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Corona (nicht das Bier)

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Sorry für das recht drastische Bild, aber ich denke nicht, dass es in Italien normal ist, dass die Leichen von Verstorbenen mit Armeelastern abgeholt werden müssen, selbst nicht bei einer sehr schweren Grippewelle...

Als Erinnerung für diejenigen, die das Ding immer noch für relativ ungefährlich halten.
Das tut glaub ich schon längst niemand mehr. Aber trotzdem muss man die Relation sehen, um die echte "Gefahr" zu bewerten: in Italien sterben derzeit 800-1000 Menschen pro Tag, bei denen man auch Corona nachgewiesen - normal vor Corona-Zeiten waren "ohnehin" ca 1700 Tote am Tag in Italien. Ein Teil der "Corona-Toten" gehört sicher zu den 1700 Leuten, die sowieso pro Tag gestorben wären, sei es nun wirklich wegen oder nur mit Corona. Es sind also nicht 1700 Tote PLUS alle "Corona-Toten", die aktuell pro Tag in Italien täglich sterben. Aber es sind halt trotzdem vor allem in einzelnen Regionen deutlich mehr pro Tag als man gewohnt ist. Selbst 10-20% mehr als sonst wäre über Wochen hinweg nicht zu handeln. Daher ist "Infrastruktur" dort komplett überfordert, und du hast solche Bilder wie mit den LKW, obwohl es pro 100.000 Einwohner weiterhin nur extrem wenig Tote sind. Denn selbst wenn du alle bisher 10.000 italienischen Corona-Toten nur der besonders gebeutelten Lombardei zurechnest, hat es dort "nur" 0,01% der Bevölkerung getroffen - bei den Bildern könnte man denken, es seien 10, 20%... Die Todes-Gefahr für den Einzelnen ist also selbst in Italien nicht irre hoch, obwohl es da diese tragischen Zustände gibt, vor allem wird sie durch die (viel zu spät initiierten) das Leben einschränkenden Maßnahmen sowie besserer Organisation in den Krankenhäusern weiter sinken und sicher nicht wochenlang bei um die 800-1000 bleiben werden.

In D ist das Risiko, dass man selbst oder eine Person aus dem Umkreis sogar stirbt, aber eben (aktuell) noch viel geringer, weil es sich in D eben noch nicht weit ausgebreitet hat. Wenn du schaust, wie viele der getesteten Corona-Verdachtsfälle in Wahrheit ne Grippe oder grippalen Infekt hatten, dann ist ne Infektion durch die normale Grippe oder Pneumokokken aktuell nun mal ganz rational gesehen viel wahrscheinlicher als eine Corona-Infektion (leider sind Zahlen nicht so leicht zu finden, aber in den letzten Tagen hatten Vertreter aus dem Gesundheitswesen mehrfach Zahlen genannt). Dafür ist Corona aber eben gefährlicher, WENN sie einen aus einer Risikogruppe erwischt. Ich finde es halt irrational, wenn man das weiß und dann trotzdem vor Corona MEHR Angst hat. Vor allem nachdem wir schon vergleichsweise früh Schutzmaßnahmen getroffen und diese nach und nach verschärft haben. Daher versuche ich, dies ein wenig zu erklären, um Leuten ein möglicherweise übertriebenes Maß an Angst zu nehmen, das sie bei anderen alltäglichen Gefahren nicht an den Tag legen.

Ich finde es übrigens auch nicht gut, dass man immer nur die Zahlen für die Anzahl an Infizierten und Toten geschildert bekommt. Denn wenn man sehen würde, wie viele getestete doch KEIN Corona haben, würden einige vlt die Relationen besser einschätzen. Es ist auf die Schnelle echt schwer zu finden, wie viele Leute man den nun getestet hat. Hier zB https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-tests-strategie-1.4858950 ist von etwa 200.000 die Woche die Rede. Wenn man dann die Zahl der dabei neu gefundenen Infektionen beachtet, wird klar, wie viele trotz passender Symptome und Kontakt zu Infizierten kein Corona haben. Aber nö: statt zu sagen "99,9% der Deutschen sind gesund" wird gesagt "dutzende Tausend sind krank", und da manche Leute von großen Zahlen schnell zu beeindrucken sind (zB glauben, die 150 Milliarden Euro sei unvorstellbar viel Geld könnte über Jahre ganz D versorgen, obwohl es in Wahrheit grad mal reichen würde, jedem Deutschen für ein Jahr lang pro Monat 150 Euro zu geben), steigt die Panik.
 
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Das Problem sind nicht die aktuellen Zahlen, sondern das nach wie vor exponentiell vorhandene Wachstum. Sollte das in Italien so weitergehen wie bisher, dann haben wir in ein paar Wochen nicht 10000, sondern 100000 Tote.
Und da ich aus meinem erweiterten Bekanntenkreis bereits einen Corona-Todesfall habe, fühlt sich das für mich sehr, sehr real an.
 
Ich finde es übrigens auch nicht gut, dass man immer nur die Zahlen für die Anzahl an Infizierten und Toten geschildert bekommt.
Es steht ja jedem frei, sich aus den veröffentlichten Zahlen seine eigenen Statistiken zusammen zu rechnen.

Wenn man bspweise davon ausgeht, daß Corona 2 Wochen nach dem Test vorbei ist und man die Toten abzieht, hätten wir zur Zeit den 3000sten geheilten Corona Patienten. Oder auch die Zuwachsrate an Infizierungen: die liegt seit ~4 Tagen nur noch bei 15%, Trend abwärts.

Statistisch spannend wird's in rund einer Woche, wenn die Auswirkungen der Kontaktsperre dort sichtbar werden. (wg. bis zu 14 Tagen Inkubationszeit)
 
Das Problem sind nicht die aktuellen Zahlen, sondern das nach wie vor exponentiell vorhandene Wachstum. Sollte das in Italien so weitergehen wie bisher, dann haben wir in ein paar Wochen nicht 10000, sondern 100000 Tote.
Genau das hab ich ja aufgegriffen und geschrieben, dass es in Italien durch die Maßnahmen sicher nicht so weitergehen wird. Das dauert natürlich einige Tage, aber es wäre verwunderlich, wenn es in 4 Wochen nicht eine merkbare Verbesserung gibt. Aber selbst 100.000 wären auf Italien bezogen bei weitem keine Horror-Senarien wie aus Hollywoodfilmen, sondern es wären statistisch gesehen immer noch unter 0,2% der Bevölkerung. Es sterben auch ohne Corona in Italien jedes Jahr über 600.000 Menschen - man sollte sich das nur vor Augen halten, um die Relationen zu verstehen, mehr sag ich ja nicht. Wenn ich die ängstliche Reaktion mancher mitbekomme, scheinen die glauben, dass normalerweise pro Tag vielleicht 2-3 Dutzend Leute in Italien sterben und 1000 dann natürlich unfassbar viel ist. Und durch die Bilder, die ja nicht landesweit, sondern in wenigen "Zentren" der Epidemie zustande kommen, weil es dort vor Ort eine deutliche Steigerung an Toten und dafür zu wenige Bestatter&co gibt, wird das noch verstärkt.

So oder so bezog ich mich ja ohnehin eher auf D. Hier muss man nun wirklich AKTUELL nicht mehr Angst haben als vor vielen anderen Dingen, vor allem nicht weil wir längst reagiert haben und die meisten auch gut mitmachen. Selbst mit Dunkelziffer-Annahmen von 600.000 Infizierten bedeutet das, dass es derzeit nicht mal einer von 100 hat, und dann muss derjenige einen auch erst einmal infizieren, damit es eine Gefahr gibt. Also bitte keine Panik schüren. Wie es in 1, 2 oder 4 Wochen mit den Zahlen aussieht, wird man sehen.

Und da ich aus meinem erweiterten Bekanntenkreis bereits einen Corona-Todesfall habe, fühlt sich das für mich sehr, sehr real an.
Das kann ich nachvollziehen, ich hatte solche Fälle schon wegen anderer Infektionskrankheiten erlebt. Meine Eltern gehen auch erst zur Grippeimpfung, seit ein Bekannter daran mal fast gestorben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es steht ja jedem frei, sich aus den veröffentlichten Zahlen seine eigenen Statistiken zusammen zu rechnen.
Ja sicher, ich hab aber eben kritisiert, dass man nicht auch die Zahle der insgesamt getesteten nennt. Nennt man nur die Toten und Infizierten und vlt noch die "geheilten", dann schürt das trotz der auch positiven Geheiltenzahlen IMO mehr Panik als wenn man auch dazusagen würde, wie viele der Verdachtsfälle negativ ausfielen.

Klar: wenn die Quote dann mal stark steigt und von 100 getesteten 90 es haben, wird es wiederum die Sorgen antreiben - dann aber auch zurecht, weil die Ansteckungsgefahr im Gegensatz zum aktuellen Stand dann immens wäre ;)

Ich fänd es einfach nur hilfreich, die Testzahl auch zu nennen, damit man es besser einordnen kann. Erst recht wenn es dann genug Tests gibt, um nicht nur die zu testen, die Symptome UND Infiziertenkonakt haben.

Wenn man bspweise davon ausgeht, daß Corona 2 Wochen nach dem Test vorbei ist und man die Toten abzieht, hätten wir zur Zeit den 3000sten geheilten Corona Patienten. Oder auch die Zuwachsrate an Infizierungen: die liegt seit ~4 Tagen nur noch bei 15%, Trend abwärts.
Die Zahlen meinte ich ja nicht. Ich meinte nur die nicht standardmäßig in den Pressekonferenzen und Nachrichten genannten Zahlen an negativ getesteten, die nämlich sehr groß sind und die man sich nicht einfach herleiten kann, sondern für die man eine Quelle braucht.

Statistisch spannend wird's in rund einer Woche, wenn die Auswirkungen der Kontaktsperre dort sichtbar werden. (wg. bis zu 14 Tagen Inkubationszeit)
14 Tage war der Maximalfall, den man mal beobachtet hat. Im Schnitt sind es sogar nur 5-6 Tage. Aber eben bis Symptome kommen, nicht bis zur Heilung.
 
Zuletzt bearbeitet:
tests werden in deutschland offenbar nicht zentral erfasst. es sollen inzwischen bis zu 500k / woche sein.
davon sollen bis dato über 90% negativ ausgefallen sein (wäre ja auch nur logisch, sonst hätten "wir" ja weitaus mehr bestätigte fälle ;) ).
hat einer dieser vielen virologen erzählt. die man in diesen tagen kennenlernt.
 
14 Tage war der Maximalfall, den man mal beobachtet hat. Im Schnitt sind es sogar nur 5-6 Tage. Aber eben bis Symptome kommen, nicht bis zur Heilung.
Ich meinte ja auch für die Zahl der neu positiv auf Corona getesteten. Da sollte dann ja ein deutlicher absteig in den Zahlen, die wir bis dahin haben, sichtbar sein.
ein erster Ansatz für eine Prognose, wie lange wir Kontaktsperre & Co aufrecht erhalten müssen oder ob das sogar noch verschärft werden sollte.
 
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Es steht ja jedem frei, sich aus den veröffentlichten Zahlen seine eigenen Statistiken zusammen zu rechnen.

Wenn man bspweise davon ausgeht, daß Corona 2 Wochen nach dem Test vorbei ist und man die Toten abzieht, hätten wir zur Zeit den 3000sten geheilten Corona Patienten.

Und hier sieht man dann auch mal, was so selbst berechnete Zahlen , die nur Pi mal Daumen berechnet sind, wert sind:
https://twitter.com/tagesschau/status/1244160416340729859
 
Das tut glaub ich schon längst niemand mehr. Aber trotzdem muss man die Relation sehen, um die echte "Gefahr" zu bewerten: in Italien sterben derzeit 800-1000 Menschen pro Tag, bei denen man auch Corona nachgewiesen - normal vor Corona-Zeiten waren "ohnehin" ca 1700 Tote am Tag in Italien. Ein Teil der "Corona-Toten" gehört sicher zu den 1700 Leuten, die sowieso pro Tag gestorben wären, sei es nun wirklich wegen oder nur mit Corona. Es sind also nicht 1700 Tote PLUS alle "Corona-Toten", die aktuell pro Tag in Italien täglich sterben.

Der Vergleich hinkt: Du nimmst die Zahlen aus Italien und vergleichst sie mit den Zahlen, die hauptsächlich aus der Lombardei stammen. Die Lombardei hat ca. 10 Mio. Einwohner, von insgesamt 60 Mio. Wenn also ein sechstel der von Dir aufgeführten 1700 Toten auf die Lombardei rechnest, kommst Du nur noch auf rund 300 Tote pro Tag - dagegen sind dann eben 800-1000 Tote dann eben etwa 3 mal mehr.
 
Der Vergleich hinkt: Du nimmst die Zahlen aus Italien und vergleichst sie mit den Zahlen, die hauptsächlich aus der Lombardei stammen. Die Lombardei hat ca. 10 Mio. Einwohner, von insgesamt 60 Mio. Wenn also ein sechstel der von Dir aufgeführten 1700 Toten auf die Lombardei rechnest, kommst Du nur noch auf rund 300 Tote pro Tag - dagegen sind dann eben 800-1000 Tote dann eben etwa 3 mal mehr.

Oder man nimmt bei der Sterbestatistik immer das ganze Italien, so wie üblicherweise die Grippestatistiken ausgegeben werden, dann haben die Zahlen aus der Lombardei auch nicht mehr so einen Einfluss.
Hilfreich wäre es zu wissen, wie es in der Lombardei die letzten Saisons aussah.
 
Oder man nimmt bei der Sterbestatistik immer das ganze Italien, so wie üblicherweise die Grippestatistiken ausgegeben werden, dann haben die Zahlen aus der Lombardei auch nicht mehr so einen Einfluss.
Hilfreich wäre es zu wissen, wie es in der Lombardei die letzten Saisons aussah.

Ich habe für die Lombardei eine Zahl für das Jahr 2018 gefunden: 99'000 Tote in einem Jahr sind ca. 272 Tote pro Tag (im Schnitt) - im Übrigen müsste man ja jetzt auch berücksichtigen, dass es aufgrund der Tatsache, dass bedeutend weniger Leute rausgehen, bedeutend weniger Verkehrsunfälle (und dadurch verursachte Mortalität) geben dürfte...
 
So unterschiedlich läufts bei uns:
Meine Frau muss Homeoffice machen und ihr fällt langsam die Decke auf den Kopf
Ich muss arbeiten gehen, schiebe Überstunden und würde gerne mal wieder zweit Tage hintereinander frei haben.

Gut, dass wir in einer Woche Urlaub haben und... ähm nix machen können ausser uns gegenseitig auf den Sack zu gehen :P

Laut neusten Meldungen, könnte sich diese Lockdown-Situation bis nach den Sommerferien hinziehen.
Zeit für ein Modellbausatz?
 
Der Vergleich hinkt: Du nimmst die Zahlen aus Italien und vergleichst sie mit den Zahlen, die hauptsächlich aus der Lombardei stammen. Die Lombardei hat ca. 10 Mio. Einwohner, von insgesamt 60 Mio. Wenn also ein sechstel der von Dir aufgeführten 1700 Toten auf die Lombardei rechnest, kommst Du nur noch auf rund 300 Tote pro Tag - dagegen sind dann eben 800-1000 Tote dann eben etwa 3 mal mehr.
Vielleicht hättest Du DIr die Mühe machen sollen, 2 Zeilen weiterzulesen. Da schrieb ich nämlich

Denn selbst wenn du alle bisher 10.000 italienischen Corona-Toten nur der besonders gebeutelten Lombardei zurechnest, hat es dort "nur" 0,01% der Bevölkerung getroffen


Um klarzumachen, dass selbst unter der Beachtung der Konzentration der Sterbefälle auf die Lombardei und der Tatsache, dass es sich dort viel länger ohne Gegenmaßnahmen hat ausbreiten können als zB hier in D, dieses Virus trotzdem nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung tödlich verläuft. Man sollte IMO trotz der schlimmen Bilder und der Tragik jedes einzelnen Fallen den Ball flach halten und nicht in Panik verfallen, vor allem hier in D, wo man viel früher reagiert hat als in Italien, und jetzt mehr Angst vor Corona als vor vielen anderen gefährlichen Dingen haben. DAS ist das, worauf ich hinaus will.

Ich schrieb ja auch lang und breit, dass eben u.a in der Lombardei relativ gesehen besonders viele Fälle sind und es eben genau DAHER diese massive Überforderung der beteiligten Einrichtungen gibt. In D haben wir auch "Hotspots", und trotzdem betrachtet man erstmal die gesamten Zahlen und nimmt nicht zB Heinsberg als Anhaltspunkt zur aktuellen Risikobewertung für ganz D.
 
V[...] vor allem hier in D, wo man viel früher reagiert hat als in Italien, und jetzt mehr Angst vor Corona als vor vielen anderen gefährlichen Dingen haben. DAS ist das, worauf ich hinaus will.

Also erstens ist nicht die Momentaufnahme in absoluten Zahlen das entscheidende, sondern der nach wie vor täglich zunehmende Anstieg. Um das noch einmal einzuordnen: vor gut 6 Wochen hatten wir in Italien keinen EINZIGEN Corona-Toten. Stand gestern Abend 10000. Sollten die bisherigen Maßnahmen nur wenig bis keine Wirkung zeigen, wo stehen wir dann in weiteren 6 Wochen?

Selbst, wenn der Anstieg nun von einem Tag auf den anderen gestoppt werden würde, was, bitteschön, abgesehen von einem Krieg vielleicht, ist so gefährlich, dass es innerhalb kürzester Zeit 0,01% der Bevölkerung auslöscht?
Mir würde da auf Anhieb jetzt nichts einfallen.
 
Also erstens ist nicht die Momentaufnahme in absoluten Zahlen das entscheidende, sondern der nach wie vor täglich zunehmende Anstieg. Um das noch einmal einzuordnen: vor gut 6 Wochen hatten wir in Italien keinen EINZIGEN Corona-Toten. Stand gestern Abend 10000. Sollten die bisherigen Maßnahmen nur wenig bis keine Wirkung zeigen, wo stehen wir dann in weiteren 6 Wochen?
Sollten, ok.... Es spricht aber nun mal GAR nichts dafür, dass es so sein wird. Die Ansteckungswege sind bekannt und werden nun seit ca 2 Wochen massiv unterbunden, die Inkubationszeiten sind auch bekannt - sofern die Menschen in Italien nicht massenhaft dagegen verstößen, geht es gar nicht anders, als dass die Zahlen in einigen Wochen sinken werden.

Selbst, wenn der Anstieg nun von einem Tag auf den anderen gestoppt werden würde, was, bitteschön, abgesehen von einem Krieg vielleicht, ist so gefährlich, dass es innerhalb kürzester Zeit 0,01% der Bevölkerung auslöscht?
Mir würde da auf Anhieb jetzt nichts einfallen.
Die 0,01% waren eine hochgegriffene Zahl, denn die bezog sich auf 10.000 Tote nur für die Lombardei.

Aber so oder so wären selbst 0,01% nun mal trotzdem ein EXTREM geringes Risiko für jeden Einzelnen, und DAS ist doch mein Punkt. Ich sage nicht, dass die Toten in Italien in der Summe wenig sind, ich sage nicht, dass Corona ungefährlich ist. Ich sage nur: schaut auf die Relationen (Fallzahlen, Einwohnerzahlen, in D auch die Zahl der negativ getesteten) und verfallt nicht in irrational hohe Ängste, nur weil es eine neue Krankheit ist und obwohl es auch viele andere Krankheiten gibt, die auch nicht viel ungefährlicher sind und bei denen ihr bisher nur ein müdes Lächeln über hattet.

Natürlich muss man mal schauen, wie hoch das Risiko zB Ü60 insgesamt ist - aber da man ja nun weiß, dass diese Altersgruppe stark gefährdet ist, schützt man sie ja eben besonders


Meine Standpunkt ist halt: Weniger Angst oder gar Panik. Selbst wenn es nur die Sorge für die "Riskogruppe" ist und vor allem eben hier in D, ist Corona nun mal den Zahlen nach, inkl. Dunkelziffer-Beachtung, immer noch so selten, dass man sich rational gesehen bei den Sorgen keinen Unterschied machen müsste, on ein älterer Verwandter wegen Corona oder vielleicht wegen Grippe oder Pneumokokken schwer erkrankt. Oder "sogar" Krebs - das ist VIEL wahrscheinlicher. In D sterben jedes Jahr über 220.000 Menschen an Krebs - ich denke nicht, dass wir mit den getroffenen Maßnahmen bei Corona auf solche Zahlen kommen werden.
 
Aber so oder so wären selbst 0,01% nun mal ein EXTREM geringes Risiko für jeden Einzelnen, und DAS ist doch mein Punkt. Ich sage nicht, dass die Toten in Italien in der Summe wenig sind, ich sage nicht, dass Corona ungefährlich ist. Ich sage nur: schaut auf die Relationen (Fallzahlen, Einwohnerzahlen, in D auch die Zahl der negativ getesteten) und verfallt nicht in irrational hohe Ängste, nur weil es eine neue Krankheit ist und obwohl es auch viele andere Krankheiten gibt, die auch nicht viel ungefährlicher sind und bei denen ihr bisher nur ein müdes Lächeln über hattet.

Ich rechne anders.

Aktuell ergibt sich das Bild, dass bei 80% der Infizierten die Infektion sehr mild und weitestgehend harmlos verläuft, 20% dagegen erkranken schwer. In Italien sehen wir bei diesen schweren Verläufen ein "outcome" von 55% "geheilt" (aber oft mit schweren Folgeschäden der Lunge), 45% verstorben.
Ja, das sind größtenteils ältere Menschen, aber trotzdem sterben auch "genügend" jüngere bzw. junge Menschen. Warum das so ist, weiß man Stand heute noch nicht genau, man weiß, dass das Virus wohl den ACE2-Rezeptor der Zellen benutzt, um einzudringen. Des weiteren existiert die Theorie, dass bestimmte Medikamente, die den ACE 2-Wert hochregulieren, damit den Vireneinfall begünstigen können - aber, wie gesagt, "Arbeitstheorie" der Forschung.
Ebenso ist auch nicht zu 100% geklärt, wie die Übertragungswege aussehen. Die Möglichkeit, dass das Ding am Ende aerogen ist, d. h., durch die Luft übertragen, ist ja auch noch nicht völlig vom Tisch (siehe Laborstudie, die vor gut drei Wochen im NEJM veröffentlicht wurde). Manche Kliniken hierzulande nehmen das anscheinend sehr ernst und arbeiten nur noch mit "Vollschutz", Schleusen und hermetisch abgeriegelten, isolierten Stationen, in denen Unterdruck herrscht.

Solange wir also nach wie vor erst am Anfang dieser Pandemie stehen und noch keine wirklichen abschließenden Erkenntnisse bezüglich der tatsächlichen Gefährlichkeit/Tödlichkeit dieses Virus existieren, lautet meine rationale Erwägung daher:

ich möchte mir den Mist um gar keinen Preis erst einfangen. ;)
 
Manche Kliniken hierzulande nehmen das anscheinend sehr ernst und arbeiten nur noch mit "Vollschutz", Schleusen und hermetisch abgeriegelten, isolierten Stationen, in denen Unterdruck herrscht.

Das dürfen die wenigsten Kliniken sein. Wir haben zwei solcher Zimmer. :B

Die Menschen in Italien können nicht mehr adäquat versorgt werden, was neben dem hohen Lebensalter der Betroffenen, einer wohl nicht unerheblichen Dunkelziffer und eventuell noch Aspekten wie Therapieeinschränkungen bei Sekundärinfektionen aufgrund von hohen Resistenzraten einer der Gründe für die katastrophalen Zahlen dort sind.
China scheint „offiziell“ recht weit zu sein und hat weniger Tote zu verzeichnen

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 200.000 Menschen an Pneumonien (eine der Komplikationen bei COVID-19). Davon sterben auch bei uns 14% (auch jüngere Menschen). Für unseren Infektiologen waren die Zahlen aus Italien daher nachvollziehbar. Und deswegen müssen wir die Ausbreitung eindämmen. Wir müssen handlungsfähig bleiben. Ich hoffe, die Gegenmaßnahmen haben uns diese Zeit verschafft. In einer Woche wissen wir wieder mehr.
 
Ich rechne anders.

Aktuell ergibt sich das Bild, dass bei 80% der Infizierten die Infektion sehr mild und weitestgehend harmlos verläuft, 20% dagegen erkranken schwer. In Italien sehen wir bei diesen schweren Verläufen ein "outcome" von 55% "geheilt" (aber oft mit schweren Folgeschäden der Lunge), 45% verstorben.
Ja, das sind größtenteils ältere Menschen, aber trotzdem sterben auch "genügend" jüngere bzw. junge Menschen.
Ja sicher, allerdings kommen in Italien ja wegen der Überforderung eh nur die schweren Fälle in die Statistik UND es sterben mehr als wenn man sie normal versorgen könnte. Italien zählt wie gesagt zudem auch alle als "corona"-Tote, bei denen man den Virus nachgewiesen hat - wie viele davon so oder so gestorben wären, muss man später erst sehen, falls das überhaupt noch geht.

UND andere Infektionskrankheiten sind auch nicht unbedingt viel harmloser, wenn sie einen Status erreichen, bei dem eine intensive Behandlung nötig ist.


Ebenso ist auch nicht zu 100% geklärt, wie die Übertragungswege aussehen. Die Möglichkeit, dass das Ding am Ende aerogen ist, d. h., durch die Luft übertragen, ist ja auch noch nicht völlig vom Tisch (siehe Laborstudie, die vor gut drei Wochen im NEJM veröffentlicht wurde).
In einzelnen Fällen mag dies vorkommen, da müssen aber viele Dinge zusammenkommen. Wenn die Ansteckung über Luft über mehr als 2m Abstand relevant wäre, müssten viel viel viel mehr schon infiziert und krank sein, und es hätte dann nicht auch jeder Infizierte "nur" 2-3 weitere Leute angesteckt. Es wird ja mehr als intensiv geforscht und analysiert, und das Risiko einer Übertragung per Luft über mehr als 1-2m mit einer Menge an Viren, die für eine Infektion reicht, wird durch die Bank weg als enorm gering eingeschätzt.

Manche Kliniken hierzulande nehmen das anscheinend sehr ernst und arbeiten nur noch mit "Vollschutz", Schleusen und hermetisch abgeriegelten, isolierten Stationen, in denen Unterdruck herrscht.
Wenn das möglich ist, macht man das natürlich. Im Krankenhaus nimmt man ja auch Desinfketions-Seife, obwohl normale Seife FAST genau so gut ist - aber für ein Krankenhaus ist halt schon 1 Fall zusätzlich pro 1000 Patienten, der vermeidbar wäre, sehr teuer und belegt einen Platz. Die Isolationsmaßnahmen machen einzelne Krankenhäuer aber nicht unbedingt WEGEN einer Sorge vor einer Luft-Übertragung von Corona, sondern eher, damit sich die eh schon schwer erkrankten Menschen nicht zusätzlich noch was anderes einfangen (bei den geschwächten Leuten reichen ja dann deutlich kleinere Zahlen an Viren/Bakterien, damit sie sich infizieren) und dadurch dann weitere Ressourcen belegt sind, was man durch die Isolations-Maßnahmen hätte vermeiden können. Ich kenne zwei Intensiv-Pfleger, die mir dies schon vor einigen Tagen berichteten. Das ist wie bei Brandopfern, die man auch "umhüllt".



Solange wir also nach wie vor erst am Anfang dieser Pandemie stehen und noch keine wirklichen abschließenden Erkenntnisse bezüglich der tatsächlichen Gefährlichkeit/Tödlichkeit dieses Virus existieren, lautet meine rationale Erwägung daher:

ich möchte mir den Mist um gar keinen Preis erst einfangen. ;)
Ich auch nicht, das ist doch klar. Aber ich wehre mich eben gegen eine Angst und Panik, die weit über das hinausgeht, was für viele andere ebenfalls gefährliche Dinge auch gilt. Ein Bekannter meines Bruders starb zB wegen einer nicht ernst genommenen Grippe, die er zwar überstand, aber dann ohne ärztliche Beratung viel zu früh intensiv Sport trieb und zusammenklappte. Lauf ich deswegen rum und zittere vor Grippeviren? ^^


Klar: auch bei uns kann es zu schlimmen Bildern kommen, wenn wegen Corona einfach nur viel mehr schwer kranke Leute dazukommen und dies unser vorhandenes Gesundheitssystem überfordert. Trotzdem wäre selbst dann, wenn man Ende über Jahr gesehen 50% mehr, also B 500.000 Menschen mehr sterben als sonst, das Risiko für den einzelnen immer noch so niedrig, dass ich da niemals in Panik verfallen würde. bzw. mal anders gefragt: was wäre denn, wenn Corona in allen Altersklassen ab 30 zu 10% tödlich wäre und wie Masern auch über längere Strecken per Luft übertragbar wäre? Würden sich dann viele direkt vom Hochhaus stürzen vor Schiss? Wenn man manch einen hört, wie er wegen Corona jetzt schon verhält, müsste man das von solchen Leuten an sich dann echt befürchten.... ^^
 
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