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Der G20-Gipfel und die Gewalteskalation

Wenn das eine ironische Anspielung auf die DDR sein soll - das war keine echte Demokratie und sicher keine Form von Sozialismus, wie sie mir vorschwebt.

Sozialismus und Demokratie gehen schonmal gar nicht zusammen. Denn Sozialisten lassen sich nicht abwählen, höchstens wegputschen. Aber natürlich: Die DDR war ein bedauerlicher Fehlschlag. Gute Idee, schlechte Umsetzung oder so. Jetzt, im dritten Jahrtausend, machen wir alles besser. Jetzt kommt er, der Sozialismus mit menschlichem Antlitz, der dritte Weg: Venezuela ist unser aller Leuchtfeuer. Leere Geschäfte, volle Gefängnisse -- so wollen wir leben, Genossen!
 
Sozialismus und Demokratie gehen schonmal gar nicht zusammen. Denn Sozialisten lassen sich nicht abwählen, höchstens wegputschen.
Laut Google:

So·zi·a·lịs·mus
Substantiv [der]
1.
(in den Theorien von Marx und Engels) die dem Kommunismus vorausgehende gesellschaftliche Entwicklungsstufe in Form einer Gesellschaft, die auf Gleichheit, Solidarität und Gerechtigkeit basiert, in der es keinen Privatbesitz an den wichtigsten Produktionsmitteln, keine Ausbeutung der Arbeiter und keine Bevormundung bei der Güterverteilung mehr gibt.
2.
der tatsächlich existierende Sozialismus1 (zum Beispiel in den Ländern des ehemaligen Ostblocks), der für den gesellschaftlichen Besitz der Produktionsmittel und die Kontrolle bei der Warenproduktion und -verteilung eintritt.
Wo ist da jetzt genau die Stelle, die das Mitwirken der Bürger ausschließt? Wo steht da was von (letztendlich) einem Diktator, den man nicht wegwählen kann?
 
Laut Google: [...]

Sozialismus kann sich ja jeder hindefinieren, wie er mag. Versuchen wir's mal mit einer historischen Annäherung: Welche sozialistische Regierung gestattete freie, geheime Wahlen? Letztendlich läuft es immer auf irgendwelche Kader, Apparatschiks und Eliten hinaus, die glauben, alles besser zu wissen. Da muß der kleine Mann vor sich selbst geschützt und von der Urne ferngehalten werden, denn der hat ja eh keine Ahnung von Politik.
 
Laut Google:


Wo ist da jetzt genau die Stelle, die das Mitwirken der Bürger ausschließt? Wo steht da was von (letztendlich) einem Diktator, den man nicht wegwählen kann?

Du sagst es ja selbst (oder auch Google), die Theorien von Marx und Engels. Wie es in der Praxis ausschaut wissen wir doch selbst. Oder konnte man in der DDR die SED einfach so wegwählen? Nein sie wurde weggeputsht vom Volk.
Von anderen Ländern die immer noch stark kommunistisch regiert werden kann man dieses auch nicht einfach so wegwählen. Alles ein Traum der Theorie. Was meinst du wie diese ganzen Links Spinner leben würden wenn sie an der Macht wären? Nämlich über kurz oder lang genau so wie die jetzigen Bonzen. Geld und die Macht dahinter steckt nämlich furchtbar an wenn man einmal Lunte gerochen hat.
 
Der Kapitalismus beinhaltet eben die Möglichkeit des gesellschaftlichen Aufstieges, die Steigerung der Produktivität, des wirtschafltichen, aber auch wissenschaftlichen Fortschritts als integrativer Bestandteil. Sozialismus würde unweigerlich in Stillstand und Zerfall münden. Gerade Konsumgüter, Wohlstand und persönliche Sicherheit sind persönliche Triebfeder zur Leistungsbereitschaft.
 
Der Kapitalismus beinhaltet eben die Möglichkeit des gesellschaftlichen Aufstieges, die Steigerung der Produktivität, des wirtschafltichen, aber auch wissenschaftlichen Fortschritts als integrativer Bestandteil. Sozialismus würde unweigerlich in Stillstand und Zerfall münden. Gerade Konsumgüter, Wohlstand und persönliche Sicherheit sind persönliche Triebfeder zur Leistungsbereitschaft.

Du vergleichst da aber den theoretischen Kapitalismus mit dem realen Sozialismus... in der reinen Theorie funktionieren jedoch beide Modelle. Aber frag mal einen Arbeiter in Asien was er vom westlichen Raubtier-Kapitalismus hält. Unser Wohlstand basiert ausschließlich auf der Ausbeutung anderer Länder/ Menschen.
 
Du sagst es ja selbst (oder auch Google), die Theorien von Marx und Engels. Wie es in der Praxis ausschaut wissen wir doch selbst. Oder konnte man in der DDR die SED einfach so wegwählen? Nein sie wurde weggeputsht vom Volk.
Von anderen Ländern die immer noch stark kommunistisch regiert werden kann man dieses auch nicht einfach so wegwählen. Alles ein Traum der Theorie. Was meinst du wie diese ganzen Links Spinner leben würden wenn sie an der Macht wären? Nämlich über kurz oder lang genau so wie die jetzigen Bonzen. Geld und die Macht dahinter steckt nämlich furchtbar an wenn man einmal Lunte gerochen hat.

Zu DDR-Zeiten konnte man noch die DDR-FDP wählen. Das waren aber die Orgelpfeifen bzw. Blockflöten genannt. Und bei den Wahlen wurde eh pausenlos beschissen. Die SED bekam prinzipiell mindestens 95,5% (eher mehr) der Stimmen und den Rest die "Blockflöten" genannte Nebenparteien. Und so ideal die Idee des Sozialismus auch klingt so beschissen war der im Endeffekt in der Realität.

Gut die Schulbildung war gratis, Schulessen, Grundnahrungsmittel wie Brot und Butter, Kartoffeln, ein paar Fleisch- und wenige Wurstsorten (viele Sorten gabs eh nicht, weder von Brot, Butter, Wurst, Fleisch) sowie vielleicht eine Handvoll Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken und Zwiebeln (viele gabs eh nicht; Zuccini kannten wir z.B. gar nicht, ganz zu schweigen von Mango, Lytschies, Kiwi), öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Co. wurden staatlich finanziell gestützt (Karten hierfür waren deutlichst unter dem eigentlich regulären Preis zu bekommen), damit man zum Beispiel für insgesamt 1,75 Ostmark/Woche von Montag bis Samstag (ja Samstag war bei uns auch Schule) in der Schule Essen gehen konnte. Besonders war das Schulessen auch nicht. Aber bei den Preis unschlagbar günstig.

Dafür gab es quasi leere Läden (meistens Konsum genannt; insgeheime Abkürzung für Kauft ohne Nachzudenken Schnell unseren Mist), wenn irgendwo bei einem Geschäft eine Schlange war hat man sich dann halt einfach mal angestellt (weil es irgend etwas gab was rar war angefangen von Bananen bis hin zu Fernsehgeräten oder auch Videorecordern) und oft war (was es auch immer gegeben hat) vorher ausverkauft bevor man selbst dran war. Einiges konnten sich Normale Leute auch nicht wirklich leisten (Videorekorder Toplader für ca. 10.000 Ostmark). Soweit zum Thema Sozialismus und alle Gleich. ;)

Es gab sehr oft auch Bückdich-Ware in den Geschäften, darunter spezielle Zeitungen wie Das Magazin (quasi der DDR-Playboy), Melodie&Rhythmus (die DDR-Bravo ungefähr) oder bei Amiga-Schallplatten von Westkünstlern, z.B. Beatles, Bruce Springsteen u.a. (da brauchte man sehr viel Vitamin-B zum entsprechenden Ladenbesitzer). Selbst in der Lebensmittelabteilung gab es oft nur das allerallernötigste. Nur Kleingeschäfte wie Zeitschriftenladen waren privat. Alles was eine gewisse Größenordnung erreichte wurde zwangsverstaatlicht und sehr oft in Kombinate (Firmenzusammenschlüsse) integriert. Bauern waren bis auf Kleinstbauern nahezu alle in den LPG zwangsfusioniert. Landwirtschaftliche Flächen wurden enteignet und zu Staatseigentum.

Für Besonderheiten gab es das Delikat, was für Normalsterbliche im Osten schweineteuer war. Die DDR-Kopie von Nutella (Nudossi) kostete dort in der 150 oder waren das 200 g-Plastedose mal eben 8 Ostmark. Bei einem Durchschnittsgehalt von vielleicht 400-500 Ostmark für einen normalen Arbeiter (ein studierter Ingenieur bekam unwesentlich mehr) ein ziemlicher Luxus. Wer das Glück hatte und Westgeld besaß/bekam, konnte im Intershop nach dem Zwangs-Umtausch in Forumschecks (Kunstwährung der DDR) diverse Waren aus dem Westen kaufen. Von Lebens-/Genußmitteln, Unterhaltungselektronik, Schmuck, Reisen bis hin zu Autos der Kompakt-/Mittelklasse, wenn man die entsprechenden Summen zur Verfügung hatte.

Bei Reisen mußte man selbst für Reisen in einige sozialistische/kommunistische Bruderländer z.B. nach Rußland Sonderanträge stellen. Eine Jugoslawienreise war für einen normalen Staatsbürger trotz sozialistischer Prägung des Staates nahezu aussichtslos.

Nach dem Westen zu reisen zu wollen war für Leute ohne familiäre Bindungen (mindestens 1./2. Grad je nach Laune der Stasi-Fuzzis erforderlich) aussichtslos. Hatte man nur einen Onkel im Westen war es das meistens schon mit der Erlaubnis. Da durfte man oft nicht mal zur Beerdigung eine Reise machen. Das mußten als Verwandte schon Eltern oder Großeltern sein, um mit viel Glück und nach intensivster Durchleuchtung durch die Stasi ein Visum für den Westen/Westberlin zu bekommen.

Hobbys wie Drachenfliegen wurde nachdem Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre salonfähig schlagartig verboten (aus Angst vor Republikflucht).

Solche Träumereien wie manche im Sozialismus sehen war er im Endeffekt nicht. Immer wenn Menschen an der Macht sind ist Korruption und persönliche Vorteile der treibende Keil. Erich fuhr z.B. als Dienstwagen Volvo und Citroen. Als normaler Bewohner war man froh, wenn man nach 12-15 Jahren Wartezeit! einen Trabant oder im absoluten Traumfall einen Wartburg sein eigen nennen durfte. Nicht umsonst waren zu DDR-Zeiten Gebrauchte Fahrzeuge oft teurer als Neuwagen. Zwar Irrsinn aber Fakt!

Die ungefähr 10.000 Exemplare des Ende der 70er Jahre nach Osten importierten Golf I bekam überwiegend der Berliner Raum und da auch nur ziemliche "Staatsfreunde". Sprich Leute mit Beziehungen zu Stasi und Co. Der Normale konnte sich den aufgerufenen Kaufpreis von 28.000 Ostmark zudem eh nicht leisten.

Die Regierungsmitglieder hatten in Wandlitz eigene Urlaubsareale und ein eigenes Jagdgebiet gehabt. Erich hatte in der Ostsee seine eigene Privat-Insel (Oie). Schalk-Golodkowski hatte die Leute die Ausreiseanträge nach dem Westen gestellt haben nach Erteilung der Erlaubnis quasi hochoffiziell ihres Eigentums beraubt. Antiquitäten und Wertgegenstände wurden eingezogen/konfisziert und wenn überhaupt nur mit lächerlichen Beträgen entschädigt.

Das sind alles solche historischen Begebenheiten, die viele (jüngere aber auch Westdeutsche) gar nicht (mehr) kennen.

Daher sollte man sich vor Augen führen, wie der "real existierende Sozialismus/Kommunismus" in Wirklichkeit gewesen ist. Er war um Galaxien weit von dem theoretischen Ideal eines Marx/Engels entfernt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So einfach und pauschal stimmt das nicht.

Das ist mir auch zu kurz gesprungen, was nevermind da geschrieben hat. Genauso wie "Schuld am Schlamassel im Irak und in Syrien sind nur die Amis". Ehe man sich's versieht, steckt man mittendrin in einer Diskussion über den Kolonialismus. Man könnte natürlich auch bis zu Papst Gregor I. zurückgehen ...
 
Das ist mir auch zu kurz gesprungen. Genauso wie "Schuld am Schlamassel in Irak und Syrien sind nur die Amis". Ehe man sich's versieht, steckt man mittendrin in einer Diskussion über den Kolonialismus. Man könnte natürlich auch bis zu Papst Gregor I. zurückgehen ...

Der Mensch an und für sich ist das Problem
:P
 
Die Kipping hat eh nicht mehr alle Nadeln an der Tanne. Die Wagenknecht gefällt mir mit ihren Ansichten immer mehr. Ist nur leider in der falschen Partei.
 
Bemerkenswert wieder mal die unterschiedlichen Strömungen in der Linkspartei:
Wagenknecht gegen Kipping - Linken-Zoff nach G20-Krawall - Politik Inland - Bild.de
Sonst ist es ja eher die AfD, die sich selbst durch öffentlichen Streit in den eigenen Reihen schadet.
a) Bild. Das Hetzblatt, daß sich regelmäßig Meldungen ausdenkt, Menschen verachtet und Leuten solange das Wort im Mund herumdreht, bis es zu ihrem vorgefertigten Artikel paßt. :$

b) "Katja Kipping [...] hatte vor dem G20-Gipfel die Polizei für eine mögliche Eskalation der Lage verantwortlich gemacht."
Genauso wie Wagenknecht am 3.7. auch:
"Statt Bürgerrechte zu verteidigen dulden SPD/GRÜNE in Hamburg rechtswidrigen Polizeieinsatz gegen genehmigtes Camp [...]"

c) Wenn man sich das mal für einen Moment überlegt, widersprechen sich die beiden Aussagen (Wagenknechts "Die Randalierer sind Kriminelle" vs Kippings "Die Polizei hat das Geschehen unnötig eskaliert.") ja gar nicht: Kann ja durchaus beides zutreffen. Aber das paßt natürlich nicht so schön in die Absicht und vorgefaßte Meinung der Bild Autoren. Die Linken gehören ja jetzt nach Bilderbuch-Logik zu "den Bösen", da müssen die sich natürlich zoffen. Kann ja nicht sein, daß da sich die Argumente einfach so streitlos ergänzen. Was sind das denn für "Nachrichten"? Ich will Action, verdammt nochmal!
 
bild.de ist als Diskussionsgrundlage tatsächlich nicht so gut. Eine reine Klickschleuder. focus.de ist fast genauso schlimm. bild.de bietet ganz zuverlässige Informationen, wenn man mal schnell das aktuelle Datum wissen will. Ansonsten ist das reine Fiktion. Kennt noch jemand die "Coupé"? Da war ja wirklich alles frei erfunden. ;)

EDIT: Wie ich gerade sehe, gibt es die "Coupé" noch. Da sach ich: Hut ab! Ist ja nicht leicht, im Blättermarkt zu bestehen, und dann mit einem solchen Käseblatt! Wie gesagt, Hut ab ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht wirklich, die haben ja nur von Bild abgeschrieben:
"[...] sagte Wagenknecht der „Bild“."
"[...] sagte die Linken-Fraktionschefin der "Bild"-Zeitung."

Sprich: Wenn Bild sich dieses Zitat ausgedacht haben sollte, hätten die das genauso abgeschrieben, ohne das auf Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Siehe auch dieses aktuelle Beispiel: Fordert Heiko Maas wirklich „Rock gegen Links“? — BILDblog
 
Das Problem ist nur, daß ich der Kipping genau diese Aussagen zutraue. Da wird die Bild (so blöd die Zeitung auch sonst ist) Recht haben mit dem Zitat. Und ich bin immer noch der Meinung, daß die Polizei sogar zu zurückhaltend gewesen ist und nicht den Bogen überspannt hat.
 
...........Daher sollte man sich vor Augen führen, wie der "real existierende Sozialismus/Kommunismus" in Wirklichkeit gewesen ist. Er war um Galaxien weit von dem theoretischen Ideal eines Marx/Engels entfernt.
So sieht es aus. Aber diese ganzen Linken Spinner raffen das eben nicht und leben in ihrer Blümchen Welt. Oder schlimmer noch, sie träumen und wären dann sowas wie Honecker&Co. Wahrscheinlich streben einige genau das an.
 
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