AW: HSV - Kampf der Kulturen
Boesor am 23.01.2009 23:29 schrieb:
Schwieriges Thema würde ich sagen.
So schwierig finde ich es garnicht. Fußball ist für alle da. Für den Rentner, der maulend beim Training steht, für die "rosa-schal-tragende-schnitte-von-sponsor-xy-die keinen einzigen Spieler kennt", für den Vater-Sohn-Ausflug, für den Hardcore-Ultra hinterm Tor, für die angetrunkene Kutte und so weiter... Volkssport eben. Ich finde es eigentlich schade, dass man darüber diskutieren muss. Wichtig ist doch nur, dass sich alle gegenseitig akzeptieren. Ich kann weder den Ultra verstehen, der seit Jahren auf die "Sitzplatzarschlöcher" schimpft, noch verstehe ich die "Hinsetzen-da-vorne" - Schreier...
Um das Spektakel Fußball aufrecht zu halten braucht es alle. Die Lachshäppchenvertilger bekommen ihr "Event" doch vom "kleinen Mann" veredelt. Wer einmal im Stadion war und die Meute schreien hörte, sie Bengalos entfachen sah, die anschliessende Choreo bewunderte, der wird das so schnell nicht mehr vergessen. Ein Stadion ohne Stehkurve hinter dem Tor ist nunmal nichts wert.
Aber die Jungs alleine finanzieren eben den Bundesligabetrieb nicht. Fußball ist nicht mehr einfach nur Bier, Bratwurst und Anpfiff um 15.30... (Auch wenn das durchaus begrüßenswert wäre) Vereine sind mittlerweile Großunternehmen bei denen es um richtig viel Asche geht. Also kommt man um den ganzen Vermarktungskram, Sponsorenhickhack nicht herum... Das wiederum bringt natürlich Logen, Lachshäppchen und anderen Schickimickikram mit sich.
Es darf nur einfach von beiden Seiten nicht vergessen werden, dass die jeweils andere Seite unverzichtbar ist im Gesamtpaket Bundesliga. Daher sollte stets versucht werden das Gleichgewicht zu finden, zwischen modernem Fußball und Tradition.
Wenn dieser Liebnau ein heller Kopf ist, finde ich das gut. Er sitzt ja dann nicht alleine dort, sondern ist einer von mehreren im Rat. Er würde somit den Fans auch dort eine Stimme geben. Das kann eigentlich nicht verkehrt sein. Fänd es da nur wichtig, dass es eben ein vernünftig denkender Herzblutfan/ultra ist und eben kein stumpfer Ultraparolen nachplappernder Trottel, der Bock hat den Aufsichtsrat aufzumischen.
Prinzipiell sollte jede Interessengruppe im Verein im Rat vertreten sein. Wie realistisch das ist, weiß ich nicht, aber für mich klingt es gerade nach dem Idealzustand.