Herbboy
Spiele-Gott/Göttin
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Doch klar, aber ich sehe NICHT das Risiko, dass Vereine weniger tun, nur weil sie wissen, dass sie mit einer gewissen Chance vielleicht ohne Kosten davonkommen.Die Strafen werden individuell ausgesprochen. Da geht es um Ligazugehörigkeit, Stadiongröße, Einnahmen und was nicht alles. Du siehst ehrlich keinen Unterschied, ob ein Verein auf den die Strafe zugeschnitten wurde oder ein einzelner Idiot sowas zahlen soll?
Hier ist es ja ohnehin so, dass der FC nur einen TEIL der Summe verlangt hat: 30.000 von 80.000. Es geht ja gar nicht darum, ALLES abzuwälzen. Aber wenn einer Scheiße baut, kann es IMMER teuer werden, egal ob da nun eine DFB-Strafe dahintersteht oder nicht. Wenn der Besoffene 2-3 Leute Ttaub gemacht hätte, wäre es rein privatrechtlich auch ohne DFB für den noch viel viel teurer geworden.
das ist halt so ne Sache. Früher sind Leute "nur" mal zu schnell gefahren, heute ist es mehr und mehr PURE Angeberei, egoistisches "Spaß haben" und eben auch echte Rennen. Da nehmen Leute wirklich BEWUSST den Tod anderer in Kauf - die Gesetze aber gehen einfach nur von einem sich selbst überschätzen aus. Daher muss da in der Tat gehandelt werden.Abschreckung wirkt ja nicht immer, und man muss abwarten wie der Strafrahmen ausgenutzt wird. Aber bei Personengefährdung bis zu 5 Jahre, bei Personenschäden bis 10? Autsch. Zu Recht.
Wenn einer "nur" zu schnell fährt, vlt auch nachts in einem ruhigen Viertel und einen Unfall baut, sollte der aber nun mal nicht so stark bestraft werden wie einer, der im Nachtleben einer Großstadt angeberisch mit einem anderen Idioten ein "Rennen" fährt, wo hunderte Leute unterwegs sind und die Chance, dass ein Auto oder Fahrrad den Weg kreuzt, um ein vielfaches höher ist.
Der Nachweis, ob es ein Rennen war, ist aber halt immer schwer. Zb hier in Köln gab es letztes Jahr drei tödliche "Raser"unfälle, die durch die Medien gingen. Zwei waren zu 99% "Rennen", aber der dritte Unfall wurde monatelang auch als "Rennen" eingestuft, es stellte sich dann aber raus, dass der Fahrer "nur" mit einem Mietwagen im Überschwang zu schnell fuhr, einem einscherenden Auto auswich und die Kontrolle verlor. Zwar hat man Zeugen gefunden, laut denen er schon über mehrere Kilometer durch "rasante" Fahrweise auffiel, aber es war eben kein Rennen. Trotzdem kommt letzterer Fall immer wieder im TV als Beispiel für "Tote bei Rennen in Köln".
In einer Talkshow war mal einer aus Hamburg, der früher in der "Raserszene" war, als die Leute wenigstens noch in Gewerbegebieten nachts ihren Mist gemacht haben. Der ist inzwischen raus aus der Szene und hat eine Idee umgesetzt, die die Raserszene deutlich schrumpfen ließ: legale Beschleunigungsrennen auf einem alten Flugplatz. Denn es scheint so zu sein, dass der Kern der "Raserszene" nur auf Angeberei aus ist - viele aber würden, wenn es legal wäre, ein "offizielles" Rennen fahren und dann NICHT mehr unnötigerweise sich im normalen Straßenverkehr beweisen wollen. Und die paar Rest-Raser, die trotzdem die normalen Straßen nutzen wollen, verlieren dann aber ihr Publikum. Da geht es aber wirklich um die "Szene", nicht um die Machos, die mit nem geliehenen M5 die Hauptstraße mit 100 auf und ab fahren, weil sie irrsinnigerweise glauben, das schnelle Fahren wäre DEREN Leistung und nicht die der Ingenieurskunst von BMW...
Der Hauptpunkt ist aber, dass "Rennen" bisher nur ein Bußgeld wert waren - und DAS ist vor allem das lachhafte. Es muss ja nicht erst was passieren, damit man die Leute mal richtig bestraft.