Wie soll das auch gehen? Solange man nicht in frisch auf den Griff Gerotztes packt, merkt und weiß man davon ja nix - schon recht nicht mehr bis zu 2 Wochen nach dem Einkauf. Oder erinnerst du dich 2 Wochen später, zB daran, wer von euch beiden (beim Wochenendeinkauf mit 2 Personen) den Türgriff des Ladens angepackt hat? Oder ob einer sich gedankenverloren an irgendeinem Regal festgehalten hat?
Klar, aber erstens wurden jetzt in Heinsberg etliche "Alltags"-Flächen getestet, und nirgends fand man bisher genug Viren für eine Ansteckung, zweitens wurden die Leute, die infiziert waren, befragt, und man hat in den weitaus meisten Fällen die Quellen nachvollziehen können. Mit "nachweisbar" ist ja auch nicht gemeint, dass es felsenfest bewiesen sein muss - es ist gemeint, dass es bisher keine Fälle gab, bei denen eine solche Ansteckung am Ende das Wahrscheinlichste war, was übrig blieb. Es gab zb in Heinsberg offenbar keinen, der angesteckt wurde und bei dem man dann sagen musste "also, da er nie einen nachweisbaren Kontakt zu einem anderen Infizierten hatte, ist die Chance hoch, dass er sich über nen Gegenstand angesteckt haben muss".
Es sagt ja keiner, dass es ausgeschlossen sei, aber es ist laut allen Daten offenbar sehr unwahrscheinlich. Erst recht wenn die Leute, wie jetzt, etwas mehr aufpassen mit Hände waschen usw. - aber allein schon das das Virus kaum auf Gegenständen überleben kann UND man sich dann auch noch, FALLS man "in Viren" reinpackt, genügend Viren selbst ins Gesicht, in die Augen oder in den Mund einreiben muss, um sich zu infizieren, macht diesen Übertragungsweg eben enorm unwahrscheinlich. Es ist offenbar eine rel. hohe Virenlast nötig - irgendwelche Labortests, in denen man bei perfekten Bedingungen nach Tagen noch ein paar lebende Viren auf Flächen fand, sind also eher ne Art "Nerd-Fakt" für Virologen, aber nicht praxisrelevant.
Was btw. dabei für diese Studie in Heinsberg auch hilfreich war: die Karnevalsveranstaltung, bei der sich viele infiziert hatten. Fast alle, die da waren, haben sich gemeldet und wurden getestet und befragt, man konnte einen Sitzplan erstellen und hat gefragt, bei wem die Leute abseits des Sitzplanes vlt auch noch mal länger waren. Damit konnte man sehr gut nachvollziehen, dass "Nähe" entscheidend für eine Infektion war. Da es nur Flaschenbier gab, konnte man auch sagen, dass es NICHT möglicherweise über Gläser übertragen wurde, die vlt nicht 100% sauber waren. Hätten die da Bier vom Fass gehabt, hätte man das nicht so genau sagen können, ob es nun ne Ansteckung per Nähe oder übers Glas war.
Das heißt nicht, dass man jetzt überall ranpacken und dann die Finger ablecken soll...
aber zu befürchten, man würde sich beim Einkaufen anstecken, muss man nun echt nicht - außer man wird dort angehustet/genießt.