Dazu auch mal Grundgesetz §1:
"Die nachfolgenden Grundrechte
binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als
unmittelbar geltendes Recht."
Somit ist das Grundgesetz auf jeden Fall mal das oberste Gesetzt das gültig ist und danach müssen sich alle richten. Die Eingriffe die im Infektionsschutzgesetzt vorgesehen sind, sind somit in erster Sicht immer sehr kritisch zu sehen, müssen aber in jedem Fall verhältnismäßig sein. Selbst ein Bericht von
Monitor sieht die Machtbefugnisse die Spahn hat kritisch.
So, und jetzt denken wir mal ein bißchen länger und kommen damit auch zu den Leuten, die sich nicht impfen lassen können, weil gegen einen Bestandteil des Impfstoffs allergisch sind.
Das kann doch nicht der Grund sein warum sich alle anderen impfen lassen sollten. Wenn eine solch allergische Reaktion auftritt, sollte man doch als erstes den Impfstofff prüfen. Selbst wenn dieser dann nur für eine sehr kleine Minderheit problematisch ist, rechtfertigt das mMn noch lange keine allgemeine Impfpflicht. Denn es müsste sich ja nur diese Allergiker, die eine Gefahr sehen, sich dementsprechend schützen. Und natürlich müssten die, die bewusst solchen Leuten schaden würden, weil sie wissen, dass sie diesen Personen mit ihrem Virus infizieren können, hart bestraft werden.
Herrbboy schrieb:
Erstens habe ich gar nicht explizit gesagt, dass ich für eine Pflicht bin, sondern nur dass es dämlich wäre, nicht möglichst viele zu impfen, sobald das geht.
Und Zweitens steht in so einem krassen Fall wie hier ggf. das Leben aller über dem einzelner [...]
Nö, mir ist das nicht egal, wenn manche andere aus purer Blödheit, Sturheit oder auch nur irrationaler Sorge leiden. Dafür bin ich zu sehr Mensch Aber selbst aus purem Egoismus sollte es einem nicht egal sein, da jeder neue Fall die Kosten verursachen und Ressourcen binden kann usw.
Am Ende würde es ja schon reichen, es bei sehr vielen exponierten Berufsgruppen wie medizinisches Personal, Pfleger, Lehrer, Busfahrer, Kassierer usw. sowie Schul- und Kindergarten-Kindern zur Pflicht zu machen (bei Masern ist das ja zB bereits der Fall bei Kindern), denn dann haben wie inkl. derer, die es eh freiwillig machen, locker die vielbesungene Herdenimmunität.
Sorry Herrboy falls ich dich falsch verstanden habe, ich möchte dir natürlich nicht unterstellen, dass du für eine solche Pflicht bist.
Das Abwegen, die Leben vieler über das Leben weniger zu stellen sehe ich äußerst kritisch, wenn die Minderheit diesem nicht zustimmt. Dazu gab es doch auch mal den Film im ÖR bei dem ein Pilot ein Flugzeug abgeschossen hat das von Terroristen entführt wurde. Das ist naturlich immer eine schwere Entscheidung. Aber wenn diese Entscheidung schon getroffen werden soll/muss, dann sollte dazu doch wenigstens eine fundierte Gruppe angehört werden, die alle Sichtweisen mit im Blick hat. Sich nur auf die Expertise des RKI zu verlassen sehe ich da kritisch.
Auch ich bin natürlich so sehr Mensch und kann nicht einfach tatenlos zu sehen wenn andere leiden. Aber mMn muss man eben auch die Freiheitsrechte, die jede Person nun mal zu stehen, sehr wohl berücksichtigen. Und wenn jemand aus purer Dummheit oder Ignoranz, etwas machen will, bei dem er jemand anderem nicht absichtilich schadet, dann soll er das halt tun.
Bei dem Punkt der Risikogruppen, bin ich schon eher auf deiner Seite. Denn dabei könnte ja eine betreffende Person, die sich nicht impfen lassen will, immer noch den Job kündigen.