Herbboy
Spiele-Gott/Göttin
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500 Befragte sind viel zu wenig, selbst wenn es eine Umfrage aus einer Zufallsgruppe wäre und nicht ausschließlich unter Krankenhaus-Patienten wäre, wäre es bedenklich wenig. Allein die Fragestellung: es geht um TÄGLICHE Raucher - was, wenn von 500 Leuten am Ende 200 sehr wohl Raucher sind, aber eben nicht "täglich" ? Das ist viel zu schwammig gefasst. Aber so oder so sind 500 Befragte einfach viel zu wenig für so eine Frage, da sind die Zufallsabweichungen und diverse Störfakotoren viel zu groß - und wenn es nur um Krankenhaus-Patienten geht, wird es noch mal schwammiger. Hier mal ein paar Gedanken, warum eventuell weniger Raucher im Krankenhaus waren als es eigentlich anhand der (ohnehin nur VERMUTETEN relativen Zahl) sein müssten:
- vielleicht ist die Schätzung von 25% täglich Rauchender ohnehin viel zu hoch, und es rauchen TÄGLICH nur 10%?
- vielleicht rauchen im Einzugsgebiet wirklich weniger Leute als im Rest des Landes?
- vielleicht sind viele der Raucher eh in Behandlung und wurden daher nicht im Krankenhaus vorstellig - Nichtraucher aber gehen in Corona-Zeiten vorsichtshalber ins Krankenhaus
- vielleicht fehl-interpretieren viele Raucher ihren Husten als "normal" und gehen daher gar nicht erst zum Arzt/Krankenhaus
- vielleicht sind etliche Raucher gestorben, bevor sie ins Krankenhaus kamen?
- vielleicht WAREN viele der Patienten lange Zeit Raucher, jetzt aber nicht mehr, so dass sie angaben, keine täglichen Raucher zu sein?
Es ist so oder so Wissenschaftlich und statistisch völliger Nonsense, von dieser Befragung darauf zu schließen, dass Raucher ein geringeres Risiko hätten. Es gibt zig Tausende Studien als Beispiele, bei denen eine geringe Zahl an Befragten/Probanden einen Effekt nachzuweisen schienen, und nach einer Prüfung mit deutlich mehr Personen war der Effekt weg oder sogar umgedreht.
Man muss da viel mehr Dinge prüfen: wie oft und wie viel wird geraucht? War man früher vlt starker Raucher? Wie alt sind die Leute genau? Wo leben sie? Was machen sie beruflich? Und so oder so am besten per Zufall ein paar Tausend Leute befragen, nicht nur die in einem Krankenhaus. Was ist zB in Pflegeheimen? Nachher stellt man dort fest, dass 80% der Leute mit Symptomen oft rauchen, aber im Heim "nur" 70% der Bewohner Raucher sind - und da n? Da würde man nämlich seriöserweise auch nicht sagen "Rauche nist definitiv ein Risiko", weil in den Heimen die Altersklassen andere sind und (in meinen Beispiel) wenig Leute NICHT rauchen.
Zusammengefasst: erstens sind 500 Befragte, von denen nur 22 angeben, täglich zu rauchen, eine viel zu kleine Studiengruppe, und zweitens: selbst wenn bei einer richtigen Zufallsstichprobe von meinetwegen 100.000 Leute der Prozentsatz an "Rauchern pro 100 Leute mit Symptomen" niedriger ist als der Prozentsatz "Raucher pro 100 Einwohner", muss man erst rausbekommen, woran es liegt und nicht automatisch sagen "es liegt am Rauchen", und selbst wenn es am Ende rein statistisch wirklich am Rauchen liegt muss man fragen: woran genau? Am Nikotin? Am typischen Verhalten von Rauchern? An der Tatsache, dass Raucher oft Dämpfe einatmen, die vlt das Virus stören?
Oder auch an Dingen, die Raucher relativ oft tun - zB trinken Raucher eher Kaffee, Nichtraucher eher Tee, weswegen jahrelang der Irrglaube vorherrschte, dass Kaffee ungesund sei. In Wahrheit war es das Rauchen und die restliche Lebensweise von "typischen" Kaffeetrinkern sowie die überproportional gute Lebensweise von typischen Teetrinkern. Nachher isses (FALLS Raucher wirklich seltener schwere Symptome bekommen) der Kaffee, der schützt, und nicht das Rauchen - aber weil Raucher idr auch Kaffee trinken, sind relativ viele Raucher geschützt... all solche Fragen muss man erst genau unter die Lupe nehmen.
- vielleicht ist die Schätzung von 25% täglich Rauchender ohnehin viel zu hoch, und es rauchen TÄGLICH nur 10%?
- vielleicht rauchen im Einzugsgebiet wirklich weniger Leute als im Rest des Landes?
- vielleicht sind viele der Raucher eh in Behandlung und wurden daher nicht im Krankenhaus vorstellig - Nichtraucher aber gehen in Corona-Zeiten vorsichtshalber ins Krankenhaus
- vielleicht fehl-interpretieren viele Raucher ihren Husten als "normal" und gehen daher gar nicht erst zum Arzt/Krankenhaus
- vielleicht sind etliche Raucher gestorben, bevor sie ins Krankenhaus kamen?
- vielleicht WAREN viele der Patienten lange Zeit Raucher, jetzt aber nicht mehr, so dass sie angaben, keine täglichen Raucher zu sein?
Es ist so oder so Wissenschaftlich und statistisch völliger Nonsense, von dieser Befragung darauf zu schließen, dass Raucher ein geringeres Risiko hätten. Es gibt zig Tausende Studien als Beispiele, bei denen eine geringe Zahl an Befragten/Probanden einen Effekt nachzuweisen schienen, und nach einer Prüfung mit deutlich mehr Personen war der Effekt weg oder sogar umgedreht.
Man muss da viel mehr Dinge prüfen: wie oft und wie viel wird geraucht? War man früher vlt starker Raucher? Wie alt sind die Leute genau? Wo leben sie? Was machen sie beruflich? Und so oder so am besten per Zufall ein paar Tausend Leute befragen, nicht nur die in einem Krankenhaus. Was ist zB in Pflegeheimen? Nachher stellt man dort fest, dass 80% der Leute mit Symptomen oft rauchen, aber im Heim "nur" 70% der Bewohner Raucher sind - und da n? Da würde man nämlich seriöserweise auch nicht sagen "Rauche nist definitiv ein Risiko", weil in den Heimen die Altersklassen andere sind und (in meinen Beispiel) wenig Leute NICHT rauchen.
Zusammengefasst: erstens sind 500 Befragte, von denen nur 22 angeben, täglich zu rauchen, eine viel zu kleine Studiengruppe, und zweitens: selbst wenn bei einer richtigen Zufallsstichprobe von meinetwegen 100.000 Leute der Prozentsatz an "Rauchern pro 100 Leute mit Symptomen" niedriger ist als der Prozentsatz "Raucher pro 100 Einwohner", muss man erst rausbekommen, woran es liegt und nicht automatisch sagen "es liegt am Rauchen", und selbst wenn es am Ende rein statistisch wirklich am Rauchen liegt muss man fragen: woran genau? Am Nikotin? Am typischen Verhalten von Rauchern? An der Tatsache, dass Raucher oft Dämpfe einatmen, die vlt das Virus stören?
Oder auch an Dingen, die Raucher relativ oft tun - zB trinken Raucher eher Kaffee, Nichtraucher eher Tee, weswegen jahrelang der Irrglaube vorherrschte, dass Kaffee ungesund sei. In Wahrheit war es das Rauchen und die restliche Lebensweise von "typischen" Kaffeetrinkern sowie die überproportional gute Lebensweise von typischen Teetrinkern. Nachher isses (FALLS Raucher wirklich seltener schwere Symptome bekommen) der Kaffee, der schützt, und nicht das Rauchen - aber weil Raucher idr auch Kaffee trinken, sind relativ viele Raucher geschützt... all solche Fragen muss man erst genau unter die Lupe nehmen.
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