplett anders.

nee, muss ich nicht. ich weiß schon, was ich warum wie geschrieben hab. ;)
wenn die story von anderen aufgedeckt worden wäre, wäre es naheliegend, dass auch eine vertuschung stattgefunden hätte.
jetzt alles klar?
 
[...]Ich persönlich präferiere ja Fakten pur; wenn ich spannende Geschichten lesen will, greife ich zur Belletristik , aber ich kann schon verstehen, dass Menschen generell lieber sprachlich entsprechend kunstvoll verfasste Reportagen lesen, als eher dröge Dossiers, die Information an Information reihen.
Sagen wir mal so, es ist nicht zwingend notwendig. Man kann Reportagen auch eloquent vortragen, d.h. die Art und Weise "der Schreibe" kann ja so sein wie bei Relatius, es müssen eben nur die Fakten stimmen. Das war bzw. ist ja das Problem.
 
dann tut es mir leid. :]
... vllt. solltest du dir auch einfach mal die Mühe machen und deine Zeilen etwas besser ausarbeiten.

wäre die sache inklusive vertuschung von anderen aufgedeckt worden [...]
Muss ich dir jetzt wirklich die Feinheiten der deutschen Sprache erklären?! Deine Aussage drückt aus, dass wenn der Spiegel nicht selbst berichtet hätte, andere Medien darüber inklusive Vertuschung berichtet hätten. Kommt es jetzt an? Wenn du es jetzt nicht verstehst, dann tut es mir leid.

Nimm dir doch einfach mal die Zeit (und mach dir die Mühe), darüber nachzudenken und zu überlegen, ob dein Satz mit einem zusätzlichen Wort nicht vllt. besser ausgedrückt hätte, was du ausdrücken wolltest. Wie wäre es, wenn du das Wort "inklusive" durch "eventuell" und noch ein und dafür ersetzt?!

Nur mal so als kleiner Gedankengang. :S
 
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