Herbboy
Spiele-Gott/Göttin
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Wenn man das Tagesgeschehen und insbesondere die statistische Entwicklung vefolgt, kann man nur über die Zahlen von Südkorea staunen. Eventuell wäre großen Teilen der westlichen Welt vieles erspart geblieben, hätten sie deren Maßnahmen tatsächlich gleich umgesetzt!?!
Eventuell geht morgen die Sonne auf? ^^
Natürlich wäre vieles besser gelaufen, wenn man viel früher restriktiv gehandelt hätte. Du darfst dabei aber nicht vergessen, dass Südkorea bereits Erfahrung mit einer solchen potenziellen Pandemie hatte, und zwar keine guten, und daher extrem sensibel auf eine mögliche Bedrohung reagiert und sofort handelt, außerdem auch sehr darauf vorbereitet ist. Selbst wir vor schon vor Wochen gewollt hätten, hätten wir zB nicht dafür sorgen können, dass >90% der Leute zumindest in geschlossenen Räumen Masken tragen, weil gar nicht genug da waren. In Südkorea und auch anderen Ländern Asiens laufen viele Leute selbst ohne Epidemie-Warnung mit Masken rum, und zwar aus einer Höflichkeit, um andere nicht mit IRGENDWAS anzustecken.
Hinzu kommt ein, etwas platt gesagt, viel größeres "Gehorsam" in die Regierung inklusive einem Vertrauen darin, dass sie so was wie Daten nicht missbraucht. Daher konnte man in Südkorea auch mit Ortungsapps viel erreichen. Bei uns in Europa wiederum, vor allem in D, ist Datenschutz eine absolut heilige Kuh, sobald es um die Frage geht, ob auch Behörden die Daten nutzen dürfen. Privaten Unternehmen wirft man seine Daten hingehen gern in den Rachen.
Ich weiß es zwar nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn Südkorea in den letzten Jahren bei anderen MÖGLICHEN Epidemien schon mal ähnlich gehandelt hat, es aber dann schnell Entwarnung gab und wir von deren Maßnahmen hier in der Öffentlichkeit gar nix mitbekommen hatten.
Hier in D haben wir ja noch sehr schnell reagiert, wenn man überlegt, wie schnell es von den ersten Fällen hin zu Veranstaltungsverboten kam. In Italien zB hat man das völlig unterschätzt, in den USA hast du einen Deppen an der Macht, der alles kleinredet. Nicht beruhigt, was ja ok wäre, sondern wirklich kleinredet, als sei es mal wieder irgendeine angebliche "Fakenews". Viele Gouverneure handeln ja schon längst eigenständig entgegen den Dingen, die Trump sagt oder gesagt hat. Bei uns in D war es eher umgekehrt, da haben viele Bundesländer und Gemeinden erst auf Druck "von oben" eingesehen, dass es nicht so weitergeht.
Ganz anderes Thema: hat eigentlich irgendjemand mal geschaut, wie viele Leute in den Krisenregionen normalerweise sowieso pro Tag sterben? Nur um die Relationen zu verstehen? In Italien wären es, basierend auf den Daten von 2017, etwa 1780 Menschen. Wenn man dann die 700-800 pro Tag in den letzten Tagen anschaut und dabei auch bedenkt, dass auch die mitgezählt werden, die nicht WEGEN Corona starben, sondern bei denen man nach dem Tod lediglich den Virus gefunden hat, kommt das am einem am Ende vielleicht nicht GANZ so drastisch vor. Möglicherweise wären sogar die meisten der Toten sowieso in den nächsten Wochen gestorben, auch ohne Corona? Auf der anderen Seite sind ja selbst in Italien nur bestimmte Regionen betroffen, zB in der Lombardei mit Bergamo, Mailand usw. aktuell über 500 an einem Tag bei 10 Mio Einwohnern, weniger Bayern oder Baden-Württemberg und erst recht als NRW (18 Mio Einwohner). So betrachtet also dann doch wieder erschreckend. Ich bin, da ich mal rund um das Thema auch Vorlesungen hatte und Ärzte in der Familie habe, gespannt auf eine Analyse nach der Pandemie, wenn man alles mal genau statistisch berechnet.
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