Man kann es mögen oder nicht, aber Würfeln, in Kombination mit Fertigkeiten und Charakterwerten der Spielercharaktere im Wettbewerb mit Gegnern und NPCs, gehört einfach dazu, wenn man ein Pen & Paper Rollenspiel als Computerspiel umsetzt. Man KÖNNTE es zwar anders machen, aber meiner Meinung nach würde das der Vorlage nicht mehr gerecht werden und man würde eben auch an der P&P Zielgruppe vorbei entwickeln. Ein bisschen Glück gehört immer dazu und man kann es ja auch zum eigenen Vorteil beeinflussen, indem man die Fähigkeiten einsetzt, die beim eigenen Charakter stark sind oder diese Eigenschaften im Laufe des Spiels verbessern, wenn man zu viel Würfelpech hat. Und wer mit einem dummen Ork als Charakter im Dialog auf Charisma oder Intelligenz würfelt, dem ist auch nicht mehr zu helfen
Es gibt ja auch genug Action RPGs, die ohne diese direkte Würfelmechanik auskommen (The Witcher 3 z. B., auch wenn da im Hintergrund natürlich auch "gewürfelt" wird).
Wenn man so spielen möchte, dann kann man das machen. Man kann's aber auch lassen und mit dem Würfelpech leben und schauen, wie's weiter geht. In manchen RPGs dieser Art (Baldurs Gate 3 hab ich noch nicht gespielt, daher weiß ich nicht, wie die Fails umgesetzt sind) passieren gerade bei Würfel-Fails oft die interessanteren Entwicklungen in der Story und den Dialogen. Disco Elysium z. B. ist so ein Fall. Da ist man dann bei einem Fail auch nicht einfach tot oder die Quest fehlgeschlagen, sondern geht einfach in eine andere Richtung weiter. Und ich finde solche Mechaniken machen zu einem Großteil auch die Faszination von Pen & Paper RPGs aus. Es so lange versuchen, bis man Erfolg hat, ist zwar auch eine Option, aber je nach Spiel doch eher langweilig. Ausnahmen können hier natürlich Kämpfe sein, die eben oft doch bei einem Fail mit dem virtuellen Tod enden.