Ich weiß nicht, warum Du das die ganze Zeit so runterspielst. Ich komme ja ursprünglich aus Tirschenreuth und habe dort immer noch Familie und Freunde. Von meinen Freunden dort haben bereits mehrere CoViD-19 gehabt (positiv getestet), zum Glück weitestgehend harmlos, ältere Bekannte (Anfang bis Mitte 70) sind jedoch daran gestorben.
Ich finde das sehr real, sorry.
Dann verstehe ich da eher, da gab es dann eben bei euch einen richtigen "Ausbruch". Das dürfte aber JETZT nicht mehr so passieren durch die ganzen Maßnahmen, so dass das Risiko für DICH meiner Meinung nach extrem gering ist, vor allem sehr gering, daran zugrunde zu gehen.
Aber du missvertehst mich weiterhin. Ich spiele nichts herunter, sondern ich betrachte EINZIG das Risiko für unsere Altersgruppe und die Angst UM SICH SELSBT - was mit den Leuten, die du kennst, Ü70 war, interessiert dabei rein sachlich gesehen nicht die Bohne. Sich um ältere Verwandte/Freunde Sorgen ist eine GANZ andere Baustelle, das ist schlimm und wird auch viele Tote in D bedeuten. Und das die weitaus meisten Deiner "nicht alten" Freunde harmlose Verläufe hatten unterstreicht ja nur meine Argumentation.
Und zum Thema nicht nennenswertes Risiko:
Würdest Du aus einer Schale mit 100 M&Ms (oder vergleichbar) essen, wenn Du wüsstest, dass eine davon ein potentiell tödliches Gift enthalten könnte? Vermutlich nicht, oder?
Dein Beispiel ist echt Blödsinn, wie kommst du denn auf diese Zahlen? ^^ Wenn du 100 Leuten schutzlos begegnest, die meinetwegen sogar per Zunge küsst, hast du doch nicht definitiv ein Risiko von 1:100, Covid-19 zu bekommen UND zu sterben ^^
]Oder redest du jetzt vom Risiko zu sterben, FALLS man sich infiziert? Das Risiko liegt ja nicht bei 1:100, sondern bei ca 0,5:100, falls man es hat UND über alle Altersklassen. Wir reden aber über unsere Altersklasse, da ist das Risiko deutlich niedriger. Und dann geht es ja auch erstmal um die Frage, ob man sich überhaupt ansteckt! Mir geht es um das Gesamtrisiko, aktuell mit 35-50 Jahren derzeit noch gesund zu sein und es sich einzufangen und daran zu sterben. DAS ist eben ein sehr sehr geringes Risiko.
Im Moment sind in D ca. 46.000 Fälle akut bekannt, die sind alle isoliert. Nehmen wir an, dass 10x so viele infiziert rumlaufen und es nicht wissen. Dann sind das 460.000, lass es halt 500.000 sein. Sofern nicht bekanntermaßen bei in der Nähe ein "Ausbruchsherd" ist, liegt das Risko, überhaupt einen Infizierten zu treffen, bei 6:1000 oder anders gesagt: wenn du 165 Leuten begegnest, hat es einer. Nur weil man ihn trifft, wird man aber nicht angesteckt, vor allem nicht jetzt, wo die Leute sensibilisiert sind und es Maßnahmen gibt - du weißt ja, dass im Schnitt nur eine weitere Person infiziert wird, obwohl die Infizierten bis zur Kenntnis ihrer Infektion nicht nur 2 Leuten begegnen.... Dazu noch das in unserem Alter sehr geringes Todesrisiko von deutlich unter 0,5%. Mit viel Wohlwollen, also dass du eine "Chance" von 1:165 hast, dich bei jemandem zu infizieren UND dass wir trotz unserer Alterklasse ein Todesrisiko von 0,5% haben, kommt man auf 0,00003% Gesamtrisiko für einen tödlichen Verlauf (1/165 mal 0,5
. Im M&M-Beispiel wäre also ein M&M von 33.333 tödlich, nicht eines von 100...
Es mag bei Dir für einen gewissen Zeitraum "gefährlicher" gewesen sein, da es da ja offenbar bei euch einen Herd gab. Aber selbst da kann es Gründe geben, die mi Dir nichts zu tun haben. Zb wenn das Ding in ein Altenheim gerät oder einen Alt-Männer-Chor, haben es plötzlich 20-30 Leute. Im Nachbarort aber kein einziger.
Ich habe ja selbst genügend Mediziner in Verwandtschaft und Freundeskreis und die einhellige Meinung (allesamt fitte und gesunde Menschen) lautet: "Ich möchte mir den Scheiß um's Verrecken nicht einfangen, wir wissen noch zu wenig, es gibt total unerwartete, krasse Verläufe und es kann zu Langzeitschäden führen."
keiner möchte das, aber das Risiko IST nun mal derzeit so gering, dass ich dafür plädiere, sich da keine Sorgen zu machen, vor allem wenn man sich an die Verhaltensregeln hält. Und auch ich habe einige Mediziner im Verwandtenkreis.
Und genau danach richte ich meine Handlungsweise aus. Ich sehe dieses Virus als weit gefährlicher als bspw. Ebola an. Ja, Ebola ist extrem tödlich für diejenigen, die es sich einfangen, aber eben *weil* es so tödlich ist, sind die Chancen, dass es sich überhaupt erst unentdeckt ausbreiten kann, sehr, sehr gering.
Handlungsweise und "Angst haben" sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich sage nicht "lauft rum und schleckt euch gegenseitig durchs Gesicht, nachdem ihr 5h in einer überfüllten Kneipe gefeiert habt". Ich sage nur: meine Altersklasse sollte keine Ängste entwickeln, die über andere Lebensrisiken hinausgehen, was die EIGENE Situation angeht UND bei gleichzeitigem Beachten der Verhaltensregeln sowie der Tatsache, dass wir in D da sehr gut aufgestellt sind.
In Brasilien oder selbst in Schweden würde ich mir zB mehr Sorgen machen.
Und nebenbei: du kommst immer mit dem Welt-Szenario an. Darum ging es hier doch gar nicht. Es ging explizit um Loosas Sorgen, also ganz speziell Deutschland und "unsere" Altersklasse. Ich sage nicht, dass das Virus ungefährlich sei und auf der ganzen Welt nicht mehr sterben als durch Grippe oder so was, sonders es geht ganz speziell um "mein" Risiko.
Der Vergleich mit Ebola hinkt natürlich mindestens genau so als wenn man umgekehrt sagen würde "ist auch nicht schlimmer als eine Erkältung". Ebola kann man schneller eindämmen, da die Symptome schneller sichtbar werden, ja. Aber mit etwas Pech fangen sich das ein paar Duzend Leute ein, die dann in ihre Erst-Welt-Länder zurückfliegen, und schnell hast du ein paar tausend Tote innerhalb von kurzer Zeit, obwohl nicht mal 10.000 angesteckt wurden.