Das Urteil finde ich jetzt nicht verkehrt, aber dann müssen auch die Strafen angepasst werden.
Die sind ja so hoch, gerade weil es gegen Vereine geht. Unter anderem als "Erziehungsmaßnahme" um mehr für Gewaltprävention, genug/geschulte Ordner, und ähnliches zu tun. Wenn die Strafen jetzt einfach weitergereicht werden können, dann sollte das in Relation passieren
das machen die ja trotzdem, denn selbst nach dem Urteil hat der Verein viele Nachteile, wenn er seine Maßnahmen schleifen lassen würde:
- man findet ja bei weitem nicht immer den Täter. Es ist also nicht gesagt, dass der Verein damit rechnen kann, ohne Kosten da rauszukommen
- selbst wenn der Verein den Täter haftbar machen kann, ist nicht gesagt, dass derjenige das jemals abbezahlen kann
- es ist so oder so ein teurer und nerviger Aufwand
- der Verein muss die Strafe ja erst mal zahlen, und dann seinem Geld hinterherlaufen
- das Image des Vereins leidet ja auch drunter, was indirekt auch Kosten verursacht
Ich sehe daher keinen plausiblen Grund, warum Vereine nur aufgrund dieses Urteils plötzlich bei ihren Anti-Gewalt-Maßnahmen laxer werden sollten.
Aber jetzt pauschal niedrigere Strafen zu fordern, nur weil die Strafe VIELLEICHT nicht der Verein, sondern ein armer kleiner Irrer zahlen muss, der dann schlimmstenfalls in Privatinsolvenz gehen muss, finde ich echt grotesk.
. Ich meine, ja, es sind Idioten. Aber was für einen Verein vielleicht ärgerlich ist, kann für eine Einzelperson der Ruin sein.
ja und? Selber schuld. Und auch für den Verein kann das ein kleiner Ruin sein. Viele Vereine sind immer am Rand der Wirtschaftlichkeit, und ne "unnötige" Strafe von 50.000€ kann schnell mal dafür sorgen, dass ein Arbeitsplatz im Verein gestrichen wird oder nicht neu entsteht. Das ist dann wiederum für die Person unzumutbar, die den Job haben könnte.
Vlt wäre es okay, die Strafe dann aufzuteilen, so dass der Täter am Ende vlt 70% zurückzahlen muss - aber dazu müsste es dann ein Gesetz geben, denn die Entscheidung fiel ja nun auf Basis der bestehenden Gesetze und war kein "Verhandlungsergebnis", also kein Vergleich.